Die Vorgeschichte
(bis 17 v.G. / bis 600 v.D.)
Amusanien (heute Thibor)
Um das Jahr 1200 v.D. vereinte Arman die Axt die Länder Amusa und Sanita zu Amusanien. Arman war ein einfacher Holzfäller aus dem Grenzgebiet der beiden Reiche, der auf beiden Seiten in Konflikt mit dem Gesetz kam und zu einem Vogelfreien wurde. Er versammelte einige andere Vogelfreie und begann einen triumphalen und blutigen Zug durch die Ländereien, bei dem sich immer mehr Unzufriedene seiner Streitmacht anschlossen, bis er in einer Entscheidungsschlacht die vereinten Armeen Amusas und Sanitas besiegte, bei der beide Herrscher fielen. Arman erklärte sich selbst darauf zum König von Amusanien. Erstaunlicherweise war seine Regentschaft weit weniger blutig als es sein Kriegszug vermuten ließ und er war ein besserer Herrscher als es die beiden Herrscher vorher je gewesen waren. Dies mag daran liegen, dass er als einfacher Mann oft genug die Ungerechtigkeiten des Systems hatte erdulden müssen und dies als Grundlage dafür nahm, ein besserer Herrscher zu sein als seine Vorgänger. Er ehelichte einige Zeit später die älteste Tochter des sanitischen Herrschers, Adalia und begründete das Geschlecht der Armanen. Auch die Hauptstadt wurde in Armania umbenannt. Dieses Geschlecht führte Amusanien viele Jahrhunderte zu immer größerer Blüte und machte es zum vorherrschenden Land Allias.
Salania
Um das Jahr 1000 v.D. lebte im Salania-Archipel ein Volk, das sich nicht nur auf die Schifffahrt verstand, sondern das auch die arkanen Künste zu beherrschen gelernt hatte. Nur wurde der Platz auf den kleinen Inseln langsam etwas eng, so entschloss man sich, das Festland zu erkunden. Zwischen den von Zwergen bevölkerten Rihop-Bergen, der Halbinsel Bredo und dem Grünwald fanden sie einen fruchtbaren, aber weitestgehend menschenleeren Küstentrich vor, den die Salanier bald besiedelten. In kürzester Zeit wurde aus einem vor allem von Fischfang lebenden Inselvolk eines der größten und stärksten Völker Allias. Wie die salianischen Gelehrten erst viel später herausfanden gab es wohl zwischen den Zwergen und den Waldbewohnern einen Krieg, der in diesem für sie neutralen Gebiet ausgetragen wurde, zum Leidwesen der dort ansässigen Menschen. Dies löste eine Hungersnot und diese eine Seuche aus, bis der kümmerliche Rest nach Osten zog und den Salaniern so eine weite, menschenleere und wieder erholte Landschaft hinterließ. Magie war in Saliana immer mehr als nur Mittel zum Zweck und wurde auch und vor allem als Machtsymbol angesehen und zur Erhaltung und zum Erwerb von Macht und Reichtum eingesetzt. Darum gab es in jeder mächtigen Familie und vor allem im Herrscherhaus immer Magier, die sich diesem Ziel verschrieben hatten. 821 v.D. wurde Kartos I. zum Großfürst Salanias gekrönt, doch schon sein Sohn Kartos II. beendete 786 v.D. diese Linie, als er in einem fehlgeschlagenen Eroberungsfeldzug gegen Bredo fiel. Erst 695 v.D. wurde mit Zadastos I. wieder ein Großfürst gekrönt.
Beros
In diesem Landstrich, gelegen zwischen den Wolkenspitzen und dem Grünwald im Süden und dem Nifelwald und der Ebene von Harming im Norden, gab es lange Zeit kein geeintes Land. Viele kleine Grafschaften, Städte und Dörfer ohne adlige Herrscher übersäten die Landschaft um die Stadt Beros. Graf Lorgan III. von Beros begann um das Jahr 700 v.D. damit, sein bescheidenes Reich auf unblutige Weise zu vergrößern, sein Sohn Rowall I. führte diese Arbeit dann mit weniger Zurückhaltung fort, bis dessen Sohn Lorgan IV. das Werk mit blutigem Schwert vollendete. Doch die skrupellose Vorgehensweise sorgte zwar für raschen Gebietszuwachs aber auch für steigenden Unmut in der Bevölkerung, so dass bald mehr Soldaten nötig waren, das Land zusammen zu halten, als nötig waren, es zu erobern. In dieser unruhigen und aufrüherischen Zeit starb Lorgan IV. 655 v.D. kinderlos und Arunahap, ein Druide aus dem Grünwald, nutzte die Gelegenheit, sich in einem beispiellosen Coup den Titel des Grafen mit dem Segen der Priester selbst zu verleihen. Zuerst war das Volk und auch die Armee zu überrascht, um etwas gegen die Druiden zu unternehmen, bald schon stellten sie fest, dass sie das gar nicht wollten, da Arunahap ein gütiger und weiser Herrscher war. Er ging als Aron I. in die Geschichte Beros ein und begründete dessen Herrschergeschlecht.
