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(aufgezeichnet von Miguel Mendez)
Die Festivitäten im Schloss finden jeden Tag statt und werden bald von der Hochzeit, der zukünftigen Königin und des neuen Königs, ihren gloreichen Abschluss finden.
Zwei Wochen später.
Die Hochzeit steht vor der Tür und wir staffieren uns für die Hochzeit aus. Neue Kleidung, Badhausbesuch, Rassur.... Am Abend findet ein großes Hochzeitsessen statt, es ist zwar einfach, schmeckt aber ausgezeichnet. Man merkt, dass dies auch so gewollt ist. Das neue Königspaar will wohl ein Zeichen setzen, dass ab jetzt wohl ein neuer Wind im Palast weht. Manch nobler Gast vermisst die seltenen Speisen aus weiter Ferne. In ihrer Rede sprechen die Königin und der König davon, dass sich jetzt einiges ändern wird. Später werden wir sogar persönlich von dem Königspaar angesprochen. Wir werden ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Applaus brandet auf und wir sind hin und her gerissen, ob es wohl alle ernst damit meinen. Doch scheinen nur ein paar spezielle Persönlichkeiten nicht von uns begeistert. Der Rest scheint erleichtert, dass wir diese Ehe mit möglich gemacht haben.
Zur eigentlichen Feier ist das Brautpaar dann wieder edel gekleidet und sie tragen das Wappen des alten Königs, was ungewöhnlich ist. Es scheint, als ob der junge König dies seiner Frau zu liebe macht. Sie werden von zwei Amtsträgern vermählt, dem Alkaide und einem Baron aus Estalonia. Danach brannden Jubelrufe auf, welche die Köingin und den König hochleben lassen. Die zwei begeben sich in ihre Räume und im großen Saal begint, ein ausschweifendes Fest bis in die frühen Morgenstunden.
Am nächsten Tag bereiten wir uns auf unseren weiteren Weg vor. Die königliche Rüstkammer steht uns zur Verfügung. Auch bekommen wir von dem Köingspaar, jeder ein Pferd geschenkt. Es sind schöne, aber auch komische Pferde dabei. Aber wie sagte schon der Vater unseres Ritter: "Geschenktem Gaul....".
Am Nachmittag laden wir den Alkaide oder jetzt den neuen Grafen auf einen Umtrunk ein. Wir erzählen ihm, die Wahrheit über Salvina. Er schaut sie an und erkennt sie an ihrer Art. Dann spricht er sie auf dycorianisch an. Ich erkenn es, doch verstehn tu ich es nicht. Sie antwortet ihm in ihrer Sprache, aber etwas holprig. Jetzt glaubt er uns, dass sie die Königin Dycorias ist. Auch erzählt der Alkaide (bzw. Graf) uns von den Nachbarn in Farcenelle, dessen König mehr für sich lebt und seinen Grafen freie Hand in ihren Grafschaften lässt. Der König hat drei Kinder, zwei Jungs und ein Mädchen:
Alonso berichtet dem Alkaide auch von seinem "Link" (in der Hand), mit dem er Nachrichten empfangen und senden kann. Der Alkaide sagt zu sich ein solches Mal auch auf die Hand anbringen zu lassen, auf das wir mit ihm weiter in Kontakt bleiben können.
(aufgezeichnet von Maestro Alonso Carzalo)
Die Tage nach der Hochzeit sind geprägt von den Vorbereitungen für unseren Aufbruch. So wird unserer tapferer ex-Alkaide und nunmehr Graf mit einem magischen Zeichen versehen, auf dass er im Notfall Botschaften von uns (genauer gesagt mir) empfangen kann. Die Zukunft wird weisen, ob uns dies einstmals helfen wird. Weiterhin machen wir uns intensive Gedanken um unser nächstes Reiseziel - Farcanelle!
Was wir über Farcenelle wissen bzw. erfahren:
Wer brechen per Boot auf nach Norden. In Huénja werden wir als die Helden des Königreichs erkannt, woraufhin Heather ihr neuestes Lied vortragen will ... das allerdings, nun ja, belassen wir es dabei, das es auch für ein gutmütiges Publikum noch nicht gut genug ist. Es wird trotzdem ein lustiger Abend, an dem eben andere Lieder gespielt werden.
Am nächsten Tag brechen wir zu Pferd nach La Peza auf, wo wir zwei Tage später ankommen und als alte Bekannte sehr freundlich aufgenommen werden. Es findet eine wilde Feier statt, die unsere bestehenden und angehenden Ritter mit angemessener Würde begehen, Heather und ich mit großem Vergnügen absolvieren und Miguel dazu nutzt alle Hemmungen fahren zu lassen (möglicherweise werden wir bei unserem nächsten Besuch hier 1 - 2 Bürger mehr vorfinden).
Tags darauf geht es in die Wildnis, wobei sich unsere Kundschafter noch als etwas orientierungslos entpuppt. Trotzdem gelangen wir schließlich durch das Waldgebiet im Westen in die Steppe. Dort schießt uns Miguel eine Wildziege, deren Dahinscheiden wir bei einem saftigen Braten betrauern. Außerdem erhält auch die tapfere Heather dort ein magisches Zeichen in die Hand gebrannt. Sie trotzt dem Schmerz der damit verbunden ist und bedankt sich mit einer Nachricht auf diesem Wege an mich. Neben dem erfreulichen Inhalt der Nachricht, ist alleine die Tatsache, das sie zu deren Versand in der Lage ist bereits höchst erfreulich für mich.
Wir ziehen einige Tage weiter nach Westen und gelangen schließlich an ein Dorf. Die umgebenden Felder sind riesig, aber in schlechtem Zustand. Vielleicht ist dies eine Folge der in Farsenelle in den letzten Jahren immer mehr um sich greifenden Leibeigenschaft? Der Lehnsherr ist hier zugleich auch absoluter Herr über Leben und Tod seiner Leibeigenen.
Wir reiten in das friedliche kleine Städtchen und finden die Bevölkerung (verhärmte Frauen und Kinder, ältere Männer) auf dem Marktplatz versammelt und von 7 grobschlächtigen Uniformierten umstellt. Einer der Frauen wird eben ihr Kind abgenommen. Unserer Kriegerprinzessin scheint das so zu missfallen, dass sie sogleich ihr Kurzschwert zieht und zum Kampf vorstürmt. Sekunden später versinkt das friedliche Städtchen in einem Blutbad.
