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5. Spione wie wir

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32. Spieltag (02.12.2021)

(aufgezeichnet von Galen)

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... wir suchen den örtlichen Vertreter der dycorianischen Diaspora (also eine(n) der Zwölf)

... und identifizieren die Schwertmaid Ingrid als diese (anhand ihres Ladens am Tuchmarkt mit ihrer Tochter xxx), mittlerweile Style-Beraterin bei Hofe

... die Universität - dort sind die folgenden 6 Magier "eingeschrieben" in der magischen Fakultät mit Zugriff auf einen speziellen Abschnitt der Bibliothek:

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33. Spieltag (09.12.2021)

(aufgezeichnet von Maestro Alonso Carzalo)

Es ist später Nachmittag, als Heather und ich ins Zeltlager zurückkehren. Die Zeltburg des Barons im Zeltlager ist schon weitgehend aufgebaut und es herrscht eine gute, erwartungsfrohe Stimmung bezüglich dem Turnier "Le Grand Tournoi d'Automne". Es sind noch mehr solcher Zeltburgen aufgebaut, auch von ausländischen Rittern, und wir sehen uns etwas um.

Unser Caballero erkennt auf einem Banner einen weißen Hirschkopf auf grünem Untergrund - das Zeichen der Hildrun von Graufels, die wir aus Val de Laguna kennen. Heather und Salvina gehen daraufhin zu ihrem Zelt, das im Moment jedoch verwaist ist. Heather hinterlässt daraufhin eine Nachricht und sieht sich weiter um. Sie entdeckt Sir Francis Connor Huntington, den Gerechten und ach so ritterlich Tugendhaften, der mit seinem neuen Knappen Peter das Turnier besucht. Heather und Salvina werden sehr zuvorkommend von dem alten Tugendbold begrüßt und man plauscht in gepflegter Runde, ehe die beiden zurückkehren. Etwas später trifft ein Reiter bei uns ein und überbringt unserem Caballero eine Nachricht unseres Barons. Er hat Vormittags eine Audienz beim König, zu der er uns "hinzubittet". Wir machen uns daher angemessen frisch.

Am nächsten Morgen begeben wir uns zum Schloss. Der Weg führt über eine große Brücke, die sich über einen Kanal erstreckt. Wir gelangen in einen Park, in dem trotz der frühen Stunde bereits viele Bürger der gehobenen Gesellschaft flanieren. In einer Picknick-Gesellschaft entdecken wir ein große, grauhaarige Frau, die wir für Ingrid halten. Die Zeit reicht aber nicht mehr, um sie vor der Audienz noch anzusprechen.

Im Schloss werden wir eingelassen, treffen schließlich mit dem Baron zusammen und werden gemeinsam mit diesem, als Staffage in den Empfangssaal vorgelassen. Der Boden ist mit dem Mosaik einer Landkarte von Tilsyian verziert. Hinter einem gewaltigen Schreibtisch, der die Machtverhältnisse klar ordnet, thront der König - ein alter Mann, der offenbar des Barons Schmeichelei recht zugänglich ist. Baron Blamont berichtet sodann von dem ruchlosen Spion aus Inamorais, dem er (mit unserer unbedeutenden Hilfe) das Handwerk gelegt hat. Unsere Rolle ist hierbei eher unterrepräsentiert, aber zu viel Aufmerksamkeit des Königs wäre uns im Moment auch ohnehin eher unangenehm.

Während des Berichts stürmt Prinz Valerian in den Saal. Der Prinz ist erzürnt, weil er als Thronfolger und Anführer der Truppen in die Aufdeckung dieser Intrige nicht eingebunden ist. Der König ist umgekehrt zornig über diesen Auftritt und verweist seinen Sohn unwirsch des Saals, was der Prinz dann auch brüsk tut. Das Verhältnis zwischen beiden scheint nicht das Beste zu sein und der König scheint trotz seines Alters nicht von der Macht lassen zu können und duldet keine Einmischung. In diesem Zusammenhang führen wir uns die familiären Verhältnisse im Königshaus nochmals vor Augen:

Sie alle sind noch nicht unter der Haube, da im Sinne des Königs kein standesgemäßer Heiratspartner in einem anderen Königshaus zu finden ist.

Baron Blamont führt anschließend die finstere Spionagegeschichte weiter aus, doch die Aufmerksamkeit des Königs ist nach dem Eklat mit seinem Sohn dahin. Schließlich beendet dieser die Audienz, lädt den Baron mit uns, seinem Gefolge aber für den heutigen Abend ein und wir verlassen das Schloss zunächst wieder.

Im Park räkelt sich noch immer die Frauengruppe: Vier teuer gekleidete Damen, wovon eine - rothaarig mit Locken - klar im Mittelpunkt steht. Wir beobachten das Grüppchen eine Weile, halten es aber nicht für schicklich Ingrid anzusprechen, die hier offenbar eine Untergebene in dieser Gruppe ist. Wir teilen uns also in mehrere Pärchen auf, beobachten das Grüppchen eine Weile, bis sie schließlich aufbrechen und zielstrebig im Schloss verschwinden. Nun ja, vielleicht hätten wir einen Plan machen sollen, ehe wir uns aufteilen. Ich erkundige mich dann noch bei einem vorbeiflanierenden Pärchen diskret nach dem Frauengrüppchen und wir erfahren, dass es sich bei der Rothaarigen um Prinzessin Helena von Trois-Fontaines handelt, die Tochter des dortigen Herzogs.

Heather und ich bleiben anschließend noch etwas in der Stadt, während der Rest der Truppe zum Zeltlager zurückkehrt.

Der Caballero, Galen und Salvina besuchen nach dem Essen Hildrun, die wohl eine durchzechte Nacht hinter sich hat. Hildrun kennt Ingrid und ist mit dieser schon seit Jahren befreundet. Sie sind sich einige Jahre nach der Flucht aus Dycorian wieder begegnet. Hildrun bietet an den Kontakt zu ihrer Freundin herzustellen und es wird hierzu, unter meiner schriftstellerischen Mithilfe, ein Schreiben an Ingrids Tochter Luise aufgesetzt, mit der dringenden Bitte ihre Mutter ggf. unter einem Vorwand herbeizuschaffen.

 

34. Spieltag (13.01.2022)

(aufgezeichnet von Heather "Roxy" Rocklane)

Am Abend ist ein Bankett beim König für ausgewählte Gäste, vor allem aus Farcenelle. Wir sind über Baron de Blamont auch als Gefolge eingeladen. Auch beginnen heute die ersten Wettkämpfe für das niedere Volk, abseits des Haupt-Turniers. Sicherlich werden wieder einige von uns daran teilnehmen. Wie ich in Erfahrung bringe, ist der Sangeswettbewerb so eine Art Zweikampf auf der Bühne (wird irgendwann mal als Rap-Battle bekannt), wobei dann der vom Publikum als besser bewertete Künstler sich dem nächsten stellen darf. Für heute nehmen wir aber davon Abstand und wollen uns lieber noch für das Bankett am Abend vorbereiten und nicht noch irgendwelche Blessuren davon tragen.
Doch als wir noch so am groben planen sind, kommt Hildrun mit einer hochgewachsenen Frau ins Lager und uns ist sofort klar, dass es sich dabei um Ingrid Pont De Pierre handelt, vor allem, da sich die Frau sofort auf die Knie fallen lässt, als sie Salvina erblickt. Hildrun kann sie aber sofort wieder aufstellen, so dass es für Aussenstehende so aussieht, dass Ingrid nur gestolpert ist. Hoffen wir zumindest...! Wir gehen deshalb auch schnell zu unseren Zelten rüber, wo wir uns ungestört unterhalten können. Wir erzählen Ingrid kurz die wichtigsten Stationen unserer bisherigen Reise und auch die Schicksale der 12, zumindest von denen, die wir bereits getroffen haben. Leider hat sie hier keine weiteren neuen Kontakte zu den anderen der 12, so dass wir hier keine neue Spur verfolgen können.
Wir fragen nach Verbindungen zu Inamurais und erfahren, dass es hier nur so eine Art Botschafter namens Ricardo Sula gibt, der aber wenig zu melden hat und auch nicht die "hellste Kerze" zu sein scheint. Alonso schaut sich daraufhin noch im mittlerweile sehr groß gewordenen Lager um, entdeckt aber auch nur einen sehr jungen Rittar aus Inamurais. Dieser wird gerade von einem ebenso jungen und unbekannten Ritter aus Farcenelle begrüßt. Wohl somit eher eine normale Einladung unter jungen Rittern, als eine Verschwörung...
Ingrid selbst ist so eine Art Stylistin der Königsfamilie. Sie bietet natürlich uns bzw. eigentlich vor allem Salvina ihre volle Hilfe an, kann aber aktuell nicht viel tun. Sie möchte uns bzw. Salvina und mich aber noch ein bisschen modisch für heute Abend unterstützen. Wir gehen deshalb mit Hlidrun und ihr zu ihrem Laden in der Stadt. Unterwegs erfahren wir noch ein wenig aus Ingrids Vergangenheit. Anfangs hat sie sich, frisch in Farcenelle angekommen, zunächst als Söldnerin verdingt. Jedoch ist es hier als Frau sehr schwierig und man muss wie so oft deutlich besser sein, als die Männer, um anerkannt zu werden. Und eigentlich war es ja auch ihre Aufgabe nicht aufzufallen und möglichst gefahrlos zu leben. Hat dann verschiedene Handwerke probiert, bis letztendlich die Liebe den Weg wies, als sie einen Schneider kennenlernte, mit dem sie dann auch 2 Kinder bekam und selbst das Schneider-Handwerk erlernte. Die bestehenden Kontakte zum Königshaus hat sie auch nach dem Tod ihres Mannes weitergeführt und durch ihren eigenen Stil eine Art neue Mode etabliert. Sie ist aber selbst nur für die "Instandhaltung" der Garderobe zuständig und darf ihre Ideen miteinbringen.
Im Laden selbst, freuen sich die beiden Kinder (Luise, 17 und Mathéo, 12?) vor allem mal wieder ihre Mutter zu sehen. Wir werden als gute Freunde vorgestellt und Luise soll als Kontaktperson dienen. Ich plaudere noch ein wenig mit ihr, wir kommen auch ganz gut klar miteinander, was nicht so verwunderlich ist, ist sie doch nicht so viel jünger als andere in unserer Truppe. Ich sage ihr, dass ich Bardin bin und lasse mir aufgrund des Wettbewerbs auch die 5 angesagtesten Lieder der Stadt nennen, vielleicht nützt es bei einem Battle ja was. Auch wenn wir im Laden selbst nur eine Art Schal / Tuch als modisches Accessoire bekommen, hat sich der Weg und die Unterhaltungen doch sehr gelohnt. Salvina und ich laufen dann noch ein wenig durch die Stadt und saugen die gute Stimmung des Volksfestes in uns auf, bevor wir ins Lager zurückkehren. Dabei kann ich auch die meisten Texte der Top-5-Lieder erfahren und mir merken, aber die Melodien passen nicht so recht zu meinem Geigen-Stil, und bleiben mir deshalb nicht so richtig im Gedächtnis haften. Da müsste ich im Zweifel dann wohl eher improvisieren.