Nifelwald
In diesem weiten Landstrich in und um den gleichnamigen Wald entstand ein weiteres größeres Reich (das größte Rondlands), als ca. 850 v.D. Oggel von Nifel sich zum König von Nifelwald ausrief. Zuerst kaum beachtet fiel einigen kleineren Herrschern erst einige Zeit später auf, das ihr Herrschaftsgebiet zu dem von Oggel beanspruchten Gebiet lag. Oggel hatte bei diesem gewagten Manöver die Reaktion dieser Herrscher genau richtig berechnet. Zwar hatte er das bei weitem stärkste und größte Heer und auch die stärkste Burg, doch all die kleinen Burgen und Städte einzeln zu belagern und zu erobern hätte viele Jahre gedauert, große Verluste gefordert und hätte auch durchaus in einer Niederlage enden können. Durch seine Ernennung zum König kamen nun aber die Herrscher einzeln, um Oggels Burg Nifel zu belagern, und es war für ihn und seine Armee ein Leichtes, die weit unterlegenen Heere der Angreifer aus der sicheren Deckung der Burg heraus zu besiegen und die Herrscher zu töten oder gefangen zu nehmen. So dauerte es kein Jahr, bis der Herrschaftsanspruch Oggels gefestigt war, da keiner mehr da war, um ihn streitig zu machen. Noch heute singen die Barden in ganz Rondland Lieder auf diese List Oggels, der dadurch auch zum Synonym für eine gelungene List wurde, daher der Ausspruch "schlau wie Oggel" oder "listig wie ein Nifel". Leider konnte keiner seiner Nachfahren Oggel das Wasser reichen, so dass Nifelwald zwar weitestgehend in den Grenzen Oggels weiter existierte aber danach nie mehr groß in Erscheinung trat.
Vengard
Um das Jahr 1000 v.D. war auch das heutige Vengard eine Ansammlung kleinerer Herrschaftsgebiete, doch schon früh erkannten einige davon, dass Größe auch Stärke bedeutete. So verbündeten sich manche zuerst um später durch Heirat oder Diplomatie zu verschmelzen, andere antworteten mit den selben Mitteln, um selbst nicht zu schwach dazustehen und so kam es, dass bis 800 nur noch 3 größere Grafschaften übrigblieben. Im Jahre 773 v.D. kam es zum Vertrag von Tharos. Hier gelobten die 3 Grafen, einander im Kriegsfalle beizustehen und sich gegenseitig zu unterstützen und nicht die Ländereien des anderen zu begehren. Faktisch kam dieser Vertrag einem Zusammenschluss gleich. So kam es dann auch, dass 726 v.D. ein weiterer Vertrag folgte, in dem der Zusammenschluss besiegelt wurde, das geeinte Land den Namen Vengard bekam und ein kompliziertes System festgelegt wurde, wie die drei Grafen das Land zusammen regieren konnten. 688 v.D. wurde mit dem Bau der Burg Vengard begonnen, der 682 v.D. abgeschlossen wurde. Im selben Jahr wurde festgelegt, dass in einem ritterlichen Turniere, bei dem jeder der Grafen mit 10 seiner Getreuen anzutreten habe, der neue König von Vengard bestimmt werden solle, der und dessen Nachkommen "für immer und auf alle Zeiten, ewiglich und immerdar zum unantastbaren Herrscher von Vengard ernannt werden solle und keiner der Unterlegenen darf fürderhin diesen Anspruch in Frage stellen, soll sonst seinem Leben und dem seiner Anhänger durch das Schwert ein Ende gesetzt werden." Graf Orloff II. von Tharos war zu diesem Wettkampf aus gesundheitlichen Gründen nicht angetreten (wahrscheinlich hatte er eher Angst um seine Gesundheit, da er von Kampf und Turnieren rein gar nichts verstand und lieber das schöne Leben genoss), so dass das Turnier ein Zweikampf zwischen den Grafen von Greiffenstein und von Rabelsbruck wurde. Die Partei des Grafen von Greiffenstein kämpfte dabei ohne Gnade und Rücksicht und tötete den Grafen von Rabelsbruck und 6 seiner Getreuen. Von diesem Schlag hat sich diese Grafschaft lange Zeit nicht erholt. So wurde Graf Urlich III. von Greiffenstein erster König von Vengard.