Als sich der blutige Nebel lichtet steckt der Anführer der Grobiane tot auf einer Zeltstange (wo ihn eine äußerst heftige Orkanböe hin katapultiert hat), der Rest liegt im sterben, ist schwer verletzt oder hat sich ergeben. Die angenehmste Niederlage konnte hierbei der Gegner Heathers verzeichnen, von dem offen bleibt, ob er sich nun ihren kämpferischen Fähigkeiten oder ihren weiblichen Reizen ergibt. Miguel hingegen bringt die Aufforderung sich zu ergeben nur einen Lachanfall seines Gegners ein, den dieser freilich anschließend bitter zu bereuen hat. Auch der Rest von uns hat tapfer gekämpft, auch wenn unser Knappe dabei mehr Arroganz an den Tag legt, als in einem Kampf gesund ist.
Doch trotz dieser heiteren Randereignisse bleibt die Sache was sie eben ist: ein höchst unerfreuliches und unnötiges Blutbad, welches unsere "diplomatische Mission" sofort mit einem üblen Fluch belegt. Salvina hingegen kann nun blass wie ein Laken bewundern, was sie mit ihrer impulsiven Handlung angerichtet hat. Es soll ihr eine Lehre sein, Merde ...
(aufgezeichnet von Heather "Roxy" Rocklane)
Alonso heilt einen der sehr schwerverletzen Soldaten auf magische Weise. Auch Galen bekommt seine beiden Wunden versorgt und geheilt.
Ich bringe meinen Gefangenen zu den anderen ins Zelt und deute dann den beiden Kindern auf dem Wagen an, dass sie zu ihtren Eltern zurück sollen und gehe auch positiv und offen auf die Gruppe zu. Maestro Alonso ergreift das Wort und stellt unseren Ritter den Caballero bzw.hier in Farcenelle Chevalier vor.
Zwei Jüngere aus der Gruppe namens Pierre und Claire stellen sich vor und machen dann Platz für einen älteren Herrn namens Jerome, dem Dorfältesten. Einige der Einwohner scheinen eingeschüchtert, andere eher zufrieden oder auch unentschlossen. Wie sich herausstellt, waren die "Bösen" die Steuereintreiber des Großgrundbesitzers Antoine Degas.
Pierre und Claire bieten an, auf die Gefangenen aufzupassen, da ich aber die Einschätzung habe, dass sie denen noch etwas antun könnten, bleibt Miguel auch bei den Gefangenen. Wir anderen gehen mit dem Ältesten zu einem größeren Gebäude rüber. Salvina macht immer noch einen sehr aufgeregten und erschrockenen Eindruck, ob ihrer Kurzschlussreaktion.
Das ganze Dorf ist sehr verarmt und herunter gekommen, teils stark verstümmelt oder mit älteren Verletzungen versehen. Der Pächter Degas ist wohl vom Baron eingesetzt und müsste sich um die Landbevölkerung kümmern, aber er hat die Steuern so erhöht, dass ihnen nichts bleibt und wer nicht zahlen kann (mit allen möglichen Mitteln, Waren), von dem werden die Kinder mitgenommen. Sprich er kümmert sich einen Sch... um die Bevölkerung.
Zeit wohl, hier für etwas Gerechtigkeit zu sorgen. Antonio macht sich schon Gedanken, ein Duell herbei zu führen. Unter Rittern kein Problem, aber mit so Emporkömmlingen wie Degas wird es schon schwieriger.Jerome spricht von ca. 2 Dutzend Schergen, die Degas um sich scharrt.
Wir bekommen alte Zimmer in einem ehemaligem Gasthaus angeboten, nicht schön, aber immerhin ein Dach über dem Kopf und ein gemeinsames Essen Abends, bei dem uns noch ein paar Gegebenheiten erzählt werden. Des Nachts kommen noch so 40-50 Dorfbewohner von der Arbeit zurück. Auch ein Handwerker namens Jermaine und Arielle eine Art Reinemachefrau, die direkt am Gutshof arbeiten, sind dabei und berichten, dass noch niemand vermisst wird.
Am sehr frühen Morgen werden wir von Jermaine geweckt, wir können uns noch etwas Zeit lassen, da wir ja Pferde haben. Pierre und Claire haben sich nun bewaffnet und strotzen so vor Selbstbewusstsein. Mein gut gemeinter Rat, dass dies auch schnell zum Tode führen kann, wenn man nicht weiß damit umzugehen, wird allerdings keine Beachtung geschenkt.
Wir lassen die Gefangenen erst einmal hier im Dorf und brechen auf. Bald, so gegen Sonnenaufgang, sehen wir dann auch schon den Rand des Gutshofs, der von einer ca. 2m hohen sehr gut gepflegten Mauer umrahmt ist. Ein schmiedeeisernes sehr beeindruckendes Tor mit dem Schriftzug "Chateau Degas" versperrt den weiteren Weg. Zusätzlich bewacht von 2 Soldaten.
Unserem Antonio fällt auf, dass bei den Arbeitstrupps nur Erwachsene sind, die Kinder sind hier nirgends zu sehen.
Die beiden Wachen stellen sich zwar kurz in den Weg, doch ein wichtiges Auftreten unseres Maestro sorgt für den nötigen Respekt und eine der Wachen läuft sogleich zum Herrenhaus und holt sich die entsprechende Erlaubnis. Kurz darauf werden wir auch nach kurzer Vorstellung herein gelassen und zum sehr beindruckendem Haus geleitet. Auch hier überall sehr schöne und filigrane Arbeiten.
Wir schauen uns in unserer kurzen Wartezeit um. Ich entdecke dabei eine Art Käfigwagen, der bei den Scheunen abgestellt ist. Zudem sind alle Leute hier darum bemüht, uns nicht anzuschauen und zu ignorieren. Auch hier keinerlei Kinder. Desweiteren ist im Hintergrund ein Pranger als auch ein Galgen zu sehen. Das untere Stockwerk ist an den Fenstern vergittert.
Drei der ganzen Wachen machen einen ernstzunehmenden Eindruck, der Rest scheint eher durchschnittlich zu sein, die Ausrüstung ist in einem guten Zustand.
Als wir die Treppen rauf gehen, höre ich ganz klar Inamuraisi, ein nicht so nettes Geschrei der jemanden als Idiot bezeichnet.
