6. Etappe - Die Schwarze Perle

Ein Damakar-Abenteuer von Klaus Kögler (geschrieben 2020/2021).

Zusammenfassung

Die Helden kommen in Nergor an und suchen dort eigentlich nur eine Passage nach Nyvar. Einige von ihnen wird vielleicht auch das schlechte Gewissen wegen dem Schicksal von Aleana Nua'zeta (von der bereits klar ist, dass sie gestorben ist) und deren Tochter Eni plagen und sie werden versuchen herauszufinden, was mit ihnen geschehen ist. Unterstützung können die Helden hierbei von Thurfa erhalten, dem geschlechtlich schwer zu bestimmenden Besitzer des Palasts der Freuden, für den sie ein Empfehlungsschreiben von Juman Agi'zar aus Ristor bei sich haben. Ob sie diese Hilfe in Anspruch nehmen, bleibt ihnen überlassen, es würde die Sache jedenfalls für sie sehr viel einfacher machen. Eine weitere Möglichkeit für einen Unterschlupf könnte die Bande der Fapessas sein, deren Anführer sehr an ihren Erlebnissen in Hoagor interessiert ist.

Der Wunsch Enis Schicksal zu ergründen hat zumindest für einen von ihnen, der seit Hoagor noch von einem Fluch verfolgt wird, auch eine hohe Dringlichkeit. Nach und nach klärt sich so auf was geschehen ist, womit die Helden zum ersten Mal von Newen Alrud erfahren und die Intrige in Nyr zu entwirren beginnen.

Unabhängig von diesen Forschungen wird sich die Frage stellen, wann wieder ein Schiff nach Nyvar ausläuft. Hier sieht es zur Zeit ungewohnt schlecht aus, denn zumindest im Moment macht sich kein Schiff nach Norden auf (3 Tage später sieht das schon wieder anders aus). Doch wie es der Zufall will befindet sich Lady Oriva Sarval in Nergor. Die junge Adlige ist schwer krank (Blinddarmentzündung, auch wenn diesen Begriff noch keiner kennt) und eine Operation ist ihre letzte Hoffnung. Der Heiler, den sie aufgetan hat (bzw. dessen Agent), hat allerdings eine einfachere und für ihn unkritischere Idee - er will die Krankheit einfach mit HIlfe der Chenarkarin Dursa (der Siechenfrau) auf eine Urba übertragen. Eine Urba sollte über mit Hilfe der Jakai Nika und Dai leicht besorgt sein.

Hier nun trifft es sich, dass Nika ohnehin auf Rache sinnt an den Helden, im Gegensatz zu ihrem Bruder Dai, der genau spürt, dass Chenais den Helden hold ist. Dass diese mit Eni zusammen waren, ist ihr wohlbekannt. Die seltsamen Geschehnisse um den Tod von Lon Anda'zar haben sofort ihr Misstrauen erregt und wie ein Bluthund hat sie die Fährte von Eni aufgenommen. Sie weiß, wo sich diese verborgen hält und lauert nun auf ihre Chance sich an den Helden zu rächen. Wenn die Helden in Nergor ankommen wird ihr dies nicht lange verborgen bleiben. Und dann kommt ihre Stunde ...

Personen und Schauplätze

Schauplätze

• Nergor, die Schwarze Perle, mit den Stadtteilen
  • Talagor - das Hafen- und Vergnügungsviertel Nergors
    • Palast der Freuden - dessen berühmtestes Etablisment, für das die Helden ein Empfehlungsschreiben haben
  • Harador - das Händlerviertel
    • Anwesen der Händlerfamilie Nua'zeta - mittlerweile großteils verlassen...
    • Anwesen des vergifteten Händlers Lon Anda'zar - nur zu einem kleinen Teil niedergebrannt
  • Orkad
    • ... dort liegen die Häuser von Karad Nui'zar (dem Vermittler zweifelhafter Heilkunst) und Nurim Kari'zar (dem unfähigen Heiler)
  • Belkor
    • ... dort wird Nika mit Jijis Hilfe versuchen, den Helden einen Hinterhalt zu stellen
  • Orflo
    • falls die Helden Nika und Dai aufsuchen wollen ... oder müssen

Personen

Der Rest der Händlerfamilie Nua'zeta:

• Eni Aleana'zeta - die eine harte Zeit hinter sich hat (siehe Enis Geschichte)
• Jurga Aleana'zar - ihr jüngerer Bruder, der Unterschlupf bei seinem Vater gefunden hat

