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Etende

Die Etende, was in etwa "die Stolzen" bedeutet, sind eine größere Stammesgruppe aus 5 Stämmen im Mirwad. Sie leben westlich der großen Kehre zwischen dem San'doog und einem nördlichen Seitenarm. Sie sind sesshaft und leben vom Fischfang, bauen Gemüse und Mais an und runden ihren Speisezettel durch Jagd und Sammeln ab. Männer und Frauen sind bei den Etende gleichberechtigt, gleichermaßen kriegerisch und alle Kinder gehören der jeweiligen Sippe. Feste Partnerschaften gibt es bei ihnen nicht.

Die Angehörigen des Stammes sind vergleichsweise groß (Männer 1,62m) und zivilisiert, allerdings auch wehrhaft. Sie tragen Lendenschürze und die Frauen zusätzlich ärmellose Lederwesten. Bewaffnet sind die Etende mit Beilen, Bögen und Messern mit Obsidianklingen. In Kriegszeiten umwickeln sie Beine, Rumpf und die Oberarme mit Lederbändern. An einem Halsband trägt jeder erwachsene Etende einen Totembeutel, sowie im Haar oder anderweitig befestigt Symbole seines Tier-Begleiters (Federn, Knochen, Fell oder was auch immer).

Bei anderen Stämmen gelten die Etende als hochmütig und schwierig im Umgang, allerdings auch als verlässlich und vergleichsweise friedliebend.

Land

Das Gebiet, das die Etende beherrschen liegt westlich der großen Kehre am flachen Nordufer des San'doog. Der Stamm hat dort einzelne Flecken Wald gerodet (meist etwas vom Fluss abgesetzt, wo es keine Shekas gibt) und baut dort Mais und Gemüse an.

Mitten in diesen Feldern, normalerweise an einem halbwegs klaren Bach, liegen die Hütten der Etende. Sie sind üblicherweise rechteckig, liegen zum Schutz vor Schlangen und Ungeziefer auf einer kleinen Holzplattform und das Dach und die Wände bestehen aus Schilf. Je nach Größe des Stammes gibt es

Die Hütten sind von einer Palisade aus angespitzten Pfählen umgeben, die man üblicherweise nur an einer Stelle durch eine nachts verriegelte Klappe durchkriechen kann.

Die Etende betreiben auch in geringem Maß Fischfang mit Reusen im San'doog. Die flachen Einbäume, die sie dafür benutzen werden über Nacht meist zu den Hütten getragen, damit sie nicht von anderen Stämmen gestohlen werden.

Derzeit gibt es bei den Etende fünf Stämme, die über ein Gebiet von ca. 30 qkm verteilt leben:

Volk

Die Etende sind wie der Name schon sagt ein stolzes Volk. Sie unterscheiden einerseits zwischen

Hierbei können auch Frauen zu Kriegerinnen / Jägerinnen werden. Neben dem Krieg und der Jagd liegt auch der Handel fest in der Hand der Kende. Bei vielen Völkern ist daher gar nicht bekannt, dass die Etende nicht ausschließlich aus stolzen Kriegern bestehen. Dieses kriegerische Erscheinungsbild ist von den Etende durchaus gewollt.

Le'gede

Die Le'gede sind die Arbeiter bei den Etende. Sie bauen die Nahrung an, züchten Schweine und Truthähne, fangen Fische und ziehen die Kinder groß. Die Kinder gehören dabei dem ganzen Stamm, auch wenn natürlich eine gewisse Bindung zu den Müttern erhalten bleibt (wobei es für beide Seiten als recht peinlich gilt, diese offen zu zeigen). Auf Dauer feste Bindungen zwischen Männern und Frauen gibt es nicht, was nicht heißt, dass es dort nicht bevorzugte Partner gibt.

Hütten und Palisaden errichten Le'gede und Kende gemeinsam, wobei Ersteres in der Hoheit der Le'gede und Letzteres in der Hoheit der Kende liegt.

Auch bei den Le'gede wird ein Initiationsritual ähnlich wie bei den Kende praktiziert (s.u.). Ihre Totemtiere sind aber weniger gefährlich, sondern eher nützlich oder schön und es gibt auch keine einsame Zeit im Dschungel.

