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 3. Die Grüne Hölle

Oberhalb des Wasserfalls begeben wir uns in die grüne Hölle des Mirwad.

16. Spieltag (22.11.2017)

(aufgezeichnet von Lord Barokk Ullig Mirzaan)

Wir kommen oben am Wasserfall an und sehen drei Druun in einem Boot, die ans Ufer gewogen sind. Benjatas verhandelt mit ihnen, ob sie uns mit ihren Booten fahren oder uns eines verkaufen wollen. Sie weigern sich, aber schicken uns in ihr Dorf weiter. Als wir das Dorf betreten, werden wir von dessen Anwohnern bestaunt. So erreichen wir den Dorfplatz und dort den Häuptling. Wir nehmen platz und verhandeln nun mit ihm, Jaddag. Doch stellt sich schnell heraus, daß er nicht der wahre Häuptling ist, sondern eine Art Unterhäuptling. So suchen wir Doldag, den Oberstenkrieger und Häuptling, auf. Man bringt uns mit Booten auf eine Insel im Fluss, auf dem das Hauptdorf steht. Bevor wir die Insel erreichen, erzählt mir Jaddag, das Doldag keine Angsthasen mag. Gut zu wissen, wobei Angst mir von jeher ungekannt ist.

Als wir Doldag treffen, ist er von vielen Frauen und Kriegern umgeben. Nun da wir vor ihn treten, mustert er uns alle und mich im besonderen. Wenn man von gleichem Stand ist, erkennt man sich immer und bringt dem anderen den nötigen Respekt entgegen. Jetzt setzt er sich und wir überlegen, ob wir uns auf den Boden setzen sollen oder stehen bleiben. Ich, Bejatas und Kal-las belben stehen, die anderen setzen sich. Jetzt trete ich in Verhandlung über unsere Beförderungspauschale, die wir an seinen Stamm entrichten sollen. Seine Forderungen sind doch sehr Übertrieben und so entfacht ein eifriges Wortgefecht. Benjatas steht mir bei, in dem er Doldag verzaubert und dieser plötzlich aufsteht und veränstigt weg rennt.

Jetzt ist es still bei Hofe.

Dann meldet sich Jaddag zu Wort und er will mit uns verhandeln. Er möchte für ein Boot nur zwei Sack Salz, wobei er die Menge nie genau definiert, anders als sein Vorgänger, der wollte sechzig Prozent unserer Einnahmen haben. Woher wissen solche Wilden von Prozent? Jaddag bietet uns seine Gastfreundschaft an, welche wir aber nicht all zu lang beanspruchen wollen. Ein schneller Tost auf den neuen Häuptling und wir ziehen weiter. Kurz bevor wir ablegen, sieht Donshyl eine Frau mit einer sonderbaren Kette. Er spricht sie an und will sie ihr abkaufen, doch sie versteht ihn nicht. Jaddag, der das Gespräch mit angehört hat, nimmt ihr die Kette ab und die in aussicht gestellte Bezahlung an. Die Kette gesteht aus dem selben Material, wie der Dolch Nor´tzas.

Wir brechen auf.

Der erste Tag ist heiß, feucht und ereignislos.

Am zweiten Tag gegen Mittag, trete ich bei unserer Pause zufällig auf eine Coanadur (Würgeschlange) und falle hin. Doch plötzlich springe ich mit gezogener Waffe wieder auf die Füße. Nor´tza kann sie nach kruzem Kampf besiegen. Es gibt fangfrische Schlange zu Mittag und noch zu Abend. Der Fluss wird wilder, da er hier auch schmäler wird. Unser Schlaf ist Nachts unruhig.

Am dritten Tag kommen wir am Nachmittag in die Nähe der Flussbiegung, welche wir schon auf der Karte von Donshyls Vater gesehen haben. Dort entdeckt Kal-las eine Steintreppe am linken Ufer, die da aus dem Wasser ragt. Es muss sich um eine alte Anlegestelle von Hoagor handeln. Wir legen an.

 

17. Spieltag (07.12.2017)

(aufgezeichnet von Donshyl Wyndryn)

Wir erkunden den Anlegeplatz ausgiebig. An einer Seite weiter hinten ist bzw. war eine Hütte, sie ist ganz verrottet und es steht nur noch eine Wand. Unser Lord findet dagegen am Hang auch was verrottetes, allerdings handelt es sich um eine Art Massengrab. Mit seinem fachmännischen Medizinkenntnissen diagnostiziert er, dass die Skelette tot sind, gestorben an Parodontose... Ok, ich muss da doch sehr lachen, aber habe jetzt kein verstärktes Interesse, die Überreste näher zu betrachten.