Auch Antonio und Galen sind zum Volksfest aufgebrochen, um noch ein wenig Spaß zu haben. Zunächst zieht es Galen zu den bunten Zelten mit spärlich bekleideten Damen hin, doch die mahnenden Worte von Antonio, dass dies einem angehenden Ritter nicht geziemt, helfen wohl zunächst. Vielleicht sollte ich mal einen Keuschheitszauber auf Galen wirken... ;-)
Sie entschliessen sich dann, an einem recht ungefährlich wirkenden Geschicklichkeits-Parcours namens "Ninja-Warrior Farcenelle" teilzunehmen. Antonio fängt an und mit blankem Oberkörper, der sich doch durchaus nett anschauen lässt (Ok, Alonso hat halt andere Qualitäten, Intelligenz ist auch sexy!) und anschließendem Muskelspiel und Posen hat Antonio schnell vor allem die weiblichen Zuschauer auf seiner Seite, die ihn dann auch anfeuern. Er spielt mit dem ersten Hindernis, den "schwingenden Säcken", ein wenig bis er es dann mit Leichtigkeit fast schon tänzelnd mit Bravour und unter großem Applaus meistert. Doch als es dan zur "Wand mit Seil" kommt, hat er Probleme und rutscht am Seil wieder runter und reisst sich fast die Hände auf, weshalb er sich dann lieber ins erfrischende Wasser unter ihm fallen lässt, da er sich schnell besinnt, dass unversehrte Handinnenflächen mehr Wert sind, als ein kurzer Erfolg hier.
Daraufhin tritt dann Galen an und imitiert etwas seinen Ritter. Auch wenn er nicht ganz mit dem gestählten Körper von Antonio mithalten kann, erntet er auch wohlwollende Blicke und bekommt ersten Applaus. Auch im Parcours kopiert er anfangs das Spiel des Ritters , entschließt sich dann aber gleich seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und balanciert und klettert durch den Parcours, als ob er noch nie was anderes gemacht hätte. Die Wand, an der Antonio noch (kläglich) scheiterte, stellt genauso wenig ein Problem dar, wie auch der Sprung auf "den schmalen Grat" und die anschliessende "Wippe des Todes". Einzig am allerletzten Hindernis, der "Leiter zum Erfolg", kann er sich ganz knapp nicht halten und fällt ins Wasser. Aber der tosende Applaus und Jubel zeigt, dass es wohl nicht viele bis hierher geschafft haben. Dies zeigt sich auch in der Spielprämie von immerhin 7 Silberstücken. Mit diesem Erfolg und den lüsternen Blicken einiger Zuschauerinnen, die vielversprechend wären, wenn man denn nicht ein ehrbarer Knappe und Ritter wär, gehen die beiden (trotz verpasster romantischer Chancen) sehr gut gelaunt auch wieder ins Lager zurück.

Im Lager treffen wir letzte Vorbereitungen, um uns gesäubert und gut gekleidet zum vereinbarten Zeitpunkt am Tor zu treffen und auf den Baron und den damit verbundenen Einlass zu warten. Die Wartezeit ist angenehm kurz und der Baron gibt den Wachen Zecihen uns reinzulassen. Zur größten Freude von meinem lieben Alonso, bekommt dieser noch einen Brief vom Baron ausgehändigt, der sich als "Ein-Tages-Ticket auf königlichen Erlass" für die Bibliothek heraussteltt. Am liebsten wäre er sofort umgedreht und dorthin gegangen...
Aber stattdessen geht es durch eine große Glastür (ähnlich verziert wie Kirchenfenster in bedeutenden Kathedralen) in den Festsaal und der Baron wird standesgemäß mit seinem Gefolge angekündigt. Während der Baron mit Familie direkt am Tisch des Königs Platz nehmen darf, werden wir entsprechend im hinteren Bereich an dn Tischen plaziert. Aber die Bänke sind sehr bequem und gepolstert.
Nach einiger Zeit sind dann auch die ganzen Gäste da und der König hält eine kurze Eröffnungsrede, bevor das Essen beginnt. Zwischen den einzelnen Gängen tanzen auch ein paar der jungen Adeligen und Kinder zu der angenehmen Hintergrundmusik. Nach dem 3. Gang ergreift Prinz Valerian das Wort und kündigt die Bestrafung eines Verräters noch heute Abend an. Daraufhin gibt es die nächste Zeit natürlich viel Getuschel darüber. Wir halten uns da raus und geniessen einfach das Essen und die köstlichen Getränke, ohne dabei natürlich über die Stränge zu schlagen. 1 oder 2 Essensgänge später wird dann auch der uns natürlich bekannte Mann hereingebracht, Ex-Baron Degas ist gefesselt und sieht recht mitgenommen aus, doch das Mitleid hält sich auf unserer Seite in Grenzen. Nach einer kurzen Verkündung der Straftaten und lobender Erwähnung vom Baron Blamont (wir werden nicht erwähnt, was uns nicht unrecht ist, schließlich brauchen wir hier auch nicht zuviel Aufmerksamkeit), wird auch sogleich der Schuldspruch verkündet: Todesstrafe!
Dies war jetzt nicht so unerwartet, aber Valerian überrascht uns mit dem sofortigen Vollzug des Urteils. Ein Holzklotz wird aufgestellt und Valerian zieht ein großes Schwert hervor und braucht im Vollzug noch deutlich Übung (nicht ohne Grund nimmt man hier besser eine Henkersaxt!), braucht er doch einige Schläge, bis der Kopf dann durch die Gegend rollt. Das Blut spritzt aber zur Genüge und wir haben noch ein wenig Glück und Geschick nicht davon besudelt zu werden. Andere Gäste haben da weniger Glück bei dieser Aktion... Nach erster Ungläubigkeit und Schaudern, löst sich dann doch die Zurückhaltung und es ebbt Applaus in der Menge auf.
Das Gelage wird dann auch nach kurzer Säuberungsaktion fortgeführt und der Abend scheint weiterhin normal zu verlaufen, auch wenn natürlich die Hinrichtung und Straftaten des Verräters Gesprächsthema Nr. 1 bleiben. Es folgt dann auch der Übergang zu Musik und Tanz. Zur Ablenkung und um den Abend mit einem schönen Erlebnis abzuschliessen, bin ich natürlich beim Tanz dabei und falle (mal wieder) durchaus positiv auf. Und auch Ritter Antonio nimmt standesgemäß am Tanz teil und fällt immerhin mal nicht negativ auf! Alonso merkt währenddessen, dass am Königstisch heftig diskutiert wird. Vor allem Prinz Valerian scheint wohl recht aufbrausend zu sein und muss immer wieder beruihgt werden. Die Damen am Tisch halten sich dabei aber weitgehend aus der Diskussion raus. Worum es genau geht, kann Alonso nicht feststellen. Vielleicht ist es auch einfach das restliche Adrenalin, was Valerian so aufputscht...
Der Abend geht dann auch dem Ende entgegen und wir gehen alle ganz brav nach Hause in unsere Zelte, auch wenn Galen lieber weniger brav gewesen wäre. Ja, und Alonso hat gerade auch nur die Bibliothek im Kopf, da ist dann Intelligenz auch mal weniger sexy...!

Am nächsten Morgen ist alles wie gewohnt, keiner hat einen Kater oder andere Nachwirkungen des Vorabends. Heute ist dann auch der Tag an dem die echten Wettkämpfe und Turniere anfangen, wo dann die Ritter (eingeteilt in verschiedene Ligen) teilnehmen.
Maestro Alonso ist das heute alles egal, brennt er doch darauf, die Bibliothek zu erkunden. Kaum hat er den königlichen Erlass vorgezeigt, sind auf einmal alle plötzlich "oh Wunder" sehr freundlich zu ihm, auch der Dekan. Alonso gibt sich aber ganz weltmännisch und möchte Vergangenes ruhen lassen. Vor allem hat er keine Lust auf Diskussionen und möchte lieber schnell in die magischen Hallen der Bibliothek. Die Sammlung der Bücher über Magie ist nach den Elementen geordnet und es gibt auch einen kleinen Teil, der sich mit Bardenmagie befasst. Maestro Alonso entscheidet sich aber für die "unsortierte Sammlung", also all diejenigen Bücher, die sich mit Themen befassen, die ausserhalb der regulären Lehre liegen. Nach kurzer Sichtung findet er dann auch ein Buch, dass sich seine Aufmerksamkeit dadurch verdient, dass es wohl in der selben Sprache geschrieben wurde, wie der "Talk-To-The-Hand-Zauber". Dazu gibt es auch schon einige Übersetzungsversuche. Man hat sich dabei zumindest darauf geeinigt, dass es Symbol-Magie genannt wird. Er entschliesst sich deshalb dazu, sich dies genauer anzuschauen.

Galen ist ganz motiviert nach dem gestrigen Erfolg im Parcours und möchte sich heute im Boxkampf messen. Hier hat er allerdings richtig Pech, da er gleich auf den aktuellen Dauersieger trifft. Ein riesiger und kräftiger Kerl, der trotz schon einiger Kämpfe, die er absolviert hat, keinerlei Blessuren zu verzeichnen hat oder gar erschöpft aussieht. Galen nimmt es sportlich und stellt sich ohne Angst dem zugelostem Gegner. Den ersten Schlag kann er auch hervorragend ausweichen, doch vernachlässigt er dann seine Deckung, weil er selbst kontern möchte und bekommt dadurch die zweite Faust des Kämpfers gnadenlos und mit großer Wucht auf die Brust, so dass er sogar aus dem Ring fliegt. Vermutlich hat er sich dabei eine Rippe gebrochen und weiß, dass dies heute nicht sein Tag wird. Er gratuliert sportlich dem Gegner und zieht sich deutlich früher als gewünscht ins Lager zurück. Heute sollen die Gewinner andere sein...

Ich schnappe mir meine Geige und gehe froh gelaunt ins Künstlerviertel, wo die Sanges-Wettbewerbe stattfinden. Ich möchte mich eigentlich erst einmal nur ein wenig buchstäblich umhören. Doch bekomme ich da nur das Finale eines fast schon unfairen Wettbewerbs mit, den ein recht hübscher, junger und sehr talentierter Barde namens Till und mit einer Leier "bewaffnet" sehr deutlich für sich entscheidet. Wohl nicht sein erster Sieg... Vielleicht liegt es auch am großen Frauenanteil hier, aber das was ich noch mitbekommen habe, war schon richtige gute Musik. Auf der Suche nach dem nächsten Herausforderer, der sich ob des starken Verteidigers nicht freiwillig meldet, bleibt sein Blick irgendwie an meiner Geige hängen und identifiziert mich dadurch als nächstes "Opfer".  Ok, deswegen bin ich hier, ich kenne mein Talent und Spaß wird es auf alle Fälle machen. Ich lasse ihm den Vortritt und Till legt auch sagenhaft los und sein Leierspiel ist defintiv kein Laienspiel, sondern vom Feinsten. Nur beim Gesang findet er sich diesmal eher im Mittelmaß wieder. Ich entscheide mich deshalb nicht für eines der Top5 von Biron de Bergerac, bei denen ich nicht sicher bin, sondern eines meiner gängigen, lustigen Lieder mit gutem Rhythmus. Dazu treffe ich noch jeden Ton, sowohl auf der Geige als auch beim Gesang bin ich auf dem Punkt und bin selbst hochzufrieden mit mir und die Menge auch, wie sich herausstellt. Der Applaus schwillt an und auch Till ist entzückt und er kürt mich sogar von sich aus als Siegerin. Ein großartiges Gefühl, was ich lange vermisst habe. Die offene Bühne, gut gelaunte Zuhörer, ein begeistertes Publikum welches die Leistung honoriert und sich daran freut. Ja, das Gaukler-Leben ist schon lange her...
Meine nächste Herausforderin ist ein noch sehr junges Mädchen, offensichtlich eher von der Strasse, aber das war ich auch einmal... Diesmal fange ich an und kann meine vorherige Leistung sogar noch ein Sahnehäubchen aufsetzen, was dem jungen Mädchen wohl zusätzlichen Druck macht, auch wenn ihr Tanz sehr ansehnlich ist, reicht es gegen mich nicht aus. Aber da ist sie heute nicht alleine, denn irgendwie hat heute keiner eine Chance gegen mich und dabei muss ich nicht einmal Magie fließen lassen. Aber irgendwie ist Musik doch immer magisch, vor allem von einer so anmutigen, jungen, hübschen und talentierten (und auch taillierten) Künstlerin wie mir! Ich bleibe dem Publikum heute sehr in positiver Erinnerung und auch mir wird dies positiv in Erinnerung bleiben, bin ich doch in der Form meines Lebens und konnte heute das Leben mal wieder sehr unbeschwert geniessen...