Den Raum den wir dann betreten, macht einen fast magischen Eindruck. Farbige Fenster durch die die Morgensonne scheint und alles in ein beeindruckendes Licht taucht. Auch hier wieder sehr kunstvolle Arbeiten und luxeriöses Interieur. Der Lakai Bertrand spricht mit einem leicht inamuraisischen Akzent, als er uns noch bittet, einen Moment hier zu warten. Auf dem Marmortisch stehen sehr filigran aussehende Kristallgläser. An den Wänden Wandteppiche mit eher fabelhaften Abbildungen von erhabenen Drachen und auch geflügelten Pferden. Auch die Bücherwand stellt eine sehr beeindruckende Auswahl dar, aber scheint eher nach Farben als nach Themen sortiert zu sein. Auch die Waffen sind dekorativ hergerichtet und auf Hochglanz mit einem Öl poliert, aber auch eher Deko als Arbeitsgerät. Alles steht hier nur auf Prunk und Protz.
Nach einem langen Moment kommt der Lakai mit Antoine Degas herein, einem eher dicklichen kleineren Mann höheren Alters mit schütterem Haar, der uns überschwenglich begrüßt.
Er wirkt sichtlich erschrocken, ob der Vorwürfe, dass seine Untergebenen uns ungebührlich begegnet sind und dafür quasi bestraft wurden. Er geht davon aus, dass die mit den Steuern demnächst dann auftauchen werden, da der Lebensstil ja seinen Preis hat. Uns wird ein Bad und Essen und ähnliche Annehmlichkeiten angeboten. Das nehmen wir auch ersteinmal an. Auch Arielle ist dann dabei, die uns das Badewasser herrichten. Ich frage sie nach den Kindern und sie sagt, dass sie alle weggebracht wurden.
Nach dem Bad riechen wir alle sehr angenehm und werden dann zum Essen geladen. Unser Caballero nimmt gegenüber von Degas Platz, und deutet ihm damit, zu dessen Leidwesen, an, dass er sich ebenbürtig sieht und sich Degas nicht unterordnet, auch wenn er der Herr des Hauses ist.
Neben erlesenen Speisen und Getränken (Tee und Wein) und Blabla, bittet Degas dann um eine Heldengeschichte des Ritters. Da biete ich ich doch gleich mal meine Künste an. Bevor ich starte, kommt noch die Frau von Degas herein. Sie heißt Magretta, ungefähr im gleichen Alter wie Antoine und ist deutlich überschminkt und setzt sich an die Seite, da der Caballero wohl auf ihrem Platz sitzt.
Ich biete eine hervorragende Show und sorge für Entspannung und gute Stimmung. Anschließend zieht sich Degas zurück und ich plaudere ein wenig mit Magretta. Ich bemerke, dass sie von der weiten Welt von der ich erzähle, wenig Ahnung hat und auch gar nicht registriert, dass es der Bevölkerung richtig schlecht geht. Sie zieht sich dann auch zurück und Bertrand übernimmt eine Führung über das Anwesen.
(aufgezeichnet von Caballero Antonio Carles Simon Tiago d'Espinosa)
Wir werden im Westflügel des 1. Stocks des Schlosses untergebracht und jeder von uns 6 bekommt ein eigenes Zimmer. Wir machen einen von Bertrand geführten Spaziergang. Die Gegend ist recht idyllisch, allerdings stören die arbeitenden Menschen in zerlumpten Klamotten doch etwas. Es fallen auch ca. 2 Dutzend Krieger auf, die zwar nicht in Uniform, aber doch in ähnlichen Farben gekleidet sind. Mir hingegen fällt auf, dass Bertrand für einen Menschen seines Alters (Mitte 50) einen sehr geschmeidigen Gang hat und auch seine sonstigen Bewegungen an eine Ausbildung für den Kampf erinnern. Alonso fällt auch auf, dass er einen eher barschen, befehlsgewohnten Ton hat, der an einen Offizier erinnert. Unsere Führung gibt er eher gelangweilt.
Sehr auffällig sind diese Soldaten daher, dass es eigentlich für einen Pächter eines Guts nicht üblich ist, so viele Soldaten abzustellen, die nicht arbeiten. Man hat den Eindruck, dass sie in erster Linie die Arbeitenden überwachen. Die hinteren Gruften stehen sehr alt aus, die vordere hingegen ist zwar auch alt, aber das stählerne Tor sieht aus, als wäre es erneuert oder zumindest poliert worden.
Uns fällt auch auf, dass die Arbeiter weder lachen noch scherzen und nur möglichst stumm ihrer Arbeit nachgehen und dabei möglichst wenig aufzufallen. Alonso versucht festzustellen, ob die Soldaten von hier sind oder auch eher einen Einschlag von Inamuraisi haben wie Degas, doch er kann keinen Unterscheid feststellen.
Alonso spricht Bertrand auf die Kunstwerke an und welche tollen Wunder er hier geschaffen hat und Bertrand bejaht das gelangweilt. Salwina hat den Eindruck, dass die beiden sich eher wie Ritter und Knappe als wie Pächter und Verwalter eines Gutes.
Als wir wieder unter uns sind, tauschen wir unsere Beobachtungen und Gedanken aus. Alonso äußert die Vermutung, dass die vordere Gruft irgendetwas beinhalten könnte, das durch ein erneuertes Tor gesichert wird. Man kann auch einen Trampelpfad erkennen, der zu ihr führt. Alonso möchte die Zeit bis zum Mittagessen damit verbringen, sich auf den Balkon mit einem Buch zu setzen, aber dabei immer wieder den Hügel mit den Gruften zu beobachten, er bemerkt aber nichts auffälliges.
Wir holen ihn ab und gehen zum Essen. Der Raum ist nun gleichmäßig ausgeleuchtet, wirkt immer noch pompös aber in der Mittagssonne eher sommerlich als herbstlich wie am Morgen. Wir setzen uns wieder an dieselben Plätze wie am Morgen, ich also wieder gegenüber von Degas. Der Luxus ist noch pompöööser als am Morgen. Es wird über das Essen auch über die Zukunft gesprochen, die Degas als rosig ansieht, vor allem als er erfährt, dass der Bürgerkrieg in Estalonia beendet ist. Sein Baron ist Hugo de Blamont, von dem ich schon gehört habe, denn er war ein bekannter Ritter auf Turnieren und Frauenheld. Er ist außerdem geltungssüchtig und legt viel Wert darauf, dass jeder sieht, dass er das Sagen hat.
Der Baron ist nach den Worten Degas ebenso verschwendungssüchtig und großkotzig (er benutzt andere Wörter, der Sinn ist aber derselbe) wie er selbst. Bertrand steht neben der Tür und scheint auf etwas zu warten. Degas macht den Eindruck, als würde er sich in seinem Metier auskennen, was dieses aber genau ist, ist nicht so ganz klar.
