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 4. Geheimnisse

Nach der großen Schlacht gegen die Mahrnad auf dem Hochplateu Anwyrpa heißt es ersteinmal neue Verbündete finden und Vertrauen aufbauen.
 

22. Spieltag (13.12.2018)

(aufgezeichnet von Donshyl Wyndryn)

Wir versuchen zunächst einen Überblick nach dem ganzen Chaos zu bekommen. Wer ist hier wer und wer hat was zu sagen.
Im Laufe des Tages lernen wir nachfolgend genannte Personen kennen, die alle mit einer Art altertümlichen dakorianischen Dialekt mit stark vereinfachter Grammatik sprechen:

Doch bevor wir im Palaver enden, müssen wir zunächst tatkräftig Hilfe leisten!
Da die Anwyr nicht zu den größten Heilern zählen (ganz im Gegensatz zu den Nerfani) und es unter ihnen recht schwere Verluste und unzählige Verletzte gibt, biete ich meine Dienste an, wobei mir Kal-Las als Handlanger zur Seite steht, wohl vor allem deshalb, da man hin und wieder einer Verletzten die Kleider entfernen muss, um die Wunden versorgen zu können... Am Anfang bekomme ich nur recht kleine Wunden zur Versorgung, doch mit der Zeit weicht die Skepsis bei den Frauen (nicht unbedingt gegenüber Kal-Las...). Nach einer sehr erfolgreichen Behandlung einer schweren Beinverletzung scheint sogar eine Art Bewunderung ob meiner Heilkünste aufzukommen und ich werde noch zu einer eigentlich aussichtslosen Kopfverletzung hinzugezogen. Ich entschliesse mich dennoch zu einem wirklich sehr gewagten chirurgischen Eingriff, den ich mal in einem Buch der Nerfani gesehen und mir von einem nerfanishen Arzt habe erklären lassen. Aber da ich dank meines ausserordentlichen Gedächtnisses buchstäblich die Anleitung vor Augen hatte,  konnte ich dadurch quasi ein Wunder bewirken und die Frau ins Leben zurück holen. Ich war selbst etwas erstaunt, aber mein Mut wurde belohnt und ich glaube ich habe bei den Anwyr jetzt ein echt hohes Ansehen gewonnen. Ganz zum Schluß versorge ich auch noch die Wunden von Nor'tsa und bemerke, dass ich selbst auch ein wenig Hilfe brauche...
Lord Barokk und Bruder Benjatas übernehem eine nicht minder wichtige Aufgabe und helfen bei der "Entsorgung" der ca. 300 toten Mahrnad bzw. Bergung der toten Anwyr. Dabei findet unser Lord bei einem toten Sish (wie die Mahrnad hier heißen) eine Ton-Phiole mit bis jetzt noch unbekanntem Inhalt. Ansonsten gibt es keine besonderen Entdeckungen.

Nach dem "Aufräumen" kümmert sich Bruder Benjatas um eine Unterkunft. Letztendlich kommen wir in einem Haus bei der Sammler-Sippe unter und werden hier auch mit Essen und Trinken versorgt. Abends bin ich dann auch brotfertig und falle früh in einen erholsamen Schlaf. Benjatas erkundigt sich aber noch nach der damals auf der Insel ausgesetzten Frau und erfährt, dass sie Kalli hieß, der Pirsch-Sippe angehörte und dies eine Bestrafung war, da sie aus Eifersucht eine andere Frau getötet hatte. Bei Verbannung  findet auch immer diese Art der "Gedächtnislöschung" statt, genannt "Die Tilgung", ein Ritual, mit dem die Anwyr das Gedächtnis einer Person selektiv löschen können. Auch erfahren wir ncoh ein paar mehr Details zur Geschichte der Anwyr.

Am nächsten Morgen werden wieder die Verletzten versorgt, ich mache also so eine Art Visite, und wir versuchen noch einiges über den Fluch herauszufinden, denn deswegen sind wir ja hier, haben aber leider keinerlei Erfolg!
Ich tausche mich aber auch noch mit meiner Schwester Shana über die Familiengeschichte aus und erzähle ihr viel über Vater und Mutter und erfahre auch, dass unsre Mutter damals aus freien Stücken bzw. aus Liebe zu unserem Vater die Anwyr verließ und deswegen auch dem Tilgungs-Ritual unterzogen wurde. Shana wurde hier geboren und unsere Mutter Sahli durfte sie nicht mitnehmen, Shana wurde deshalb von den Anwyr angenommen und im Laufe der Zeit als Mittlerin ausgebildet.
Mit unserem persönlichem Fluch bzw. der Geister-Belästigung seit dem Vorfall in Hoagor weiß Shana leider keine Lösung, sie will aber Mowli dazzu befragen.