Schurken

• Juras - der verräterische Verwalter
• Nika - eine rachsüchtige Jakai
  • ... und ihr Bruder Dai, der allerdings nur in Aktion tritt, wenn es gilt seine Schwester zu retten,
  • ... und eine Gruppe gieriger Urbas in Nikas Diensten,
  • ... sowie Jiji, die Urba-Hure bei den Fapessas, die Nika vor die Wahl gestellt hat als Heldin zu sterben oder ihr zu helfen (sie musste nicht wirklich überlegen)
• Karad Nui'zar - ein skrupelloser Vermittler zweifelhafter "Heilkunst"

Bewohner Nergors

• Thurfa - der schillernde Besitzer des Palasts der Freuden
• Durgu - ein stummer Urba und somit auch eine Art "schweigender Bote"
• Nurim Kari'zar - ein unfähiger Heiler aus einer ruhmreichen Familie von Heilern

Die Gefolgschaft der kranken Lady

• Lady Orvia Sarval - eine sarkastische Frau, die ohne guten Chirurgen dem Tode geweiht ist ... oder den Chenarkaren
• Maersy - deren Dienerin, eine junge Frau von verblüffender Dummheit
• Norvas - Lady Orivas Leibwächter

Kartefas, die den Helden allerdings nur in Ausnahmefällen begegnen sollten

• xxx - ein Kartefa, der bereit ist im Auftrag von Karad Nui'zar Krankheiten auf unschuldige Urbas zu übertragen
• xxx - ein körperlich behinderter Mora-Kartefa
• Jogo - ein Mora-Kartefa mit Down-Syndrom, der u.A. die Opfer für Ramisch, den Richter auswählt
• Alatai Kona'zar - ein Ilah-Kartefa, der ungläubigen Helden ggf. klarmachen kann, dass es keine Rettung vor einem Fluch gibt, den jemand mit seinem Tod verbindet (vor allem wenn diejenige eine Ly'ten war)

Das Abenteuer

Einen planbaren Verlauf gibt es in diesem Abenteuer nicht. Die Helden haben die Möglichkeit an verschiedenen Puzzelteilen des Abenteuers zu forschen. Abhängig wie sie dabei vorgehen, wird sich das Abenteuer entwickln und die Helden werden schließlich mit mehr oder weniger vielen Informationen und Erfolgen im Gepäck nach Nyvar zurückkehren.

Puzzleteil 1 - Was ist in der Abwesenheit der Helden geschehen?

Dies ist beschrieben in Enis Geschichte. Informationen darüber können die Helden z.B von folgenden Stellen erlangen (möglicherweise fallen ihnen noch mehr Möglichkeiten ein):

• Erkundigungen bei Unbeteiligten, die aber von den Geschehnissen gehört haben (z.B. Thurfa oder die Fapessas).

Decken die Helden die Geschehnisse komplett auf, so erlangen sie folgende Informationen:

• "Jemand", mit einem schweigenden Boten (also ein dakorianischer Lord oder eine Lady), hat mit Lon Anda'zar Kontakt, der wiederum die Helden versucht hat zu töten
  • Lord Starndor hat Lon empfohlen und kannte ihn daher, was den Verdacht nahelegt, dass es sich um ihn gehandelt hat.
• Lon Anda'zar wurde von einem Profi ermordet.
  • Ehemalige Satas von Lon - und auch Nika - können maximal berichten, dass
    • sie in dieser Nacht weggeschickt wurden,
    • ein unbekannter Besucher angekündigt war und
    • Lon sehr nervös war.
  • Finden die Helden Durgu - den "schweigende Boten", so können sie mit einigen Schwierigkeiten folgendes aus ihm herausbekommen:
    • Ein Dakorianer hat ihn beauftragt Lon'Andazar aufzusuchen, ihm ein Schreiben zu übergeben und dafür eine Sata-Marke zu erhalten.
      • Eine Beschreibung des Dakorianers dürfte aus einem Stummen, der nicht Lesen und Schreiben kann nur schwer herauszubekommen sein, doch evtl. erhalten sie auf diesem Weg ein paar Informationen über Newen Alrud.
    • Die Sata-Marke hat er nach seiner Rückkehr an den Dakorianer übergeben, der ihn dafür entlohnt hat.
    • Der Dakorianer schien von einem Schiffsanleger auf einer bestimmten Insel in Talagor zu kommen.
  • Forscht man auf dieser Insel nach, so erfährt man u.U.
    • Vor zwei Wochen lag hier kaum dreit Tage lang ein Schiff aus Dakor.
    • Es war klein und wendig, kein Frachter. Dem ein oder anderen mag auch das Symbol des Hauses Darut auf dem Rumpf aufgefallen sein.
    • Die Seeleute haben das Schiff kaum verlassen und keinen Handel getrieben. Sie haben auch nicht die üblichen Vergnügungen in Anspruch genommen, die Nergor zu bieten hat.
    • Ein blonder Dakorianer mit furchigem Gesicht schien das Sagen zu haben, er hat die Hafenhuren von Talagor sehr bestimmt, aber nicht unfreundlich weggeschickt.
  • Von Eni können die Helden darüber hinaus noch einiges Intimes über Newen Alrud erfahren - nur nicht seinen Namen:
    • Er ist blond (Eni hat ein Haar von ihm später auf ihrem Körper gefunden).
    • Er ist Dakorianer, spricht aber sehr gut nerfanisch.
    • Er ist athlethisch und kräftig.
    • Er kennt sich sehr gut mit den nerfanischen Sitten aus und auch die Kunst des kirr scheint ihm nicht fremd zu sein.
    • Er hat sie auf Grund des Vertrags mit ihrer Mutter verschont, aber Eni schien ihn auch an jemanden zu erinnern... offenbar eine Frau und vermutlich eine Nerfani.