Auch Frau Degas spricht in selbstlobenden Worten von dem tollen Anwesen und sagt uns, wir sollen dieses am Nachmittag besichtigen und gebührend bewundern. Ritter Antonio kann sich mit Mühe davon zurückhalten, das gute Essen wieder hoch zu würgen, und schafft es sogar, dabei Bewunderung zu heucheln.
Wir bekommen von Degas die Erlaubnis alles außer seinen Privatgemächern zu begutachten. Alonso und Miguel bleiben zurück, der Rest macht einen Ausritt und bekommt noch einen Picknick-Korb überreicht. Wir reiten auf Empfehlung Bertrands zu den in malerischen Hügeln gelegenen Obstplantagen.
Alonso schaut sich hingegen wieder den Hügel an und hat dafür ein langweiligeres Buch gewählt um nicht abgelenkt zu werden. Miguel bemerkt aber, dass sie nicht ganz unbemerkt blieben und sie vollziehen einen Standortwechsel, um tatsächlich unbeobachtet zu sein. Beide bewegen sich unbemerkt von hinten auf den Hügel mit den Gruften und werden dabei auch tatsächlich nicht bemerkt. Der hintere Teil zwischen den beiden alten Grüften ist sehr zu gewuchert und wurde anscheinend schon lange nicht mehr benutzt. Miguel bemerkt eine Fußspur im hohen Gras, die von Menschen stammen, recht frisch sind und vom Trampelpfad direkt zur Tür der vorderen Gruft führen.
Beide gehen zur Tür und stellen fest, dass es eine normale Tür und davor eine Gittertür gibt. Alonso wirkt einen Zauber um Miguels Spuren lesen Fertigkeit zu verstärken und dieser sieht ALLES. Es waren definitiv Menschen hier was Alonso auf den Gedanken bringt, dass hier jemand gefangen gehalten wird. Sie lauschen, hören aber nix. Sie ziehen sich wieder zurück.
Die anderen reiten durch das tatsächlich idyllische Tal, in dem zwischen sanften Hügeln ein Bächlein plätschert und die Bäume mit erlesenen Früchten behangen sind. Wir erreichen eine Passhöhe, auf der wir die Ruinen eines größeren oder mehrerer kleinerer Gebäude finden, wo wir rasten. Wir sehen 2 Männer, die mit einem Karren den Hügel hinabziehen und wir reiten ihnen hinterher um mit ihnen zu sprechen. Sie weichen aus, um uns vorbei reiten zu lassen, doch wir halten und Roxy spricht sie freundlich an. Sie stammeln herum und wollen Kirschen für uns pflücken, doch Roxy winkt ab. Er fragt nach Degas, der angeblich ein sehr guter und wohltätiger Arbeitgeber ist. Sie selbst wohnen in Barracken, an denen wir vorbeikamen und die wir für Werkzeugschuppen hielten.
Roxy fragt nach Kindern, da es hier wenige davon zu geben scheint. Die Reaktion ist ein noch abwesenderer Blick und Salwina bemerkt, dass der jüngere Mann Tränen in den Augen hat. Wir erfahren, dass er seinen Sohn als Pfand abgeben musste, bis er die Steuerschulden bezahlt hat. Auf die Frage, wo die Kinder denn seien, antworten sie, dass ihnen gesagt wurde, dass sie auf dem Hof Arbeiten verrichten würden, die nur kleine Kinderhände ausführen können. Wir verabschieden uns freundlich und sie ziehen ihren Karren weiter. Wir kehren zum Picknick zurück.
Roxy fragt den Caballero, was er zu tun gedenkt. Wir müssen mehr über die verschwundenen Kinder und ihren Verbleib in Erfahrung bringen. Die Baracken sind wohl für die Anwohner aus Dörfern, die zu weit entfernt sind, als die Arbeiter jeden Tag hin und her wandern können. Wir reiten zurück und kommen an weiteren Arbeitern vorbei, die uns so gut es geht ignorieren. Roxy grüßt einige trotzdem freundlich, worauf diese einsilbig und verhalten antworten. Zurück im Schloss haben wir das Bedürfnis, uns wieder etwas frisch zu machen. Wir treffen auf Alonso und Miguel und tauschen unsere Erfahrungen aus. Es kommt die Idee auf, sich Zutritt zu der Gruft zu verschaffen.
Wir bereiten uns auf das Abendessen vor.
(aufgezeichnet von Galen)
Es ist später Nachmittag, wir hoffen, dass es heute Abend ein lecker Essen bei Degas gibt. Sollen wir noch vor dem Essen in die Gruft einbrechen, um dort nach den Kindern zu suchen? Dieser und andere Gedanken kreisen zumindest einigen von uns durch die schlauen Köpfe. Die Wachen fahren hier wohl einen Zwei-Schichtbetrieb. Das ist natürlich ungünstig, denn einige sind jetzt beim Essen während andere weiter Wache schieben, zudem sieht es auch ganz so, als würden die meisten herumwuselten Arbeiter derzeit immer noch wuselnd arbeiten.
Miguel, Galen - das bin ich - und Alonso wollen sich unauffällig die Grüfte ansehen. Wir wandern unauffällig neben und auf dem Hügel, ohne offensichtlich erkennbares Ziel. Es sieht so aus, als ob wir uns völlig zufällig den drei gemauerten Gruften oben auf den Hügeln nähern.
Es gelingt mir relativ leicht das Schloß der einen Gruft zu knacken. Innen befinden sich dann tatsächlich Kinder und zwar kann ich in der Dunkelheit letztlich 9 ängstliche Augenpaare ausmachen, die in einem unbeschreiblichen Gestank hier drinnen aushalten. Ich bedeute mit der allseits bekannten Geste, dass sie still sein sollen, was sie auch befolgen. Ich muss zugeben, dass ich dies nicht erwartet hatte, viel eher einen dunklen Abstieg in ein grausiges Kellergewölbe.
Ich verlasse die Kinder wieder und schließe die Gruft auch wieder ab. Wir entfernen uns von der Örtlichkeit. Tatsächlich ist es auch schon bald Zeit, an das Abendessen zu denken, zu dem wir ja geladen sind. Es sieht so, als ob unser kleiner Ausflug unbemerkt blieb.
Auf Alonsos Rat hin, erzählen wir vorerst nichts von Entdeckung. Nachdem wir uns schnell frisch gemacht haben, begeben wir uns mit der gesamten Gefolgschaft zum Essen in den Festsaal. Unser Gastgeber erkundigt sich nach unserem Befinden und was wir denn in den letzten Stunden unternommen hatten. Als Alonso doch wirklich die Stirn hat und vom Grabhügel erzählt, auf dem er herum gelaufen sei, tischt er uns doch allen Ernstes eine plumpe Geisterschichte auf – wohl in der falschen Hoffnung, dass wir uns das nicht näher ansehen werden. Für wie dumm hält unser dieser Bastard eigentlich?