Noch ein paar Gedanken zur Mowli:
Unter der Annahme, dass die "Mowli" die Schwester von "Mounalyn" (der "Rose der Nacht") ist, dürfte ihr richtiger Namen "Mawalyn" heißen. Was sich im Laufe von knapp 2.000 Jahren wohl etwas verschliffen hat. 2.000 Jahre sind selbst für die Maßstäbe der Ly'ten absurd alt. Ly'ten werden üblicherweise 500 Jahre alt. Fragt sich, wie die Mowli so lange dem "Vergehen" (also dem natürlichen Tod der Ly'ten) trotzen konnte. Das "Vergehen" der Ly'ten ähnelt dem Fluch (dem "Dorn der Rose"), der auf dem Haus Darut lastet: Der Betreffende wird zunehmend teilnahmsloser, appetitloser und "weltfremder", bis er schließlich stirbt.

 

23. Spieltag (27.12.2018)

(aufgezeichnet von Bruder Benjatas)

Wir sind noch schwer in Gespräche vertieft, als eine Frau aus der Sammlersippe zu uns kommt und uns bittet, ihr bei der Bergung ihrer Tante zu helfen, die noch immer am Fuß des Berges liegt. Der Zaan-Lord, der kleine Wilde und der unterwürfige Buttler sind auch sofort bereit zu helfen, während unser Kartograph ganz offensichtlich den Beruf verfehlt hat, denn er scheint als Heiler deutlich mehr Talent zu besitzen, weswegen er auch wieder zu einer weiteren Visite aufbricht. Dabei möchte er auch mehr über seine Mutter erfahren, die offensichtlich aus der Jägersippe stammte und im Urwald den verletzten späteren Vater von Donshyl fand und ihn rettete. Es kam wie es kommen musste, seine Mutter wurde schwanger mit seiner Schwester, woraufhin sein Vater den Ort verlassen musste. Nachdem seine Schwester geboren wurde, wobei wohl ein magischer Trank dafür gesorgt hat, dass es auch tatsächlich ein Mädchen wird, ging seine Mutter mit ihm und ließ ihre Tochter zurück.

Ich selbst nutze den Vormittag, um mich noch ein wenig in der Gemeinschaft umzuschauen, wobei ich auch bei den Bestattungszeremonien vorbeikomme und auch ein wenig meine Hilfe beim Erbauen der Holzgestelle anbiete. Währenddessen schnappe ich auf, dass die junge Frau namens Rihaia wohl mit der Verbannung bestraft werden soll, eine Vorstufe der Bestrafung, eine Kurzhaarfrisur, trägt sie wohl auch schon seit einiger Zeit. Diese Art der Frisur sehe ich jedoch öfter, auch wenn bei vielen der Frauen die Haare schon wieder ein wenig länger sind.

Gegen Mittag dann begebe ich mich zum See und betrete den Steg, der von zwei Wächterinnen bewacht wird, die mich zunächst nicht durchlassen wollen. Als zufällig gerade eine Gruppe Frauen den Steg in Richtung des Hauses betritt, bitte ich darum, dort nachzufragen, ob ich das Haus betreten darf, schließlich wurde ich ja eingeladen. Kurz darauf erscheint eine Mittlerinnen namens Samae, und nachdem ich meine Waffen zurückgelassen habe, darf ich das Haus betreten. Auf einer Empore in einem Saal steht ein Tisch, an welchem die Mowli sitzt, und auf dem noch ein weiteres Gedeck bereitliegt. Ich setze mich und wir beginnen erst schweigend zu Speisen, dann jedoch kommen wir ins Gespräch und ich erzähle ihr recht freimütig von unserer Reise und deren Anlass, als auch von der Geschichte Dakors der letzten 2000 Jahre, sofern mir diese bekannt ist. Auch Sperling und Ratte kommen dabei zur Sprache, die wohl tatsächlich eine Erinnerung in ihr wach rufen, ebenso wie die Frau, die der kleine Wilde damals im Dschungel fand.

Währenddessen klettern die anderen den Berg hinunter, was sie erstaunlicherweise ohne größere Blessuren schaffen. Der Kleine sucht nach dem Weg, doch erstaunlicherweise ist es der Lord, der den richtigen Weg findet. Da scheint er ja tatächlich mal zu etwas zu gebrauchen zu sein. Plötzlich jedoch vernimmt der Kleine ein schmatzendes Geräusch, offensichtlich macht sich gerade einer der überlebenden Mahrnad über die Leiche der Frau her. Mit gezogenen Waffen schleichen die drei näher und schaffen es tatsächlich, den Mahrnad zu überraschen. Der folgende Kampf ist schnell vorrüber, und der Mahrnad hat sogar noch genug Luft in der Lunge, dass der Lord ihm einige Fragen stellen kann, die diese jedoch nur unzureichend beantworten kann. Plötzlich dreht der Kleine Wilde durch und stellt die falschen Fragen, deren Antworten ihn so wütend machen, dass er dem Mahrnad kurzerhand die Kehle aufschlitzt.

Donshyl ist derweil bei den Torwächterinnen vorstellig geworden, die er gekonnt wie immer in ein Gespräch vertieft, was natürlich zu keinerlei brauchbarer Information führt...

