4. Etappe - Geheimnisse
Ein Damakar-Abenteuer von Klaus Kögler (geschrieben 2018/2019).
Zusammenfassung
Die Etappe beginnt mit einem melancholischen Auftakt bei den Anwyr, die ihre Toten bestatten, die Verletzten versorgen und dabei ihre seltenen Gäste misstrauisch beäugen. Nach und nach lernen die Helden die Anwyr kennen und es sollte ihnen nicht schwer fallen schließlich auch das Geheimnis des langen Lebens der Mowli zu entschlüsseln. Zudem werden sie noch weitere Geheimnisse lüften können, die ihnen später noch nützlich sein können, z.B.
- dass auch hier einst die Dunari gesiedelt haben,
- dass es in der Tat Drachen gab und
- wie man das Gedächtnis eines Menschen selektiv löschen kann (was ihnen später für mehrere Anwendungsfälle nützlich sein kann, z.B. um Kjeri auf dem Rückweg zu heilen oder eine Drogensucht zu heilen).
Hierfür ist sehr viel Ermittlungsarbeit notwendig, die die Helden beschäftigen wird. Außerdem ist das noch der Prozess gegen Rihaia, an dem sich die Helden beteiligen können.
Die Mowli verlebt, beflügelt durch den Entritt der lange erwarteten Begegnung mit einem der Helden, eine letzte lebhafte Phase, spricht mit den Helden und auch anderen Anwyr und vergeht dann, nach dieser letzten Kraftanstrengung. Sie wandelt sich damit für die Anwyr faktisch zur Göttin.
Nach diesem für die Anwyr traumatischen Ereignis, sind die Helden dort nicht mehr wohlgelitten und sie verlassen den Anwyrpa.
Personen und Orte
Orte
Personen
... alle Überlebenden der Schlacht auf dem Anwyrpa
Das Abenteuer
Das Abenteuer ist in etwa wie folgt geplant:
- Ankunft auf dem Anwyrpa ... die ersten Schritte, sie gehen über in ...
- Ermittlungen ... im Ermessen der Helden, ohne klare Abfolge, die schließlich enden mit der ...
- Geburt einer Göttin ... der Countdown
Die Helden werden sich insgesamt eine Woche bis max. einen Monat auf dem Anwyrpa herumtreiben und dabei Ermittlungen anstellen.
Ankunft auf dem Anwyrpa
Bei den Anwyr gibt es einiges zu tun und zu entdecken, ein kleines Stadtabenteuer also. Diese Aktivitäten laufen parallel und jeder Held kann sich dabei individuell einbringen.
- Nachdem die Schlacht geschlagen ist
- Der Prozess gegen Rihaia
Übrigens werden die Helden von den Anwyr recht misstrauisch beäugt. Nur wenige Anwyr (die überlebenden Erzsammlerinnen, Shana und einige weitere, sowie neugierige Kinder) sind für Gespräche mit den Helden offen. Der Rest steht ihnen eher misstrauisch bis ablehnend gegenüber.