Da es schon später am Tag ist und wir nicht wissen, wie beschwerlich und zeitraubend der Weg nach oben ist, beschliessen wir hier unten zu lagern, um nicht unterwegs von der Dunkelheit eingeholt zu werden. Bruder Benjatas übernimmt dann zur Schlafenszeit die erste Wache. Seinen späteren Erzählungen zu Folge ist es plötzlich recht kalt geworden und Nebel zog auf, dazu tauchten Geister bzw. fratzen- und schemenhafte Gesichter aus dem Nebel auf. Seine Versuche uns zu wecken, schlugen fehl, dafür geschahen unvorstellbare Sachen: quasi hatte jeder einen Traum erlebt, wobei sein Körper von den Geistern der Vergangenheit besetzt wurde und dann alles von damals Miterleben musste, bis zum Tod der armen Menschen...

Doch der Reihe nach!
Der Lord bzw. sein Körper geht zum Steg und fuchtelt da wild rum, was ein wenig an Kampfübungen erinnert. Die anderen bewegen sich die zerfallene Treppe nach oben. Ich verliere dabei irgendwie den Kontakt zu meinem Körper und meine Seele erkundet das Universum, nachdem mich eine Frau nicht in meinen Körper beim ersten Versuch reingelassen hat. Ich finde aber zurück zu unserem Lagerfeuer und kann beobachten, wie der Lord bzw. sein Alter Ego den Tod findet, danach kann ich meine Körperbesetzerin raus schmeißen und bin wieder kurz Herr meines Körpers, bis die Frau zurück kommt und ich ihr Ende noch miterleben "darf".

Die Träume / Erlebnisse der Helden / Geister im Einzelnen:

Eine junge Frau / Donshyl:
Sie sieht die Boote der Nerfani kommen und flieht die Treppe hinauf, während ihr die (zu) wenigen und nur ungenügend bewaffneten Urba-Kämpfer entgegen kommen, denen sie ausweicht. Oben angekommen wähnt sie sich kurz in relativer Sicherheit. Doch die währt nicht lang, denn von Süden strömen plötzlich hunderte Nerfani, Söldner und auch einige Druun in die Stadt. Der Kampf ist kurz, blutig und endet in der völligen Niederlage der Urbas. Alle die eine Waffe tragen (und auch viele, die keine tragen) werden getötet.
Die junge Frau versucht sich hinter einer Hütte zu verstecken (von der inzwischen fast nichts mehr übrig ist). Doch auch dort wird sie von einigen Nerfani entdeckt, die sie aus ihrem Versteck scheuchen, sie umringen und sich über sie hermachen wollen.
Die zwischenzeitliche Rettung kommt von unerwarteter Seite: Ein Mura schreitet ein und beansprucht die junge Frau für sich. Sie wird nicht, wie all die anderen zusammengetrieben und nach und nach ermordet, sondern wird in einer kleinen Hütte bewacht.

Doch dann kommt ein Kartefa mit seinen Wächtern hinzu. Es entspinnt sich ein kurzes Wortgefecht mit dem Mura, bei dem der Kartefa äußert, dass alle Urbas Chenais versprochen wurden und sterben müssen - dies sei der Befehl des Kars! Er weist einen seiner Männer an die Frau zu töten, dieser schnappt sie sich und beginnt sie mit einem Stück Seil zu erdrosseln. Ihre verzweifelten Gnaden- und Hilferufe bleiben unerhört. Das letzte was sie in ihrem Leben sieht ist der bittere Blick des Muras.

Ein Anführer/ Lord Barokk:
Sie hatten den Angriff erwartet. Den kleinen Jungen, der so lange noch umsonst auf die Rückkehr der Boote gewartet hatte, hatte er barsch weggeschickt. Als die Boote kamen hatten sich die besten Krieger der Urbas um ihn versammelt. Wenn es gelingen würde zu verhindern, dass sie anlegen, dann hätten sie eine Chance!
Doch es waren verdammt viele Boote, die da kamen. Und sie hatten Bogenschützen, Söldner aus Dakor, Zaylyn, Koya oder sonstwo. Bald begannen die Speere knapp zu werden, doch die ersten Boote hatten sie abgewehrt, mit Verlusten auf beiden Seiten. Er hatte Wunden, doch noch hielten sie stand.
Und dann änderte sich plötzlich alles, als die Angreifer von hinten, die Treppe herab kamen. Von zwei Seiten wurden sie zerrieben und hatten keine Chance. Zwei Angreifer nahm er noch mit - der Speer mit der stählernen Spitze, den er von dem Stamm im Norden erbeutet hatte war gut - dann erwischte ihn ein Pfeil in der Kehle. Die Beine gaben nach, die Kräfte schwanden - er starb. Und mit ihm der stärkste Kämpfer der Urbas. Der Kampf war verloren, er hatte versagt.