 

24. Spieltag (17.01.2019)

(aufgezeichnet vom kleinen Wilden Nor'tsa)

Bruder Benjatas sucht in seinem Gedächtnis nach Dingen, die er hier gesehen hat und nicht von hier sind, da die Sammler-Sippe stark reduziert ist. Er kommt auch nochmal darauf zurück, dass die Mowli ihm sagte, dass sie bald vergehen würde, wenn auch nicht klar ist, was "bald" in diesem Sinne bedeutet. Außerdem erinnert er sich an den Gedankengang, dass die Magie der Joriadne aus der Magie der Ly’ten hervorging, in der man einem Zauber dauerhaft macht, indem der Magier sein Leben opfert. Möglicherweise war der Fluch in Wahrheit ein Zauber und Monalins Sturz aus dem Fenster ein Opfer. Das würde auch das über die Maßen lange Leben der Mowli erklären, wenn ihr Vergehen auf das Haus Darut übertragen wurde.

Die andere Frage ist, was aus dieser Gemeinschaft wird, wenn die Mowli vergeht, schließlich wird sie seit fast 2000 Jahren von ihr geführt. Eine Nachfolgerin drängt sich zumindest nicht auf.

Wir erinnern uns auch der Geister, die uns des nachts heimsuchen, und wir überlegen, was diese von uns erwarten und gehen noch mal in uns, um zu rekapitulieren, was uns dazu einfällt.

Bruder Benjatas schaut sich die Handwerksbetriebe an, während Lord Barukk Patrouille läuft, Donshyl seine Schwester besucht, Kal’las im „Empfängnisraum“ darauf wartet, dass sich eine der Frauen seiner erbarmt und ich darüber sinniere, was der Geist des Verräters von mir erwartet.

Bruder Benjatas sieht dabei wieder die junge Frau, die Cali ähnelt. Sie wirkt eher schüchtern und macht einen ganz anderen Eindruck als ihre mutmaßliche Schwester. Er geht weiter und schaut sich die Glut-Sippe an, die für Schmiedearbeiten zuständig ist. Er sieht Arbeiten aus dem besonderen Material, aus dem auch mein Dolch ist und interessiert sich für den Kauf eines Schwertes, jedoch scheint der Schmiedin das Konzept des Handels fremd.

Er holt eine Münze hervor, die die Schmiedin verwundert betrachtet. Sie fragt nach dem Gesicht darauf und Benjatas erklärt ihr das Herrschersystem, worauf sie das Gesicht mit dem Hammer heraustreibt und ihm das Schwert gibt.

Kal’las geht zur „Heimstatt der Mehrung“ und kommt dabei am Gefängnis vorbei, grüßt die Wächterin und fragt, wer da einsitzt und warum. Es ist Rihaia und sie hat gegen viele Gebote verstoßen. Kal’las verwickelt die Wächterin in Gespräch über die Sinnhaftigkeit der Gebote. Schließlich erbittet er Zugang zu Rihaia und er wird ihm erstaunlicherweise gewährt. Sie sagt ihm, dass das Verbot, Kontakt zu den Ken'Tike zu haben, nicht für alle gelten würde, nur für Frauen wie sie, deren Haare gekürzt wurden. Das Verbot wurde von der Sippenführerin ausgesprochen und von der Mowli bestätigt. Die Mowli könnte es aber auch aufheben. Kal’las fragt sie, ob sie Spiele kennt, sie kennt Würfel und er geht, um welche zu holen und verabschiedet sich mit den Worten:“Lauft nicht weg!“, was ihm einen gut gezielten Holznapf an den Kopf einbringt.

Kal’las geht zu Mowli, da der Zugang gerade nicht bewacht wird (die sind gerade mit Donshyl beschäftigt). Er betritt das Haus, wo er kleine Kinder findet, die er nach der Mowli befragt. Diese schläft in ihren Gemächern, was wohl mehrere Wochen dauern kann. Es kommen zwei Frauen dazu, die ob seiner Anwesenheit erstaunt sind und ihn auffordern zu gehen. Er beruft sich darauf, dass die Mowli uns erlaubt hat, überall hin zu gehen. Es kommt zum Gespräch. Natürlich spricht er wieder über Rihaia mit der einen Frau, während die andere die Kriegerinnen holt. Diese sind nicht sehr gesprächsbereit, dann kommt auch noch Shana herein und fragt, was er hier will. Nachdem ihm gesagt wurde, dass wir hier nicht willkommen sind, geht er.

Kal’las holt Würfelbecher und Würfel von der Sammler-Gilde und bringt sie zu Rihaia. Er fragt, was hier gespielt wird und um was. Das Spiel wird abgeklärt, es wird um die Klamotten gespielt. Kal’las verliert alle, dann geht das Spiel in die "Verlängerung", in der er dann aber verfrüht abschließt. Rihaia gibt ihm gnädigerweise eine Socke zurück. Er schleicht im Halbdunkel zurück zur Sammler-Gilde. Ich bringe ihm lachend Ersatzklamotten, erzähle aber Donshyl davon.