Unser Caballero Antonio meldet sich selbst beim Turnier an, was etwas Verwunderung auslöst, da dies üblicherweise vom Herold oder anderen aus dem Gefolge erledigt wird. Immerhin kann er aber seinen eigenen Namen fehlerfrei aufsagen und für die Unterschrift gibt es ja ein Sigel. Das Turnier in dem er zugelassen und eingeteilt wird, startet am frühen Nachmittag.
Sein erster Gegner ist dann Chevalier Ferdinand Lasalle und dieser beschert Antonio einen hervorragenden Start, da er ihn schon im ersten Durchgang mit einem gut gezielten Kopftreffer aus dem Sattel in den Sand befördert. Das macht Mut für den weiteren Wettbewerb und spornt an. Im anschliessenden Aufeinandertreffen gilt es Chevalier Pierre de la Fleure zu bezwingen, um ins Viertelfinale vorzudringen. Hier wird es schon fast spannend, da nach einem erneut schönem Kopftreffer der Chevalier im Sattel bleibt, doch beim Anritt zum zweiten Lanzengang kann er sich aufgrund der Nachwirkungen des Treffers schon nicht mehr im Sattel halten, so dass Caballero Antonio ohne Gegentreffer im Viertelfinale steht.
Hier wartet nun Chevalier Maurice de Very. Und hier muss Antonio auch den ersten Schildtreffer hinnehmen, aber da er auch einen landet, steht es Unentschieden nach Durchgang 1. Auch im 2. Durchgang treffen beide Ritter das Schild des anderen, doch Antonio kann sich im Gegensatz zum Ggener im Sattel halten und zieht dadurch ins Halbfinale ein. Chevalier Samuel Albein heißt der andere Halbfinalist und es beginnt wie im zuvorigen Wettkampf mit Schildtreffer auf beiden Seiten. Doch Antonio merkt, dass sein treues Pferd auch "gut drauf" ist und wagt im zweiten Lanzengang auf den Kopf des Gegners zu zielen, dies wird mit einem Treffer belohnt, was auch dazu führt, dass sich der Chevalier im Sand wiederfindet. Somit steht unser Caballero plötzlich im Finale, unerwartet aber definitiv verdient!
Und das Volk jubelt, vor allem da seine Gegner immer im Sand gelandet sind und die Duelle nicht nur "langweilig" nach Punkten entschieden wurden. So wurde der Außenseiter und "Fremde" sogar noch zum Publikumsliebling, deswegen habe ich ihn als anderer Publikumsliebling auch noch zum Einzug ins Final-Duell mit einem pathetischen Musikstück begleitet. Es scheint insgesamt Eindruck auch beim Final-Gegner Chevalier Clement Gabrielle hinterlassen zu haben, denn der leistet gar keinen echten Widerstand, was beim Finale eher nicht zu erwarten war, und erzielt keinen Treffer, wohin gegen Caballero Antonio erst das Schild und im zweiten Lanzengang noch den Kopf trifft und wie schon hoffnungsvoll erwartet der Gegner wieder im Sand landet.
Heute konnte es nur einen Sieger aus Estalonia geben und das war redlich verdient - von uns beiden!
Ok, unauffällig geht anders...

 

35. Spieltag (20.01.2022)

(aufgezeichnet von Caballero Antonio Carles Simon Tiago d'Espinosa)

Nach dem Turnier ist die Ausrüstung des Caballeros etwas schmutzig geworden, aber Galen ist aufgrund des heftigen Schlags, den er auf die Brust bekommen hat, nicht besonders einsatzfähig. Außer ihm sind auch aller recht guter Stimmung.

Wir erfahren, dass im Park des Schlosses am Abend ein Festival stattfindet, bei dem die Sieger des Tages gekürt werden und bei Musik, Tanz und Trank eine Art Volksfest für die gehobene Gesellschaft gefeirt wird, auch Königs werden zugegen sein.

Mastro Alonso sitzt derweil in der Bibiliothek und schmökert in den langweiligen Schriften, er wird auch mit Wein und fester Nahrung in ausreichenden Mengen versorgt und erhält die Genehmigung, die ganze Nacht dort zu bleiben, die er gerne annimmt.

Wir machen uns für den Abend fertig, viel Zeit bleibt ja nicht mehr, und wir ziehen uns fein, aber auch etwas freier an als beim Königsempfang. Ich gürte mein Schwert und werfe meinen Umhang über, auch Miguel und Roxy gehen mit leichter Bewaffnung, Salwina geht unbewaffnet.

Der Park ist mit allerlei Krimskrams in verschiedenen Baustilen übersäht, Brücken, Pavillons, Büsche in den seltsamsten Formen, dazwischen stehen Festzelte. Es werden seltsame Spiele gespielt mit Bällen, bei man sich zuwirft, Ringe, die man um die Hüften kreisen lässt und andere seltsame Dinge. Gaukler führen allerlei Dinge auf. Königs bezahlen zwar das Ganze, aber dennoch wird erwartet, dass man den Häbdlern noch ein "kleines" Trinkgeld gibt, denn die Becher und Krüge sind als zum großen Herbstturnier gehörig gekennzeichnet und man behält sie nach dem Genuss des Inhalts. Auch sonst steht allerlei teures Zeug herum wie Statuen, Marmorblumenkübel und viele andere Angebereien.

Roxy wird überschwänglich von Till empfangen und fordert lauthals eine Darbietung von ihr. Sie schlägt ihm ein Duett vor und er wählt ein Lied, dass Roxy auch gut kennt. Sie legen los und beide spielen virtuos auf, auch der Gesang ist sehr gut und sie harmonieren auch gut. Aus einem Lied wird eine viertelstündige Darbietung, die die Zuhörer begeistert. Dann bedankt sich Till und geht mit der Mütze in der Hand durch die Reihen und sammelt Geld, Roxy tut es ihm gleich und sammelt einige Münzen, davon etliche aus Gold, dann teilen beide. Roxy verabschiedet sich mit einem Küsschen, was Till begeistert aber einige der anwesenden Damen entsetzt.

Nach Einbruch der Nacht werden dann Kerzen angezündet und die Gaukler jonglieren mit brennenden Fackeln, was im Dunklen beeindruckend aussieht. Die Flammen im Pavillon des Königs brennen dabei teilweise in ungewöhnlichen, violetten oder grünlichen Farbtönen. Dann sehen der Caballero und Miguel dass sich zwei Männer zügigen Schrittes dem Königspavillon nähern. Der eine ist ein enger Vertrauter des Königs, der andere sieht wie ein Reiter aus, wohl ein Bote. Der Vertraute berichtet dem König und seinem Sohn, was der Bote überbrachte, der nur bestätigend nickt. Prinz Valerian springt auf und läuft rot an, nach kurzer Zeit gehen Vater und Sohn mit den anderen zurück zum Schloss. Prinz Robert hingegen sieht eher belustigt aus und Prinzessin Beatrice sieht Vater und Bruder besorgt hinterher. Frau König hingegen wirkt nur bedrückt, dass das Ganze ausgerechent während dem Festival passieren muss.

Unser Eindruck von der Königsfamilie ist, dass Robert sich bestätigt sieht und einen "Ich hab's eich doch gesagt!"-Ausdruck auf dem Gesicht hat, während die Prinzessin am liebsten hinterher gehen würde, es sich aber für eine Frau nicht geziemt, sich in die politischen Belange einzumischen.

Roxy spricht den Baron de Blamont an und fragt, ob er das bemerkt hat und er bejaht und merkt an, dass der König normalerweise sehr beherrscht wirkt.

Der Abend vergeht danach fröhlich und unterhaltsam, aber auch teuer. Roxy singt noch für einige Adlige und verdient sich noch einige Goldmünzen.

Dann kommt es zur Siegerehrung, die eigentlich vom König vorgenommen werden sollte. Stattdessen kommt Prinzessin Beatrice unsicher herbei, nachdem ihre Mutter beschafäftigt tut und ihr Bruder lachend abwinkt. Der Zeremonienmeister kündigt den jeweiligen Sieger an und dieser tritt hervor und nimmt eine Urkunde und ein Holzkistchen in Empfang. Jedem Sieger wird gehuldigt, auch wenn es nur um Faustkampf geht, eher eine Belustigung des einfachen Volkes.

Zuletzt wird der Sieger des Turniers gekürt, die Gegner des Caballeros sind nicht alle anwesend, anscheinend wurden einige von ihm heftiger getroffen. Jubel brandet auf, als der Caballero die kleine Bühne betritt, doch dieser lässt sich nicht anmerken, dass dies ihn irgendwie beeindruckt. Die Urkunde ist vollgekritztelt mit seltsamen Zeichen, das Holzkästchen ist etwas größer und Beatrice benutzt beide Hände, um es dem Caballero zu überreichen. Dieser nimmt es mit beiden Händen und einer kleinen Verbeugung in Empfang. er bemerkt, dass Beatrice sich in ihrer Rolle zwar unwohl vorkommt, aber es sie auch mit stolz erfüllt und sie tatsächlich eine majestätische Ausstrahlung hat. Der Caballero verlässt gemessenen Schrittes das Podest und der Zeremonienmeister beendet die Siegerkürung.

Anschließend wird das Fest etwas stationärer, jeder sucht sich sein Plätzchen, an dem er den Rest des Abends verbringt. Gegen Mitternacht gehen die meisten Ritter, auch der Caballero in Begleitung Miguels verlässt das Fest. Roxy und Salwina hingegen bleiebn bis zum bitteren Ende.

Maestro Alonso hingegen versucht weiterhin, die unbekannte Schrift der Symbolmagie zu entziffern und meint auf einer Seite einen Zauberspruch zu erkennen, mit dem er durch die Augen eines anderen sehen kannst. Er versucht aus dem ihm bekannten Zauber der Schriftübertragung die Aussprache abzuleiten und versucht durch die Augen von Roxy zu sehen. Diese bemerkt, dass sie irgendwie von einem Zauber erfasst wird während Alonso tatsächlich Szenen des Fests aus ihrem Blickwinkel sieht. Alonso hat tatsächlich den Zauber erlernt. Er schreibt ihr noch eine kurze Nachricht auf die Hand, dass er es später erklärt.

Irgendwann gehen dann alle zu Bett, Galen stöhnt vor Schmerz im Schlaf, als der Caballero das Zelt betritt. Nur Alonso wacht und liest, bis er aus der Bibliothek geworfen wird. Natürlich beginnt er eine Diskussion mit dem armen Burschen, der ihm die Nachricht überbringt. Aber letztendlich kann er nicht gewinnen, daher geht er und rafft alles zusammen, was er notiert hat.