Ein Junge / Kal-Las:
Der Junge hat eben seine Mutter mit seiner kleinen Schwester in einem Boot wegpaddeln sehen. Seine Mutter hat ihn angewiesen zu warten, bis die Boote zurückkommen. Aber die Boote kommen nicht - stattdessen kommen die Angreifer! Dutzende Boote der Druun, vollbepackt mit Nerfani-Kriegern und ihrer Söldnern!
Einer der Verteidiger weist ihn barsch an hinauf in die Stadt zu fliehen, was er auch tut. Doch auch dort kommen von Süden her Krieger empor. Er versteckt sich in einem der Häuser, doch man stöbert ihn später dort auf. Er wird über eine leichenübersäte Fläche in eine Nische zwischen zwei Pyramiden gebracht - zusammen mit vielen weiteren Kindern. Von draußen hört er die Schreie der Ermordeten.
Einer der nerfanischen Söldner, eine junger Mann, der vom Grauen mindestens ebenso geschüttelt ist wie er, versichert ihm, dass ihm nichts geschehen wird, wenn er sich ruhig verhält. Doch das stimmt nicht - nerfanische Krieger zerren Kinder hinaus. Der Mann folgt ihnen, schreit vor Entsetzen, als er in Richtung der Hauptpyramide etwas grauenhaftes sieht und flieht dann.

Der Junge nutzt die Gelegenheit ebenfalls zu fliehen. Er rennt los und steht plötzlich vor einem Gestell aus angespitzten Pfählen, auf die frisch abgeschlagene Köpfe gespießt sind - darunter auch Kinder, die er eben noch gesehen hat. Vor Entsetzen geschüttelt bleibt er erstarrt stehen. Ein nerfanischer Krieger steht plötzlich hinter ihm und schlägt ihm mit einer Keule den Schädel ein...

Ein Späher (oder Verräter?) / Nor'tsa:
Die Druun haben ihn verraten: Er war versteckt in ihrem Dorf, um den Aufmarsch der Nerfani zu beobachten. Doch dann haben sie ihn plötzlich ausgeliefert. Sie brachen ihm eine Hand, dann gab er auf, scheute die Folterqualen und führte sie über den Landweg nach Hoagor.
Sie hätten den Weg ohnehin gefunden ... sagte er sich. Doch sie hätten länger gebraucht, wären vielleicht entdeckt worden und die Bewohner hätten - vielleicht - eine Chance gehabt. Doch als der Kriegstrupp in Hoagor ankam - angeführt von einem Mura! - hatte er seine Schuldigkeit getan. Mit einem raschen Schnitt durch die Kehle starb er. Ein billiger Tod für einen Feigling, der seine Schuld bei weitem nicht beglichen hat.

Doch als ob diese Träume nicht schon schlimm genug waren, verblieb jeder von uns mit Erinnerungen an sein Ende. Zum Glück fand uns Benjatas alle noch rechtzeitig, bevor Schlimmeres passierte. Zuerst entdeckte er Kal-Las, dessen Kopf stark pochte, direkt neben einer Reihe Totenschädel. Die Hand von Nor'tsa schmerzte höllisch, als er gefunden wurde und seine Axt hatte er irgendwo verloren. Der Lord lag in der Böschung an der Treppe und hielt sich den Hals. Ich würgte mich selbst und bekam mich aber noch rechtzeitig unter Kontrolle, bevor die Gruppe mich fand. Die Träume waren aber so eindringlich, dass wir so klare Vorstellungen von allem bekamen, dass wir einen tieferen Einblick in die Kultur der Urbas erhielten und auch teils schien es, als ob unsere körperlichen Fertigkeiten durch den besetzenden Geist verbessert waren.
Dazu hat Kal-Las gesagt, dass der Soldat, der ihn retten wollte, mein Vater gewesen sein muss, da er fast wie ich (in wilderem Zustsand) ausgesehen hat. Mein Vater war also kein Schlächter, sondern ein Soldat mit Gewissen, der dann wohl nach diesem Gemetzel dem Ganzen den Rücken gekehrt hat.

