Der Dorn der Rose
Laufzeit: von Januar 2016 bis Oktober 2021
Spielleiter: Klaus
Spieler und ihre Charaktere
- Alex: "Lord Barokk Ullig Mirzaan", ein Lord des Niederen Hauses Mirzaan
- Boris: "Bruder Benjatas", ein Mares-Priester in Diensten des Hauses Darut in Nyr
- Micha: "Kal-Las", ein Bediensteter des Hohen Lords von Darut in Nyr
- Mulla: "Nor'tsa", ein Eingeborener aus den Urwäldern Narfals
- Rainer: "Donshyl Wyndryn", ein Kartograph aus Nyvar
Ort und Zeit zu Beginn:
Dakor (Gebiet des Hauses Darut) im Jahre 714 n.D., ein lauer Sommer-Tag im Monat Dahk...
Abenteuer:
- Etappe 1 - der Aufbruch
- Etappe 2 - in Nerfan ("Boten des Todes")
- Etappe 3 - grüne Hölle
- Etappe 4 - Geheimnisse
- Etappe 5 - Rückweg
- Etappe 6 - Die schwarze Perle
- Etappe 7 - Der Kreis schließt sich
- Etappe 5 - der Rückweg
Schauplätze und Charaktere:
- Schauplätze - ein Verzeichnis der Orte, die im Laufe der Kampagne eine Rolle spielen
- Charaktere - ein Verzeichnis der Charaktere, die den Helden begegnet sind oder genannt wurden
Nachwort
Aus den Memoiren von Garen, dem ersten Priester von Nyr
All die Geschehnisse um die Expedition in den Narfal gehören zum Einschneidensten, was das Haus Darut seit der gescheiterten Revolte Lord Chandars vor über 100 Jahren erleben musste.
Im Rückblick mag es naiv erscheinen, dass ein profaner Dolch, der nach Ly'ten-Art geschmiedet war, hierfür den Anlass bot. Doch muss man die Verzweiflung begreifen, die Lord Dirinor zu diesem Zeitpunkt umschnürt hielt, war doch nicht alleine seine Tochter Lady Airina, sondern schlimmer noch der erlauchte Thronfolger Lord Arinor selbst vom Dorn der Rose befallen worden. So musste ihm das Auftauchen des Dolches, des Schweifsternes am Nachthimmel und letztlich auch der mit der Expedition betrauten Personen wie ein göttliches Zeichen der Vierheit erscheinen, die ihm Rettung in Aussicht stellten.
Fatalerweise wurden diese Zeichen auch von seinem Bruder Lord Starndor in ähnlicher Weise gedeutet, der seinen eigenen Sohn angesichts der Lage bereits als Hohen Lord des Hauses Darut wähnte. Auf einen Schlag bedroht davon, um den Lohn aller seiner Ambitionen gebracht zu werden, fasste er den Plan diese Expedition zum Scheitern zu bringen, hatte jedoch nicht mit der Findigkeit der damit betrauten Männer und ihrer Unterstützung durch die göttliche Macht der Vierheit gerechnet.
Dabei hätten schon die "gewöhnlichen" Gefahren Nerfans mit seinem verderbten Totenkult, der mückengepeinigten Sümpfe des Narfal und manigfaltiger, feindseliger Stämme und Einzelpersonen dort genügt, gewöhnliche Gesandte dem Tode zuzuführen. Lord Dirinor gelangt es jedoch die damit Betrauten so trefflich zusammenzustellen, dass sich deren jeweiligen Stärken in idealer Weise ergänzten. Nur so ist es zu erklären, dass die Teilnehmer der Expedition nicht nur diesen erwartbaren Gefahren trotzen konnten, sondern auch den Ränken Lord Starndors. Es gehört zur Ironie der Geschichte, dass der mit diesen Ränken betraute Mann selbst von untadeliger Treue erfüllt war. Wiewohl diese Treue fatalerweise nicht dem Hohen Lord galt, sondern dessen ruchlosen Bruder.
Doch lasst uns zu den Ergebnissen dieser Expedition zurückkehren, die dem Haus Darut seitdem ihren Stempel aufdrücken:
- Die Intrige Lord Starndors scheiterte und er beschloss seine Tage in einer einsamen Kate weit im Westen des Hauses Syfal.