Alle im Lager werden durch Lärm geweckt, aber wir sind zumindest nicht durch das Gezeche geschwächt. Der Baron ist mit dem Hauptmann seiner Wachen, Chevalier Martin, im Gespräch und Caballero Antonio hört etwas von Aufsatteln, Losreiten, in 3 Tagen, vorbereiten. Martin bestätigt.

Nachdem Martin die Wachen instruiert hat, geht der Caballero zu ihm und spricht mit ihm. Er fragt, was der Aufstand soll und Martin sagt, dass der König die Meldung bekommen hat, dass sich gegenüber der großen Bresche eine größere Anzahl Krieger versammelt. Die Tyrasker sammeln zu einem Überfall auf Farcenelle! Daher die Aufregung gestern auf dem Festival. Martin ist entsetzt, in Farcenelle sind tatsächliche Kampfhandlungen den meisten Rittern unbekannt, sie kämpfen nur auf Turnieren. Der Aufbruch soll tatsächlich in 3 Tagen sein und die Ritter Farcenelles sind natürlich aufgerufen, ihr Vaterland zu verteidigen.

Alonso kommt übermüdet und aufgedreht angestapft. Ich kläre alle auf. Es klingt schon sehr auffällig, das Tyrask ausgerechnet jetzt angreift, aber Tyrask hat noch nie in der Geschichte mit Leuten aus Tylsian in irgendeiner Form verhandelt.

 

36. Spieltag (03.02.2022)

(aufgezeichnet von Galen, es folgt ein Auszug aus den geheimen Tagebüchern des Galen)

Es ist Vormittag, wie so oft sitzen wir früher oder später mal wieder zusammen. So beginnt es also in Bälde -  In 3 Tagen geht es zum Schlachten der Tyrasker. Niemand scheint so wirklich an ein großes Problem zu glauben. Mit scheint es fast so, als käme dieser Krieg einigen zur Ablenkung vom Alltag recht gelegen. Die Tyrasker sind kein einheitliches Volk, es gibt dort drei Gruppierungen oder Stämme. Es gibt Nomaden, Reiter und Bauern, letztere grenzen hier direkt an. Das ist zumindest die Information, welche uns erreicht und ebenso, dass  ihre Kampfeskraft nicht gerade ehrfurchtsgebietend sei. Was zum Geier treibt diese  ?/%§-:?/ an, ihr Leben sinnlos zu verschleudern?  Mir jedenfalls will das nicht einleuchten. Auch wenn mir von irgendwelcher Seite Gegenteiliges eingeredet wird. Maestro Alonso macht sich zudem gerade zu lustig über deren verquerte Auffassung der magischen Künste.

Was mich bei dem Ganzen sehr erstaunt, ist die nahezu offensichtlich hundertprozentige Unkenntnis über die Zustände dort in Tyrask. In der Vergangenheit gab es allerdings wohl durchaus Versuche, in Tyrask Tabula Rasa zu machen, Das gelang aber nie, aufgrund der Weite des dortigen Landes. Nun gibt es jedenfalls dringende Hinweise, dass diese Wilden jetzt wieder soweit sind einen neuen Versuch zu starten. Ja aber wenn sie doch soweit sind…dann wären sie doch eine Bedrohung, oder nicht? Ich verstehe diese Verhältnisse hier einfach nicht, es tun sich mir deutlich zu viele Widersprüche auf.

Heather möchte heute noch diesen Huntingdon aufsuchen, um möglicherweise ihm noch weitere Informationen zu entlocken. Sie erzählt später, dass er sie breit grinsend empfangen habe. Offenbar hat Huntingdon absolut kein Interesse Prinz Valerian in irgendeiner Weise zu unterstützen. Möglicherweise hält er schlicht und einfach auch nichts von den nicht vorhandenen Kriegskünsten des Prinzen. Meister Alonso macht derweil irgendwas mit mir, natürlich gehe ich davon aus, dass er sich um meine Wunden kümmert, aber irgendwie ist das Gegenteil der Fall, was auch immer er da macht, tut übel weh. Später sehe ich, dass er mir und den anderen irgendein Symbol auf die Haut geradezu eingebrannt hat. Was heißt den anderen? Unsere erlauchte Prinzessin wird wie selbstverständlich verschont. Angeblich soll jetzt Meister Alonso in der Lage sein, uns allen beim Sch….. und sonst was zu zusehen. Na, wenn er mag….Persönlich hoffe ich darauf, dass er auch in der Lage ist, den Geruch wahr zu nehmen. In jedem Fall werde ich mir früher oder später dieses Mal wieder entfernen lassen. Auch wenn ich quasi wie ein rechtloser Sklave gehalten werde, so werde ich diese neuerliche Demütigung nicht auf die Dauer hinnehmen. Ich bin nicht in diese Welt gekommen, um mir von jedem alles bieten zu lassen. Die Stunde der Revolution wird kommen. Eines Tages wird es keinerlei Standesunterschiede mehr geben. Das Volk wird Souverän sein.

Als diese erniedrigende Prozedur gerade vorbei ist, erscheint ein Bote von Mdm. Ingrid, die den Caballero zu sich bittet. Nun der Caballero wünscht, dass wir ihm folgen. Überraschenderweise kommt zu diesem Treffen Prinzessin Beatrice hinzu. Sie macht sich Sorgen um ihren kleinen Bruder Robert, der wiederum Prinz Valerien unbedacht in den Krieg folgen wolle.  Ich ahne worauf das hinausläuft, sollen wir Kindertante spielen? Nein sie will tatsächlich inkognito ihren kleinen Bruder selbst beschützen und wir wiederum sollen sie beschützen. Insgeheim stehe ich da und schüttele fassungslos den Kopf. Ich meine, es gibt hier ziemlich viele Ritter und mit Sicherheit werden die Besten der Besten ihre Prinzen beschützen und da glaubt Prinzessin Beatrice ernsthaft, ihre eigene schützende Hand würde den Ausschlag machen? Der Plan sei, dass wir eben auch in den Tagen kurz nach dem großen Kriegstross aufbrechen. Heather weiß aus diversen Liedtexten, dass Prinzessin Beatrice im Volk als „Wilde“ bekannt ist. Scheinbar ist sie immer mal wieder beim Jagen in wildem Ritt gesichtet worden. Trotzdem….sie als Beschützerin des kleinen Bruders, der seinerseits von zahlreichen Rittern beschützt wird, wirkt auf mich so abstrus wie überhaupt die ganze Auffassung hier vom sogenannten Krieg gegen die Tyrasker.

Als wir uns am Abreisetag zunächst auf den Weg zum Palast machen, beobachten einige von uns zwei Gestalten unweit des Palastes im Morgennebel bei einer Art Übergabe. Es wirkt schon so, als ob das in aller Heimlichkeit von sich gehen sollte. Als einer der beiden zurück in den Palast geht, erkennen wir im Fackelschein diesen Abgesandten von Inamurais. Die andere Type verschwand in einem Stall. Ich muss allein bei den Pferden bleiben, während die anderen zu eben diesem Stall gehen, wo sich die Gestalt verbirgt.

Meister Alonso geht laut und mit schweren Schritten in den Stall. Unscheinbar geht anders.  Aber warum erzählt er uns eigentlich, dass er so tolpatschig ist und da so laut rein geht? Nun er trifft auf einen jungen Mann, der gerade sein Pferd aufsattelt. Er gibt sich als Stallbursche aus. Der Caballero und Alonso sprechen ihn direkt auf eine Spionage für Inamurais an. Die Type bricht schnell zusammen, er übergibt ein Schriftstück. "Zeitpunkt ist günstig: - Angriff der Tyrasker steht bevor, die Armee bricht nach Süden auf." Das ist der kurze Inhalt des Schreibens, wie Heather erkennt. Nun hier handelt es sich in der Tat um Hochverrat, es braucht nicht viel Fantasie was hier vor sich geht und was Inamurais offensichtlich plant. Der Verräter wird der Wache übergeben. Weiterhin wird Mdm Ingrid wie auch die Prinzessin informiert. Dadurch verschiebt sich unsere Abreise etwas. Die Prinzessin verspricht sich auch um den Abgesandten entsprechend zu kümmern. Ich bin dann später bestimmt den Karren zu fahren. Nun gut es gibt weit Schlimmeres, wie z.B. den Nachttopf des Caballeros zu reinigen.

Der Beginn der Reise wird zunächst aus einer Flussschiffahrt bestehen. Heather findet beim Verräumen diverser Gepäckstücke der Durchlauchtigsten in Kisten Rüstungs- und Waffenteile, die teilweise das königliche Wappentragen, außerdem Schminksachen und diverse Klamotten. Alles kann dann kaum mit auf die lange Reise. Aber vermutlich will die Gute ihren Bruder nur gut geschminkt beschützen. Das zeigt mir erneut die weit fortgeschrittene Dekadenz dieser Gesellschaft. Fast schon beginne ich mich mit den Tyraskern im Geiste zu verbinden.

Unterwegs kann ich dann und wann mit meinen Koch- und Backkünsten glänzen. Das ist zumindest ein Teil der Arbeit, der mir durchaus noch Freude bereitet, aber wie gewöhnlich wird einfach darüber hinweggegangen und keiner hat auch nur ein Wort des Lobes für mich. Nach der Flussreise, sammelt sich der ganze Tross in Reih und Glied um die Reise fortzusetzen. Sieht schon recht beeindruckend aus. Meister Alonso bemerkt zudem irgendwann ein ständiges Kommen und Gehen bzw. Reiten von Boten zwischen den einzelnen Zugteilen.

Maestro Alonso kommt dann irgendwann auf die Idee, Tierversuche zu starten und lässt mich hierzu einen armen Hund einfangen. Ich finde das was er tut zum wiederholten Male abartig, muss aber wohl froh sein, dass er nicht auf andere Gedanken kommt.

Von der Front kommen immer mehr Berichte, so haben sich irgendwo da vorne wohl bislang an die Tausend Tyrasker eingefunden. Keine besonders beeindruckende Streitmacht. Die Tyrasker haben wohl einige brauchbare Bogenschützen zu Pferd. Ihre Reiterei kann was, hat aber keine gepanzerten Pferde und wird daher vermutlich letztlich unterlegen sein. Insgeheim brüte  ich über Schlachtentaktiken, aber wenn interessiert schon, was ein Knappe denkt?

 

37. Spieltag (17.02.2022)

(aufgezeichnet von Maestro Alonso)

Wir befinden uns ca. 40km nördlich von Moreilles, am Vorabend der Schlacht. Jedenfalls erwarten wir eine Schlacht, denn jenseits des kleinen Flusses befinden sich 100 bis 130 Jurten der Tyrasker - das jedenfalls ist das Bild, das wir uns aus unzähligen Berichten von dortigen Flüchtlingen von dort machen (ein erstaunlich präzises Bild übrigens). Somit dürften gut 1.000 dieser barbarischen Finsterlinge am anderen Ufer lauern und ständig werden es mehr. Offensichtlich ist ihnen die Rechnung nicht geläufig, dass ein farcenelle'scher Ritter gut zehn von ihnen an Kampfkraft aufwiegt. Dies wiederum deutet auf einen krassen Rechenfehler von einer der beiden Seiten hin - oder auf ein Übermaß an Selbstgefälligkeit. Nun kenne ich die Tyrasker nicht persönlich, aber die Ritterschaft aus Farcenelle leidet meiner Beobachtung nach nicht an Selbstzweifeln, was mich wiederum an der Wahrscheinlichkeit eines Sieges durch Farcenelle zweifeln lässt.