Nachdem die Schlacht geschlagen ist
Die Schlacht auf dem Anwyrpa zwischen den Anwyr und den Sish hat einen furchtbaren Blutzoll gefordert. Auf dem Anwyrpa liegen die Körper von 300 Mahrnad (alle tot bzw. nachträglich erschlagen) und auch 150 Anwyr (zur Hälfte tot, zur Hälfte sehr schwer verletzt). Die Helden könnten sich wie folgt beteiligen:
- Aufräumen der Mahrnad-Leichen
... die Anwyr würden diese einfach an der Nordseite des Anwyrpa über die Klippe werfen - beim Leichen-Fleddern gibt es noch das ein oder andere zu entdecken, z.B. - erbeuteten Schmuck (Silber, Gold, Edelsteine) ... viel ist es nicht, aber einzelne Stücke haben etwas Wert (und sei es nur als Geschenk an eine Anwyr)
- Waffen (meist aus Obsidian und einige wenige rostige Stahlwaffen ... insgesamt also Schrott aus Sicht der Helden... die Anwyr würden die Stahlwaffen einschmelzen und die Obsidianwaffen wegwerfen)
- Nahrung (keine Anwyr würde sie anrühren ... und die Helden hoffentlich auch nicht)
- Versorgen der verletzten Anwyr
... ca. sechs Dutzend Anwyr-Frauen ringen akut mit dem Tod. Wer sich unter den Helden mit Heilung auskennt ist also sehr willkommen. Es gibt einige Fälle (je mehrfach die unten aufgeführten) zu behandeln - einfache, kritische und auch (beinahe) aussichtslose. Durch von den Helden mitgebrachten Desinfektionsalkohol gibt es 3 Bonus auf Erste Hilfe. Jede gelungene Behandlung ergibt für die Helden dankbare Anwyr, die ihnen gegenüber dann auch für Fragen zur Verfügungn stehen. -
- leichte Wunden (Prüfwurf einfach auf Erste Hilfe, mit Alkohol 3 Bonus)
- wie oben
- schwere Wunde (Prüfwurf normal auf Erste Hilfe, mit Alkohol 3 Bonus)
- wie oben
- Pfeilwunde durch "friendly Fire" im Rücken, der Pfeil steckt noch - also eine schwere Wunde (Prüfwurf normal auf Erste Hilfe, mit Alkohol 3 Bonus), wobei zusätzlich zuvor der Pfeil entfernt werden muss (Prüfwurf normal auf Heilen von Wunden ... bei Fehlschlag - 1 LP, bei Patzer - 1W4 LP) ... die Verletzte hat 1W10 LP
- sehr schwere Wunde (Bein zertrümmert), die Betreffende ist knapp bei Bewusstsein (1W6 LP) und verliert pro Tag ein LP (Prüfwurf normal auf Erste Hilfe, mit Alkohol 3 Bonus, um dies zu stoppen / alternativ amputieren, Prüfwurf normal auf Heilen von Wunden, um pro Tag ein 1 LP zu heilen)
- sehr schwere Wunde (Arm zertrümmert), die Betreffende ist knapp bei Bewusstsein (1W4 LP) und verliert pro Tag ein LP (Prüfwurf schwer auf Erste Hilfe, mit Alkohol 3 Bonus, um dies zu stoppen / alternativ amputieren, Prüfwurf normal auf Heilen von Wunden, um pro Tag ein 1 LP zu heilen)
- sehr schwere Wunde (Schädelverletzung mit Schwellung ... man müsste den Schädel vorsichtig öffnen, um das Blutgerinsel ablaufen lassen zu können), die Betreffende ist bewusstlos (1 LP) und wird ansonsten sterben (Prüfwurf normal auf Chirurgie, Heilen von Wunden alleine bringt hier nichts mehr)
- Bestatten der toten Anwyr
... dies ist eine traurige Sache, bei der die Helden aber einiges über die Anwyr lernen können. Die Helden sind durchaus willkommen, so lange es um das Aufstellen der Gerüste geht oder darum die Leichen auf Karren dorthin zu bringen. Bei der Zeremonie selbst legen die Anwyr aber keinen Wert auf die Anwesenheit der Helden, hier sollten sie sich also entfernen oder zumindest diskret im Hintergrund halten.
- Verurteilen der desertierten Anwyr-Kriegerinnen
... ca. ein weiteres Dutzend Anwyr-Frauen sind bei der Flucht aus der Schlacht beobachtet worden und erwarten nun ihre Verurteilung. Die Verhandlung findet vor den Mittlerinnen statt, Anklägerin ist Zosa.
Als Strafen mit zunehmender Schwere stehen im Raum - Verzeihung erbitten (d.h. bei allen Sippen vorbeikommen, seine Schuld eingestehen und um Verzeihung bitten) - dies ist verbunden mit mehr oder weniger harten Arbeitsdiensten, in schwereren Fällen auch mit Scheren auf halbe Länge
- Degradierung (die Betreffende gilt nicht mehr als Kriegerin und muss ggf. ihre Krieger-Sippe verlassen) - dies ist verbunden mit dem Pranger und Scheren
- zusätzlich Auspeitschen bei Uneinsichtigkeit
Lord Barrok wird drei der Angeklagten als diejenigen erkennen, die zwar wie praktisch alle anderen geflohen sind, als der Schildwall brach, dann aber dabei waren, als sich die Anwyr neu formierten. Dies kann zu einer deutlichen Milderung ihrer Strafen beitragen.