Lord Barukk, der die westliche Seite der Hochebene entlang wandert, schaut, ob es andere, ähnliche Hochplateaus hier gibt, er sieht zwar Berge, aber keinen, der diesem Plateau ähnelt. Er begutachtet die Korb-Sitte, sieht, dass da nicht viel los ist und nur zwei niedergeschlagene Frauen vor sich hin brüten. Er begrüßt sie freundlich und fragt nach ihren Körben und sie antworten eher unwirsch. Wie auch schon Bruder Benjatas wird auch ihm gesagt, dass er zwar alles anschauen, aber nix anfassen darf. Natürlich lässt sich ein Lord von ein paar Urwald-Frauen nix sagen, aber da die Winde von einem Balken gesichert ist, lässt er es dann doch lieber bleiben. Er sieht, dass man von der Tretmühle aus nicht sieht, was im Korb ist, bis dieser dort angekommen ist. Rücklaufsperren verhindern, dass der Korb schnell wieder herabgelassen werden kann, so dass die ersten Sish sich wohl einfach haben herauf ziehen lassen. Es gibt auch etliche Blutflecken hier.

Donshyl nähert sich der Magd-Sippe, wo seine Schwester Shana und zwei andere Frauen sitzen. Seine Schwester unterbricht sofort das Gespräch und alle schauen ihn böse an. Es kommen zwei Kriegerinnen und er wird in einen Schuppen abgeführt, wo ihn seine Schwester am Kragen packt und fragt, was wir von der Mowli wollen. Er stammelt etwas davon, dass wir nach Cali und ihren Angehörigen suchen, was ihm den Vorwurf der Lüge und beinahe einen körperlichen Verweis einbringt. (SL: Du stellst dich also doof? – Nein, ich bin so!)

Weiteres Gestammel zum Thema bevorstehender Tod der Mowli bringt ihm dann tatsächlich eine Ohrfeige ein. Weitere Worte können die Lage nicht entschärfen, er scheint sich um Kopf und Kragen zu reden. Noch mehr Gestammel und Vorwürfe der Lüge folgen, keine kauft ihm ab, dass wir nix von der Mowli wussten. Seine Schwester und die Kriegerinnen gehen, nachdem sie ihm noch einen Stoß verpassen und lassen ihn ratlos und verstört zurück. Als er geht, sieht er die beiden Kriegerinnen auf dem Steg zu Mowlis Haus. Donshyl geht zurück und trifft auf dem Weg Kal’las und beide reden über ihr Gespräch mit Shana.

Ich grüble solange über meinen Geist. Der Mora, der die Krieger Nerfans angeführt hat, ist eine Art Ritter, ein Angehöriger der alten Oberschicht, die in der Theokratie inzwischen von Priestern abgelöst wurde. Mein Geist war damals schwach und hat sich nach kurzer Folter bereit erklärt, Hoagor zu verraten. Diese Schuld belastet seine Seele. Muss ich nun stark sein, um seine Schuld zu sühnen? Oder auch schwach, um ihm seine Schuld zu erleichtern?

Wir sitzen am Abend zusammen und beratschlagen, wie wir weiter vorgehen, z.B. in Bezug auf Rihaia. Nur die Mowli kann das Urteil über sie ändern. Auch hier im Raum ist die Stimmung heute deutlich kühler und wir werden an einen anderen Tisch gesetzt. Kal’las geht zu Ajonda und fragt sie, was sie von Rihaias Fall hält. Auch Ajonda denkt, dass Rihaia richtig gehandelt hat, da eigentlich sie das hätte tun müssen, aufgrund der Beinverletzung aber nicht konnte und daher nur Rihaia übrig blieb. Ajonda verweist auf Janka, die Sippenälteste. Diese ist hart in ihrem Urteil, da sie ja das Verbot ausgesprochen hatte, gegen das Rihaia verstoßen hatte. Sie ist der Meinung, dass Rihaia schon bei der ersten Verfehlung verbannt gehört hätte.

Kal’las fragt auch, warum wir heute so abweisend behandelt werden. Sie sagt, weil wir der Mowli den Tod bringen. Kal’las befragt Bruder Benjatas, was dort vorgefallen ist. Er weiß auch nicht genau, wie die Mowli das gemeint hatte. Janka sagt, die Mowli ist ewig, sie war immer und wird immer sein. Sie sprach vorher nie von ihrem Tod, also müssen wir sie ja dazu gebracht haben, was nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

In der Nacht träumen Kal’las, Donshyl und ich von unseren Geistern. Ich habe den Eindruck, der Geist erwartet etwas von mir, aber ich schlafe gut. Donshyl schläft schon schlechter und Kal’las ist gerädert und er weiß nicht was sein Geist von ihm will.

Am nächsten Tag gibt es einige weitere Bestattungen.

Ajonda spricht Kal’las an und sagt ihr, dass sie mit der Mowli sprechen will.

Bruder Benjatas sucht eine Scheide für sein Schwert.

Lord Barukk setzt seine Runde fort. Er sieht sich wieder die Lage des Plateaus in der Umgebung an. Dann geht er zu der Bestattungsstätte und verfolgt das Ganze aus einiger Entfernung. Er sieht, wie dabei ein Korb mit Knochen von dort zu einer Treppe gebracht wird, wo sich wohl die Knochenkammer befindet. Nachdem sie weg ist, besieht er sich die Treppe, die oben mit Basalt gedeckt ist und nach einem Meter in den natürlichen Fels übergeht. Es geht dort gut 20 Meter hinunter.

