"Es gibt wohl kein Volk, dass das Leben so sehr liebt und gleichzeitig dem Tod so sehr huldigt, wie die Nerfani."
- ein Reisender aus Dakor
Das Land Nerfan liegt an der südöstlichen Küste des Kontinents Grom. Das Reich wird von den Wüsten Ma'isha und Kaharr eingefasst und liegt entlang des Stroms San'doog.
Geschichtlich ging das Reich Nerfan aus den östlichen Überbleibseln des Großreiches von Karfan hervor, das durch die große Katastrophe im Jahre 0 ausgelöscht wurde. Auch wenn Nerfan die Auswirkungen der Katastrophe gut überwunden hatte und zwischenzeitlich sogar zu neuer Blüte gelangte, geht das Reich seit ca. 300 Jahren langsam aber sicher dem Untergang entgegen.
Wie einstmals Karfan, wird auch das Volk von Nerfan von einem Gottkönig (dem "Kar") regiert, der von einer mächtigen Priesterschaft behütet wird. Die Königswürde wird jedoch seit 30 Generationen in einer Linie weiter vererbt, was Nerfan inzwischen Könige beschert, die wahnsinnig, debil oder beides sind. Die wahre Macht in Nerfan liegt somit auch bei der Priesterschaft selbst.
Die Religion und Magie der Nerfanis basiert auf der Totengöttin Chenais (die Verehrung anderer Götter wird nicht geduldet), weltliche Magie gibt es nicht. Die ständige Präsenz des Todes wirkt sich auch auf die Bevölkerung aus, für die der Tod allgegenwärtig ist. Zudem hat die Priesterschaft der Totengöttin Tore in das Totenreich geschaffen, durch die nicht selten grauenhafte Wesen aus der Zwischenwelt (die "Chenaren") in die Welt der Lebenden gelangen. Nur durch blutige Opfer an die Fürsten dieser Wesen (die "Chenarkaren"), kann seitdem das Gleichgewicht einigermaßen bewahrt werden.
Insgesamt ist Nerfan ein im Schwinden liegendes Reich, in dem zumindest aus Sicht eines Außenstehenden der Wahnsinn grasiert und dessen Bevölkerung eher schwindet. Doch wie so oft, entwickelt sich auch hier im Angesicht des Todes ein unstillbarer Hunger nach Leben und Vergnügungen. Nirgendwo sonst ist das Leben daher zugleich so kurz und dekadent wie in Nerfan.