Auch unterhalb des Anwyrpa, wo die Ken-Tikke die restlichen Sish (ca. 200 schwangere oder säugende Frauen und Mahrnad-Kinder) erschlagen haben sieht es furchtbar aus. Rihaia hat diesen Teil der Schlacht übrigens mitbekommen, was sie durchaus schockiert hat, da es mehr ein Massaker als eine Schlacht war. Sie hat dabei einer hochschwangeren Sish-Frau die Flucht gestattet. Ansonsten haben die Ken-Tike alle Sish deren sie habhaft werden konnten (und das sind alle außer einem runden Dutzend) erschlagen.
Hier haben die Sish einige "Schätze" zurückgelassen (im Grunde die gleichen Dinge wie oben beim Aufräumen des Schlachtfeldes), wobei die Ken-Tike bereits alles gefleddert haben, was irgendwie von Nutzen sein könnte. Trotzdem - die Helden können wenn sie möchten den Anwyrpa verlassen und das Schlachtfeld besichtigen und durchstöbern. Sie können dabei auch evtl. eine(n) überlebende(n) Mahrnad aufstöbern, was mit Blick auf die Noog hilfreich sein könnte:
- Eine tönerne Phiole: Sie enthält eine eklige, vergorene Flüssigkeit, aber die Machart ist kunstfertiger als sonst im Narfal und ähnelt dem Tonlämpchen in Hoagor.
- Eine tönerne Figur der Chenais: Sie ist äußerst kunstvoll ausgeführt und mit Halbedelsteinen als Augen verziert.
Die Sish selber sind den Noog nicht begegnet, hatten aber öfter schon den Verdacht, dass sich in diesem Teil des Narfals Menschen verbergen. Sollten die Helden intensiv suchen, könnten sie evtl. eine(n) überlebende(n) Sish aufspüren.
Der Prozess gegen Rihaia
Rihaia hat, entgegen dem Urteil das gegen sie gesprochen wurde, die Ken-Tike aufgesucht und zum Kampf gegen die Sish getrieben. Die Ken-Tike waren über den unerwartet "irdischen" Besuch einer Tochter der Berggöttin sehr verwundert. Dergleichen ist bei ihnen seit Menschengedenken nicht mehr vorgekommen und nicht nur der Häuptlingsohn hat sie bei dieser Gelegenheit als "normale" (wenn auch sehr attraktive) Frau erkannt ... und eben nicht eine "Halbgöttin".
Trotzdem kamen sie zu Hilfe und haben dazu beigetragen die Sish zu vernichten. Auch wenn diese Hilfe im Nachhinein vielleicht nicht erforderlich gewesen wäre. Doch wie hätte sie das wissen sollen?
Bei ihrer Rückkehr wird sie wegen ihrer Regelverletzung sogleich in Gewahrsam genommen und vor ein Tribunal der Mittlerinnen geführt. Die Sache läuft nicht gut:
- Kjona ist sehr schlechter Stimmung (die Schlacht mit den vielen Toten, die Ankunft der Helden-Männer und der Unordnung, die diese ins Gefüge der Anwyr bringen sind ihr ein Dorn im Auge) und ohnehin immer sehr schlecht auf Rihaia zu sprechen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie schon bei ihrem letzten großen Vergehen verstoßen worden.
- Samai und Shana halten sich zurück (Shana ist über die Ankunft ihrer "Mann-Schwester" ziemlich aufgewühlt und Samai ist es nicht gewohnt Partei zu ergreifen).
- Rihaia schließlich ist durch das Massaker aufgewühlt und sich im nachhinein keineswegs sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben, verbirgt dies aber hinter einer Maske des Trotzes und lässt es daher auch an dem nötigen Respekt vermissen.
Der Auftritt von Kal-Las bei dem Tribunal, und die "Nettigkeiten", die er anspricht sind dann gewissermaßen der Sargnagel auf dem Urteil. Den Geschlechtsverkehr mit einem Mann außerhalb der Kammer der Mehrung ist ein Tabu.
Letztlich braucht Kjona kein neues Urteil, sondern beruft sich nur auf das alte Urteil, wonach Rihaia ausgestoßen wird, wenn sie noch ein mal Kontakt mit den Ken-Tike aufnimmt.