Doch zurück zur geographischen Ausgangsposition: Zwei Furten führen über den kleinen Fluss. Die westliche davon ist relativ leicht zu durchschreiten, die östliche ist jedoch tiefer und somit schwieriger. Dies scheint den Tyraskern entweder nicht bewusst zu sein, oder sie sind ein wenig wasserscheu. Jedenfalls sind sie bislang am nördlich Ufer verblieben.

Während wir unser Lager aufschlagen, überrascht uns Prinzessin Beatrice mit einem seltsamen Ansinnen. Sie bittet unseren Caballero zu prüfen, ob sich ein gewisser Hauptmann Didier Lasalle im Tross befinde, der hier im Norden ein Fähnchen Landsknechte anführen soll. Sie trägt diese beiläufig vorgetragene und doch höchst seltsame Bitte in ungewohnt schüchternem Ton vor, womit sich uns allen zwangsläufig die Frage aufdrängt, was unsere Hochadlige mit diesem einfachen Menschen verbinden mag. Der Caballero jedenfalls folgt der Bitte und entdeckt alsbald eine Gruppe recht schäbiger Landsknechte, wo er Didier auch vorfindet. In weiter Auslegung der Bitte von Prinzessin Beatrice bittet Antonio ihn, zu ihr zu kommen. Als die beiden sich sehen bietet sich uns ein interessantes Schauspiel, fallen sie doch leidenschaftlich übereinander her, bis ich schon erwäge einen Teppich über sie zu werfen, da solcherlei Anregungen für die adoleszenten Männer in unserem Häuflein doch etwas zu viel sein könnten.

Gerade noch rechtzeitig kommen die Beiden jedoch zur Vernunft und es bestätigt sich, was wir alle schon vermutet haben, nämlich dass Didier und nicht etwa Prinz Robert der Grund ist, warum Beatrice dem Tross folgen wollte. Sie und Didier haben sich vor einigen Jahren kennen und lieben gelernt, bis der König einschritt und ihn in die Wüste schicken ließ ... oder dem, was in Farcenelle der Wüste am nächsten kommt, nämlich das normalerweise gottverlassene Gebiet an der Grenze zu Tyrask.

Doch damit erst einmal genug mit dem amourösen Aspekt unserer Reise, denn inzwischen plagt uns die Frage, ob es morgen zur Schlacht kommt. Genau das bestätigt sich bei einem kurzen Exkurs in das Lager der farcenelle'schen Ritterschaft. Prinz Valerian wird schon am folgenden Morgen einen kühnen Angriff führen ohne auf seine ohnehin eher lästigen Fußtruppen zu warten. Diese werden voraussichtlich erst am Abend eintreffen, womit ihnen die einmalige Chance entgeht, den ihnen ohnehin nicht zustehenden Teil des Ruhms einzufahren. Aber vielleicht überschätze ich ihre Ruhmessucht in diesem Punkt ja auch.

Unser nächster Weg führt uns zu Prinz Robert - bzw. würde uns gerne zu ihm führen, denn zu unserer Bestürzung erfahren wir, dass er mit drei Begleitern nach Norden aufgebrochen ist. Sollte sein Bruder Valerian tatsächlich nur der zweitdümmste Königssohn dieses Reiches sein? Wir schwingen uns rasch auf die Pferde und haben die Furt gerade erreicht, als uns ein Pferd mit einem schlaff herabhängenden Reiter entgegen trabt.

Es handelt sich um einen der Burschen aus Prinz Roberts Entourage, der schwer verletzt von den Tyraskern zurückgejagt wurde. Es ist mir ein Leichtes seine Kopfwunde zu heilen und wieder bei Besinnung bestätigt er unsere Befürchtungen: Robert ist mit drei getreuen Schwachköpfen zu den Tyraskern aufgebrochen, um einen Frieden zu vermitteln, an dem weder sein Bruder, noch die Tyrasker interessiert sind. Zwei seiner Begleiter wurden sofort massakriert, und er selbst verschleppt.

Nun steckt in jeder Krise auch eine Gelegenheit, wie schon die großen Denker des Altertums schrieben. Die Rettung des Prinzen wäre jedenfalls eine solche Gelegenheit für unsere Sache, allerdings beileibe keine gefahrlose. Zumal uns nicht viel Zeit bleibt, denn morgen Früh bereits kommt es zur Schlacht, womit sich der Wert einer königlichen Geisel drastisch reduzieren dürfte. Hinzu kommt, dass Prinz Valerian über das Ableben seines seltsamen Bruders nicht allzu viele Tränen vergießen dürfte, im Gegensatz zu seiner Schwester Beatrice, die ich erst mühselig überzeugen muss, dass es der Sache nicht dienlich wäre, wenn sie an seiner statt in Gefangenschaft geriete.

Caballero Antonio, Galen, Heather und ich machen uns also gegen Mitternacht über die östliche Furt auf den Weg nach Norden, wo wir aus Berichten von einer sehr großen Jurte wissen, die möglicherweise dem Anführer der Tyrasker gehört. Und wo sonst sollte man einen gefangenen Prinzen schließlich hinschleppen? Die Tyrasker scheinen ihrer Sache sehr, um nicht zu sagen zu sicher zu sein, denn sie haben dort keine Wachen abgestellt und so gelangen wir unbemerkt bis zu einem Hang, wo Heather und ich unsere Pferde zurücklassen.

Am oberen Ende des Hanges trennt uns nun noch ein dichtes Waldstück von der Jurte. Dort lassen auch der Caballero und Galen ihre Pferde zurück und wir schleichen uns an einem Steilhang vorbei, bis uns nur noch ein Stück Wiese von der Jurte trennt. Dort nun tritt eine Schwäche in unserem Plan zu Tage, denn unseren Späher Miguel haben wir zurückgelassen. Und so muss einmal mehr meine Magie in die Bresche springen, die stattdessen nun mich vor den Sinnen potentieller Beobachter verbirgt.

Unbemerkt gelange ich bis zur Jurte und finde dort einen Lücke in den Zeltbahnen, durch die ich das Innere beobachten kann. Dort befinden sich fünf kriegerische Tyrasker, die offensichtlich bester Laune sind und kräftig zechen. Prinz Robert hat man an einer Zeltstange in der Mitte angebunden, wo er ausgiebige Gelegenheit hat seinen leichtsinnigen Plan zu bedauern. Am bemerkenswertesten ist jedoch ein weiterer Mann, der sich auf innamurai mit dem tyraskischen Anführer unterhält. Meine sprachlichen Kenntnisse sind in dieser Beziehung begrenzt und ich kombiniere nur, dass er gerne den Gefangenen mitnehmen würde, was ihm vom Anführer der Tyrasker jedoch mit dem Hinweis "erst Schlacht" verweigert wird.

Ich fordere mein Glück nicht länger heraus und kehre zu meinen Gefährten zurück, um einen Plan abzustimmen.

 

38. Spieltag (03.03.2022)

(aufgezeichnet von Heather "Roxy" Rocklane)

Alonso fällt noch auf, dass der Mann aus Inamurais sehr schäbige heruntergekommene Kleidung trägt. Anscheinend hat er auch einigen wenigen Tyraskern Inamuraisi beigebracht.
Diverse Pläne zum weiteren Vorgehen werden diskutiert.
Wir entscheiden uns dafür, dass der Caballero über die obere Zeltöffnung einschwebt und den Prinz befreit. Von außen schneiden wir eine Öffnung iin die Jurte als Fluchtweg. Parallel wollen wir dann die Seile kappen, die die Stützpfeiler halten. Soweit der Plan in dieser sternenklaren Nacht...

Der Caballero und ich nähern uns recht lautlos, aber irgendwie sind sich Galen und Alonso nicht ganz einig ob der Reihenfolge und rasseln aneinander und geben dazu Fluchlaute ab. Dies bleibt nicht ganz unbemerkt und eine Wache nähert sich von vorne. Alonso verbirgt mit einem Zauber den Caballero, der am auffälligsten zu sein scheint und am weitesten vorne ist. Wir gehen weiter, wobei wieder Alonso ein Geräusch macht, was aber wohl diesmal ungehört bleibt, wir anderen sind sehr leise und erreichen unerkannt die Jurte. Ich erinnere mich, dass Alonso noch eine Stelle erwähnte, wo eine leichte Öffnung ist, durch die er durchgespäht hat. Ich lasse mir von Alonso die Stelle zeigen. Zunächst spähe ich hinein, es ist ruhig, bis auf die Schlafgeräusche. In der Mitte glimmt noch ein wenig Glut. Ich bitte Galen die Öffnung aufzuknöpfen, ist er doch recht fingerfertig. Er schafft es auch problemlos die ganze Plane aufzuknöpfen, so dass wir sie aufklappen können und jetzt keiner rein schweben muss. Alonso legt einen Stille-Zauber auf Antonio und er geht geräuschlos in die Jurte und befreit den Prinzen Robert. Dieser ist zunächst natürlich erschrocken und dann aber erleichtert und bleibt ruhig. Alonso macht auch einen Stille-Zauber auf den Prinzen und er geht sogar recht leichtfüßig mit nach außen. Galen und ich nehmen ihn in Empfang und ziehen uns geräuschlos zurück, um die Befreiungsmission zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Aber Antonio kommt noch auf die blöde Idee und will den Inamuraisi auch noch entführen und geht deshalb nochmals rein... Er kann zwar den Mann einen Knebel reinschieben, aber nicht verhindern, dass er zappelt und Geräusche verursacht, die die Wachen auf den Plan rufen! Alonso kann die zwei Wachen ersteinmal wegpusten,wobei es einen der beiden sogar recht heftig zu erwischen scheint. Und Antonio schnappt sich trotz der Situation den Mann und möchte ihn rausziehen. Ich höre die Rufe der Wachen und beschleunige meinen Schritt und möchte, ganz die Mission im Blick, den Prinzen in Sicherheit bringen. Galen wartet auf seinen Ritter, also mache ich mich alleine auf den Rückweg. Die erste Wache kann sich aufrappeln, die Männer in der Jurte schlafen aufgrund zu viel Alkohols noch glücklicherweise weiter. Alonso macht sich an den Seilen zu schaffen und schafft auch das erste. Caballero wirft den geknebelten Mann aus dem Zelt und quasi Galen vor die Füße, der seinem Ritter zu Hilfe geeilt ist. Er soll ihn mitnehmen und Galen schlägt ihn deshalb zunächst bewusstlos. Ich erreiche mittlerweile recht behende das Waldende und kann mit den Prinzen den Weg zu unseren Pferden nehmen.
Der Caballero springt auch halb elegant aus dem Zelt heraus, schafft es aber nicht auch noch das Seil draußen durchzuschneiden. Alonso hatte zuvor schon das zweite Seil gekappt. Galen läuft zum Zelteingang und sieht die zweite Wache reglos am Boden liegen und die anderen Wachen von den Jurten weiter hinten auf ihn zurennen, er zieht sein Schwert. Die Wache im Zelt geht in Richtung unsres Fluchtlochs. Alonso kappt das letzte Seil und das Zelt fällt in sich zusammen und begräbt auch die eine Wache unter sich. Antonio schnappt sich den alten Mann und ordnet den Rückzug an. Die eine anrennende Wache kommt recht nahe, doch auch Galen nimmt behende den Rückzug wahr. Antonio tut sich etwas schwer mit dem Gefangenen auf seiner Schulter, Alonso beschwört einen großen Nebel herauf, der sich aus dem Bergen schnell nähert.
Ich konnte den Prinzen mittlerweile auf mein Pferd hieven und mit ihm langsam und unauffällig zurück reiten. Da er etwas zu laut jammert, überzeuge ich Ihn freundlich aber sehr bestimmt, sich gefälligst zusammen zu reißen.
Meine 3 Gefährten erreichen den Waldrand, hinter ihnen ist einiges an Tumult zu hören. Antonio kann auch aus dem Nebel heraus sehen, dass die ersten mit Pferden ankommen, aber sie werden wohl nicht in den Wald verfolgt. Der Caballero kommt dabei sogar als erster bei den Pferden an und schmeißt seine Fracht aufs Pferd. Er reitet schon einmal vor.
Ich komme derweil an der Furt an und führe das Pferd gewohnt sicher durch die Furt. Als ich noch nicht ganz durch bin, kommt sogar schon der Caballero an. Kurz darauf kommen auch Galen und Alonso bei der Furt an. Als alle drüben sind, bemerkt Alonso, dass zwei Reiter in der Ferne auftauchen, die recht schnell näher kommen. Wir reiten weiter und die beiden Tyrasker bleiben auf der anderen Seite stehen. Wir sind wohl ersteinmal in Sicherheit.