In der weiteren Nacht schlafen die anderen (im Gegensatz zu mir) sehr unruhig, aber durch. Am Morgen gehen wir alle nochmals die Treppe hoch. Nor'tsa sucht seine Axt, die er hier irgendwo verloren hat. Ich erkläre den anderen die Architektur und Lage der ehemaligen Stadt. Noch gut sichtbar ist eine 3-geschossige Pyramide, deren Seite beim Fluß direkt an den Abgrund gebaut wurde. Vor der Pyramide ist jedoch ein riesiges Knochenfeld und von ganz oben hat man eine tolle Aussicht.
Nor'tsa sucht und sucht und sucht und findet seine Axt nicht wieder, dafür eine Art Opferschrein mit Räucherschale und Opfergaben, die noch vor kurzem besucht wurde. Auf dem Rückweg finden wir an der Stelle, an der der Lord aufgewacht ist, eine glänzende Speerspitze.

Wir ziehen ohne weitere Komplikationen weiter, in der folgenden Nacht haben wir aber wieder Alpträume und unsere körperlichen Beschwerden sind wieder da, ich habe Würgemale am Haus, Nor'tsa kann seine Hand wieder nicht gebrauchen und Hals bzw. Kopf der anderen beiden schmerzt...

 

18. Spieltag (11.01.2018)

(aufgezeichnet von Bruder Benjatas)

Nach einer unruhigen Nacht hat Nor'tsa immer noch Schmerzen in seiner Hand, obwohl sie äußerlich vollkommen in Ordnung ist. Wir schauen uns auch die gefundene Speerspitze nochmals genauer an und entdecken darauf seltsame Tierabbildungen, die eine Art Hörnchen und einen seltsamen Vogel darstellen, den wohl sogenannten "Totenvogel", ein schwarzweißblauer Aasfresser. Die Darstellungen erinnern mich an eine Art Balzritual, obwohl es auch etwas völlig anderes sein könnte.
Auf der Pyramide entdecken wir auch noch Zeichen der Dunari.

Dann paddeln wir weiter den Fluss hinauf, während wir uns immer noch Gedanken um die ganze Situation machen, jedoch kommen wir nicht wirklich vorran, auf dem Fluss geht es uns genauso. Wir erreichen eine Gabelung im Fluss, deren linken Arm wir folgen, bis wir schließlich ins Gebiet der Entende kommen. Ein kleines Stückchen weiter sehen wir ein Kanu auf dem Fluss, deren Insassen uns wohl ebenfalls gesehen haben, denn sie paddeln sofort zum nördlichen Flussufer. Wir hingegen halten uns an das Südufer, werden jedoch nach kurzer Zeit von drei Kanus abgefangen, die sich von der Nordseite nähern. Die Entende sprechen uns an, und unser kleiner Wilder kann sich tatsächlich ein wenig mit ihnen verständigen. Wir stellen uns vor und übergeben ein kleines Freundschaftsgeschenk, das uns die Weiterfahrt erkauft.

Ein wenig später suchen wir uns einen Lagerplatz mit Nor'tsa's Hilfe. Da die anderen von den letzten Nächten noch mitgenommen sind übernehme ich die mittlere Wache. Nor'tsa hört von seinem Baum auf durch seinen leichten Schlaf ein Geräusch und gibt einen Warnpfiff ab. Ich springe auf mit Waffe und Schild in der Hand und sehe mich um. Nor'tsa schießt vom Baum aus auf die Bewegung, die er gesehen hat und scheint tatsächlich etwas oder jemanden zu treffen. Ich werfe einen brennenden Holzscheit in die Richtung, in der Hoffnung, etwas Licht ins Dunkel zu bringen, doch leider verfehle ich die Richtung.

Nun ist auch der Zahn-Lord aufgewacht und stellt überrascht fest, dass sein Dolch fehlt. Wutschnaubend rennt er dem vermeintlichen Dieb hinterher, oder versucht es zumindest, denn sehr geschickt stellt er sich mal wieder nicht an.

Plötzlich zischt ein Pfeil knapp an mir vorbei und ich gehe sofort in Deckung. Nor'tsa kommt vom Baum herunter und wir sehen uns gemeinsam um. Ich entdecke auf einem kleinen Hügel in der Nähe eine Bewegung, die wohl von dem Schützen stammt. Ich beobachte den Hügel weiter, während Nor'tsa dem Lord bei seiner Verfolgung hilft. Kal'las und Dontschyl hingegen schlafen seelenruhig weiter...

