Batai ist eine der ältesten, wahrscheinlich die verkommenste und mit Sicherheit die größte Stadt Dakors. Sie liegt an der Grenze der beiden Häuser Taim und Baratim.
Die Stadt liegt in einem flachen, fruchtbaren Flusstal, direkt an beiden Ufern des Nirkal. Aufgrund der komplizierten politischen Verhältnisse gliedert sich die Stadt in drei große Stadtviertel:
Im Schiedsspruch von Batai (202 n.D.) wurde beschlossen, dass Batai künftig von den Häusern Taim und Baratim gemeinsam regiert wird. Nachdem das damalige Batai (jetzt Altbatai) nicht mehr über seine Mauern hinaus wachsen konnte, haben sich vor seinen Mauern Vorstädte auf dem Boden der beiden Häuser gebildet, die eigentlich eigene Städte sind und direkt dem jeweiligen Haus unterstehen.
Altbatai umfasst das Gebiet des ursprünglichen Batai, wie es im Jahr 202 n.D. war. Es wird vom Nirkal durchschnitten und von einer einstmals beeindruckenden Mauer umschlossen, die wiederum von einem Wassergraben geschützt wird. Dieser wird zugleich auch als Kloake vor allem der Bewohner von West- und Ostabatai benutzt, so dass es nicht verwundert, dass die besseren Wohnviertel flussaufwärts, also im Süden liegen. Auch mit der Mauer selbst steht es nicht mehr zum Besten - sie ist an einigen Stellen eingestürzt.
Im Fluss, vom Beginn Altbatais bis ca. zur Mitte der Stadt, erstreckt sich eine langezogene Insel, die die meisten wichtigen Gebäude der Stadt beheimatet und auch der älteste Teil Batais überhaupt ist. Auf ihr liegen unter Anderem
Die Insel (sie hat keinen speziellen Namen - jeder weiß, was mit DER Insel gemeint ist) wird von zwei mächtigen Brücken im Westen und Osten verbunden. Diese beiden Brücken bilden zugleich einen von zwei Übergangen über den Nirkal auf dem Gebiet von Baratim überhaupt und sind daher strategisch und wirtschaftlich von immenser Bedeutung. Die beiden Brücken bzw. ihre Vorgängerbrücken an selber Stelle sind so alt wie die Stadt selbst.
Im Osten von Altbatai erheben sich drei Hügel aus der ansonsten recht flachen Stadt. Auf ihnen liegen die teuersten Stadtviertel von Batai, in denen die wohlhabenden Händlern und Gildenvorstehern, aber auch reiche Unterweltlords wohnen. Um die Hügel herum liegen die Stadtviertel der kleinen Händler und Handwerker und weiter im Norden, die Elendsviertel der Armen, wo sich kaum eine Stadtwache je hin verirrt.
Im Westen von Altbatai erhebt sich ein weiterer Hügel, der früher den Palast des Stadtgouverneurs beheimatet hat. Das Gebäude wird inzwischen zu einem Teil als Stadtgefängnis und Hauptquartier der Batairims genutzt, zum anderen Teil beheimatet es nun den "Bienenkorb", das größte Bordell der Stadt.
Westlich des Nirkal umschließen die Häuser von Westbatai das alte Batai. Die bedeutendsten Gebäude sind dort:
Ostbatai umschließt das alte Batai vom Osten her. Abgesehen von Trinag (der "Dreiecksburg") gibt es dort keine bedeutenden Gebäude. Ostbatai ist auch deutlich ärmlicher, als die beiden anderen Stadtviertel.
Batai zählt insgesamt gut 40.000 Einwohner - ca. 20.000 davon leben in Altbatai, ca. 12.000 in Westbatai und 8.000 in Ostbatai. Hinzu kommen eine Reihe von Dörfern innerhalb von ca. einer Tagesreise, die noch einmal gut 15.000 Menschen beheimaten.
Die Stadt selbst und insbesondere Altbatai ist ein Schmelztigel für Bewohner aus ganz Dakor, die dort ihr Glück suchen. Aber auch Menschen aus anderen Kulturen und Angehöriger anderer Rassen sind hier keine Seltenheit und kein Grund sich neugierig umzudrehen.