Wir bringen zunächst Prinz und Gefangenen zu Beatrice, damit sie informiert ist. Alonso heilt den Prinzen, da er doch recht mitgenommen ist und offenbar gefoltert wurde. Ein wenig erste Hilfe von mir hilft nicht wirklich weiter. Der Gefangene jammert mehr, als dass er was weiß und behält deswegen seinen Knebel.
Wir bringen dann den Prinzen Robert und den Gefangenen zu Prinz Valerian. Wir werden zuerst nicht erkannt, aber dann natürlich reingebeten. Der Gefangene wird draußen angebunden. Valerian ist erleichtert, dass Robert wieder da ist, wohl auch weil er es schlecht seinem Vater hätte erklären können. Als er sich den Gefangenen anschaut, erkennt er diesen als Mario Costa, ein Verbannter. Seine beiden engsten Vertrauten, Chevalier Ferdinand Lasalle und Chevalier Pierre de la Fleure, die ersten beiden "Opfer" unseres Caballero beim Turnier.  kommen an und Prinz Valerian redet kurz mit ihnen und lässt dann den Costa wegbringen. Ich folge denen und bin erschrocken, dass sie ihn erstmal gar nicht befragen wollen. Auch die Wache interessiert es nicht. Ich befürchte, dass die Ignoranz und Arroganz des Prinzen sich noch bitter rächen wird...
Deswegen folge ich den Wachen bis zum zugewiesenen Gefangenen-Platz bei den Landvogten und versuche noch das Vertrauen des Gefangenen zu gewinnen, in dem ich u.a. auch Inamuraisi spreche. Das gelingt mir zwar auch, aber durch die Wachen drum rum, die viel Druck machen, dass ich endlich das Gespräch beende und vor allem auch Farcena spreche, bekomme ich keine echte Information von ihm. Aber eine Vertrauensbais ist geschaffen, auch wenn ich mich dafür als Inamurais-Sympathisantin ausgeben musste...
Als ich ins Lager zurück komme ist Beatrice nicht da, sie ist noch zum Zelt ihres Bruders gegangen und hat sich den Wachen unter dem Befehl der Verschwiegenheit zu erkennen gegeben. Von ihrem großen Bruder Valerian wurde sie nicht gesehen, Prinz Robert geht es soweit gut.

Im Morgengrauen ist der Angriff geplant, cih würde mich da gerne ersteinmal raus halten. Mal sehen, wie es unser Caballero sieht, aber da kann man heute vermutlich nur verlieren...

 

39. Spieltag (17.03.2022)

(aufgezeichnet von Caballero Antonio Carles Simon Tiago d'Espinosa)

Nach der anstrengenden Nacht legen sich alle außer Miguel schlafen. Der Angriff im Morgengrauen soll ohne das Beisein der Gefährten von statten gehen. Allerdings geht das so laut vor sich, dass Caballero Antonio geweckt wird, während seine Begleiter seelenruhig weiterschlummern. Er dreht sich um und lässt den Lärm Lärm sein und schläft wieder ein.+

Einige Zeit später ist es jedoch so laut, dass alle geweckt werden. Geklapper und Geschrei und die Sonne steht auch schon über dem Horizont. Der Caballero ist sich sicher, dass die Schlacht nun im Lager tobt, Galen und Heather hingegen hören hektische Schreie, Wimmern von Verletzten und Pferdegewieher. Einige verlassen schnell das Zelt um zu sehen, was die Ursache für den Lärm ist und sehen eine Gruppe von Rittern zurückkehren, viele blutverschmiert und verletzt und deutlich weniger als aufgebrochen waren.

Prinzessin Beatrice kommt aus ihrem Zelt und Heather fängt sie ab, damit sie keinen Fehler begeht. Der Caballero kehrt derweil ins Zelt zurück um sich anzukleiden. Viele der jungen Ritter, die von der Schlacht zurückkehren, sehen entsetzt und überrascht aus. Sie hatten sich so eine Schlacht wohl anders vorgestellt, zumal die Rückkehrer nicht gerade wie Sieger aussehen.

Da verstummt das Geschrei und es wird auf einer Trage eine reglose Gestalt herangetragen, die mit dem Banner Prinz Valerians bedeckt ist. Üble Wunden am Hals und seine völlige Reglosigkeit lassen das Schlimmste vermuten. Es ist wohl besser gewesen, an diesem Himmelfahrtskommando nicht teilzunehmen.

Maestro Alonso sagt der Prinzessin, dass ihr Bruder tot sei und sie nun die Führung übernehmen muss. Alonso und Heather schaffen es auch, sie zu überzeugen und alle sollen sie begleiten. Sie gehen zu dem Trauerzug und als sie dort ankommen, zieht Beatrice die Kapuze ab und ein Raunen geht durch die Menge.

Sie gehen in das Zelt, in dem Prinz Valerian aufgebahrt wird. Die Begleiter Valerians sehen auch recht mitgenommen aus. Auch Robert kommt aus seinem Bereich des Zeltes herangehumpelt. Er ist entsetzt und bleibt abrupt stehen, als ihm klar wird, was das nun für ihn bedeutet. Er scheint regelrecht geschockt von der Erkenntnis zu sein, dass er nun der Thronfolger ist. Beatrice hat sich derweil an die Bahre ihres Bruders gekniet und steht nun mit Tränen in den Augen, aber einer königlichen Haltung, auf und sieht alle im Zelt an, bevor sie mit dem Blick auf die Gefährten die Worte an alle richtet. Alonso und der Caballero gehen auf ein Knie nieder, die farcenellschen Ritter folgen nach kurzer Phase der Verwirrtheit und senken auch die Köpfe. Beatrice scheint über den Verlauf sehr erleichtert und lächelt Alonso zu.

Sie teilt mit, dass sie mit ihrem Bruder das weitere Vorgehen besprechen muss und bittet um Rat der Anwesenden, sollte dieser nötig sein, was diese ihr zusagen. Dann verlassen alle das Zelt wobei Beatrice dem Caballero und seinen Begleitern freundlich zulächelt.

Draußen teilt sich die Gruppe auf, der Cabellero spricht mit Chevalier Martin, mit dem er sich auf der Reise zur Hauptstadt angefreundet hat, Alonso spricht mit Pierre de la Fleur und Heather möchte noch einmal mit dem Gefangenen sprechen.

Alonso sagt de la Fleur dass es an ihm sei, die Männer wieder aufzubauen und etwas Organisation in das Kuddelmuddel zu bringen. Der brummt zwar zuerst, tut dann aber, was nötig ist. Da es an Heilern mangelt, haben Heather und Alonso die Idee, ein Lazarett zu errichten, weshalb Heather das Gespräch mit Mario Costa verschiebt. Schnell ist ein als Speisesaal gedachtes Zelt in ein einfaches Lazarett umgebaut und Alonso sucht die Schwerverletzten zusammen, die Hilfe am nötigsten haben. Galen leitet derweil die Knappen dabei an, Heilzeug zusammen zu suchen.

Der Caballero hat inzwischen Chevalier Martin gefunden, der wohl nicht schwer verwundet ist, aber wohl eine ausgerenkte Schulter und Platzwunden davon getragen hat. Er berichtet von dem Gemetzel, Valerian ritt mit Lanze im Anschlag voraus und sie stürmten das anscheinend leere Lager wo sie dann von den Tyraskern eingekesselt wurden. Er ist inzwischen ziemlich geknickt und sieht ein, dass sie keine Ahnung vom echten Kampf haben und von den Tyraskern schwer aufgemischt wurden. Die Hälfte der ca. 120 Angreifer ist wohl gefallen, der Großteil des Rests verletzt. Als der Caballero von dem Gefangenen Inamuraisi spricht, bietet Martin ihn, diesen zu verhören.

Im Lazarett beginnt Alonso derweil sein blutiges Werk, die am schwersten Verletzten heilt er magisch, andere werden verarztet und verbunden.

Caballero Antonio geht zu Beatrice, um von ihr die Erlaubnis für die Befragung von Mario Costa einzuholen. Robert sitzt immer noch in seinem Stuhl, Beatrice läuft auf und ab und hat vor seinem Eintritt auch mit ihm gesprochen, doch sein Farcena reicht nicht aus um etwas zu verstehen, freundlich klang es jedoch nicht. Sie freut sich, ihn zu sehen und spricht ihn auf Estalonic an. Dem Caballero fällt auch ein, dass sie ja kurz vor der Abreise eine Nachricht des inamuraisischen Botschafters abgefangen hatten, dass der Zeitpunkt für einen Angriff günstig sei. Der Caballero warnt zudem vor einem möglichen Angriff der Tyrasker, jetzt da viele Ritter tot oder verletzt sind. Der Caballero schickt auf die Bitte der Prinzessin Miguel aus, um nachzusehen, wie lange die Fußtruppen noch brauchen um hier einzutreffen.

Antonio kehrt zurück zu der inzwischen eingekleideten Beatrice um ihr zu berichten, dass ein Bote losgeschickt wurde. Beatrice geht daraufhin mit dem Caballero direkt zu den Landsknechten, wo Mario Costa gefangen gehalten wird und ihr Geliebter das Kommando hat. Die Furt wird immerhin überwacht, ein Überraschungsangriff der Tyrasker steht also wohl nicht bevor.

Beatrice geht zum Gefangenen und spricht ihn an, der reagiert nicht und Caballero Antonio weckt ihn wenig freundlich auf und tritt dann zur Seite, damit die Prinzessin mit ihm reden kann.

Folgende Fragen an Mario Costa werden gestellt:
Wie hat er mit den Tyraskern Kontakt aufgenommen? 
Er wurde wegen Spionage verbannt und über die Bresche gebracht. Ein Fischer hat ihn „gerettet“. Sie waren freundlich und haben mit ihm gesprochen. Er ging mit auf den Markt, die Tyrasker waren überhaupt nicht feindselig, durch seine Diplomatie hat er dort auch Kontakte geknüpft. Er wurde dann auch über die Stärke der Armee auf der anderen Seite befragt und er begann eine Chance zu wittern, sich zu rächen.

