Während über die Magie in Karfan inzwischen nur mehr Legenden bekannt sind, lebt die Religion und die Götterwelt der Karfaniden in den Nachfolgereichen Karfans fort.
Die Bewohner Karfans waren ein in religiösen Dingen sehr pragmatisches Volk. Selbstverständlich glaubten sie an die Götter als beherrschende, höhere Mächte. Allerdings waren sie sich bewusst, dass sie aus Sicht der Götter bestenfalls Spielzeuge waren, die zu deren Unterhaltung beitragen, deren Schicksal die Götter ansonsten aber wenig kümmert. Wenn es ihnen gefällt, wandelten die Götter allerdings auch in Tiergestalt, menschlicher Gestalt oder als Zwitterwesen durch das Land, erlebten dort Abenteuer und zeugten ggf. auch Nachkommen mit gottähnlichen Eigenschaften, wovon eine Vielzahl von Mythen berichteten.
Umgekehrt hielten sich die Karfaniden die Götter zwar durchaus gewogen und achteten sie in Gebeten, Opfer brachten sie den Göttern allerdings erst dann, wenn sie auf deren Gunst hofften.
Das Weltbild der Karfaniden teilt sich in drei Sphären, bei denen es sich letztlich um (normalerweise) getrennte Dimensionen handelt:
Zum Zeitpunkt der Geburt bekommt der Säugling von Karon seine Seele, das so genannte "Ilah" verliehen. Insofern setzen die Karfaniden auch alles daran, dass ihre Kinder bei Tage und unter dem Licht der Sonne geboren werden. Eine Geburt bei Nacht gilt hingegen als weniger glücklich. Umgekehrt soll der Tod (wenn er denn unabdingbar ist) möglichst in einer mondhellen Nacht stattfinden, wenn das Ilah des Toten ungestört von Chenais in Empfang genommen werden kann. Ein Tod bei hellichtem Tag gilt hingegen als etwas bedenklich und ein Tod (oder gar eine Geburt) bei Neumond ist nun definitiv ein großes Unglück (s.u.).
Die Karfaniden glauben nicht an eine Wiedergeburt nach dem Tod, sondern an die vollkommene Freiheit ihres unsterblichen Ilah bei den Sternen, sofern der Betreffende ein den Göttern gefälliges Leben geführt hat. Hierbei ist es im Übrigen unerheblich, welchem Gott der Sphäre des Bestehenden dieses Leben gefällig war, solange der Verstorbene nur mit sich selbst im Reinen ist.
Hat der Verstorbene jedoch kein solches Leben geführt, so bleibt seinem Ilah der Eintritt in die Sphäre des Vergehenden zunächst verwehrt und dieses mehr oder weniger lange in der Zwischenwelt gefangen. Weiterhin ist es in extremen Fällen (z.B. bei einem Tod bei Neumond) auch möglich, dass das Ilah die Sphäre des Bestehenden nicht verlässt und stattdessen als ruheloser Geist unter den Lebenden wandelt oder gar von einem neuen Körper Besitz ergreift, um sein Schicksal zu erfüllen.
Auch den übrigen Säugetieren wird übrigens ein Ilah zugeschrieben, nicht jedoch den Eier-legenden Vögeln und Fischen und auch nicht den Pflanzen. Daher sprechen die Karfaniden vor jedem Töten eines Tieres (und erst recht natürlich eines Menschen) ein Gebet zu Karon, in dem sie diesen um Vergebung bitten.
Die Magie der Karfaniden basiert auf auf den insgesamt 10 Gottheiten der karfanischen Mythologie. Weltliche Magie ist hingegen unbekannt.
Die priesterliche Magie und die Religion Karfans leben in der stark eingeschränkten und verdrehten Ausprägung der Totengöttin Chenais als alleiniger Göttin mit einem Pantheon von Dämonen in Nerfan fort. In Zaylyn hingegen gibt es nur noch ein Hand voll Priestern, die dem alten Glauben nachhängen.