Etwas unruhig werden wir allerdings als ein hereingekommener Soldat mit Bertrand die Köpfe zusammensteckt. Bertrand zieht sich dann mit Degas zurück. Vielleicht ein guter Augenblick abzuhauen? In meinem Geiste formt sich bereits das Bild, eines abgeschlossenen Bankettsaals in dem bei leiser Musik unsere Kehlen gemeinschaftlich aufgeschlitzt werden.
Nun zunächst kommen die beiden Erwähnten nach recht kurzer Zeit wieder, aber Degas verabschiedet sich bald darauf, nicht ohne zu erwähnen, dass eine bestimmte Person unerwarteter Weise ihn jetzt besuchen würde. Offensichtlich sind bald darauf 3 Kutschen vorgefahren.
Nun wir ziehen uns gemeinsam auf eine Balustrade zurück. Dort erzählen wir nunmehr den anderen von unserem Fund in dem Grab. Als wir etwas später am Abend den geheimnisvollen Besuch sehen, sehen wir auch deren Wappen: Es ist ein blauweißes Schild mit einer gekreuzten Axt und Schwert, von dem wir vermuten, dass es aus Inamuranis stammt. Auf Bitten von Alonso öffne ich ihm im OG eine Tür, er meint nämlich dort könne man jemand belauschen. Zunächst hören wir jedoch kaum etwas. Alsonso krabbelt deshalb auf die Balustrade. Alsonso versteht nun zumindest bruchstückhaft….Bezahlung…Ausreichen... Wieviel... Neun……
Nun irgendwann wird diese Diskussion abgebrochen. Wir werde wohl eine Kutsche befreien, in der die Kinder von hier weggebracht werden sollen. Nun begeben wir uns zu Bett. Nicht ohne Wachen einzuteilen. Meine Wache mit dem Caballero verläuft ereignislos. Alonso und Heather haben auch keinen Zwischenfall zu verzeichnen …Doch halt, gerade als der nächste Wechsel ansteht, werden Stimmen wahrgenommen. In den frühen Morgenstunden, werden die Kinder, die sich augenscheinlich in schlechtem Zustand befinden, in die bereitstehenden Kutschen verbracht. Ich nehme erstaunt zur Kenntnis, dass wir den Kutschen zumindest jetzt nicht folgen. Angeblich wissen wir, wohin sie fahren und lassen uns deshalb Zeit.
Des Morgens brechen wir nach einem Frühstück auf, verabschieden uns bei unserem Gastgeber und verfolgen die Kutschen.
(aufgezeichnet von Maestro Alonso Carzalo)
Wir reiten den Schurken hinterher und legen einen kurzen Abstecher in dem uns bereits bekannten Dorf ein. Die beiden Gefangenen befinden sich dort noch in Gewahrsam, die Bewohner sind kampfbereit - so kampfbereit diese ausgemergelten Gestalten mit einigen Mistgabeln und dergleichen jedenfalls sein können. Wir raten daher zur Zurückhaltung in militärischer Hinsicht und machen uns weiter an die Verfolgung.
Bis zum Nachmittag haben wir die Kutschen eingeholt und Miguel behält sie als unsere Vorhut im Auge. Insgesamt handelt es sich um den berittenen Anführer (aus mir unerfindlichen Gründen sitzt er nicht in seiner Kutsche) und auf jeder Kutsche einen Fahrer und Wächter. Insgesamt sind es also sieben Gegner. Zu viele für eine offene Feldschlacht, wir entschließen uns also zu einem nächtlichen Überfall. Ihr Lager liegt am Waldrand auf einem kleinen Hügel. Wir planen kurz nach Mitternacht dort zu sein und machen es uns erst einmal gemütlich, während wir von oben lautes Gelächter und dergleichen hören.
Es ist ein guter Plan, der nur leider nicht aufgeht. Denn ehe wir aktiv werden kommt vom Hügel ein Späher herabgeritten, bemerkt uns und läutet damit das kommende Gemetzel ein. Es gelingt uns zwar noch ihn relativ lautlos, durch einen Windstoß, auszuschalten. Doch leider kann sein Pferd entkommen und kehrt nach oben zurück. Der Späher selbst erweist sich bei einer kurzen Vernehmung zunächst als widerspenstig, nachdem ich allerdings den finsteren Magier mime (was mir, wie ich in aller Bescheidenheit sagen muss, nicht schlecht gelingt) plaudert er bereitwillig alles aus. "Alles" beinhaltet allerdings nichts wirklich Neues, sieht man einmal davon ab, dass in beide Richtungen Späher ausgeschickt wurden und "Degas" in Wahrheit "Vicanti" heißt.
Wir fesseln den Gefangenen und machen uns rasch auf den Weg den Hügel hinauf. Dabei geht unser Caballero in den Umhang des Spähers gekleidet, hinkend, jammernd und sich den Kopf haltend vor. Seine schauspielerische Leistung ist leider der meinen nicht ebenbürtig, so dass das Misstrauen der Wächter geweckt wird. Sie rufen ihren Anführer aus der herrschaftlichen Kutsche hinzu und die Geduld verlässt uns. Es kommt zum erwartungsgemäßen Gemetzel, bei dem das Überraschungsmoment dann doch auf unserer Seite ist.
Es läuft gut für uns und am Ende sind drei der Schurken tot - inklusive des Anführers, bei dem es sich offenbar um einen Feuer-Zauberer handelt. Zu seinem Unglück ist er allerdings nicht mehr dazu gekommen, seine Kräfte gegen uns einzusetzen. Der vierköpfige Rest der Bande ist mehr oder weniger schwer verletzt, wobei ich die lebensbedrohlichsten Verletzungen noch heile. Wir selbst kommen weitgehend ungeschoren davon, sieht man von einer Verletzung unseres Caballeros ab, die ich ebenfalls heilen kann.
An Gefangenen haben wir:
Die neun Kinder sind wohlauf, also ungewaschen und verhärmt wie ehedem. Ich habe im Stillen leise Zweifel, ob das ihnen zugedachte Schicksal bei Lichte betrachtet wirklich schlimmer gewesen wäre, als das, was sie daheim hinter sich gelassen haben. Doch Salvina lässt es sich jedenfalls nicht nehmen sie höchstpersönlich zu befreien und fasst die verlausten Gestalten zu meinem Schaudern sogar an. Ob sie wirklich eine bessere Herrscherin als Gouvernante ist, muss sich noch erweisen. Ohnehin beschleichen mich zuweilen Zweifel, ob die Monarchie wirklich die beste aller Regierungformen ist. Andererseits würde sich auch kein wirklich weiser Mensch zum Herrschen hergeben.