Wie hat er Kontakt zu Inamurais gehalten?
Gar nicht.

Wieviele Tyrasker kommen insgesamt?
Alles was sie haben, ein paar Tausend. Wohl ziemlich viele, mehr als er gesehen hat, das waren um die 5000.

Bis wann sind die da und wann soll der Hauptangriff erfolgen?
Das wird wohl noch ein paar Tage dauern, mit Flößen geht das nicht so schnell.

Was ist der Plan?
Kamon soll der neue König werden, es ist der Plan, die Hauptstadt zu überfallen und zu plündern.

Habt ihr mit dem Angriff gerechnet?
Der Angriff auf das Häuptlingszelt in der Nacht hat die Tyrasker gewarnt.

Wer ist Kamon?
Ein ehrgeiziger Häuptling, der gern sein Herrschaftsgebiet und die Zahl seiner Untertanen erweitern möchte.

Welche Stellung hat Mario Costa im Stamm?
Er ist der beste Freund von Kamon, er ist sein Berater und wichtigster Mann. Das scheint jedoch mehr Wunsch als Wirklichkeit zu sein.

Gegen Mittag kam Miguel zurück und berichtet, dass das Fußvolk gegen Abend eintreffen müsste.

Beatrice kommt mit ein paar Rittern zu Caballero Antonio und bittet ihn, einen Kriegsrat abzuhalten. Anscheinend ist dieser unerfahrene Jüngling einer der kampferfahrensten Krieger in ganz Farcenelle. Caballero Antonio stellt heraus, dass nicht nur Krieger an Beratungen teilnehmen sollten und das neben Rittern auch Landsknechte mit einbezogen werden sollen. Sie findet den Vorschlag, Didier mit in den Rat zu nehmen, erwartungsgemäß sehr gut.

Wir packen alles in die Karren, um im Zweifel schneller wegzukommen. Dann gehen wir zum Rat, wo Prinz Robert auffällig fehlt. Auf Nachfrage ist er wohl in seinem Bereich des Zelts. Außer uns ist Pierre de la Fleur, Ferdinand Lassalle und zwei andere Ritter sowie Didier anwesend.

Prinzessin Beatrice möchte nicht weichen und die Tyrasker zurück über die Bresche schicken. Da sie nur langsam übersetzen können, sollte man die Neuankömmlinge beisegen können, aber zunächst muss die Vorhut mit dem Anführer Kamon besiegt werden. Ein offener Angriff erscheint aber zu gefährlich. Der Plan ist daher, sie in eine Falle zu locken und einzukesseln, am besten in dem Wädchen diesseits der Furt. Man könnte Kamon den Eindruck vermitteln, die kleine Schar Ritter würde von einer schwachen Frau geführt, wer wäre dafür besser geeignet als Mario Costa? Heather könnte ihn „befreien“, er dürfte natürlich nicht die Fußtruppen sehen, die einen wichtigen Part in der Schlacht spielen werden. Zudem könnte man noch die Aussicht auf reiche Beute einfließen lassen, aber dabei nicht übertreiben, das könnte auffallen.Eine Gedenkfeier für Prinz Valerian wäre auch eine Möglichkeit, eine günstige Gelegenheit für einen Angriff vorzugaukeln.

Fertiger Plan:
Mario Costa soll während eines Verhörs mitkriegen, dass einige Ritter Verstärkung holen werden und das nur ein paar Verletzte mit reicher Beute hier bleiben (Hörspiel für den Gefangenen). Heather hilft ihm, weil sie sein Freund ist und der pöse Caballero Antonio gar nicht nett zu ihr war. Das Lager muss halb verlassen sein, nur ein paar Verletzte lungern noch rum. Die Fußtruppen müssen solange außer Sichtweite bleiben. Zum Morgengrauen soll die Bestattung von Prinz Valerian stattfinden, wir werden dann einen Scheiterhaufen entzünden als Zeichen für den Angriff. Damit können wir höchstwahrscheinlich Ort und Zeit des Angriffs bestimmen und einen wohlvorbereiteten Hinterhalt legen. Eine Gruppe, die den Weg zur östlichen Furt überwacht, kann diese benutzen und das Lager überfallen, falls auf diesem Weg keine Angreifer kommen.

Alle beziehen Stellung und der Plan wird umgesetzt. Der Gefangene wird der Prinzessin zu Füßen geworfen, anwesend ist der Caballero, und das Verhör wird mit denselben Fragen wiederholt. Ein Bote betritt den Raum und berichtet atemlos, dass Ferdinand Lassalle das Lager verlassen will. Die Prinzessin verlässt das Zelt und man hört von außen viele Reiter und Bruchstücke einer Unterhaltung, die mit dem Wegreiten einer größeren Gruppe endet. Beatrice schnuppert an einer Zwiebel und kommt mit Tränen kämpfend zurück. Pierre de la Fleur fragt, was man mit dem Gefangenen machen soll und sie sagt, man solle ihn zurück bringen. Es wird eine kleine Besichtigungstour mit ihm gemacht und man zeigt dem Gefangenen das halbverlassene Lager voller Verwundeter. Der Caballero ist überzeugt, dass er alles geschluckt hat. Sie kommen auch an dem Scheiterhaufen vorbei, auf dem im Morgengrauen angeblich Prinz Valerian verbrannt werden soll.

Der Gefangene wird wieder an den Rand des Lagers zu den Landsknechten gebracht. Alles soll sich sacken lassen, er hat zeit, aus seinen Beobachtungen Schlüsse zu ziehen. Des Abends nähert sich ihm Heather, bringt ihm etwas Essbares um ihm zu zeigen, dass sie ihn nicht vergessen hat und deutet an, dass er sich in der Nacht auf etwas vorbereiten soll. Die Wachen verhalten sich dabei üblich arschlochmäßig und Heather beschwert sich über die Behandlung. Die Wachen sind nicht eingeweiht, aber Didier hat darauf geachtet, dass Mario etwas abseits sitzt und nicht so genau überwacht wird, er ist ja gefesselt. Heather kommt in der Nacht, um ihn zu befreien. Sie gaukelt ihm vor, dass sie über seine Behandlung entsetzt ist und er fliehen solle, am besten zurück zu seinem Freund Kamon. Sie sagt, dass sie auch das Lager verlassen wolle und dass im Morgengrauen der Prinz verbrannt werden soll. Mario wundert sich zwar, dass die alte Tradition wieder ins Leben gerufen wurde, aber sie bestätigt ihm dies.

Sie bringt ihn zur Westfurt, wo die Wachen abgezogen worden waren, was dem Gefangenen auffällt, er hält sie aber nur für gut versteckt. Heather „erkundet“ die Lage und sagt, es sei günstig und sie kenne einen sicheren Weg und bringt ihn zur Furt. Sie verabschieden sich am Fluss und er überquert die Furt. Die Saat geht auf.

 

40. Spieltag (31.03.2022)

(aufgezeichnet von "der Galen"...)

So wie es aussieht, scheint der Plan bislang voll aufzugehen und für uns alle steht dann wohl am morgigen Tag eine große, möglicherweise finale Schlacht gegen die Tyrasker bevor. Ich werde dann wohl mit dem Caballero dort an der Furt mein Leben in die Schlacht werfen. Das könnten also unsere bzw. meine letzten Stunden sein. Und warum und weshalb? Aber was bringt es mir darüber nachzudenken, denn eine Wahl habe ich genau so wenig wie eine Familie oder sonst jemand, der oder die meinen Tod betrauern wird. Im Fall des Falles wird mein Körper mit vielen anderen im Schlamm des Schlachtfeldes verrotten und Galen wird keine erinnerungswürdige Geschichte über sein Leben abgegeben haben. Nun das wird das Los vieler am morgigen Tag sein und insofern werde ich auf diese tragische Weise nicht alleine enden. So möge dies mein Trost in diesen schwarzen Stunden sein.

Die Nacht zieht vorbei -

Mit den ersten Sonnenstrahlen stehen wir auf und rüsten uns, ich den Caballero natürlich, so wie sein Pferd. Der Cabellero und somit auch ich schließen uns der Reitergruppe unter Führung der Prinzessin Beatrice zur östlichen Furt an. Zu dieser frühen Stunde findet sich auf dem Fluss mehr oder weniger dicker Nebel. Ist da eine schemenhafte Bewegung drüben am Ufer?

Nach einer nicht messbaren Zeitspanne erreicht uns eine kurze Nachricht: „Sie kommen“. Nun die Hauptlast des Kampfes werden unsere Fußtruppen inklusive Alonso und Heather drüben am anderen Übergang auszufechten haben. Vor meinem Auge sehe, wie Tyrasker dort die Furt überqueren und sich in Reihe und Glied innerhalb des Wäldchen positionieren, wo sie JETZT von unseren Truppen von links wie rechts angegriffen werden. Wie ich Heather kenne, wird sie das Morden mit ihrer magischen Stimme begleiten. In der Tat erklingt in der Ferne ihre mir wohlbekannte Geige. Mögen die Götter und sonstwas den Gefährten keinen üblen Streich spielen und ihnen bei Seite stehen, so oder so.

Prinzessin Beatrice erteilt bald darauf den Befehl zum Übersetzen. Wir reiten um die Burg und kommen im Lager der Tyrasker an. Hier wurden etliche farcaneller Ritter gepfählt. Soll dies nun die Angst oder den Hass der Ritter hier schüren? Jedenfalls nach kurzer Zeit erreichen wir die andere Furt und hier stehen auf dieser Seite noch kaum 50 Tyrasker. Beatrice gibt den Befehl und wir den Pferden die Sporen…Angriffsgeschwindigkeit! Der Caballero ganz vorne und ich an seiner Seite.  Mein erster Schlag geht dann allerdings ins Leere.

Auf der anderen Seite kann ich Meister Alonso kurz erkennen. Meister Alonso wird sicherlich seine magischen Fähigkeiten einsetzen, um den ein oder anderen feindlichen Reiter zu Fall zu bringen. Irgendwie in diesem ganzen Geschrei glaube ich noch dann und wann Heathers magischen Gesang zu vernehmen. Dann sehe, ich der Caballero einen der Tyrasker mit seiner Lanze pfählt.

Ein Tyrasker greift mich an und ich kann seinen Schlag zunächst nicht parieren, doch die Wucht des Schlages fängt zum grösseren Teil meine Lederrüstung auf. Mein Ritter hat nicht ganz so viel Glück und wird am Bein verwundet. Mein zweiter Schlag gegen meinen Gegner vom Beginn sitzt und ich ritze ihm ein blutiges Mal in den Torso. Noch könnte er sich entscheiden umzudrehen und zu seiner Familie zurückzureiten.

Der Caballero ist kaum wieder zu erkennen oder sein neuer Gegner ist ein kompletter Versager. Jedenfalls sehe ich einen blutigen Tyrasker-Kopf ohne dazugehörigen Körper durch die Luft wirbeln. Das hat nun offenbar panische Wirkung zumindest auf die Tyrasker hier auf dieser Seite, handelt es sich doch um den Kopf ihres Anführers Kamon, die deshalb nun Hals über Kopf fliehen, auch mein Gegner trifft die richtige Entscheidung und flieht. Das ist der schnelle Beginn des schnellen Endes der Schlacht, denn die Panik der Tyrasker greift auf die andere Flussseite über, bzw. hier hat die Panik bereits durch den magischen Einfluss von Heather umsichgegriffen.