- Leider ging dies jedoch nicht spurlos an seinem unschuldigen Sohn Lord Marinor vorüber. Des Vertrauens seines Onkels entzogen und von schwankender Laune, war er nicht mehr die bislang gewohnte militärische Stütze Daruts, was sich im Kampf gegen die wieder erstarkten Piraten als schwere Hypothek erwies. Hätte man diesen ganzen Verrat, quasi wie von Zauberhand aus dem Gedächtnis der Beteiligten löschen können, wieviel Gutes hätte dadurch für das Hause Darut entspringen können. Doch dies sind müßige und kindische Gedanken, die eines Priesters nicht würdig sind.
- Erfreulich dagegen war das Auftauchen des Ly'ten-Kindes Keyla, die alsbald von Lord Dirinor als zu seinem Hause gehörig adoptiert wurde und zu Lady Keyla wurde. Wiewohl gesagt werden muss, dass die Ly'ten-Lady über diese Ehre wenig beeindruckt scheint und ihre Tage (vielleicht auch unter dem Einfluss dieses Wilden aus dem Narfal) lieber mit höchst gefährlichen Klettereien in Nyr verbringt. Zudem scheint es nicht wenige geheime Tunnel in der Burg zu geben, über die sie Stillschweigen bewahrt und die bis heute nur ihr bekannt sind.
- Der Thronfolger und seine Schwester schließlich waren durch den Einfluss des Ly'ten-Mädchens zunächst in ihren Leiden gemindert. Lady Airina erlaubte dies, den Thronfolger aus dem zwielichtigen Hause Zaan zu ehelichen und ist inzwischen selbst Mutter eines Sohnes - einer zwiespältigen Frucht ihres Leibes allerdings, könnte dies doch dereinst die Thronfolge in Darut in Frage stellen. Ihr Bruder Lord Arinor nämlich hat zwar zeitweilig seinen Lebensmut wiedergewonnen und ist vermählt, außer einer eher kränklichen Tochter ist dieser Verbindung jedoch noch kein Glück beschert. In letzter Zeit mehren sich zudem die Zeichen, dass der Dorn der Rose wieder von ihm Besitz ergreift. Seit dem Tode Lord Dirinors zum Hohen Lord aufgestiegen liegen die Geschicke des Landes nun faktisch in den Händen des Lordkanzlers.
In den langen Gesprächen mit meinem früheren Adlatus Benjatas, sind mir jedoch noch weitere Dinge bewusst geworden, jenseits den Geschicken des Hauses Darut:
- Das sind zuvorderst die Geschehnisse um Mawalyn, die Hohe Lady der Ly'ten. Dass diese Jahrtausende überdauert hat ist meiner Überzeugung nach letztlich nur dem göttlichem Einfluss der "Frau" zu verdanken. Doch auch ihr Tod als "Mowli" war letztlich nicht ihr Ende, sondern nur mehr der Übergang in ein nunmehr göttliches Dasein, als Inkarnation der "Frau" in der Kultur der Anwyr-Frauen. Diesen bleibt damit nur mehr zu wünschen, dass sie eingedenk dessen zur Vernunft kommen, und nunmehr endlich ihren männlichen Nachkommen die diesen zustehende Herrschaft übereignen.
- Doch unabhängig hiervon verunsichert mich das Treiben der bei den Nerfani als "Chenais" verehrten Inkarnation des "Fremden". Auch diese Gottheit scheint in die Geschicke der Anwyr einzugreifen. Insbesondere scheint dies für die zwielichtige Nerfani Eni Aleana'zeta zu gelten, die von diesen aufgenommen wurde. Es erscheint naheliegend, dass die Anwyr sie als Beraterin bezüglich der benachbarten Nerfani und deren Gepflogenheiten zunächst dringend benötigten. Doch daneben liegt in dieser Person auch das düstere Erbe der von ihr verehrten Göttin, so wie in ihrem Gegenstück Rihaia trotz deren kriegerischem Gebaren das der Mowli oder Frau zu schlummern scheint, was mir wiederum Hoffnung gibt.
Wie sich die Anwyr unter dem Einfluss dieser Gegenpole (immerhin von zweien unserer Vierheit) entwickelt, wäre theologisch von höchstem Interesse. Leider beteuert Benjatas jedoch bis heute, nicht mehr zu wissen, wo die Anwyr zu finden seien, weshalb diese Frage wohl bis zu meinem Lebensende offen bleiben muss. Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht, dass dies ungeklärt bleiben muss, denn über vielerlei Umwege haben mich inzwischen Gerüchte aus Nerfan erreicht, dass dort ein geheimnisvolles Amazonenvolk im Dschungel Handelsbeziehungen aufgenommen hätte.