Ungeachtet solcher philosophischen Betrachtungen sichten wir die Beute. Diese besteht aus:
Was sich noch an Geld und sonstiger Beute findet, muss sich bei Lichte des Tages erweisen. Insgesamt haben wir die Beweise für Degas Schurkentum damit allerdings schon einmal sicher. Nun müssen sie nur noch den Baron erreichen ... und dieser sich als Ehrenmann erweisen.
(aufgezeichnet von Heather "Roxy" Rocklane)
Wir finden insgesamt: 3 Wagen, Geld (17 Gold, 26 Silber, 18 Kupfer), Waffen (2 Schwerter, 1 leichte Armbrust, 1 schwerer Dolch, 1 Axt, 1 Speer), Verpflegung, 1 Reitpferd (2-3-3), 6 Zugpferde und die von Alonso bereits genannten Aufzeichnungen und Bücher.
Am Morgen sieht das Wetter stabil aus. Die Gefangenen dürfen ihre Kollegen beerdigen und wir brechen auf Richtung Blamont zum Baron. Alfredo (einer der Gefangenen) ist am schwersten verletzt und darf im vergitterten Wagen liegen, während die anderen Gefangenen die Kutschen lenken müssen. Sie verhalten sich alle recht kooperativ, was uns natürlich entgegen kommt. Der Feuermagier hat wohl auch eher eine Schreckensherrschaft geführt. Bei einem der Gefangenen lassen sich z.B. auch Brandmale in Form einer Hand finden.
Die beiden Bücher kann ich nicht lesen bzw. verstehen, die Handschrift ist ein Greuel und ob es überhaupt Inamuraisi ist, sei auch dahin gestellt, eher eine uralte vergessene Schrift. Alonso kann aber eindeutig erkennen, dass es sich um zusammenhängend Werke handelt und thematisch wohl um Feuermagie geht.
Der Versorgungswagenfahrer hat keinerlei Probleme mit dem Weg durch die Felder, die anderen beiden haben da schon ein wenig mehr Schwierigkeiten, schaffen es aber auch ohne weiteren größeren Probleme. Kurz bevor es ganz dunkel wird, machen wir Rast in einem kleinen Wäldchen. Caballero Antonio und ich reiten ins Dorf und berichten kurz und nehmen die beiden Gefangenen mit, die in nicht mehr so gutem Zustand sind und anfangs eine leichte Überzeugung brauchen, aber dann umso schneller bereit sind, mizukommen. Dazu kommen 3 Frauen, die hoffen, ihre Kinder wiederzusehen und Claire mit. Als wir dann bei unserem Rastplatz ankommen, ist die Freude recht groß. 2 Frauen haben Glück, dass ihre Kinder dabei sind, die anderen Kinder sind wohl aus anderen Dörfern. Sie nehmen die Kinder und einen Wagen mit und bekommen noch das gefundene Silber und Kupfer als Entschädigung mit.
Als wir noch am Feuer sitzen, hört Antonio, dass sich alle Gefangenen miteinander unterhalten. Da er nichts versteht, gibt er die Info an Alonso und mich weiter. Alonso lenkt die Winde daraufhin so, dass er das Gespräch verfolgen kann. Erstaunlicherweise geht es gar nicht um Fluchtpläne, sondern um fast schon "Glorifizierung" von uns großmütigen Helden, die sie am Leben liessen. Das kommt uns natürlich in unseren Plänen entgegen, da wir sie dem Baron alseine Art Kronzeugen übergeben wollen.
Als Alonso und ich nachts nach einem Weg zum Weg suchen, sind wir uns nicht einig und sicher, wo wir lang müssen. Also frage ich meinen "Follower" Sebastian nach dem Weg bzw. ob er uns als Ortskundiger führen möchte. Er lächelt etwas verschmitzt, warum, kann ich nicht entschlüsseln, macht dann aber seine Sache sehr gut und wir kommen unbeschadet mit den beiden Wagen nach ca. 1 Stunde am Hauptweg an. Wir folgen entspechend dem Hauptweg, Miguel etwas vorraus zur Aufklärung, da die Wagen doch recht laut und auffällig sind. Auf einer leichten Anhöhe wartet Miguel auf uns, da er in der Ferne ein recht helles Licht ausgemacht hat. Es kommt direkt vom Anwesen und ist wohl auf den pompösen Kronleuchter zurückzuführen, der uns damals schon aufgefallen ist. Es ist definitiv ungewöhnlich zu dieser Zeit mitten in der Nacht. Ich frage deshalb Sebastian, ob er weiß, was es zu bedeuten hat. Er sagt, die Madame macht das alle 4 Wochen bei Vollmond. Gerüchtehalber beschwört sie Dämonen, opfert Ziegen, versucht ein Kind zu zeugen oder so etwas...
Maestro Alonso macht dies sehr neugierig und auch der Caballero möchte es untersuchen. Deshalb trennen sich kurzeitig unsere Wege, da der Rest weiter geradeaus Richtung Blamont fährt.
Die beiden gelangen unerkannt über die Mauer und bis zur Außenfassade des Saals. Der Caballero sieht und hört, wie Bernard auf einer Flöte ein bekanntes Stimmungslied aus Innamurais spielt (was er auch von mir kennt) und das Ehepaar nackt dazu tanzt (das kennt er nicht von mir...!). Vermutlich ein Fruchtbarkeitsritual wie es die alten Wald-Druiden früher abgehalten haben.
Antonio und Alonso gelingt auch der Rückweg unerkannt und unbeschadet und wir treffen uns dann alle wieder auf dem Weg und suchen und finden einen geeigenten Platz, um den Rest der Nacht zu verbringen. Die Berichte vom Caballero erzeugen entsprechend Verstörtheit, Heiterkeit und Erstaunen. Ich erinnere mich aber, dass die Adligen immer gerne die Sagen der Vergangenheit verehrt und sich auch dazu verkleidet haben. Also alles nicht so schlimm, mögen sie Erfolg bei der Fruchtbarkeit haben!
Galen und Miguel halten noch den Rest der Nacht Wache, aber es bleibt ruhig. Am Morgen kommt dann eine Gruppe Dörfler in der Nähe vorbei auf ihrem Weg zur Arbeit, aber Maestro Alonso verbirgt uns mit einem Zauber und wir werden nicht gesehen. Das erspart schon einmal unnötige Fragen und Aufmerksamkeit.