Puzzleteil 2 - Wem werden sich die Helden anvertrauen bzw. wo werden sie unterkommen?

Zur Auswahl stehen:

• Niemand
  Nun ja, die Helden könnten sich in irgendeiner Kaschemme einmieten und versuchen dort so gut als möglich unentdeckt zu bleiben. Aber bleiben wir realistisch - sowohl die Priesterschaft, als auch die Unterwelt hält ihre Augen und Ohren offen und nicht nur jeder Wirt, sondern auch fast jeder Urba ist nur zu gerne bereit sich etwas hinzu zu verdienen. Als Dakorianer fallen die Helden auch immer auf und zu guter Letzt werden auch die Sata-Marken von Juman Agi'zar bereits fragende Blicke hervorrufen. Aber wenn sich die Helden die Sache unnötig verkomplizieren wollen, nur zu. In der Praxis wird dies aber bedeuten:
  • Die Helden werden es mit Dieben (in der Stadt), der neugierigen Sers-Priesterschaft (bzw. deren Urb-Muras und Paischas) oder wilden Tieren (außerhalb der Stadt) zu tun bekommen.
  • Sie werden stets auf ihre Sachen aufpassen müssen (s.o. Diebe).
     
• Thurfa
  Für den Besitzer des Palasts der Freuden führen die Helden ein Empfehlungsschreiben von Juman Agi'zar mit sich. Thurfa nimmt diesem zwar den Tod von Brigida übel (die er mochte), doch ansonsten ist er in dieser Sache zuverlässig, da Juman als Stammgast sehr anspruchsvoll, aber auch generös ist und letztlich mit Thurfa befreundet ist. D.h.:
  • Die sichere und kostenlose Unterbringung im Palast der Freude wäre kein Problem. Die Unterbringung umfasst allerdings nur die "Basis-Freuden" an diesem Ort.
  • Auch die ein oder andere Information (solche die mit etwas Fragerei überall zu bekommen sind) wäre bei freundlichem Auftreten kostenfrei und zudem mit profunden Einschätzungen versehen von ihm zu bekommen.
  • Informationen, die er selbst erst beschaffen muss (was ihm leicht fällt, er muss nur seine Angestellten darauf ansetzen) oder die intimes Hintergrundwissen erfordern (das er hat), wird er sich jedoch bezahlen lassen.
  • Sollte Thurfa allerdings etwas von den Helden erfahren, was die Priesterschaft wissen muss, wird er die Helden ohne mit der Wimper zu zucken verraten!
     
• Fapessas
  ...

Puzzleteil 3 - Wo ist Eni / Nikas Komplott

Nika ist seit ihrer Niederlage gegen die Helden besessen davon, sie zu besiegen und sich bei ihnen für diese "Schmach" zu rächen. Ihr Plan sieht wie folgt aus:

• Sie wartet auf die Rückkehr der Helden, an denen sie sich rächen will.
  • Sie geht zurecht davon aus, dass die Helden als Dakorianer in Nergor auffallen werden, und hat daher einige Urba-Bettler instruiert sie zu informieren.
  • Eine davon haust gerade in dem leerstehenden Haus von Aleana Nua'zeta.
  • ...
• Sie hat Enis Aufenthaltsort gefunden und wird sie durch ihre Urba-Helfer gefangennehmen lassen.
  • ...