Es ist schneller zu Ende als in den kühnsten und feuchtesten Träumen der Farcanelli gedacht und unsere Gruppe lebt noch, auch ich. Die Tyrasker suchen das Weite, wir brennen ihr Lager nieder und sehen, dass auch Tyrasker, die über den grossen Fluss noch kommen wollten, umdrehen.

Im Zelt des Anführers finden wir edelsteinbesetzte Schmuckwaffen. Auch ich stecke mir einen derartigen Dolch ein. Auch finden wir Spuren, die darauf hindeuten, dass der feige Mario Costa das Weite gesucht hat.
In der folgenden Zeit stellt sich heraus, dass die Prinzessin Beatrice die Zügel in die Hand nimmt. Gut so, da auf Rinz Robert auch wirklich nicht zu zählen ist!

 

41. Spieltag (14.04.2022)

(aufgezeichnet von Heather "Roxy" Rocklane)

In den nächsten Tagen wird ein grosses Feld für die Toten angelegt. Prinz Valerian wird dabei relativ mittig im Gräberfeld bestattet und ringsum gemischt die Ritter als auch das einfache Fußvolk, es wird dabei ganz bewusst diese Mischung gemacht, waren doch alle in dieser Schlacht gleich beteiligt und wichtig. Die Tyrasker werden dabei auf der anderen Seite zusammen getragen und verbrannt. 
Die Grundstimmung im ganzen Camp ist zwar positiv, aber die Trauer hängt natürlich trotzdem über allem in der Luft. Zudem sind manche noch verwirrt ob der Euphorie und Mutes die sie im vergangen Kampf gespürt haben und das Gegnteil in den Gesichtern ihrer Gegner erkennen konnten. Nun, es gibt viellicht eine Handvoll Leute, die von Bardenmagie gehört, aber ihrer Wirkung trotzdem nicht gewahr sind. Ich lächle wissend und betone immer nur, was Musik und Motivation alles bewirken können... Zumindest finden unsere Namen, natürlich auch die des tapferen Galen und Anführer-Köpfer Caballero Antonio Einzug in die Geschichte von Farcenelle. Definitiv haben wir damit einen großen Stein im Brett auf der Suche nach weiteren Verbündeten. Ich nutze dies auch nebenbei um eine Siegeshymne zu komponieren, die sich durchaus positiv zukünftig auch mal magisch einsetzen lässt.
Meister Alonso und ich kümmern uns natürlich auch weiterhin um die Verletzten, wozu ja auch unser Caballero gehört, der einen Speer im Oberschenkel stecken hatte. Prinz Robert verhält sich in der ganzen Zeit -positiv ausgedrückt- zurückhaltend und keiner traut ihm auch nur annähernd den Thron zu, sich selbst eingeschlossen. Prinzessin Beatrice ist sich dem natürlich auch bewusst und macht ihre Sache hier glänzend und übernimmt verantwortungsbewusst die Führungsrolle. Wobei aber auch getuschelt wird, ob es denn richtig ist, dass ein Frau hier das Sagen hat. Positiv tut sich aber Beatrice vor allem beim einfacheren Volk dadurch hervor, dass sie ihr Verhältnis zum Hauptmann Didier Lasalle nicht verheimlicht, sondern sie offen als Paar auftreten, was wiederum die Adeligen etwas irritiert.

4 Tage nach der Schlacht geht es dann zurück. Zunächst nach Moreilles, dann weiter mit dem Schiff nach Marlemont und weiter nach Amillis. Überall hat sich der Ausgang der Schlacht schon rumgesprochen und auch unsere Namen sind dem Volk bekannt. In Amillis erreicht dann ein abgekämpfter Reiter Beatrice mit einer tarurigen Nachricht: Ihr Vater König Richard La Coer de Montagne ist am gleichen Tag, vielleicht sogar zum gleichen Zeitpunkt gestorben, als Prinz Valerian gefallen ist. Während Prinzessin Beatrice zwar offensichtlich traurig ist, wirkt sie dennoch sehr gefasst, obwohl ihr dabei gewahr wird, was jetzt auf sie zukommt: die Thronfrage! Aber Prinz Robert ist nur noch ein Schatten seiner selbst und vollkommen lethargisch. 
Die Hauptstadt ist zwar festlich geschmückt, aber die ganzen Flaggen sind auf Halbmast gesetzt. Die Menge ist sicherlich nicht ganz so euphorisch aufgrund des Todes des Königs, aber trotzdem wird dem Tross rund um Prinzessin Beatrice (und uns!) zugejubelt. Am Marktplatz vor der Stadt sehe ich dann auch am Rande und freudig winkend in der Menge Salvina, Ingrid, Heidrun und Renata und ich verlasse den Tross und reite direkt auf sie zu, was mir möglich ist, weil mir die Menge respektvoll Platz macht. Wir fallen uns glücklich in die Arme und ich bitte sie, gleich mitzukommen und wir schliessen uns am Ende dem Tross wieder an und gehen dann in die Stadt hinein bis zum Park vor dem Schloß und tauschen uns dabei schon einmal kurz über die letzten Geschehnisse aus.
Vor dem Schloß gibt es einen großen Empfang zur Feier, dass zumindest ein Sieg heraus kam und Überlebende der Königsfamilie zurück gekehrt sind. Doch überall herrscht Unsicherheit darüber, wie es jetzt weitergeht nach dem Tod des Königs und Prinz Valerians, wer denn nun die Nachfolge antreten kann. Es ist aber auch zu spüren, dass die Liaison zwischen Beatrice und Didier vor allem beim einfachen Volk auch hier auf große Zustimmung und Hoffnung trifft.

Am Abend ist ein Bankett im Thronsaal anberaumt worden, zu dem wir natürlich eingeladen sind, wir sind ja mittlerweile so etwas wie Volkshelden und auf alle Fälle enge Vertraute der Prinzessin Beatrice. Wir haben auch entsprechend gute Plätze zugewiesen bekommen und auch unsere dykorianischen Freunde sind auf unseren Wunsch dabei. Beatrice und Robert kommen dann in den Thronsaal herein und stützen dabei ihre Mutter, die deutlich gebrochen ist. Keiner geht zum Thron, sondern an ihren Tisch. Erst einige Zeit später bewegt sich Prinzessin Beatrice in Richtung Thron, geht aber nur ein paar Stufen hoch.und ergreift das Wort. Erst erläutert sie kurz die traurige Situation, aber auch den Zusammenhalt und Sieg an der Bresche und bittet dann zum Schluss um die weitere Unterstützung der KÖNIGIN!
Da wohl keiner der Anwesenden so richtig weiß, wie er sich jetzt verhalten soll, sind es mal wieder wir, die die Initiative ergreifen. Wir gehen ehrerbietig auf die Knie und rufen so etwas wie "Lang lebe die Königin! - Heilig, heilig, heilig!", nach und nach folgen die Ritter unserem Beispiel. Ich stimme dann noch seeehr einfühlsam diese Art Nationalhymne an, die schon auf dem Schlachtfeld für die Entscheidung gesorgt hat, aber diesmal ohne magischen Anteil, aber sie sorgt quasi trotzdem für eine magische Atmosphäre. Die Stimmung steigt merklich an und es wird feierlicher und das Fest nimmt seinen Lauf. Prinz Robert und seine Mutter verlassen relativ bald das Fest. Gegen später geht auch Beatrice, sie bittet aber vorher noch darum, dass sich alle wieder zum morgigen Mittag versammeln, um die weiteren Schritte einzuleiten. Wir reden noch mit Salvina, dass wir Beatrice einweihen wollen, Salvina sieht dies auch so.

Am nächsten Morgen schlafen wir ersteinmal etwas aus und machen uns dann soweit chic, um an der anstehenden Zeremonie teilzunehmen. Die Zeremonie beginnt damit, dass der Rat für Vorschläge aufruft, wer den Thron besteigen soll. Natürlich wird sogleich Prnzessin Beatrice aufgerufen und auch Galen stellt sich scherzhaft zur Wahl, findet aber nicht so richtig Gehör... Der Name "Beatrice" wird aber oft und vernehmlich genannt, andere Kandidaten werden nicht genannt. Verschiedene Ratsmitglieder geben noch meist sehr eintönige und langweilige Reden von sich, bis dann letztendlich Beatrice ohne Gegenstimmen zur neuen Königin ernannt wird. Die Krönung wird dann noch offiziell vollzogen und mit dem Besteigen des Throns durch Beatrice besiegelt. Das Volk jubelt und Beatrice kann sich ein Grinsen nicht verkneifen und schaut dabei auch dankbar in unsere Richtung.
Das Fest ist sehr ausgelassen und ich treffe auch den Barden Till wieder, der schon so einiges von den letzten Geschehnissen und auch meiner Rolle darin gehört hat. Er traut sich gar nicht so richtig zu mir, bin ich doch jetzt irgendwie berühmt. Aber ich umarme ihn einfach und freue mich ihn wiederzusehen, ein bisschen Ausgelassenheit darf in dieser Zeit nicht fehlen...

Am nächsten Tag steht dann die Trauerfeier für den verstorbenen König Richard und Prinz Valerian an.
Im Verlauf des Tages sprechen wir mit Königin Beatrice dann bei einer passenden Gelegenheit. Wir erzählen die Geschichte um Prinzessin Tarasmin von Dycorian und weihen Beatrice in unsere Pläne ein. Wie erwartet, ist Beatrice dabei und möchte ihr möglichstes tun, nun uns zu helfen.
Salvina möchte mit Ingrid, Heidrun und Renata direkt nach Dycorian aufbrechen, hier trennen sich also ersteinmal auf unbestimmte Zeit unsere Wege, meiner doch recht liebgewonnen Freundin Salvina und zukünftigen Königin Tarasmin von Dycorian! 
Da die Ritter von Farcenelle durchaus noch ein wenig Ausbildung brauchen, schlage ich Sir Huntington vor, der ja zum Turnier anwesend war und sicherlich noch in der Stadt ist. Wir finden ihn recht problemlos und er erklärt sich auch bereit, die Ritter von Farcenelle auf Vordermann zu bringen.
Wir können dies nicht übernehmen, wir sollen nämlich nach Exelon, um auch noch das letzte Land von Tylsian auf unsere Seite gegen Inamurais zu verbünden. Ich lasse mir von Sir Huntington auch noch ein Empfehlungsschreiben geben, auch wenn er seit dem er als Knappe Exelon verließ, nie wieder dort war und vermutlich dort eher unbekannt ist, aber schaden kann es ja auch nicht.
Damit wir in Verbindung bleiben können, bekommt der zukünftige Königinnen-Gemahl Didier noch ein Zeichen eingebrannt, natürlich mit der damit verbundenn Aufklärung zur Symbol-Magie. Auch bekommt so ein Zeichen noch jemand aus der Dycorian-Damen-Truppe.

Gerüchten zufolge soll es in Inamurais derzeit auch zu politischen Spannungen kommen, da sich wohl einzelne Adlige gegen den Herrscher auflehnen. Und Estalonia soll die Truppen in Grenznähe deutlich verstärkt haben. Mal alles keine so schlechten Entwicklungen für den Gesamtplan...

Was wird uns in meiner alten Heimat Exelon erwarten? 
Welche Abenteuer und Herausforderungen stehen dort an?
Und welche Magie, alte Bekannte und neue Freunde warten vielleicht in den exelonischen Wäldern auf uns?