Die Umsetzung des Urteils muss allerdings noch warten, denn zunächst müssen die Toten und Verletzten versorgt werden. Erst dann - nach ca. 4 Tagen - wird es für Rihaia ernst werden.
Rihaia hat zwar die Möglichkeit die Gnade der Mowli zu erflehen, ist aber (noch) zu verstockt. Viel wird also von den Helden abhängen. Möglichkeiten:
- Die Helden ermutigen Ayonda bei der Mowli um Gnade nachzusuchen. Dies ist der erfolgsversprechendste Weg, da sie glaubhaft bezeugen kann, dass Rihaia bislang keine "Nettigkeiten" mit den Helden ausgetauscht hat, und dass es auch ihr notwendig erschien die Ken-Tike zu alarmieren.
- Die Helden selbst bitten für sie um Gnade. Das hat allerdings sehr viel weniger Gewicht.
- Die Helden überzeugen Rihaia selbst bei der Mowli um eine Prüfung des Urteils zu bitten.
Ermittlungen
...
Die Geschichte der Anwyr
Hierfür gibt es folgende Ansätze:
- Die Anwyr befragen
Die Anwyr wachsen mit lehrreichen Geschichten über ihre Vergangenheit auf. Allerdings ist dort vieles historisch verbrämt, was sich mit ein wenig Nachdenken jedoch aufklären lässt. Insbesondere folgende Frauen werden den Helden ihre Fragen beantworten: - Die Überlebenden der kleinen Gruppe, denen die Helden das Leben gerettet haben (Rihaia, Ayonda).
- Die Frauen, mit denen die Helden gekämpft haben.
- Die Frauen, für die sie sich im Prozess einsetzen.
- Die Frauen, denen sie medizinisch helfen und deren Sippen.
- Die Mowli fragen
Mit der Mowli gibt es natürlich eine unmittelbare Augenzeugin der gesamten Geschichte der Anwyr. Allerdings wird die Mowli nur bei wenigen Gelegenheiten verfügbar sein (den Rest ruht sie).
- Archäologie
Der beste Ort, um etwas über die Geschichte herauszufinden ist die Knochenkammer. Dort finden sich unter anderem die Analen der Syraday, die den Helden viel weiterhelfen können.
Die Dunari und der Drache
Diese Nebenqueste ist letztlich nur in der Knochenkammer und den Analen der Syraday zu lösen. Und natürlich mit dem Tod der Mowli (s.u.) ...
Der Dorn der Rose
Eigentlich sollte offensichtlich sein, dass
- der Dorn der Rose letztlich identisch ist mit dem Vergehen der Ly'ten,
- die Mowli dem Vergehen seit viel zu langer Zeit trotz,
- sie somit ein Mittel gegen das Vergehen gefunden haben muss,
- dies mit den Kindern zusammenhängen muss, die sie ständig umgeben.
Allerdings mag diese "Lösung" für viele Spieler unbefriedigend wirken, die es gewohnt sind ein geheimnisvolles Artefakt zu finden, der den Fluch bricht. Hier können die Analen der Syraday evtl. weiterhelfen. Die Mowli wird jedoch nicht geneigt sein, den Helden zu helfen - immerhin hat das Haus Dakor die Ly'ten vernichtet, was für die Mowli immer noch gegenwärtig ist. Abgesehen davon kennt sie kein Mittel, um den Fluch zu brechen und wenn die Helden unfähig sind ihre Augen zu öffnen, so ist das nicht ihr Problem.
Geburt einer Göttin
... Tod der Mowli bzw. Aufstieg zur Göttin
Countdown:
- Analyse der Analen der Syraday
- Mowli schläft ...
- Nacht
- Urteilsvollstreckung Rihaia
- Letztes Auftauchen der Mowli
- Ajonda spricht für sie
- Benjatas wird um sein Meinung nach einem "gerechten Urteil für diese Rihaia" gebeten
- Rihaia wird begnadigt bzw. zur einer Expedition "verurteilt"
- Die Mowli schläft ein
- ... und stirbt vor Sonnenuntergang
- Letzte Anweisung: Sofort bestatten
- Letzte Worte an Benjatas: "was eure Frage betrifft: bis zum Wechsel der Sonne"
- Revolte ... alle sollen in den Keller (letzte Anweisung der Mowli)
- der Drache kommt nachts ... und nimmt den Leichnam der Mowli mit