Vorgeschichte für die Kampagne
"Der Dorn der Rose"
Die Vorgeschichte für die Kampagne bewegt sich auf mehreren Zeitebenen, die sich chronologisch wie folgt aufbauen:
Nicht alle dieser Vorgeschichten sind für die Kampagne selbst wirklich von Belang.
Die Duna
Die Herkunft der Duna liegt im Dunkeln. Auch die Frage, ob es Druzaan wirklich gibt, ist offen. Letztere Frage soll auch weiter offen bleiben.
Die Duna aber stammen aus den Tiefen des Narfal (genauer des östlichen Teils, also des Mirwad), sind also ein uralter Narfal-Stamm (die Dunari), dessen Relikte immer noch im Mirwad zu finden sind und das Hochplateau des später von den Anwyr besiedelten Anwyr'par lag am westlichen Rand ihres ursprünglichen Siedlungsgebietes.
Schaut man sich die alten Ruinen auf dem Anwyrpa aufmerksam an, so wird man dort Merkmale (eingemeißelte Frieße und Symbole) erkennen, die sich an alten Teilen der Drachenburg (der Stammburg des Hauses Zaan) ebenfalls finden. Natürlich kann das in diesem Moment nur jemand erkennen, der das Haus Zaan und dessen Stammburg kennt.
Offen bleibt:
Letztlich ist dieser Teil der Vorgeschichte nicht dafür gedacht im Rahmen dieser Kampagne aufgeklärt zu werden, sondern soll mehr einen Anknüpfpunkt für Folge-Abenteuer bieten.
Die Blutnacht, der Fluch und die Flucht
Am 14. Tag des Monats der Schlange im Jahr 898 v.D. wurden die Ly'ten in Darut in der so genannten "Blutnacht" massakriert. Dieses Ereignis ist letztlich die Ursache für die Flucht Mawalyns (der "Mowli") und ihrer Dienerinnen in den Narfal, sowie dem Fluch ihrer Schwester über das Haus Darut - dem Dorn der Rose.
Ausgangslage
Im Jahre 924 v.D. wurde Porach aus dem Haus Darut (genannt "die blutige Hand") Hochlord von Dakor. Er wuchs als Kind als Geisel ("Pfand") bei den Ly'ten auf und kannte und liebte die Ly'ten daher - im Grunde wäre er selbst gerne ein Ly'ten gewesen. Porach war ein ehrgeiziger Herrscher (wobei alle Hochlords per Definition ehrgeizig sein müssen) und machte sich sogleich daran seine menschlichen Widersacher auszuschalten (was ebenfalls durchaus üblich war).
4 Jahre später wurden die südlich Dakors gelegenen Länder der Ly'ten (das heutige Nyla'dor) von "dunklen Völkern" (Mahrnad und dergleichen, die aus den Tiefen des Narfals stammten) angegriffen und waren schon bald in starker Bedrängnis. Sie riefen daher ihre Vasallen, die Menschen Dakors zum Schwur und in der Tat sandte Porach seine Reiter zu Hilfe (die Fußsoldaten wären zu spät gekommen), so dass die Entscheidungsschlacht gewonnen wurde. Diese Schlacht war sehr blutig und verlustreich für die zu Hilfe geeilten Menschen.
In einer sehr alten Schriftrolle, die im verschlossenen Teil der Bibliothek von Nyr liegt, findet sich hierzu folgende Überlieferung eines namenlosen Gelehrten aus dieser Zeit. Die Schriftrolle ist offenbar Teil einer längeren Aufzeichnung, deren Vor- und Nachgeschichte jedoch fehlen. Auch diese unscheinbare Schriftrolle selbst ist inzwischen in Vergessenheit geraten und somit schwer zu finden :
...
die Mahrnad erklommen zu Hunderten den Felsen des Nyr und bestürmten die Burg, in der tausende Ly'ten aus ganz Nyla'dor Zuflucht gefunden hatten. Viele Verteidiger waren bereits gefallen, darunter viele der berühmtesten Krieger des edlen Volkes. Von den verbleibenden Männern waren nur noch wenigen unverwundet und Nyr stand vor dem Fall.
Da endlich traf Lord Porach, der Hochlord Dakors mit seinen Hadrim und weiteren berittenen Streitern der Häuser Uskalon, Vala und Bahrin auf dem Schlachtfeld ein. Sie waren nur wenige an Zahl und ohne Rast waren sie den weiten Weg aus dem Norden gekommen, hatten in ihren Sätteln geschlafen und ihre Rösser blutig gepeitscht. Die Lords aus Uskalon und Bahrin rieten Porach abzuwarten, bis ein weiteres Heer mit Fußsoldaten aus Zaan eintraf, doch Porach fürchtete den Fall von Nyr und führte daher unverzüglich den Angriff.