Während der nächsten Tage auf unserer Reise freunde ich mich fast schon mit den Gefangenen an und wir reden sehr viel miteinander. Sie waren selbst nicht begeistert von den Aktionen Garribaldis, aber er hat ganz gut bezahlt. Aber sie hatten auch Angst vor ihm und unser Caballero hatte wohl richtig Glück, dass Galen und ich ihn am Aussprechen des Feuerzaubers gehindert und ich ihn dann auch getötet habe, als ich die restliche Magie gespürt habe. Das wäre nicht gut ausgegangen für Antonio. Sebastian und Marcello haben sich auch für den Job als Steuereintreiber und Wache entschieden, da ansonsten Feldarbeit gewartet hätte. Garribaldi hatte auch bis hin zu Rouville viele Kontakte, bei denen er immer wieder vorbei ging, der einzige Kinderhändler war aber wohl Degas.
Am Abend des 5. Tages kommen wir dann in Blamont an. Am Rande der Stadt gibt es keine Tore oder eine Mauer sondern eher eine unorganisierte Bauweise. Wir werden nicht angehalten und können ungehindert weiter fahren. Im Inneren kommen wir dann aber an die eigentliche Stadtmauer, der Rest davor ist wohl tatsächlich zufällig bzw. unorganisiert dazu gebaut worden. Wir werden hier natürlich von den Stadtwachen angehalten und befragt.
Wir erzählen kurz, dass wir eine wichtige Botschaft für den Baron haben und werden daraufhin gebeten zu warten, bis der Richter kommt. Wir berichten der Wache vom Frieden und den anderen Begebenheiten (Königin...) in Estalonia, die sie teils begeistert als auch teilnahmslos aufnehmen. Es herrscht insgesamt normaler Publikumsverkehr hier am Stadttor.
Nach kurzer Zeit kommt dann der Richter Marcel de Gaulle, spricht erst mit den Wachen und dann kommt sein Assistent zu uns, fragt nach dem Namen des Caballeros und wir werden dann zum Richter geführt, der sich nach den genauen Gründen des Audienzwunsches beim Baron fragt. Wir berichten und zeigen die Bücher mit den Hintergrundinformationen und übergeben die Dokumente als auch die Gefangenen. Er wirkt neben seiner Arroganz auch durchaus erschreckt über etwas, was er da hört und liest.
Wir werden eingeladen auf Kosten des Barons hier im besten Haus am Platze zu übernachten. Frederique, der 22jährige Adjudant des Richters, führt uns dorthin und Alonso plaudert ein wenig mit ihm, vor allem über den Baron. Auf dem Weg zum Goldenen Schwan kommen wir auch an der gut gesicherten Burg vorbei, die ein doch beachtlicher 40m breiter Graben umfasst. Das Gasthaus steht direkt am Vorplatz zur Burg, es ist kein Marktplatz, sondern eher ein Park zur Erholung aller Bürger.
Wir betreten den Goldenen Schwan durch ein goldenes Tor, etwas kitschig, aber nicht so, wie bei Degas... Prunk und Protz sind uns nicht fremd, man kann sich durchaus hier wohlfühlen und auch dran gewöhnen. Auf aller Fälle einer Königin angemessen, auch wenn dass sicherlich keiner ahnt, dass tatsächlich eine anwesend ist...
(aufgezeichnet von Caballero Antonio Carles Simon Tiago d'Espinosa)
Wir kehren in das noble Gasthaus ein, zwei Musiker sorgen für Hintergrunduntermalung während 3 hübsche, lächelnde junge Frauen zwischen den Tischen herumlaufen und die Gäste bedienen. Man kann hier gut und reichlich zu sehr hohen Preisen speisen. Der Schankwirt, ein kahler, dicker, kleiner Mann um die 50 mit rotem Vollbart, spricht uns erst in Inamuraisi, dann auch in Estalonic an, das er so weit beherrscht, dass es zu einem holprigen Gespräch über das Essen reicht. Dann werden uns die Räumlichkeiten gezeigt. 4 Einzelzimmer und ein Doppelzimmer. Dieses wählen Heather und Alonso, natürlich nur um gemeinsam aus alten Schriften zu lernen, der Rest verteilt sich auf die Einzelzimmer.
Bis zum Essen macht sich der Caballero frisch und wirft sich in gute Kleidung, Galen badet, der Rest macht sich einigermaßen frisch. Als es so weit ist, ist im Schankraum deutlich mehr los. Die Musik ist nun Unterhaltungsmusik mit Gesang, aber auf hohem Niveau. Alle Gäste sind unbewaffnet. Heather schätzt die Musik und die Musiker ein. Es handelt sich eher um nicht so anspruchsvolle Musik, aber die Musiker beherrschen diese dafür sehr gut.
Das Essen ist gut und reichhaltig, die Musik spielt, es wird aber noch nicht getanzt. Erst nach ein paar Stunden schwingen die ersten Gäste das Tanzbein. Alonso lässt Blick und Gehör über die Gäste schweifen, um etwas über die Gäste zu erfahren, er erfährt aber nicht viel. Heather, der Caballero und sein Knappe gehen auf die Tanzfläche, wobei sich Heather sehr gut und Galen sehr schlecht anstellt, während der Caballero so halbwegs mitkommt und nur ab und zu aus der Reihe tanzt.
Miguel teilt uns zwischendurch seine Beobachtung mit, das der Richter bei der Durchsicht der Aufzeichnungen über etwas, dass er sah, erschreckt war. Ob er sich allerdings über das Ausmaß der Spitzeleien oder etwas Persönliches in den Unterlagen erschreckt hat, kann er auch nicht sagen. Wir sind auf jeden Fall etwas wachsamer und beobachten die anderen Gäste, ob uns etwas an diesen auffällt, bemerken aber nichts.
Nach einem angenehmen und teils ausgelassenen Abend geht es dann zurück in die Zimmer und die Betten. Am nächsten Morgen gehen wir zum weiterhin kostenlosen Frühstück. Auch hier sind wir nicht allein im Schankraum. Wir sitzen gerade über den letzten Resten, als Frederick, der Adjutant des Richters, den Schankraum betritt und uns anspricht und uns ein Schreiben überreicht, dass uns den Zutritt zur Burg für eine Audienz beim Baron um 2 Uhr gewährt.