- Eni wird als Ersatz ausersehen von der Menschenjägerin

- Arzt will dies mit Nerfan-Priester vollziehen -> Varianten
-- getan -> Lady geheilt, Eni todkrank -> Donshyl operiert Eni
-- nicht getan -> Donshyl operiert Lady X (besser)
-- anderes Opfer (z.B. Jiji) -> Donshyl operiert diese
- Kampf gegen Menschenjägerin (... und ggf. deren Bruder)

Abschluss und Rückkehr nach Nyvar

Wie auch immer die Helden vorgehen werden, dieser Abschnitt der Kampagne wird letztlich in der Nacht des Urteils von Ramisch dem Richter enden, was zum Tod einiger der obigen Beteiligten führen wird. Welche das sind, liegt letztlich in der Hand der Helden.

• Zwei überlebende Menos-Schurken wird sich Chenais abgesandter Chenarkar Ramisch, der Richter holen. D.h. in dieser Reihenfolge
  • Juras - der verräterische Verwalter - falls er nicht bereits von den Helden getötet wurde
  • Nika - die rachsüchtige Jakai - falls sie überlebt hat und ihr "Abschied" von den Helden unharmonisch verlief
  • ihr Bruder Dai - falls er in die Umtriebe seiner Schwester verstrickt wurde und er gegen die Helden gekämpft hat
  • Karad Nui'zar - der skrupellose Vermittler zweifelhafter "Heilkunst"
• Jiji wird auf Grund ihres Verrats von den Fapessas gerichtet - falls diese von ihrer Verstrickung erfahren.
  • Man wird sie in diesem Fall in ein altes Fischernetz einnähen und in den Fluss werfen, wo sie jämmerlich ertrinkt.
  • Nur auf ausdrücklichen Wunsch der Helden werden die Fapessas sie verschonen.

Anschließend wird folgendes geschehen:

• Rihaias wird, so sie denn überlebt (was sehr wahrscheinlich ist), zu den Anwyr zurückkehren.
  • Ihr Haar wird über Nacht bis zur ihren Hüften wachsen, was sie zurecht als Zeichen der Mowli deuten wird, dass ihre Schuld nun ausgewachsen ist.
    • Dies wird für entsprechend empfindsame Helden mit einer deutlich zu spürenden, göttlichen Aura verbunden sein. Letztlich wird Rihaia in dieser Nacht zu einer Priesterin, auch wenn sie sich dessen wohl kaum bewusst sein wird.
  • Sie wird sich von den Helden verabschieden und für ihre Rückkehr die Hilfe der Fapessas, von Jumin Agi'zars "Flotte" oder von Thurfa in Anspruch nehmen, aber das wird sie dann schon ohne die Hilfe der Helden regeln.
  • Sie wird sich, ggf. nach einer letzten Liebesnacht, von Kal'las trennen.
• Eni Aleana'zeta wird, so sie denn überlebt, Rihaia zu den Anwyr begleiten.
  • Sie wird den Helden von ihrer Geschichte berichten
    • insbesondere natürlich von dem ihr namentlich unbekannten Newen Alrud, und den Geschehnissen der Mordnacht,
    • was ihre Leiden betrifft, wird sie diese nur auf Nachfrage berichten
  • Sie wird ihren Rettern (vermutlich insbesondere Donshyl) durchaus dankbar sein, ist aber nicht zuletzt durch die zurückliegende Zeit gereift genug, um zu erkennen, dass sie in Darut nur eine verachtete Nerfani-Hure, bei den Anwyr jedoch eine bedeutende Person wäre.
  • Zudem achtet sie den Schwur, den sie Newen Alrud geleistet hat, sich nicht nach Dakor zu begeben.

Für die Rückkehr nach Nyvar gibt es anschließend folgende Möglichkeiten:

• Rückkehr mit dem Schiff, das Lady Oriva Sarval hergebracht hat: Sollte die Lady überleben, wird das die wahrscheinlichste und harmonischste Lösung sein.
• Rückkehr mit einem anderen Schiff: Nach der blutigen Nacht der Chenarkaren werden rasch viele Schiffe anlegen, von denen auch einige nach Nyvar weiterfahren. Wenn die Helden versagt haben wird dies die wahrscheinlichste Lösung sein.
• Rückkehr auf dem Landweg: Möglicherweise sind die Helden ja misstrauisch (durchaus zurecht), ob eine Landung im Hafen von Nyvar so ratsam ist. In diesem Fall könnten sie sich auf den nur selten benutzten Landweg machen (was die Frage aufwirft, ob man diesen ausspielt oder zu einem eigenen kleinen Abenteuer macht).

Die Etappe endet jedenfalls mit dem Aufbruch der Helden aus Nergor.