Die Gründungszeit Dakors umfasst die Entstehung der dakorianischen Kultur als Vasallen der Ly'ten und endet mit der Blutnacht, in der die Dakorianer ihre einstigen Lehnsherren vernichtet haben.
Die Geschichte des Reichs Dakor reicht fast 2.500 Jahre zurück in die Zeit als die ersten Menschen in Damakar zu siedeln begannen. Der Legende zu Folge hatte um das Jahr 1.723 v.D. der Stammesfürst Nasra, genannt "die Faust Dakors" das jetzige Land Dakor als Vasall des Ly'ten-Fürsten Nyrdil in der letzten Schlacht bei Maah'dak endgültig den Mahrnad entrissen und zum Dank als Lehen empfangen.
Er teilte es unter sich und seinen 14 engsten Getreuen auf:
28 glückliche Jahre lang führte Nasra das Reich Dakor, ließ Städte gründen, Burgen errichten und das Land urbar machen. Unter anderem ließ er die Festung Maradim im Zentrum des Landes errichten. Diese "28 glücklichen Jahre" sind bis heute sprichwörtlich und es hat seither angeblich nie wieder eine so lange Zeit gegeben, in der es nicht irgendwo in Dakor Krieg gegeben hätte.
Das Reich Dakor umfasste zu dieser Zeit ungefähr die jetzigen Gebiete von Kroin, Taim, Baratim, Ahad (ohne die Inseln), Jor, Bahrin und den östlichen Teil von Uskalon.
Die Getreuen und ihre Sippen lebten in Eintracht, doch es zeichnete sich ab, dass Nasra nicht mehr lange leben würde. Nasras rechte Hand war damals Jondar, der sich Hoffnungen machte, nach dessen Tod zum Herrscher des Landes aufzusteigen. Als Nasra jedoch seinen ältesten Sohn Kalim zu seinem Nachfolger erklärte versuchte Jondar bestärkt durch seine ehrgeizige Frau Nasra mit Gift zu töten. Doch dieser überlebte, wobei er ab diesem Zeitpunkt nur mehr ein Schatten seiner selbst war. Noch vom Krankenlager befahl er Jondar und alle Mitglieder seiner Sippe zu töten. Nur einen Monat später starb dann auch Nasra selbst.
Unmittelbar nach Nasras Tod brach unter den verbleibenden 14 Herrschaftshäusern Streit darüber aus, wer das Land regieren solle. Kalim, der älteste Sohn Nasras tötete daraufhin im Zweikampf Adalbai, einen Sohn Adals, der ihn öffentlich herausgefordert hatte. Doch der durch den Zweikampf erzwungene Frieden währte nur wenige Monate und mündete im so genannten "Krieg der Getreuen". In diesem 5 Jahre währenden Krieg unter den ehemaligen Getreuen gingen die Sippen von Silam Masradil und Horam dem Jäger unter und die meisten der ursprünglichen Getreuen kamen ums Leben.
Die Überlebenden erzwangen vermittelt durch die Hilfe der Ly'ten schließlich einen mühsamen Frieden und etablierten auf dem Mondhügel das Herrschaftssystem der Lords. Dieses Herrschaftssystem war und ist alles andere als ideal und seine Regelungen wurden mehr als einmal gebrochen. Dennoch hat es über die Jahrhunderte hinweg die Existenz Dakors gesichert.
Um das Jahr 1435 v.D. gelangte das Haus Jor nach und nach zu immer größerer Macht. Als Ursache stellte sich rasch heraus, dass Jakaris, die machthungrige Matriarchin des Hauses, stets ein wenig vor der Zeit über die Pläne ihrer Gegner Bescheid wusste und diese vereiteln konnte. Als der Hochlord Zuran aus dem Hause Kroin vermutlich durch einen Giftanschlag zu Tode kam, versuchte sie sich auf dem Mondhügel zur neuen Hochlady ausrufen zu lassen, was ihr auch beinahe gelungen wäre.
Zurans Sohn Zuranalas deckte jedoch ihr Geheimnis auf, welches ihm seine eigene Frau (eine Nichte Jakaris) unter der Folter gestanden hatte: Jakaris hatte sich auf magischem Wege Zugang zu den Plänen ihrer Widersacher verschafft. Wie diese genau von Statten ging, ist noch immer unklar. In jedem Fall basierte ihr Zauber jedoch auf einer Manipulation der Zeit, für die sie wiederum Angehörige ihres Hauses als Medien in fast alle Stammburgen der anderen Häuser gesetzt hatte - sei es durch Heirat (wie beispielsweise im Falle Kroin) oder als Diplomaten.