Außer natürlich man kommt vom Lande, was für Bewohner von Batai so ziemlich alles bezeichnet, was nicht Batai ist. Die Einwohner Batais gelten nämlich selbst für dakorianische Begriffe als eingebildet.
Nirgendwo in Dakor wird Jondas Tag so exzessiv gefeiert, wie in Batai. Die Stadt gleicht an diesem Tage einem Tollhaus und nicht wenige der begüterten Einwohner der Stadt verlassen sie extra zu diesem Zweck. Es ist üblich sich an diesem Tag zu verkleiden, verbreitet sich an diesem Tag zu betrinken und nicht selten seinen Ehepartner an diesem Tag zu betrügen. Das ausgelassene Fest hat jedoch auch seine Schattenseiten, denn an keinem anderen Tag (und Batai ist schon an normalen Tagen keine friedliche Stadt) sterben so viele Menschen in Batai eines gewaltsamen Todes, wie an Jondas Tag.
Jondas Tag wird in Batai sicherlich auch deswegen so sehr gefeiert, weil im Schiedsspruch von Batai bestimmt wurde, dass jedes der Häuser die Stadt immer abwechselnd genau für einen Monat regiert. Jondas Tag wurde in diesem Schiedsspruch schlicht vergessen und so ist zumindest Altbatai an diesem Tag formal ohne Regierung.
Im Schiedsspruch von Batai wurde verfügt, dass die Häuser Taim und Baratim die Stadt gemeinsam, d.h. im monatlichen Abstand abwechselnd, regieren. Jahrhundertelang wurde im monatlichen Wechsel von jedem der Häuser ein Stadtgouverneur, Offiziere für die Stadtwachen und Richter in die Stadt entsandt. Nachdem Westbatai eine gewisse Größe erlangt hat, ging das Haus Taim dazu über die monatliche Herrschaft einfach von Westbatai aus wahrzunehmen, später hat das Haus Baratim diesen Mechanismus für Ostbatai übernommen, so inzwischen nur die Zuständigkeit für Altbatai monatlich wechselt.
Bezeichnenderweise beheimatet der ursprüngliche Palast des Stadtgouverneurs in Altbatai inzwischen das bei weitem größte Bordell der Stadt. Böse Zungen behaupten, das wäre nie anders gewesen, denn die Korruption der Stadtoberen in Batai ist inzwischen in ganz Dakor legendär.
So hat sich im Laufe der Jahrhunderte, beflügelt durch die skurile politische Lage kriminelle Banden in der Stadt (hauptsächlich in Altbatai) breit gemacht. Wer immer in Haft genommen wird, kann durchaus hoffen einen Monat später schon wieder frei zu kommen - jedenfalls wenn der Preis stimmt. Die führungslosen Stadtwachen haben dies im Laufe der Zeit selbst erkannt und verhängen daher bevorzugt "Geldstrafen", selbst für Verbrechen, die eigentlich drastischere Maßnahmen erfordern würden.
Im Laufe der Jahrhunderte sind die Banden in der Stadt immer mächtiger geworden und ihre Anführer haben sich nicht mehr gescheut, sich prächtige Häuser zu bauen. Inzwischen lassen sie sich gar selbst mit "Lord" oder "Lady" ansprechen. Batai ist somit zur verruchtesten und verkommensten Stadt ganz Dakors geworden.
Nirgendwo in Dakor sind die Gilden der Händler und Handwerker derart mächtig, wie in Batai. Sie haben nicht nur großen Einfluss auf die Politik in der Stadt, sondern haben sich teilweise auch ihre eigenen Gesetze geschaffen. So kann niemand in Batai ein Handwerk gründen, der nicht Mitglied der Gilde ist und hierfür bezahlt. Die Gilden nehmen jedoch keineswegs jeden auf und achten eifersüchtig darauf, dass ihnen nicht irgendwo unerwünschte Konkurenz erwächst.
Die Vorsteher der Gilden, insbesondere der reichen Gilden der verschiedenen Händler und Geldverleiher, werden im Volke auch "Goldlords" genannt. Sie selbst gebrauchen diesen Namen natürlich nicht, aber sie fühlen und verhalten sich in der Tat, als wären sie Lords.
In jedem der drei Stadtviertel Batais gibt es eine eigene Stadtwache.
Das Karisum hat im übrigen eine eigene Wache, genannt Karims, die recht diszipliniert ist und der Festung Maradim untersteht.