Die Nachricht des schweigenden Boten
Die ist die Nachricht von Pirais an ihren Bruder. Versandt über ihren schweigenden Boten, eine Stunde vor ihrem Tod. Pirais ist eine dunkelhaarige, durchaus schöne aber auch etwas hochmütig wirkende Frau von 25 Jahren. Sie wirkt während der Nachricht entmutigt, ist allerdings sichtlich um Fassung bemüht.
"Mein Bruder - sie sagen Du wärest wahrscheinlich tod, ermordet von den Händen dieser Barbaren. Mein Verstand sagt mir, dass sie recht haben, aber mein Herz fleht mich an, die Hoffnung nicht aufzugeben.
Falls Du noch lebst, so wisse, dass uns diese valanischen Missgeburten verraten haben und die obere Furt kampflos geräumt haben. Vater konnte sie nicht mehr bezahlen und sie hatten nicht mehr Stolz, als eine Schar Ratten. Dies war der Grund, weshalb Dir und Deinen tapferen Kriegern die Barbaren in den Rücken fallen konnten.
Aber das weißt Du vermutlich bereits.
Was dann geschah war das Furchtbarste, was ich je zu sehen bekam.
[Pause, Pirais kämpft mit den Tränen]
Sie haben die äußere Mauer überrannt, da es nicht genug Verteidiger gab, um sie zu schützen. Atarvar ... ist nicht mehr - die prachtvollste unter den Stätten des Landes ist nur noch ein Aschehaufen und ihre Bewohner sind tod. Frauen, Kinder, Männer... Alte und Junge, getötet von den mordlüsternen Händen dieser Barbaren, während die wenigen Verteidiger hier auf dem Nag-Matar hilflos zusehen mussten. Selbst Remon stand wie ein alter Greiß daneben. Wozu hat man solch einen Hofmagier?
Auch wir werden der Übermacht hier nicht mehr lange standhalten. Vater hat befohlen, dass wir uns auf die Seefalke begeben und in der Nacht davonsegeln. Dass wir uns feige davonstehlen sollen! Alles in mir sträubt sich dagegen, dies zu tun, aber wir müssen seinen Befehlen Folge leisten. Es geht ihm nicht mehr gut und falls er wirklich hierbleibt, wie er es angekündigt hat, so wirst Du bald sein Erbe antreten müssen. Falls Du ... nun ja.
Wenn Du diese Nachricht empfängst sind wir den Sardakal hinab unterwegs nach Batai. Triff uns dort und versuch nicht Dich zum Nag-Matar durchzukämpfen. Dort ist kein Ruhm mehr zu gewinnen. Leb wohl."