Die anderen Häuser waren entsetzt über diese eklatante Verletzung des Gastrechtes, wählten Zuranag zum Hochlord und rangen Jor in einem kurzen, erbitterten Krieg nieder. Jakaris und viele ihrer Getreuen wurden nach der letzten verlorenen Schlacht an ihrem Stammsitz in Jorhain hingerichtet. Viele Angehörige ihres Hauses wurden darüber hinaus während des Krieges getötet.
Jida, die Nachfolgerin von Jakaris ergab sich schließlich der Macht der anderen Häuser, worauf im "Schiedsspruch des Zuranalas" (1429 v.D.) folgendes beschlossen wurde:
Darüber hinaus war das Haus Jor einige Jahre zu einem niederen Haus unter dem Haus Bahrin herabgestuft worden, konnte sich von diesem Joch aber bereits 11 Jahre später (im Rahmen einer weiteren, namenlosen Fehde) befreien.
In die menschleeren Gebiete zwischen Nyla'dor und Bahrin (dem heutigen Vala und Zaan) wanderten ab 1327 v.D. in mehreren Siedlungswellen Angehörige eines fremden Menschenvolkes ein, die sich selbst "Duna" nannten. Die Duna kamen auf dem Seeweg in einfachen, nicht besonders seetüchtigen Booten.
Sie waren körperlich etwas kleiner als die sonstigen Dakorianer, zumeist schwarzhaarig und von etwas dunklerer Hautfarbe. Technologisch waren sie den Dakorianern deutlich unterlegen, sie kannten weder die Eisenverarbeitung noch waren sie beritten.
Auch ihr Glaube und ihre Gesellschaftsform war sehr verschieden zu denen der Dakorianer. Die Duna verehrten angeblich Drachen als Götter und waren in kleine Stämme aufgeteilt, die von einem gewählten Stammesführer regiert wurden. Ihm zur Seite stand ein Schamane, der ihn beriet und zumeist auch als Heilkundiger den Stamm versorgte.
Obwohl sie von Natur aus nicht sehr kriegerisch waren, besiegten die Duna die dort noch hausenden Mahrnad und begannen die Gebiete nach und nach urbar zu machen. Ein zaghafter Handel entwickelte sich mit den Dakorianern...
Im Jahr 1234 v.D. wurde Bahrnad Lord von Bahrin. Er war ein sehr kriegerischer und jähzorniger Lord und begann schon bald damit die Duna anzugreifen. Zu Beginn seines Feldzugs waren die Duna noch zersplittert und nicht fähig ihm Widerstand zu leisten. Schon nach drei Monaten hatte er große Teile des heutigen Valas erobert und die dort lebenden Duna getötet, vertrieben oder versklavt.
Dann jedoch begann sich das Kriegsglück zu wenden. Auf Seiten der Duna traten Mahrnad in den Krieg ein und nach einigen Feuersbrünsten munkelte man gar, dass die Duna unter dem Schutz der Drachen standen. Bei einem dieser Brände kam Bahrnad zu Tode.
Daraufhin wurde dessen jüngerer Bruder Claimon zum Lord von Bahrin. Ihm gelang es die anderen Häuser zu einem Krieg gegen die Duna zu bewegen, dem diese schließlich nicht genug entgegen zu setzen hatten. Insbesondere das Haus Vala tat sich nun hervor und brachte damals sein heutiges Herrschaftsgebiet unter seine Kontrolle.
Im bergigen Gebiet des heutigen Zaan wurden die militärischen Erfolge jedoch immer mühseliger und verlustreicher. Schließlich wurde daher ein Friede mit den verbleibenden Duna geschlossen. Deren Anführer Dursa Zaan erkannte den Hochlord als seinen Lehnsherren an und gründete das Haus Zaan. Der Handel lebte wieder auf und die Bewohner Zaans nahmen allmählich die Sitten und Gebräuche der Dakorianer an und vermischten sich im Laufe der Jahrhunderte mit ihnen.
Trotzdem blieb Zaan immer ein Außenseiter unter den hohen Häusern und die Bewohner Zaans gelten im restlichen Dakor noch heute als barbarisch und seltsam. Vieles davon ist Aberglaube, doch in den einsamen Dörfern von Zaan halten sich noch immer sehr seltsame Rituale und auch das Haus Zaan selbst pflegt einige sehr seltsame Eigenheiten. Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, dass es in den unzugänglichen Gebieten einen Drachen namens "Druzaan" gibt, dem sogar Menschen geopfert werden.
