Ozawadj's Vision
Ich hatte letzte Nacht einen beunruhigenden Traum. Ich musste deshalb den Rat der Geister einholen. Ich habe von einem Blutmond geträumt. Der Berg ist in Aufruhr, ich spüre es!
Manchmal, wenn der Wind von Osten weht und den Regen vom Meer herüber treibt, liegt das Böse in unruhigem Schlaf. Es wälzt sich hin und her und träumt von Blut und Rache. Dann ist die Zeit der Heimsuchung gekommen. Dunkle Mächte ballen sich zusammen. Mächte, denen wir nichts entgegenzusetzen haben!
In meinem Traum habe ich gesehen, wie das Böse erwachte und vom Gipfel herabstieg. Gestalt- und formlos wandelte es zwischen den Bäumen umher und drang in unser Dorf ein. Eine weiße Nebelwand, die geräuschlos von Wigwam zu Wigwam zog und sich die kräftigsten Männer griff. Es war erzürnt und es war hungrig. Gemeinsam stellten wir uns ihm in den Weg. Wir kämpften, wir fochten, doch jeder Versuch, es zu töten, war zwecklos. Speere, Bögen, Messer - es prallte alles an ihm ab. Sechs Mal streckte es seine kalte tödliche Hand aus, sechs Mal musste einer unserer tapferen Ogichidaa sein Leben lassen. Dann kehrte das Ungeheuer zu seiner Zuflucht auf der Bergspitze zurück.
Etwas unvorstellbar Altes und Grausames haust da oben, und es verlangt nach Opfern. Ein Schutzzauber hat uns bisher vor dem Schlimmsten bewahrt, aber ich spüre, dass seine Kraft nachlässt. Wenn wir die Totentrommeln hören, ist es zu spät. Dann kommt der Dämon, Knochen umhüllt von Haut.