Eingeklemmt vom neu erschienenen Feind in ihrem Rücken und den Festungsmauern vor ihnen machte sich Panik breit unter den Mahrnad und wie in Raserei versuchten sie sich den Fluchtweg frei zu kämpfen, was freilich nur wenigen gelang.
Doch war auch der Blutzoll unter den Reitern Dakors gewaltig. Jeder Zweite von Ihnen fand den Tod und nur wenige blieben unverletzt. Das edle Volk aber blieb in seiner Feste ...
...
Die Blutnacht
Porach und die überlebenden Krieger der Menschen (es mögen vielleicht 1.500 gewesen sein, neben noch einmal so vielen Toten) standen und lagen nun vor den Toren Nyrs und baten um Hilfe für ihre Verwundeten. Die blieb allerdings recht dürftig, da die Ly'ten diese zunächst auf ihre eigenen Verwundeten konzentrierten. Auch die Reaktion der damaligen Ly'ten Herrscherin Mounalyn auf Porachs Beschwerde darüber war eher schroff und kühl. Für sie waren die Menschen nicht mehr als Vasallen der Ly'ten, und dass sie im Kampf ihr Leben gelassen hatten war sie nicht mehr als recht und billig, während sie umgekehrt die (nicht minder hohen Verluste) unter den Ly'ten betrauerte und als unersetzlich ansah.
Porach aber war zornig über die Undankbarkeit der von ihm so verehrten Ly'ten-Königin und bei einem anschließenden Bankett eskalierte die Lage schließlich. Er erschlug im Zorn einen ebenfalls hochmütigen Feldherren der Ly'ten und seine Männer (die man inzwischen in die Burg gelasse hatte) eroberten diese im Handstreich aber - zunächst - mit wenig Blutvergießen.
Dies war sowohl eine eklatante Verletzung des Gastrechts , als auch ein Verrat als Vasall der Ly'ten, wobei letzteres freilich durch die vorangegangene Undankbarkeit wieder relativiert wurde. Um diese Situation im Nachhinein wieder zu legitimieren versuchte Porach Mounalyn (die "Rose der Nacht") zu einer Heirat zwingen, was diese allerdings ablehnte, wobei sie Porach erneut beleidigte. Er schlug sie daraufhin, was die anwesenden Ly'ten erneut zu den Waffen greifen ließ und ein Blutbad verursachte, dem letztlich kein Ly'ten auf Nyr entging. Die menschlichen Krieger, zornig über die Behandlung, die ihnen im Vorfeld Zuteil worden war und gierig nach Beute erschlugen sämtliche Ly'ten, weitere sprangen von den Felsen in den Tod.
Porach versuchte sogar noch erfolglos, den Exzess einzudämmen, fand aber kein Gehör mehr. Auch Mounalyn, die er zuvor noch geschützt hatte, sprach nun ihren Fluch aus (den "Dorn der Rose" - s.u.) und stürzte sich anschließend ebenfalls von den Felsen. Ihre Leiche wurde nie gefunden.
All dies geschah in einer einzigen Nacht, der "Blutnacht" - am 14. Tag des Monats der Schlange im Jahr 898 v.D. Dass die Ly'ten selbst auf geheimnisvolle Weise aus Nyr verschwanden ist nicht mehr als eine (falsche) Legende, wobei einige wenige Ly'ten durchaus über geheime Gänge die Flucht gelungen sein mochte.
Die Flucht
Auf Nyr gab es praktisch keine Überlebenden unter den Ly'ten. Aber eine weitere große Zahl an Ly'ten hatte sich nach Nyvar zurückgezogen, wo die Mahrnad zwar ebenfalls angegriffen hatten, diesen Angriff aber nach der Niederlage vor Nyr abgebrochen hatten. Sämtliche Schiffe in der Stadt waren unterwegs und brachten die herrschenden Familien der Ly'ten in Richtung Karfan in Sicherheit.
Die Stadt selber wurde von menschlichen Soldaten in Diensten der Ly'ten und einigen weiteren Ly'ten Kriegern verteidigt, wobei die Verteidiger von Mounalyns jungen Schwester Mawalyn und deren Verlobten Tartyn geführt wurden. Mawalyn hatte sich zuvor geweigert ebenfalls ein Schiff zu besteigen, um ihren Verlobten nicht im Stich zu lassen und die Moral der Verteidiger nicht zu untergraben.