Er geht weiter durch den Wald und kommt an einen Steinbruch. Dabei kommt ihm, dass diese Knochenkammer doch seltsam ist und er geht zurück. Die Treppen sehen oben sehr alt und seltsam geschmolzen und wellig aus. Er geht hinab. Unten kommt er an ein Tischchen, auf dem kleine Tonlämpchen und Feuerstein und Zunder liegen. Er entzündet ein Licht und betritt einen Gang, in dem es muffig riecht. Dann kommt er an die Regale mit den Knochen, zunächst alte, mürbe, zum Teil zerfallene, später dann deutlich jüngere. Die Knochen sind zwar sortiert, er sieht aber zwischen ihnen auch Dinge, die nur Grabbeigaben sein können. Etwas weiter steht der frische Knochenkorb. Er kommt an einen Platz, von dem aus sich kreuzförmig weitere Flügel des Raumes ausbreiten. Die Wände sind komplett aus großen Quadern gemauert, nach oben ist es ein unechtes Gewölbe. Die Knochen liegen auf Holzregalen.

An den Ecken der Kreuzung befindet sich jeweils eine Art Sockel, der an eine Kralle erinnert, die wiederum an die Ruinen in Hoagor erinnert, möglicherweise sind dies hier Überreste einer Pyramide oder eines anderen Gebäudes der Dunari.

Dann geht er wieder zum Steinbruch, der das gleiche Gestein wie der Rest der Klippe beinhaltet, kein Vulkangestein.

 

25. Spieltag (31.01.2019)

(aufgezeichnet von Kal-Las)

Wir stehen vor dieser seltsamen Knochengruft und fragen uns, wie und wer dieses recht seltsame Gebilde, denn Gebäude mag mir irgendwie nicht passend als Begriff erscheinen, erbaut und geformt hat. Das Gestein scheint zumindest stellenweise verflüssigt worden sein. Möglich wäre natürlich auch eine Naturkatastrophe in grauer Vorzeit gewesen, die hier an dieser Stelle vielleicht zufällig etwas erschaffen hat, was spätere Generationen dann zu dieser Gruft o der auch Tempel ausgebaut haben.

Donshyl möchte heute überwiegend den Beerdigungszeremonien beiwohnen, wobei die Frage nur allzu berechtigt ist, wie man ernsthaft das Verfüttern von Leichen an Vögel als Beerdigung und oder Zeremonie beschreiben kann.

Tatsächlich aber ist die kleine Siedlung hier derzeit, man verzeihe mir das Wortspiel, wie ausgestorben, da auch so gut wie alle Kriegerinnen der Vogelfütterung beiwohnen. Meinereiner würde ganz gerne jemand anders beiwohnen, aber das sieht bislang ganz danach aus, als würde ich heute leer ausgehen bzw. voll bleiben.

Bruder Ben oder abgekürzt BB (wie ich Benjatas heimlich nenne), überlegt der Gerbersippe einen Besuch abzustatten, da sein Schwert eine neue Scheide benötigt und der „Kurze“ denkt daran sich bei der Glutsippe eine Axt schmieden zu lassen. Doch zumindest BB muss sich mit seiner Scheide noch gedulden, denn er trifft schlicht niemand in der Barracke der Gerberinnen und macht sich deshalb auch zur Futterstelle auf, wo er auf Donshyl und den Herrn Lord trifft. In der Luft, am Boden und v.a. auf den Leichen wimmelt es von blauschwarzen Krähen, die hier lustigerweise Sperlinge genannt werden. 

Derweil an anderer Stelle ich über den Geistjungen sinniere, der mich dann und wann in meinen Träumen besucht. Warum sollte der Junge sich irgendwie schuldig fühlen? Oder sucht er verzweifelt etwas oder jemanden, damit er endlich Ruhe finden kann? Tatsächlich ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass Mutter und Schwester des Jungen vielleicht erfolgreich fliehen konnten und den Überfall damals überlebt haben. Vielleicht macht sich der Geistjunge Vorwürfe, dass er die beiden nicht finden konnte?

Ich könnte ja einmal die Amazonen fragen, ob damals Flüchtlinge hier aufgenommen worden sind. Ich schaue mich nochmal bei den Barracken hier um und sehe eine recht alte Frau, die vor einer Hütte sitzt und ein kleines Babyhütet, während sie zudem noch einer typischen Haushaltsarbeit nachgeht. Doch wie ich erfahre, haben die sogenannten Mittlerinnen damals allen anderen Kriegerinnen regelrecht verboten, Flüchtlinge aufzunehmen. Aber zumindest lässt diese Aussage darauf schließen, dass es wohl wirklich Flüchtlinge und somit Überlebende des Massakers gegeben haben könnte.