Im Laufe der Jahrhunderte seit der Eroberung Dakors hatten die Dakorianer immer mehr und immer verschiedenere Götter angenommen und die Konflikte zwischen den religiösen Gruppen nahmen stetig zu. Um das Jahr 1020 v.D. brachen schließlich eine Reihe von Kriegen zwischen den Häusern aus, teilweise aber auch Bürgerkriege innerhalb der Häuser. Obwohl die eigentliche Ursache längst nicht in allen Fällen religiöser Natur war, bot dies doch in vielen Fällen einen willkommenen Vorwand.
Nach 10 Jahren Gemetzel war Dakor ausgeblutet und die Ly'ten, besorgt um das Fortbestehen ihrer im Kampf gegen die Mahrnad wichtigen Vasallen griffen ein. Es gelang ihnen zunächst eine noch recht wackligen Frieden zu vermitteln.
Anschließend zwangen die selbst völlig unreligiösen Ly'ten die Priesterschaften der verschiedenen Gottheiten im Jahr 1.007 v.D. dazu, ihre Götter künftig nicht mehr bei ihrem Namen zu nennen, sondern nur mehr ihrer Prinzipien wegen zu verehren. Durch diesen Trick wurden die Unterschiede zwischen den Göttern verwischt und es entstand ein einheitlicher Glaube an die "Einheit der Götter", der sich in den folgenden Jahrhunderten mehr und mehr festigte.
Natürlich schlossen sich zu Beginn nicht alle Priesterschaften dem neuen Glauben an, doch die "Beharrer" (wie man sie später nannte) wurden im Laufe der Jahre mit Feuer und Schwert besiegt, ihre Götzenbilder vernichtet und ihre Priester und Anhänger hingerichtet.
Im Jahre 924 v.D. wurde Porach aus dem Haus Darut (genannt "die blutige Hand") Hochlord von Dakor. Er war nach allem was man weiß ein äußerst machthungriger Herrscher und machte sich sogleich daran seine Widersacher auszuschalten. Nur wenige Jahre später wurde Nyla'dor, die südlich Dakors gelegenen Länder der Ly'ten, von "dunklen Völkern" (offenbar Mahrnad und dergleichen) angegriffen und war schon bald in starker Bedrängnis. Sie riefen die Menschen Dakors als Vasallen zum Schwur und in der Tat sandte die blutige Hand seine Reiter nach einigem Flehen zu Hilfe, so dass die Entscheidungsschlacht bei Nyr gewonnen wurde.
Anschließend jedoch brachte er die Ly'ten-Königin "Mounalyn" (die "Rose der Nacht") in seine Gewalt und wollte sie zwingen seine Frau zu werden und die Ly'ten damit unter seine Herrschaft zu stellen. Als diese daraufhin Selbstmord beging (oder von der Hand ihres Bräutigams starb, die Geschichtsschreibung ist sich hier nicht einig) und sich die Ly'ten ihm widersetzen, ließ Porach in einer einzigen Nacht (der "Blutnacht" - am 14. Tag des Monats Adal (Herbst) im Jahr 898 v.D.), alle ihre Anführer und deren Familien hinmetzeln, obwohl er unter deren Dach schlief und diese eigentlich vom Gastrecht geschützt waren.
Die übrigen Ly'ten, führungslos und geschwächt durch die Schlacht gegen die dunklen Völker, hatten Porach nichts entgegen zu setzen. Die meisten Krieger wurden getötet, viele Ly'ten begingen Selbstmord oder flohen (z.B. nach Karfan oder wohin auch immer) und eine verbleibende Schar von ihnen hatte sich in die letzte Festung in Nyvar zurückgezogen, wo sie das Ende erwarteten. Als aber bei Sonnenaufgang die Kämpfer der blutigen Hand die Festung stürmten, fanden sie diese angeblich leer vor. Seit diesem Tag wurden keine Ly'ten mehr in Dakor gesehen.
Das Haus Darut nahm Nyla'dor in seinen Besitz und Porach sonnte sich in seinem wenig schmeichelhaften Ruhm. Angeblich genau ein Jahr nach der Blutnacht kam Porach dann auf Nyr ums Leben. Der Legende nach war all sein Blut durch winzige Wunden aus seinem Körper ausgeströmt, sein Gesicht vor Entsetzen verzerrt und eine schwarze Rose lag auf seiner Leiche. Zudem wird das Haus Darut seit damals offenbar von einem Fluch - dem "Dorn der Rose" heimgesucht.