Die Ly'ten in Nyvar fühlten sich nach der Nachricht über den Sieg über die Mahrnad weitgehend in Sicherheit, feierten ihre Rettung und hatten keinen Grund ihren menschlichen Vasallen zu misstrauen.
In dieser Situation tauchte ein geheimnisvoller Mann in Nyvar auf und warnte Mawalyn eindrücklich, sofort die Flucht zu ergreifen. Mawalyn glaubte diese Warnung und begann ihre Flucht, wobei sie allerdings von gut 100 Reitern von Lord Larskil Vala verfolgt wurden, was Tartyn das Leben kostete (siehe Geschichte der Anwyr).
In den Analen des Hauses Vala gibt es hierzu eine Legende, die den Angehörigen des Hauses wohlbekannt ist und sich als neuere Abschrift auch in der Bibliothek des Hauses Darut wiederfindet (im unverschlossenen Teil):
Von Mounalyns Schatz
Nach dem Fall Nyrs behielt Porach sämtliche Schätze für sich, versprach Lord Larskil aus dem ruhmreichen Hause Vala jedoch sämtliche Schätze der Ly'ten in Nyvar als Beute. Larskil machte sich daraufhin mit hundert seiner besten Krieger unverzüglich auf den Weg nach Nyvar.
Doch fand er sich dort verraten, denn viele der feigen Ly'ten hatten bereits auf dem Seeweg das Weite gesucht und ihren Besitz mit sich geführt. Einer Abordnung der königlichen Familie der Ly'ten mit jüngeren Geschwistern Mounalyns aber war es erst kurz zuvor, gewarnt durch einen menschlichen Verräter, gelungen auf dem Landweg zu fliehen. Sie führten einen großen Schatz aus Gold, Silber und Edelsteinen mit sich.
Als Larskil und seine Männer die Abordnung endlich erreichten kam es zu einer Schlacht, bei der sämtliche Ly'ten den Tod fanden. Von dem Schatz aber fand sich keine Spur mehr. Ob er auf der Flucht in den Nyrkjel geworfen oder anderweitig versteckt wurde, ist bis heute unbekannt.
In Wahrheit gibt es keinen Schatz. In Mawalyns Besitz befanden sich keine Reichtümer mehr - falls ja hätte sie diese mit Freuden Larskil Vala übergeben, um in Ruhe fliehen zu können.
Seit dieser Zeit wurden der Legende nach keine Ly'ten mehr in Dakor gesehen. Die Legende trifft in diesem Fall weitgehend zu, wobei es in der Praxis sicher noch einige Wochen gedauert hat, bis die letzten Ly'ten in Nyla'dor entweder geflohen oder erschlagen waren.
Der Fluch
Mounalyns Fluch den sie kurz vor ihrem Tode aussprach besagt genau folgendes:
Porach selbst wurde von dem Fluch übrigens nicht betroffen, sondern fiel ein Jahr später einem Giftanschlag zum Opfer - nachfolgende Legende verbrämt dies in blumiger Form.
Die Legende vom "Dorn der Rose"
Das Haus Darut nahm Nyla'dor in seinen Besitz und Porach sonnte sich in seinem gräßlichen Ruhm. Genau ein Jahr nach der Blutnacht kam Porach auf Nyr ums Leben. All sein Blut war durch winzige Wunden aus seinem Körper ausgeströmt, sein Gesicht vor Entsetzen gräßlich verzerrt und eine schwarze Rose lag auf seiner Leiche.
In der Bibliothek des Hauses Darut (nicht im verschlossenen Teil) findet sich hierzu folgende, wesentlich nüchternere Darstellung:
Im 6. Jahr seiner Herrschaft wurde Lord Porach, der Hohe Lord des Hauses Darut und Hochlord von Dakor tot gefunden. Seine Gesichtszüge waren verzerrt und seine Haut hatte sich blau und rot verzerrt. Einer seiner Diener gestand schließlich ihn mit dem Saft des Neradbuschs vergiftet zu haben, doch konnten die Anstifter der Tat nie gefunden werden.
Letztere Darstellung ist denn auch sehr viel korrekter. In der Tat wurde Porach Opfer eines Giftanschlags des Hauses Vala, das sich um seinen Anteil aus der Beute von den Ly'ten geprellt sah. Verständlicherweise gibt es nirgendwo Dokumente, die dies belegen würden.