Heather und Alonso begeben sich in die Stadt und sehen sich diese etwas an. Die Stadt innerhalb der Stadtmauern ist den reicheren Bewohnern vorbehalten, wobei der Bereich um den Park vor der Burg wohl der Wohlhabendste ist. Ärmere Bewohner leben in den Teilen außerhalb der Stadtmauer. Auch in der Stadt sieht man außer Stadtwachen und Adligen nur Reisende, die Waffen tragen. Die beiden werden von einer Traube Kinder umringt, die sie mit einigen Kupfermünzen abwimmeln. Alonso sucht sich einen Händler, der eher alltägliche Nahrungsmittel feilbietet, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Dieser bestätigt, dass es hier eher ruhig und sicher sei.
Heather beobachtet hingegen die Gaukler, die zwar von den Kindern verfolgt werden, die aber von den Besuchern des Markts ihre Münzen erhalten. Sie spricht den Anführer der Gaukler an und fragt, warum sie nicht im Park vor der Burg auftreten, was einen Lachsturm hervorruft. Man benötigt dafür offensichtlich eine Art Lizenz. Sie verrät, dass sie auch als Gauklerin unterwegs war, worauf ihr 3 Kegel zugeworfen werden, um ihre Fähigkeit zu testen. Nachdem zwei in die Landschaft und ein gegen ihre Schulter geprallt ist, erklärt sie, dass sie Musikerin ist. Als der Gaukler daraufhin eine Melodie anstimmt, stimmt Heather perfekt mit ein, was Beifallsstürme und einige Münzen für die Gaukler einbringt.
Beiden fällt auf, dass einige durchaus Bewaffnet sind, nur stellen sie das nicht öffentlich zur Schau.
Salwina und Miguel gehen auch etwas in der Stadt spazieren während Galen die gute Garderobe des Ritters entknittert.
Frederick holt uns kurz vor dem Termin ab, damit wir ihn nicht verpassen. Wir gehen zur Burg, wo die Wache Frederick anspricht und dann Alonso unser Schreiben vorzeigt, worauf uns Einlass gewährt wird. Wir werden zum Richter geführt. Dieser lädt uns zu einem Wein ein und trinkt dann selbst aus einem Becher. Er scheint dabei lockerer, aber auch nervöser zu sein, als bei seinem doch recht arroganten Auftritt gestern. Er hat unsere Aufschriebe gelesen und die sehr gesprächigen Gefangenen befragt, die das Gesamtbild bestätigten. Er lädt uns ein, mit ihm vor den Baron zu treten und über die Angelegenheit zu sprechen. Allerdings ist er nicht erbaut über die Aussicht, den Goldesel Degas zu verlieren.
Wir werden in den Thronsaal geführt, wo wir auf den Baron warten sollen. Der Caballero hat seine Hand am Schwertknauf während Heather den Richter nach der Familie des Barons fragt, die in Form von Frau und Sohn wahrscheinlich anwesend sein werden. Dann nähern sich Schritte, Alonso hört 3 Paar schwere Stiefel heraus.
Es nähert sich der Baron, der einen Kopfschmuck trägt, die an eine Krone gemahnt, mit sicheren, eleganten Schritten, flankiert von 2 bewaffneten Männern, die seine Farben tragen. Dann richtet er das Wort an den Baron, der ihm davon berichtet, dass es um die Sicherheit Farcenelles geht und als der Baron uns fragt, was das bedeute, erzählt Alonso, was wir herausgefunden haben. Der Richter übergibt dann dem Baron die Beweise und erklärt sie ihm.
Nach einer Weile räuspert sich der Baron und der Richter geht zwei Schritte zurück. Der Baron fasst das Herausgefundene zusammen und wendet sich dann wieder an den Richter. Der Baron möchte „Degas“ mit einem kleinen Trupp einen Besuch abstatten.
Dann fragt er uns, was wir denn eigentlich hier in Farcenelle tun und Alsonso erzählt, dass wir die Kunde des wiedervereinten Estalonia nach Biron de Bergerac überbringen wollen. Dann erzählt er lang und breit vom neuen Königspaar.
Wir werden dann von einem der beiden Soldaten aus der Burg geleitet, den Richter bekommen wir nicht mehr zu sehen. Draußen flanieren die Reichen und Schönen der Stadt durch den Park während wir zurück in den Goldenen Schwan gehen, wo wir auf die Briefe des Barons an den Herzog von Crion und den König von Farcenelle warten, die wir überbringen sollen.
Um 7 Uhr begeben wir uns zurück in die Burg um der Einladung zum Abendessen Folge zu leisten. Wir werden in den Saal geleitet, wo wir an den uns zugewiesenen Plätzen an in T-Form aufgestellten Tischen Platz nehmen. Dann betritt der Baron und seine Familie den Saal, zudem sind einige Wachen anwesend. Es wird ein Barde gerufen, der während dem Essen aufspielt. Heather erkennt, dass es sich um sehr alte und zum Teil sehr anspruchsvolle Weisen handelt. Bei dem Essen kommt die Sprache auf Turniere und ob ich dabei auch erfolgreich gewesen sei, und Alonso erzählt dafür von unserem Kampf gegen die blutigen Löwen und im Speziellen meinem Zweikampf mit dem Räuberhauptmann.
Wir werden dann in einem vertraulichen Gespräch darauf hingewiesen, dass der Baron noch etwas Zeit benötigt, um unsere Beweise für die anderen Barone und Herzöge zu vervielfältigen. Dann bietet er uns seine Hilfe an und gewährt uns diese großzügig. Wir beschließen daraufhin (der Caballero entscheidet), dass der Baron vertrauenswürdig sei und Farcenelle an einer Schwächung Inamurais gelegen sei und deshalb die Geschichte von Tarasmin zu erzählen.
Der Baron ist gewillt den König in Kenntnis zu setzen und ihn zu bitten, unser Anliegen zu unterstützen. Allerdings sind die politischen Verhältnisse in Farcenelles Königshaus schwierig.
Es kommt die Sprache auf die Gefahr für die Grenzbaronien und dass es so lange dauert, Nachrichten zu übermitteln, deshalb weihen wir ihn in das persönliche Nachrichtennetzwerk von Alonso ein. Wir sprechen den Baron auch darauf an, dass wir keine magischen Begabungen bisher hier feststellen konnten und er teilt uns mit, dass sich schon seit geraumer Zeit die Magie Farcenelles auf die Hauptstadt konzentriert und daher hier im Süden kaum noch Magiebegabte existieren.
Dann entlässt er uns und gibt den Wachen noch die Anweisung, dass wir zu jeder Zeit Zutritt zu ihm haben.