Der Dieb rennt in Richtung des Flusses durch ein recht sumpfiges Gebiet, als er plötzlich in einer Jojoda-Grube landet. Diese Pflanzen sind genau das, was man sich unter dieser Hölle hier vorstellt, hinterhältig, gefühllos und absolut unnötig. Nor'tsa, der den Lord mit Leichtigkeit überholt hat, beobachtet, wie jemand mit Hilfe eines Seiles in die Grube zu klettern versucht. Er versucht, dies zu verhindern, indem er das Seil von dem Baum losbindet, aber weiterhin festhält. Plötzlich versucht eine junge Frau, aus der Grube zu klettern, und Nor'tsa hilft ihr dabei, denn sie ist der Ohnmacht nahe. Dann ziehen der Lord und Nor'tsa mit Hilfe des Seiles einen jungen Mann aus der Grube, der bereits bewußtlos ist. Sie finden bei ihm den Dolch des Lords, während die junge Frau einen Bogen dabei hat, der sie als die Schützin ausweist. Gemeinsam bringen wir die beiden zu unserem Lager, wo wir ihre Wunden behandeln und die Pflanzensäure so gut wie möglich abwaschen. Als sie wieder aus der Ohnmacht erwachen stellen wir uns gegenseitig vor und geben ihnen auch etwas zu essen und zu trinken.

Sie erzählen uns, dass leider alle Mitglieder von Nor'tsa's Stamm von den Mahrnad dahingerafft wurden, während er nicht dort war. Nur eine junge Frau hat wohl überlebt, die von den Entende stammt und geraubt wurde. Allerdings hat sie seit dem Angriff wohl kaum noch ein sinnvolles Wort gesprochen... Na jedenfalls ist während meiner Wachen immer irgendetwas los...

Sie holen zusammen mit Nor'tsa ihre wenigen Habseligkeiten, zu denen einige Tiertrophäen und eine Obsidian-Axt gehören. Offensichtlich waren sie auf einer Art ritueller Wanderung, die sie zu echten Mitgliedern ihres Stammes machen soll. Wilde eben! Dann gehen die Beiden los in Richtung ihres Dorfes, während wir ihnen in einigem Abstand mit den Kanus folgen. Als wir an dem Anleger ankommen werden wir dort schon von einer handvoll Krieger erwartet. Wir überreichen als Geschenk ein Faultier, das hier wohl als Delikatesse gilt. Wilde eben! Dann werden wir zum Dorf geführt, aus dem schon Trommelschläge zu hören sind. Die Musik der Wilden eben! Die junge Frau tanz ekstatisch dazu, was wohl ebenfalls zu diesem seltsamen Ritual gehört. Der junge Mann ist nicht anwesend, ganz offensichtlich hat er das Ritual nicht erfolgreich bestanden und muss nun für den Rest seines kargen Lebens niedere Arbeiten verrichten, oder was den Wilden sonst noch für seltsames Zeug einfällt.

In der Nähe der Tänzerin steht ein alter Mann, offensichtlich ein Shamane, der die Szenerie beobachtet. Zusammen mit diesem gehen Nor'tsa und Dontschyl hinaus in den Dschungel, wo sie auf zwei Hütten stoßen. In einer davon finden sie die letzte Überlebende von Nor'tsa's Stamm, die sich wohl Kjeri nennt. Ganz offensichtlich geht es ihr nicht gut, sie redet nur wirres Zeug und hat wohl auch schon seit Tagen nichts mehr gegessen. Offensichtlich hatte sie auch einen kleinen Sohn, doch mehr ist nicht zu erfahren. Daher kehren die beiden wieder in das Dorf zurück, wo ich mir den Rest des seltsamen Tanzes anschaue, der dann irgendwann am Abend mit ihrem völligen Zusammenbruch endet. Wilde eben!

Wir schlagen unser Nachtlager in der Nähe des Anlegers ausserhalb des Dorfes auf und beraten uns noch ein wenig, wobei wir darauf kommen, dass der Duft der Jojoda-Pflanze offensichtlich gegen die Mahrnad hilfreich sein könnte. Kein Wunder, so widerlich wie das Ding stinkt...

19. Spieltag (25.01.2018)

(aufgezeichnet vom kleinen Wilden Nor'tsa)

Zai heißt die neue Kriegerin. Sie hat fertig getanzt und kommt, leicht verkatert, bei uns an.
Sie erzählt uns über die anderen Stämme um uns herum, z.B. die Ken-Tike, die südlich des Flusses leben und größer und hellhäutiger sind als die anderen Stämme. Hoagor ist ein böser Ort, den die Etende meiden.
Während die anderen versuchen, mit Händen und Füßen Dinge einzutauschen, ohne zu wissen, was sie da besorgen, gehe ich mit Donshyl zum Schamane Jahrg. Wir wollen ihn nochmal befragen, doch er ist nicht zu sehen. Er erzählt, dass vor 2 Nächten der Titsa wehte, der in Hoagor die Geister erweckt. Offensichtlich sind die Geister noch mit uns verbunden. Die Ken-Tike nennen die Totenvogel Sperling oder ähnlich und sie haben Waffen aus dem Material des Dolch und der Speerspitze.