Der Urba-Feldzug der Nerfani
Seit jeher sind die Urbas in Nerfan unterdrückt und einige von ihnen setzen sich daher immer wieder einmal in die Urwälder und Berge von Nerfan ab, wo sie ihr kümmerliches Dasein fristen - zwar frei, aber immer gefährdet und unter primitivsten Umständen. Vor 50 Jahren jedoch hatten immer mehr von ihnen am Oberlauf des San'doog ein Zuflucht gefunden. Angeführt von Duan Nea'zar, einem früheren Priesteradepten, hatten sie verlassene und überwucherte Ruinenstadt am Ufer des San'doog gerodet und wieder besiedelt.
Zehn Jahre später gaben sich ihre mittlerweile 8.000 Bewohner gar Gesetze und gaben ihrer Stadt einen Namen: Hoagor - die Stadt der Hoffnung. Die Kunde von Hoagor blieb in Nerfan nicht verborgen. Viele Urbas hatten sich zuvor schon nach dort aufgemacht und weitere wollten folgen. Diejenigen, die bleiben wollten, wurden zunehmend aufsässig und schließlich fürchtete die Priesterschaft (nicht ganz zu Unrecht) einen Aufstand der Urbas.
Um dies zu verhindern und um Hoagor - den Stachel im Fleisch von Nerfan - zu vernichten wurde ein Heer aufgestellt und ausländische Söldner angeworben. Einer dieser Söldner war Keran Wyndrin, ein damals noch 24 Jahre junger Dakorianer, auf der Suche nach lukrativen Abenteuern. Er wusste nicht viel über Nerfan und die Verhältnisse dort und als er dort ankam, angelockt von der Aussicht auf reiche Beute in exotischem Ambiente fand er sich alsbald am Oberlauf des San'doog in einem Söldnerheer wieder.
Die Urbas in Hoagor hatten trotz verzweifelter Gegenwehr keine Chance gegen das anrückende Heer und die Verteidiger wurden niedergemacht. Doch auch mit den Frauen, Kindern und Alten in Hoagor kannte die Priesterschaft Nerfans keine Gnade - sämtliche Gefangenen wurden enthauptet (ihre Köpfe sind noch heute auf lange Reihen von Stangen aufgespießt) oder auf noch bestialischere Weise auf den Marktplätzen von Nerfan getötet, um für alle Zeiten ein Exempel zu statuieren. Duan Nea'zar wurde gezwungen diesem Grauen beizuwohnen, wurde aufs grausamste gefoltert und verstümmelt und noch 5 Jahre in einem kleinen Käfig in Nergor am Leben gehalten bis er endlich starb.
Diese Ereignisse kennt in Nerfan jedes Kind, in Dakor hingegen findet sich in der Bibliothek von Nyr nur folgende nüchterne und recht einseitige Randnotiz dazu:
Im Jahre 674 n.D. führte Nerfan einen Feldzug gegen die aufständische Stadt Hoagor im Westen des Landes. Mit Hilfe vieler Söldner auch aus dem Reich Darut gelang es, die Aufständischen zu besiegen und ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
Keran Wyndrin aber war bis ins Mark erschüttert (die Schreie der Sterbenden und die Szenen von damals lassen ihn bis heute nicht los) und floh halb wahnsinnig vor Grauen in den Dschungel. Zwei Monate irrte er im Fieberwahn orientierungslos umher, ehe er schließlich am Ende seiner Kräfte in der Nähe des Anwyrpar von Jägerinnen der Anwyr gefunden und gerettet wurde. Eine dieser Jägerinnen war Sahli, die sich in den seltsamen Unbekannten verliebte und ihn gesund pflegte.
Die beiden wurden ein Paar und Sahli wurde schwanger. Doch auf Dauer konnte Keran nicht bei den Anwyr bleiben und so beschlossen die Anwyr, ihm die Erinnerungen an seine Rettung zu löschen und ihn wieder zurück nach Nerfan zu leiten. Sahli aber weigerte sich Keran zu verlassen und somit wurde schließlich beiden jede Erinnerung an die Anwyr und den Anwyrpar gelöscht und sie wurden ein gutes Stück von dort, an einem Zufluss des San'doog ausgesetzt. Das Mädchen aber, das Sahli zuvor geboren hatte und dem sie den Namen Danja gegeben hatten, blieb mit dem Einverständnis der Eltern bei den Anwyr.
Als Keran und Sahli zu sich kamen, fehlten Keran die letzten 10 Monate seines Lebens. Sahli jedoch fehlte praktisch die gesamte Erinnerung an ihr Leben und ist seitdem entsprechend verwirrt. Manchmal sieht, hört oder riecht sie etwas, das eine Erinnerung anspricht, die es nicht mehr gibt. In solchen Situationen überflutet sie die Verzweiflung. Dennoch hielt ihre Liebe stand (beide glauben bis heute, dass sie sich erst damals begegnet sind und dass es Liebe auf den ersten Blick war), sie fanden den Weg nach Nerfan (genauer Ristor) zurück und machten sich von dort aus weiter auf nach Dakor, wo Keran Arbeit als Kartenzeichner fand.