In der Zwischenzeit schauen sich BB, Donshyl und der Herr Lord nochmals die Gruft genauer an. Sie finden u.a. Kerzen, die auf Tonscherben befestigt sind und ein zufällig genauerer Blick auf eine dieser Scherben offenbart ein künstlich geschaffenes Muster auf jener Scherbe. Dieses Muster erinnert auf besondere Weise an eine Art Schrift, welche aber vorerst nicht entziffert werden kann. Hier müssen Tausende und Abertausende von menschlichen Knochen gestapelt über die Zeiten gestapelt worden sein. BB ist speziell auf der Suche nach Geheimgängen, findet dabei aber nichts, was dem auch nur ähneln würde. Auch der Lord ist sich nicht zu Schade auf seinen Knien unter den Regalen nach irgendwelchen versteckten Hinweisen zu suchen und tatsächlich findet er so eine weitere Tonscherbe mit einer Inschrift. Doch es ist letztlich Donsyhl vorbehalten die Überreste einer nahezu völlig zerfallenen Holzkiste zu finden, in welcher ganz offensichtlich eine größere Menge dieser bewahrt worden sind. Auf den Tafeln, die teilweise noch recht gut erhalten sind, finden sich unzweifelhaft dakoriansiche Schriftzeichen. Von der Kiste sind eigentlich fast nur noch die ursprünglichen Kupferbeschläge erhalten und dort auf einem dieser Beschläge ist eine kleine Silbertafel befestigt. Auf der wohl urspünglich einmal 5 Wörter eingraviert wurden, doch jetzt können die Gefährten nur noch die Wörter Magd und Herrin entziffern. Jetzt gilt es nur noch die Tontafeln möglichst unbemerkt aus der Gruft heraus zu schmuggeln, sie zu entziffern und auf neue Erkenntnisse hierdurch zu hoffen. 

Aber da fällt mir auf, dass ich schon lange Zeit nichts mehr vom Kurzen gehört habe, was sehr ungewöhnlich ist....

 

26. Spieltag (28.02.2019)

(aufgezeichnet von Lord Barokk Ullig Mirzaan)

Donschyl, Benjatas und ich untersuchen die Scherben in der alten Kiste und finden eine Inschrift "Syradai Leibmagd der Herrin Mavali", welche wohl mal die Beschriftung auf der verfallenden Kiste war. In der Kiste befinden sich ca 50 Tafeln, welche mehr oder weniger stark verschmutzt sind. Als wir sie vorsichtig reinigen, wird eine Schrift und eine Nummerierung sichtbar. Auf ein paar Tafel können wir wichtige Informationen zur Mowli und zum ganzen Stamm der Frauen finden.

Kal-las redet mit der alten Frau bei unserer Unterkunft und fragt sie über die Tilgung und die Verbannungen des Stammes aus. Später sucht er Benjatas, Donshyl und mich und läuft zufällig am Gefängnis vorbei. Er vermutet, daß er heute mehr Glück im Spiel habe und bei der Liebe und ja er sollte Glück haben. Doch sie sollte ihn morgen schon wieder vergessen haben, den da wäre ihre Tilgung.

Derweil schaffen wir es noch weitere Tafel zu entschlüsseln. So erfahren wir, daß alle Kinder zwischen 3-6 Jahren zur Mowli kommen und alle männlichen Nachkommen werden verbannt... Donshyl erinnert sich an die ersten Worte der Mowli "So sehen wir uns also wieder". Kurz danach stellte es sie so hin, als hätte sie sich versprochen. Diesen Satz sagte sie auch nicht zur Gruppe, sondern zu Benjatas. Er scheint wohl in ihren Augen eine Wiedergeburt des Sehers zu sein. Dieser hatte die Mowli vor vielen Jahren vor ihrem Tod gewarnt, falls er wieder kommen sollte. Wir schreiben unsere Informationen auf.

Kal-las bietet in der Zwischenzeit Überstunden in Sachen Liebe an. Rihaia spricht ihn dabei noch auf seine Träume an, die mit dem kleinen toten Jungen. Sein eben noch heißes Blut, erkaltet rasch. Als er dann noch anspricht, daß die Mowli sterblich ist, ist auch ihr Ofen aus.

Nor'tsa will eine bessere Axt und überzeugt die Glutsippe ihm eine zu machen, dafür zahlt er schon mal ein Gold an. Als wir später alle wieder zusammen treffen, bereden wir was wir herausgefunden haben. Unsere Fürsprecherin kommt betrübt nach Hause, den die Mowli schläft noch immer. Die Zeit wird knapp.

Am nächsten Tag besucht Kal-las die Hütte des Vergessens. Benjatas versucht mit einer Mittlerin zu sprechen. Ich schaue mich nach einem Fluchtweg um, man weiß ja nicht was noch passiert. Kal-las trifft noch auf Frauen der Jägersippe, aus diesere Sippe stammt auch Rihaia. Später am Tag trifft das ganze Dorf, die drei Mittlerinnen und wir an der Bestrafungshütte ein. Die Stimmung heizt sich immer mehr auf. Kal-las spricht nochmal mit Donshyls Schwester und bittet abermals um Rihaias Freiheit. Als sie durch ihre Schwestern geführt wird, wirkt sie einigermaßen gefasst, sie sucht Blickkontakt mit Kal-las. Dieser geht nach vorn, kniet sich vor die Mittlerinnen und spricht sie und den restlichen erstaunten Stamm mir lauter Stimme an. Er will die Strafe an ihrer statt annehmen. Die alte Mittlerin explodiert förmlich und schreit ihn an.