In Nerfan wird der Wind Ti-zad genannt und kommt direkt aus dem eisigen Tal, hinter dem das Totenreich der Chenais liegt. Wir setzen uns wieder in die Boote und fahren wieder den Fluss hinauf. Der Fluss weitet sich zu einem großen See, auf dem die Hitze brütet. Er weitet sich immer mehr. Wir halten uns eher rechts, bis auf eine kleine Insel, die wir links umrunden. Danach wird die Strömung wieder stärker, dann geht es in eine Art Canyon. Benjatas schafft es, beim Paddeln mehr hindern, so dass ich ihn auffordere, nichts mehr zu tun. Ich finde wieder mal eine gute Stelle zum schlafen. Die Nacht verläuft ruhig

Der Dschungel setzt uns immer wieder zu.

Die Karte scheint immer grober und ungenauer zu sein, das kann aber auch an dem liegen, der sie abgezeichnet hat.

Heute gibt es keinen guten Lagerplatz, und das in einem Sumpf voller Shekas.... Ich klettere hohen auf einen Baum und schlafe.
In der Wache des Lords passiert folgendes: er hört etwas sich nähern. Doch es geht zu Donshyl, der einen markerschütternden Schrei ausstösst, der alle weckt. Es kommt zum Kampf. Leider ist es ein bissel dunkel, doch der Lord jagt dem Krokodil sein Schwert durchs Auge und der Kampf ist vorbei, doch Donshyl bleibt die restliche Nacht am Baum hängen, da er sich nicht mehr herunter traut.

Am nächsten Tag paddelt der Lord wie ein Irrer bis er umkippt. Donshyl hilft ihm wieder hoch, doch der Lord hat vorher noch Kontakt zu seinem  Geist. Der Fluss ist nun ein breiter Sumpf, vor allem rechter Hand, links scheint nun das Gebiet der Torka zu sein. Ab und zu sehe ich rechts ein Boot der Dagga, doch sie halten sich von uns fern.
Inzwischen habe ich die Gegend wieder erkannt und finde auch die Sandbank wieder, auf der ich die Frau fand. Ich finde dort sogar die Stelle wieder, wo ich sie fand.
Donshyl bemerkt, dass es zwei Strömungen gibt, die an der Sandbank vorbei fließen. Eine ist wohl der Haupstrom, eher rechts, von links kommt ein kleinerer, klarerer Nebenstrom, der dennoch eine rötlich-bräunlichere Färbung hat, wie von Rost, dessen Strömung direkt auf den Lagerplatz zufließt.
In der Nacht hört Donshyl das Plätschern von Wasser. Er geht mit einer Fackel ans Wasser und sieht ein Boot voller kleiner, skelettähnlich mit Lehm bemalter Männer mit Röhrchen über dem Schniedel.

 

20. Spieltag (08.02.2018)

(aufgezeichnet von Kal-Las, dem Pflichtbesessenen)

Seit einigen Stunden schon lass ich meine Gefährten den roten Fluss hinaufrudern und beobachte angestrengt das Ufer. Da wird es spürbar dunkler und angenehm kühler als das vor uns liegende Flussbett zunehmend schmaler und schluchtartiger wird und Bäume wie Felsen enger aneinander rücken. Das erste Boot umfährt geschickt gelenkt von meinem Lord und Donschyl einen treibenden Baumstamm, während das 2. Boot gelenkt von dem kleinen Eingeborenen, der wohl mehr seinen Schlaf auf einem Baumstamm, denn die drohende Gefahr im Wasser im Kopfe hat, von eben diesem Stamm ans Ufer gedrängt wird und dort in Geäst stecken bleibt. Es bedarf dann schon einiger Mühsal, das Boot wieder los zu bekommen.