Ermest
Ähnlich wie in Salania entstand auch der Herrschaftsbereich von Ermest auf den vorgelagerten Inseln, wo noch heute die Hauptstadt liegt. Aber anders als in Salania entwickelten die Einwohner Ermests keine magischen Talente sondern vielmehr Handwerkliche. Als sich der Herrschaftsbereich auf das Festland auszubreiten begann, wurden auch die ersten Kontakte zu Zwergen geknüpft. Da die Ermester anders als die meisten anderen Menschen handwerkliches Geschick und Interesse besaßen, waren die Zwerge auch an Beziehungen zu ihnen interessiert. Da die Entfernung zwischen den Inseln und den Wolkenspitzen, in denen das Zwergenreich Akhalad Tokal lag und noch heute liegt, relativ groß war, bevölkerten die Ermester das ganze Gebiet zwischen den Bergen und der Küste, so daß eine gewisse Zweiteilung der ermestischen Kultur begann. War das Festland in erster Linie auf Handwerk spezialisiert und die am weitesten entwickelte (von Menschen besiedelte) Gegend Rondlands, Allias und wahrscheinlich ganz Damakars, wurden die Inseln zu einer Hochburg des Handels. Die Schiffe Ermests segelten über alle Meere und unterhielten Handelsbeziehungen zu den Kontinenten Zadar, Grom und sogar Turgia. Da Ermest ein langsam gewachsenes Land war, gibt es in der frühen Geschichte keine nennenswerten Konflikte und Kriege, selbst die Landnahme erfolgte weitestgehend friedlich unter Verschmelzung mit den vorhandenen Kulturen, da die technologische Überlegenheit sowohl den Gegner einschüchterte als auch ein gewisses Begehren erweckte, daran teilzuhaben. Tatsächlich sind teilweise Orte und ganze Landstriche zu Ermest übergelaufen, ohne das dieses zuvor ein Interesse daran gezeigt hatte.
Harming
Harming war ursprünglich kein Land sondern nur ein Stadtstaat. Schon früh hatten die Bürger Harmings den Vorteil eines koordinierten Gemeinwesens erkannt und sich zu einer größeren Stadt zusammengeschlossen, als andernorts schon Orte mit 100 Einwohnern als größere Siedlungen galten. Harming zählte nicht nur in die Tausende, sondern in die Zehntausende und schon vor 1000 v.D. hatte die Stadt über 100.000 Einwohner. Verglichen mit anderen Städten Rondlands war und ist Harming eine unvergleichliche Metropole. Die Versorgung der Stadt erfolgte über Handel mit den umliegenden kleinen Ländereien, wobei die Bezahlung vor allem in handwerklichen Dingen und Dienstleistungen bestand, weniger auch in Luxusgütern. Geld hingegen spielte keine Rolle, da dieses außerhalb Harmings nicht gebräuchlich war. 978 v.D. war der Punkt erreicht. an dem die Nachfrage Harmings an Nahrungsmitteln, Holz und Metallen die Nachfrage der Lieferanten an den Gegenleistungen so weit überschritt, dass diese ihre Lieferungen einstellten. Ein jahrhundertelanges Gleichgewicht war somit gestört. Harming, dass nicht lange ohne Nachschub existieren konnte, verhandelte daraufhin mit entfernteren Gebieten und konnte kurzfristig dadurch den Ausfall ausgleichen. Doch schon 977 v.D. erkannten die umliegenden Ländereien, dass sie ohne Harming auch nicht existieren konnten, da ihre Produktion auf die Versorgung der Stadt mit ausgelegt war. Statt in Verhandlungen einzutreten, entschloss man sich jedoch, die Lieferungen der entfernten Gebiete abzufangen und somit Harming zum Einlenken zu zwingen. Man hatte jedoch nicht mit der Reaktion Harmings gerechnet, die äußerst rabiat ausfiel. Wieder wurde nicht verhandelt, sondern man bewaffnete sich und stürmte die umliegenden Ländereien. In dem 3-monatigen Gemetzel wurde die Bevölkerung in den Ländereien weitestgehend ausgemerzt. Da keiner der Stadtbürger aber Interesse daran hegte, die Arbeit einfacher Bauern und Holzfäller zu verrichten, hatte man zwar die Anbauflächen, die Wälder und auch die Erzminen unter Kontrolle, aber an der Lage hatte sich nichts geändert. Harming schloß daraufhin einen Vertrag mit den entfernteren Gebieten, die ihnen seit letztem Jahr Rohstoffe und Nahrung lieferten, dass man sich, zusammen mit den nun brachliegenden Gebieten, zu einem Land zusammenschloss. So entstand das Königreich Harming, mit König Oloff als erstem König und einem Rat von 12 Grafen, die aus den umliegenden Ländereien stammten und als Kontrollorgan fungierte.