Donschyl begibt sich schon vor der Zusammenrottung zum Haus der Mowli und verlangt zu den Kindern vorgelassen zu werden. Nach kurzer Diskussion wird ihm sein Wunsch gewährt. Während er mit ihnen spricht, erscheint die Mowli. Er und Ayonda berichten der Mowli von den Ereignissen bei der Schlacht. Die Mowli wirkt müde, aber sie scheint es schon gewusst zu haben oder zumindest es vermutet. Jetzt ist Eile geboten und die Mowli, Ayonda und Donschyl begeben sich auf dem schnellsten Weg zur Hütte des Vergessens.

Doch kommen sie noch rechtzeitig?

 

27. Spieltag (21.03.2019)

(aufgezeichnet von Donshyl Wyndryn)

Als die Mowli, gestützt von Ayonda und umringt von ihren Leibwächterinnen und dicht gefolgt von mir, auf die Menge zugeht, teilt sich diese und macht sofort Platz, das Gemurmel nimmt zunächst zu, um dann schnell zu verstummen, als die Mowli in die Mitte tritt und vor der Hütte stehen bleibt. Noch im richtigen Moment, als gerade die Mittlerin Kal-Las anschreit und zur Seite stoßen will, erhebt die Mowli das Wort und weist die Mittlerin zu recht und gebietet Ruhe zu bewahren.
Die Mowli sprciht Kal-Las an, worauf der nochmals sein Anliegen und seine Ansichten darlegen darf. Zum Entsetzen der alten Mittlerin wird dann auch noch Bruder Benjatas als Berater in diesem "Rechtsstreit" hinzu gerufen. Die Mowli fragt ihn: "Was soll die Strafe für diese Rihaia sein?" Bruder Benjatas teilt ausnahmsweise mal die Meinung von Kal-Las und unterstreicht auch nochmals, dass ohne die Hilfe der Ken-Tike, der Stamm der Anwyr vermutlich nicht so glimpflich davon gekommen wäre und somit Rihaia den Stamm in gewissem Maße gerettet hat, auch wenn sie dabei gegen die Anweisung, die Ken-Tike zu meiden, verstoßen hat.  Eine Strafe sollte demnach nicht die Höchststrafe Verbannung und Tilgung beinhalten, sondern entsprechend wohlwollender ausfallen. Die Mowli hört interessiert und aufmerksam zu und wendet sich anschließend zu Rihaia und mildert ihre Strafe ab: Verbannung mit Wiederkehr! Rihaia soll für 6 Monate den Stamm verlassen, Augen und Ohren gut offen halten und dann wieder zurück kommen, da sie noch in der Zukunft gebraucht wird! Weitere Verwunderung und Bestürzung sorgen dazu noch die weiteren Äußerungen der Mowli, dass große Veränderungen anstehen und ihr Ende in naher Zukunft gekommen sein wird. Wenn sie stirbt, weist sie ihre sofortige Luft-Bestattung an und den Rückzug der Anwyr in die große Knochenkammer.

Nachdem sich die Mowli danach dann zurück zieht, löst sich die Versammlung auch recht schnell und schweigsam auf. Bruder Benjatas folgt dem Zug der Mowli im gebührenden Abstand. Er möchte herausfiden, was die weiteren Pläne sind. Die Mowli wird in die Burg gebracht und die letzten Meter muss sie sogar getragen werden. Bruder Benjatas wird zunächst am Zutritt gehindert, doch er kann meine Schwester überzeugen, dass er vielleicht von Nutzen sein könnte und bietet seine Hilfe an.
Wir anderen schauen uns noch in der sauna-ähnlichen Ritual-Hütte um. Wir finden eine Schüssel mit einer Art grünlichem Pulver, das mich an die Drogen in Ristor erinnert, denen Kal-Las verfallen ist. Wir nehmen alle eine kleine Probe mit. Da es dazu noch eine Art Harz gibt, mache ich damit ein paar Bällchen, was mir eine deutliche verbesserte Haltbarkeit des Wirkstoffes verspricht. Wir verlassen den Ort, zumindest fast alle...
Ich schaue mir nochmals die Tafeln an, die ich in der Knochenkammer gefunden habe, erfahre aber nur noch etwas über das "normale Leben" und nichts über Geheimnisse der Mowli.
Kal-Las wendet sich an Rihaia mit der Bitte an ihm das Ritual des Vergessens zu absolvieren, da er dringend etwas vergessen will, nämlich die Wirkung der Drogen und damit seine Abhängigkeit hinter sich lassen. Rihaia ist dabei sehr erfolgreich und Kal-Las hat wohl eine Sorge weniger und wieder etwas was ihn mit seiner geliebten Rihaia verbindet. Sei es ihm gegönnt, scheint es doch so, als ob uns Rihaia begleiten wird...

