Chenaren
Heiß und kalt fuhr es mir durch die Gebeine, als dieses Wesen von mir Besitz ergriff. "Jetzt gehörst Du mir" raunte es mir zu und ich sah wie meine Hand nach dem Dolch griff. Hilflos wie eine Puppe an den Fäden eines Puppenspielers ging ich zu meiner Frau ...
(aus dem Protokoll einer Verhandlung)
Mythologische Hintergründe
Wesen des Zwischenreichs
Die Chenaren Wesen aus dem Zwischenreich (dem Ti-Zad), das die Seelen der Toten der nerfanischen Mythologie zu Folge durchschreiten müssen. Ihre eigentliche Aufgabe ist es, die Seelen der Toten zu martern, bis diese schließlich von Chenais erlöst und ihr Reich eingelassen werden.
Doch seit dem Öffnen der Totentore im Kampf gegen die Dakorianer entweichen die Chenaren auch als dämonische Geister in die irdische Welt und ergreifen dort tierischen oder menschlichen Körpern Besitz - mit oft mörderischen Folgen. Dies betrifft zwar in erster Linie Nergor, wo die zentrale Zeremonie zum öffnen der Totentore stattfand, in abgeschwächter Form aber auch alle anderen Städte mit einem Chenais-Tempel.
Diener der Chenarkaren
Angeführt werden die Chenaren von den 13 dämonischen Fürsten des Zwischenreichs, den so genannten Chenarkaren (s.u. - sie sind auch namensgebend im nerfanischen Kalendersystem). Glücklicherweise sind diese Dämonenfürsten an das Zwischenreich gebunden und es ist ihnen im Gegensatz zu ihren niederen Dienern nicht möglich in die irdische Welt zu entweichen.
Befallene Körper
Die Chenaren sind intelligente und boshafte Geister und befallen wenn sie ins Diesseits gelangen Tiere und (sehr viel seltener) auch Menschen, die daraufhin in oft grässlicher Weise mutieren.
Folgen eines Befalls durch Chenaren
Wird ein Körper von einem Chenaren befallen, so übernimmt dieser die Kontrolle über alle Körperfunktionen. Er kann den Körper nach belieben lenken oder ihn ggf. auch einfach sterben lassen.
Wird ein Mensch von einem Chenaren befallen, so hängt es von dessen geistigen Widerstandskräften (regeltechnisch Charisma (CHR)) ab, inwiefern der menschliche Geist zumindest noch ein wenig Kontrolle über den Körper ausüben kann. Oft weiden sich die Chenaren daran, dass sie denn Menschen Untaten an geliebten Personen ausführen lassen oder dessen Ansehen in den Schmutz ziehen.
Hin und wieder behaupten Menschen auch, dass ihnen zur Last gelegte Verbrechen unter dem Einfluss eines Chenaren ausgeführt wurden. Manchmal glaubt man ihnen das sogar.
Beispiele für chenarische Mutationen
Fast immer ist der Befall durch einen Chenaren auch mit Mutationen der Wirtskörper verbunden. Meist handelt es sich dabei um zusätzliche Kampfkräfte, doch generell können sterbliche Körper alle möglichen, surrealen Kräfte erhalten, wenn sie durch den Befall durch einen Chenaren mutieren.
Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt, die jedoch keinesfalls als abgeschlossene Liste betrachtet werden sollten:
Spielleiterhinweis: Regeltechnisch können manche Mutationen durch Erhöhung der normalen Kampfwerte und ein intelligentes (bis tückisches) Kampfverhalten abgebildet werden.
Befreiung eines Körpers von einem Chenaren
Nur äußerst selten gelingt es der Seele eines Menschen (dem "Ilah") aus eigener Kraft die Kontrolle über einen Körper zurück zu erlangen, z.B. in dem er diesen mit einem Pakt übertölpelt. Zwar gibt einige Geschichten über solche Fälle, in der Praxis gibt es aber keinen plausiblen Grund, warum sich ein Chenar auf einen Pakt mit seinem Wirtskörper einlassen sollte. Somit bleiben nur die folgenden Möglichkeiten, um einen Chenaren wieder los zu werden:
Dies ist der weitaus häufigste Fall. Sehr viel seltener treten die folgenden Möglichkeiten ein:
Bis die Chenaren den Körper verlassen, versuchen sie die Bewohner Nerfans physisch und psychisch zu quälen und die Seelen von Sterbenden ins Zwischenreich zu entführen.
Chenarkaren
Die 13 Chenarkaren sind die dämonischen Fürsten des Zwischenreichs. Sie befehligen ihre niederen Diener, die Chenaren. Im Gegensatz zu diesen sind sie aber nicht in der Lage in die irdische Welt zu entweichen. Oder wenn sie doch dazu in der Lage sind, so machen sie zumindest bislang keinen Gebrauch davon ...
Allgemeines
Den Chenarkaren wird sowohl offiziell gehuldigt (jeweils an ihrem Mond - siehe nerfanisches Kalendersystem), als auch separat von den einzelnen Bewohnern Nerfans.
Offizielle Huldigung
Die Chenarkaren fordern ihr Opfer. Ein mal im Jahr, normalerweise jeweils zum Vollmond ihres zugeordneten Mondes, werden ihnen die gewünschten Opfer dargebracht. Dies können Menschenopfer sein (bei sechs der Chenarkaren), oder auch ganz andere Dinge.
Bei der Erbringung dieser Opfer sind die sonstigen Gesetze Nerfans außer Kraft gesetzt. Wen die Priester der Chenais als Menschenopfer auswählen, dessen Tod ist gewiss. Die Erbringung der Opfer hat für die Priester höchste Priorität, fürchten die Bewohner Nerfans doch, dass ansonsten der Zorn der Chenarkaren über sie hereinbrechen könnte und diese es z.B. doch zum Anlass nehmen könnten ihr Zwischenreich zu verlassen.
In Nergor werden, von wenigen, spezielleren Opfern abgesehen, sämtliche Opfer auf dem Platz der Chenarkaren dargebracht. Dieser quadratische Platz senkt sich zur Mitte hin ab und bietet Platz für bis zu 10.000 Zuschauer. Allerdings ist die Begeisterung an der Darbringung der Opfer teilzunehmen stark verschieden. Außerhalb von Nergor werden den Chenarkaren keine offiziellen Opfer dargebracht. Sollten sich dort allerdings Chenaren zeigen, so kann dies die örtliche Priesterschaft durchaus zum Anlass nehmen zumindest zeitweilig Opferungen durchzuführen.
Private Huldigung
Doch die Chenarkaren fordern nicht nur ihre Opfer, sie gewähren dafür auch ihre Gunst. Wer ihnen aus freien Stücken ein Opfer darbringt, den begünstigen sie auch. Daher bringen ihnen die Bewohner Nerfans - zumindest die mehr oder weniger gewissenlosen unter ihnen - auch ganz persönlich ihr Opfer dar.
Dieses Opfer muss in jedem Fall von eigener Hand erbracht werden und je größer (bzw. hochwertiger) das Opfer ist, umso größer ist auch die Gunst, die die Chenarkaren gewähren. Und sollte ein Menschenopfer nötig sein, so findet sich unter den rechtlosen Urbas gegen wenig Geld garantiert ein Unfreiwilliger, dessen Leben straffrei hingegeben werden kann. Wobei ein Urba allerdings kein besonders hochwertiges Opfer darstellt.
Die 13 Chenarkaren
Nachfolgend eine Aufstellung der Chenarkaren in der Reihenfolge des nerfanischen Kalendersystems. Die Reihenfolge sagt also nichts über die Macht dieser Wesen aus.