Bei seiner Rückkehr in die Zivilisation (also nach Ristor), gut ein Jahr nach dem Massaker von Hoagor traf Keran auch Juman Agi'zar, der damals noch ein Kind war. Dieser kann sich jedoch noch gut an den seltsamen fremden und seine schöne und traurige Begleiterin von damals erinnern. Kerans Sohn ähnelt übrigens seinem damals noch jungen Vater deutlich.
Der Sieg des Hauses Darut über die Piraten
Seit ca. 705 n.D. wurde die Gefahr durch Piraten im Meer südlich von Dakor (bzw. Darut) und nördlich von Nerfan immer größer. Nerfan selbst unterhält keine nennenswerte Flotte und so kam der Seehandel nach Nyvar trotz der nur ca. 300 km langen Strecke immer mehr zum erliegen. Schließlich sah sich das Haus Darut (insbesondere Lord Starndor aber durchaus auch unterstützt von Lord Dirinor) zum handeln gezwungen.
Im Jahr 712 n.D. stellte er eine Flotte auf für die er Kapitäne von Handelsschiffen gewann, warb Söldner und Soldaten als Besatzungen an und gewann das Haus Bahrin als Unterstützer. Auf diese Weise kamen gut 20 Schiffe aus Darut und nochmals 10 aus Bahrin zusammen, die gegen die Piraten geschickt wurden. Weiterhin holte er die Unterstützung der Nerfani zumindest in soweit ein, dass diese nichts gegen den Vorstoß der Flotte in ihr Gebiet unternahmen. Eine Delegation aus ihm selbst und 25 weiteren Adligen und Leibwächtern hatte sich extra zu diesem Zweck zu einer Audienz beim Kar von Nerfan gemacht und dessen Einverständnis eingeholt.
Die Flotte selbst wurde von Lord Martim Mashalas einem alten Haudegen und erfahrenen Kapitän angeführt. Begleitet wurde er von Lord Malinor Darut, der sich in den Kämpfen seine ersten Sporen verdienen sollte. Bereits in der ersten Seeschlacht schien sich jedoch das Kriegsglück gegen Darut zu wenden. Die Piraten waren den Kämpfen lange Zeit aus dem Weg gegangen, bis Lord Martim sie schließlich in einer felsigen Meerenge stellte. Allerdings kannten sich die Piraten dort sehr viel besser aus, konnten mit ihren kleinen beweglichen Schiffen 3 Kriegsschiffe versenken und attackierten das Flagschiff Lord Martims, wobei dieser den Tod fand.
Mit knapper Not gelang der geschlagenen Flotte unter Führung des noch unerfahrenen Lord Malinors der Rückzug, auch weil die Piraten weitere verlustreiche Kämpfe für sich vermeiden wollten. Nun änderte Lord Malinor die Strategie. Von gefangenen Piraten erfuhr er die Position dreier kleiner Piratenhäfen, attackierte diese und brannte sie bis auf die Grundmauern nieder, ohne weiter die Seeschlacht zu suchen. Die verbleibenden, nun schon stark geschwächten Piraten wurden in einer Entscheidungsschlacht geschlagen.
Nur wenige entkamen oder hatten sich zuvor schon weit in den Süden abgesetzt. Gut 100 gefangene Piraten wurden im Hafen von Nyvar gehenkt, geteert und blieben dort hängen, bis ihre Knochen in die Hafeneinfahrt fielen. Die Gefangenen aus den Piratensiedlungen wurden zumeist als Sklaven verkauft.
Insgesamt wurden 3 größere Piratengruppen bekämpft, wovon zwei mehr oder weniger klar in Nerfan beheimatet waren:
Lord Malinor wurde durch den Sieg zum "Schwert" Daruts und wird seitdem vom Volk als Kriegsheld verehrt. Die Seegebiete nach Nerfan sind seitdem deutlich sicherer geworden, auch wenn sich inzwischen wieder vereinzelt Piraten dort breitmachen - wobei sie bislang noch nicht gewagt haben sich dauerhaft wieder anzusiedeln. Teilweise widmen sie sich inzwischen auch der Strandräuberei oder machen stattdessen die Karawanenwege unsicher, die in Folge dessen an Attraktivität verloren haben.