Am späten Nachmittag kommt Ayonda von den Gemächern der Mowli runter in den Aufenthaltsraum und überbringt die traurige Botschaft, dass die Mowli nun vergangen ist. An Bruder Benjatas gewandt, sagt sie, dass die letzten Worte der Mowli für ihn waren: "Sagt Benjatas, was seine Frage betrifft, bis zum Wechsel der Sonne!" Er kann sich erst einmal keinen Reim darauf machen.

Wir versammeln uns dann alle in unserer Lagerstatt und packen rasch unser Zeug zusammen. Zu Nor'tsas großem Glück war die neue Axt schon fertig und er kann sie nocb mitnehmen. Auch Rihaia kommt zu uns und will weg, da sie vermutet, dass die Mittlerin auf Rache sinnt. Wir versuchen uns unerkannt von dannen zu machen. Doch beim Überqueren der Brücke zum Hieb wird der Lord gesehen, doch er kann sich raus reden und unsere geheime Flucht bleibt noch geheim. Zum weiteren Vorteil gereicht uns, dass die Wächterin an dem Tor nach unten eine gute Freundin von Rihaia ist und sie uns ohne Probleme zu machen passieren lässt.
Da die Nacht herein bricht und die Anweisungen der Mowli sofort die "Schutzräume" aufzusuchen, recht eindeutig waren, entschliessen wir uns dazu, die Nacht in der Heimstatt der Mehrung zu verbringen. Wollte Kal-Las eigentlich schon lange, aber sicherlich unter anderen Umständen...

Ca. 2 Stunden nach Sonnenuntergang scheint sich das Licht zu verändern und es riecht auch etwas verbrannt. Dazu ist ein tiefer extrem lauter Ton zu hören, der Rihaia und mich in Angst versetzt, die anderen bleiben da eher cool, warum auch immer... Da das Geräusch dazu noch näher kommt, beruhigt uns der Lord sehr erfolgreich und wir können unsere Angst im Zaum halten. Wir hören aber Schreie und irgendjemand hat auch irgendetwas herunter fallen gesehen. Da wir da draußen aber einen Drachen vermuten, bleiben wir ruhig in der Höhle sitzen. Nach einiger Zeit wird das Geräusch dann auch immer leiser und die Stimmung draußen wird heller.

Am Morgen begutachten wir die Lage. Oben ist die Brücke zerstört und Bruder Benjatas bemerkt auch keinerlei Bewegung, vermutlich sind alle noch in der Knochenkammer. Unten ist ein Loch im Steg. Wie ich erkenne, ist dies vermutlich durch den Körper, der unten im "Pool" liegt, entstanden. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich hierbei um die Wächterin vom Tor handelt.
Der Steg, bzw. der Rest von ihm, macht mir keinen sicheren Eindruck, auch wenn Nor'tsa da gelassen rüber balanciert und auf der anderen Seite ein Seil befestigt, so dass wir alle ohne Probleme rüber kommen sollten. Was auch gut klappt, bis ich mir die Gefährlichkeit der Situation klar mache und der Wahrscheinlichkeit folgend das Gleichgewicht verliere. Und wenn dies nicht schon genug war, wurde es nun unwahrscheinlicher, aber jeder Gebildete weiß, dass auch bei einer hohen Unwahrscheinlichkeit mit Tendenz gegen Unendlich, immer ein minimaler Teil der Wahrscheinlichkeit bleibt, und genau diesen Teil habe ich gefunden und verliere auch noch das Seil aus der Hand...!
Der Lord versucht mich nach schneller Reaktion zu halten, doch auch er rutscht langsam ab und auch meine Kräfte lassen langsam nach. Zum Glück bzw. zum Ausgleich der Wahrscheinlichkeit kann mich jedoch Nor'tsa mit einem beherzten Griff noch packen,was auch meine Kräfte nochmals mobilisiert und mich nach oben ziehen kann.
An der Strickleiter nach unten geht es da deutlich besser. Als ich im "Pool" dann nur einen halben Körper finde, kann trotzdem Rihaia die Identität der Freundin anhand eines Muttermals erkennen. Der obere Teil wurde wohl gefressen oder zumindest abgerissen, was die Verletzungen nahe legen.

Wir gehen in die Richtung aus der wir vor einiger Zeit gekommen sind und halten uns auch so ziemlich an den gleichen Weg. Wir bemerken allerdings, dass wir verfolgt werden, da die Körbe runter gelassen wurden. Wir erreichen aber unser Boot in der Höhle am Wasser. Damit uns die anderen nicht so leicht verfolgen können, nehmen wir die Paddel von den anderen Nachen mit.
Wir paddeln so vor uns hin, die einen besser, die anderen weniger gut, und legen vor Einbruch der Dämmerung an einer Insel an. Hier liegt ein leichter Geruch von Verwesung in der Luft, dessen genaue Ursache wir allerdings nicht genau ergründen können. Die Nacht verläuft aber ruhig.