Nach einigen weiteren Stunden müssen wir anlanden, da wir das kommende Katarakt nur zu Fuße überwinden werden können. Ich nehme beide Uferbereiche in Augenschein und bemerke eine kleine Unregelmäßigkeit im Bewuchs des linken Uferbereiches. Wir landen also dort an und ich sehe nicht weit entfernt, ganz offensichtlich von Menschenhand geschnittene Äste und Buschüberreste, so dass sich am linken Ufer entlang ein kleiner kurzer und schmaler Pfad auftut, der zu einer, wie es scheint dicht von Schlingpflanzen bewucherten Felswand führt, die bis ins Wasser reicht. Doch mein scharfes Auge findet hinter den Pflanzenvorhang verborgen eine kleine Höhle. Schnell wird klar, dass diese Höhle von irgendjemand, als Bootsunterstand gebraucht wird, denn wir finden darin drei Boote von sehr guter Güte, die mit uns unbekannten Ornamentschnitzereien geschmückt sind. Donschyl bemerkt am Boden der Höhle noch dazu Reste einer kleinen Lagerstatt und an der Höhlenwand eine Halterung für eine Fackel.

Nochmaliges genaues Absuchen der Höhle lässt uns zudem Spuren von Schuhabdrücken unbekannten Alters auffinden. Da es mittlerweile schon zu dämmern beginnt, verbringen wir die folgende Nacht in Anbetracht der hier herrschenden Kühle recht angenehm in diesem Unterschlupf.

Am nächsten Morgen wandern wir ein kleines Bachbett entlang, dass sich unweit des Höhleneingangs befindet, da wir stark vermuten, dass die Besitzer jener drei dort gefundenen Boote denselben Weg benutzten, um diesen Katarakt zu umgehen.

Benatas unsere gleichsam religiöse Speerspitze schreitet zügig voran. Nun jemand muss sich ja die erste Pfeilspitze einfangen, sollte jemand oder etwas uns auflauern und seine Götter mögen ihn dann beschützen. Nach kurzer Weile kommen wir dann auch schon an die mutmaßliche Quelle des stark eisenhaltigen Baches und setzen unseren Weg linkseitig an einer Felswand fort. Der vor uns liegende Weg führt nun spürbar bergan. Der kleine Eingeborene hat nunmehr die Führung übernommen und stößt nach einiger Zeit beunruhigender Weise auf die Abdrücke eines nackten Fußes. Ich erkenne geschwind darin die Abdrücke eines Marnads, während der Kleine vor Angst stammelnd Geräusche wie „ssssscht schssscccssh“ von sich gibt. Ich bemerke, dass die Spur etwa 1-2 Tage alt sein dürfte. Mein Lord ermahnt uns, daran zu denken, dass diese Marnads einen überraschend guten Geruchsinn haben und wir uns doch nunmehr sehr vorsichtig und gewappnet bewegen sollten.

In der Ferne tut sich geradlinig vor uns eine gewaltige Felswand auf und scheint so etwas wie das natürliche Ziel unserer kleinen Wanderung zu sein. Geräuschlos und schattengleich bewege ich mich vorwärts, doch Donschyl der törichten Tor tritt auf jeden einzelnen Ast der vor ihm liegt. Mit einem Mal schreiten wir auf einem offensichtlichen Trampelpfad voran und ja in der Tat, Donschyl trampelt laut voran. Etwas weiter vorne, liegt rechts abseits des eigentlichen Weges eine kleine Senke. Dort meint Benatas eine Bewegung wahr genommen zu haben und fasst gleichzeitig, ist ein mehr oder minder gleichmäßiges Klopfen auf Stein aus eben dieser Richtung zu vernehmen.

Unser Eingeborener wird voran zur Erkundung geschickt und berichtet , dass er dort fünf Marnads gesehen habe, die drei Frauen angreifen. Natürlich eilen wir den arg in Bedrängnis geratenen Weibern zur Hilfe. Unser Eingeborener, den hier nun respektvoll mit seinem Namen Nor´tsa benennen will, trifft mit einem wahren Meisterschuss einen der Marnads mitten in die Brust und das Monster sinkt Tod zu Boten. Benatas scheint einen Schutzzauber auf Lord Barokk zu wirken und eben der Lord verwickelt einen oder sind es doch gleich zwei Marnads, in einen Schwertkampf. Ich eile pflichtgemäß mit meinem Dolch dem Lord zur Hilfe und kann nachdem der Lord einen der Angreifer schwer getroffen hat, den todesbringenden Dolchstoß vollenden.

Benatas erwehrt sich tapfer den ungehobelten Schlägen eines Marnads während Nor´tsa neuerlich seine Bogenkünste zum Besten gibt. Angetrieben von solchen Schießkünsten trifft, dann sogar ein Pfeil Donschyls ins Ziel. Letzten Endes haben wir das Glück der Tüchtigen auf unserer Seite und entscheiden den Kampf zu unseren Gunsten, doch die Weibsleute scheinen ernster verletzt zu sein.