Kende

Kinder ab einem bestimmten Alter, die hiefür geeignet erscheinen werden ab ihrem zehnten Lebensjahr ausgebildet und mit ca. 16 Jahren zu vollwertigen Kende. Davor werden diese angehenden Krieger und Jäger "Kendeki" genannt. Die Aufnahme in den Kriegerstand ist allerdings mit einigen durchaus gefährlichen Prüfungen und Aufnahmeriten verbunden. Diese umfassen

Zähne, Krallen, Schuppen oder andere Körperteile des erlegten Tieres werden in einen Totembeutel genäht um den Hals getragen. Größere Teile werden auch in das Haar geflochten oder anderweitig befestigt. In der Vorstellungswelt der Etende geht dabei die Kraft des Tieres auf den Kende über. Erweist er sich später im Kampf als feige, so wird ihm dieser Beutel genommen und er wird zum Le'gede (falls der oder die Betreffende ob dieser Schande nicht gleich Selbstmord begeht).

Es gilt für die Kende übrigens auch als große Schande die durchaus geachteten Le'gede oder auch in Not befindliche Gefährten nicht beschützen zu können.

Herrschaft

Jede Stammesgruppe der Etende wird von einem Ältestenrat aus meist 6 Personen geführt, der zu gleichen Teilen aus Kende und Lege'de besteht. Daneben gibt es auch einen Häuptling aus dem Kreis der Kende, der als erfahrenster Krieger jedoch nur in Kriegszeiten oder im Verteidigungsfall echte Befehlsgewalt besitzt. Dennoch gilt es als große Ehre unter den Kende zum Häuptling ernannt zu werden und dem Häuptling wird daher viel Respekt entgegengebracht.

Fremde

Wer den San'doog an seiner Nordseite durchfährt oder das Gebiet der Etende betritt tut gut daran sich bei ihnen vorzustellen und mit einer gewissen Demut Geschenke zu übergeben. Hierbei kommt es weniger auf einen hohen Wert der Geschenke an, sondern mehr um den Aspekt der Unterwürfigkeit, mit denen Fremde sich den Entende unterordnen. Die Etende werden die Geschenke üblicherweise betont verächtlich entgegennehmen, anschließend aber die Weiterreise genehmigen oder auch ihre Bereitschaft zum Handel signalisieren. Allerdings erlauben die Etende üblicherweise nicht, dass Fremde innerhalb ihrer Dörfer oder in deren unmittelbaren Nähe übernachten.

Wer ohne Genehmigung der Etende ihr Gebiet durchquert oder es an der nötigen Demut missen lässt, riskiert Angriffe.

Religion

Die Etende betreiben einen bizarren Ahnenkult. Sie trocknen ihre Toten über Feuern und stecken die so präparierten Mumien auf Pfähle, die bizarre Friedhöfe ein Stück vom Dorf entfernt bilden. Im feuchten Dschungel halten die Mumien natürlich nicht allzu lange, zumal sie allerhand Getier als Nahrung dienen. In der Vorstellungswelt der Etende geht dabei jedoch der Geist des Toten auf die Tier- und Pflanzenwelt über und gelangt von dort schließlich an die Kende und Le'gede zurück.

Mittler in diese Ahnenwelt sind Schamanen (die "Tendeke"), die außerhalb der Dörfer leben. Sie sind auch die Einzigen, denen es erlaubt ist die Friedhöfe aufzusuchen, für alle anderen sind diese Stätten tabu. Die Schamanen werden meist schon als Kinder ausgewählt. Oft sind dies Kinder, die in irgendeiner Weise verkrüppelt sind und dann von den Schamanen als Nachfolger ausgebildet werden.

Die Tendeke leben zwar außerhalb des Dorfes (meist in Höhlen oder anderen Einsiedlerstätten), sie werden aber vom Dorf versorgt und sie haben jederzeit das Recht Versammlungen aufzusuchen und dort Ratschläge zu erteilen. Auch sonst sucht man sie gerne auf, um sich Rat zu holen - zumal die Tendeke einem Schweigelübde über das dort Gesagte unterliegen.

Verhältnis zu anderen Stämmen

Das stolze Gebaren der Etende, aber auch ihr Wohlstand, der für Überfälle reizt, wirkt sich auf ihr Verhältnis zu den Nachbarvölkern aus. Insgesamt haben die Etende durch ihre recht zentrale Lage im Mirwad viele Kontakte zu anderen Stämmen.