 

21. Spieltag (15.02.2018)

(aufgezeichnet von Lord Barokk Ullig Mirzaan)

Nor´tsa erfreut sich an seiner neuen Axt, da vermutlich die ehemalige Besitzerin keine Einsprüche erheben wird. Donshyl kümmert sich um die Verletzte, das hübsche Mädchen ist doch nur leicht verletzt. Als Kal-las sich den Säbel bemächtigen will, pfeif die Frischverarztete ihn zu sich und nimmt ihn Kal-las wieder ab. Das zweite, viel jüngere Mädchen (U20) liegt noch schwerverletzt in der Grube. Benjatas bemerkt, daß sich die kleine dunkelhaarige leicht Verletzte (ca 20), welche nicht so recht zu den anderen Frauen passt. Die blonde Tote schätz er auf über vierzig. Kal-las und Donshyl reden mit dem Mädchen, dieses spricht mit komischem Akzent, aber trotzdem in gut verständlichem darkorianisch. Sie stellt sich als Riheia vor. Wir entdecken noch drei Lastschlitten, doch wundern wir uns warum sie keine Räder besitzen. Sie meint nur, es wäre für Räder zu sandig. Benjatas versucht dem ganzen magisch auf die Spur zu kommen, doch er spürt nichts.

Wir bieten den Damen an, sie in ihr Dorf zu begleiten und würden die Verletzten und auch die Tote mitnehemen. Reheia geht selbst mit einem Schlitten los. Kal-las und Donshyl stützen die schwer Verletzte. Benjatats und ich versuchen uns an den anderen beiden Schlitten. Auf dem einen ist die Tote und auf dem anderen befinden sich die abgebauten Steine.

Als ich in die ferne Spähe zu dem Fels. welcher unser Ziel ist. Da sehe ich zwei Körper diesen hinab gestützen. Als ich es allen berichte, zeiht Reheia ihre Waffe und rennt los. Wir folgen ihr und nähern uns dem großen Felsen. Währenddessen sehen wir auch den Personenkorb immer wieder hinauf und hinunter fahren. Als wir näher kommen, entdecken wir mehrere hundert Marnat, die sich immer zu dritt in den Korb begeben und sich hoch ziehen lassen. Wir können hier nicht angreifen, doch unsere Führerin sagt uns , daß es noch einen Weg nach oben gibt.

In einem kleinen schmalen Einschnittläuft in zehn Meter höhe ein Sims. Unsere Schwerverletzte ruft nach oben und nach kurzer Zeit erscheinen zwei Frauen am Sims und wir warnen sie vor dem Marnatangriff. Die Verletzten werden mit einem Karn nach oben gezogen, wir nehmen die uns gereichte Strickleiter. Als wir oben sind fehlen die Frauen schon. Etwas weiter oben, stoßen wir auf ein Tor und eine Art Wartehöhle davor. Für uns bleibt das Tor vorerst verschloßen. Später öffnet es sich und wir dürfen passieren, doch müssen wir unsere Waffen abgeben. Sie werden eingepackt und mit uns nach oben gebracht.

Oben angekommen, treffen wir die Chefin. Sie gefragt uns und droht, im Laufe des Gespräches, Kal-las mit dem Verlust seiner Männlichkeit, wenn er noch ein Wort sagt. Wir bieten ihr unsere Schwerter und Bögen an, gegen die Marnats und keinen Moment zu spät. Den auch die Marnats haben den Gipfel erreicht und greifen an. Der Kampf wütet. Wir und die Frauen sind gut eingespielt und können so den Angriff aufhalten. Doch die Verluste auf beiden Seiten sind enorm. Nach dem langen Kampf fliehen die Marnat, bis sich einer den anderen in den Weg stellt, um sie neu zu mobilisieren. Es ist der Marnat, welchem ich vor geraumer Zeit zur Flucht verholfen habe. Benjatas und ich stürmen auf ihn zu. Donshyl schießt auf ihn. Gegen uns zwei hat der Marnat im Nahkampf keinen Chance.

Uns wir später berichtet, daß die Männer des Stammes unten an den Körben, die restlichen Marnat, darunter auch Weibchen und Frischlinge, ihrer gerechten Strafe zu geführt haben. Wir werden zur Hauptfrau geführt, eine Frau im Gefolge sieht aus wie Donshyls Mutter. Die Mutteroberin empfängt uns und wir berichten von unserem Auftrag und dem Fluch der Dornen. Später sehen wir noch, wie Reheia von drei anderen alten Frauen in eine Haus gebracht wird.

Wie wird es jetzt wohl weiter gehn?