Die Gesellschaft der Nerfanis
- Rangordnung -
"Wag es nicht mich zu berühren, Schändlicher. Denn es ist nicht an Dir mich zu richten!"
der Kartefa Jurag an Meraf, aus Meraf und Irel
Die Gesellschaft Nerfans ist in Ränge gegliedert. Grundsätzlich kann dabei nur jemand über eine Person richten, die einen höheren Rang bekleidet:
Einen inzwischen mehr theoretischen Sonderfall bilden die Muras - die wenigen noch verbleibenden "adligen" Krieger, die der Priesterschaft gleichgestellt sind.
Der Kar
An der Spitze der nerfanischen Gesellschaft steht der Kar. Er ist der absolute Herrscher Nerfans und als solcher - zusammen mit seiner Familie - an keine Gesetze gebunden.
Das Amt des Kars wird an den ältestens Sohn vererbt, den der Kar im Normalfall mit einer seiner Schwestern zeugt. Alle weiteren Söhne sterben, sobald der neue Kar ernannt ist und selbst einen gesunden Sohn gezeugt hat. Nur falls kein Sohn existiert wird eine Tochter zum Kar (allerdings nur bis sie wiederum einen Sohn gebiert). Die Söhne und Töchter des Kar sind nicht nur Geschwister, sondern zugleich auch Ehepartner.
Der Kar, seine Geschwister und seine Nachkommen leben völlig zurückgezogen und von ihren Wächtern und Priestern behütet im Palast und Haupttempel von Nergor. Nur im Rahmen der heiligsten Zeremonien für Chenais zeigt er sich dem Volk. Obwohl er formal der absolute und oberste Herrscher Nerfans ist überlässt der Kar schon seit Meschengedenken die Regentschaft des Landes der Priesterschaft bzw. den obersten Priestern, den Karfas.
Die Priesterschaft
Die Priesterschaft (Kartefas) in Nerfan sind in Ränge eingeteilt. Den obersten Rang bekleiden die obersten Priester (Karfas).
Die Karfas
Die sieben Priesterschaften Nerfans sind hierarchisch aufgebaut und an ihrer Spitze steht jeweils ein Karfa (oberster Priester). Über sie kann formal nur der Kar selbst richten. Allerdings ist es in der Geschichte Nerfans schon des öfteren vorgekommen, dass ein Karfa eines ungeklärten Todes gestorben ist.
Praktisch liegt die Führung des nerfanischen Reiches in den Händen der Karfas, wobei jedoch bedacht werden sollte, dass der Einfluss der sieben Priesterschaften keineswegs gleichmäßig verteilt ist. Jede von ihnenist für einen bestimmten Bereich des gesellschaftlichen Lebens zuständig und in der Praxis gibt es hier große Unterschiede, was deren faktischen Einfluss betrifft.
Die Kartefas
Die Priester (Kartefas) sind in Ränge eingeteilt, wobei sowohl die Zahl der Ränge, als auch der Priester von Priesterschaft zu Priesterschaft verschieden ist. Selbst der vom Rang her geringste Kartefa steht in der gesellschaftlichen Hierarchie jedoch höher als ein gewöhnlicher Bürger, ein Menos. Nur ein im Rang höherer Kartefa der eigenen Priesterschaft (und theoretisch der Kar selbst) kann wiederum über einen Kartefa richten.
Die Muras
Der Priesterschaft im Rang gleichgestellt sind die Muras. Muras sind adlige Krieger, die im alten Karfan und später auch noch lange Zeit in Nerfan von Kindesbeinen an für das Kriegshandwerk ausgebildet wurden.
Heutzutage stellen die wenigen verbliebenen Muras nur mehr einen gesellschaftlichen Anachronismus dar, da nur der Kar neue Muras ernennen kann, was er seit Menschengedenken nicht mehr getan hat. Die wenigen verbliebenen Muras haben ihren Rang daher selbst an ihre Nachfolger abgetreten. Viele Nerfanis haben daher noch nie einen Mura zu Gesicht bekommen.
Die Menos
Die Menos ("gewöhnliche" Bürger) betrachten sich selbst als eigentliche Stütze des nerfanischen Reiches. In der Tat sind sie die einzige Bevölkerungsgruppe, die in Nerfan Steuern bezahlt und dafür im Umkehrschluss Rechtssicherheit gewährt bekommt.
Formal gibt es zwischen den Menos keine Rangunterschiede, allerdings neigen auch sie ganz erheblich zum Standesdünkel. Das Prestige eines Menos bemisst sich dabei aus einer Mischung aus dem ererbten Ansehen seiner Familie, dem zur Schau gestellten Reichtum (bei den Nerfanis gilt Bescheidenheit nicht als Tugend) und den herausragenden Taten, die er vollbracht hat.
Ein herausragender Künstler aus einer altehrwürdigen Familie gilt somit als von deutlich höherem Stand, als ein fleißiger Handwerker, der es zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Ohnehin liegt die Hauptarbeitslast nicht bei den Menos, sondern bei ihren Dienern, den Satas.
Die Satas
Nur ganz wenige, ziemlich arme Menos sowie Handwerker und Künstler verrichten selbst Arbeit. Die meisten jedoch beaufsichtigen diese nur und lassen die eigentliche Arbeit von ihren Bediensteten, den Satas ("Geduldeten") verrichten.
Die bedauernswerten Satas wiederum müssen im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben arbeiten, denn die meisten von ihnen erhalten für ihre Arbeit nicht mehr als Kost und Logis, sowie ein wenig Rechtssicherheit. Die Menos oder z.T. auch Kartefas für die sie arbeiten entrichten für ihre Diener nämlich eine ermäßigte Steuer, die diesen wiederum Schutz gewährt.
Allerdings kann dieser Schutz von ihren Herren jederzeit entzogen werden, was sie von einem Moment zum anderen in vogelfreie Urbas verwandelt. Zudem sind viele ihrer Herren nicht gewillt auch die Ehepartner und Kinder ihrer Satas bei sich aufzunehmen und für diese Steuern zu bezahlen. Einem Sata droht somit ständig der gesellschaftliche Abstieg zum Urba. Andererseits kann einem Sata, der auf welche Weise auch immer zu Geld kommt auch der Aufstieg zum Menos gelingen.
Die Urbas
Ganz unten in der gesellschaftlichen Hierarchie stehen die rechtlosen Urbas. Wer als Urba sein Dasein fristen muss, hat den Tod oder die Versklavung stets vor Augen, zumal es auch Menschenjäger gibt, die sich auf die Jagd nach diesen bedauernswerten Rechtlosen spezialisiert haben. Doch im Laufe der Jahrhunderte hat sich eine Subkultur unter den Urbas etabliert, die diesen Bedauernswerten wenigstens ein halbwegs geordnetes (wenn auch gefährliches und zumeist eher kurzes) Leben ermöglicht.
Urbas verrichten meist die niedersten, oft nur sporadisch auftretenden Arbeiten und leben somit von der Hand in den Mund. Wer einen Urba für eine Tätigkeit anstellt ist beispielsweise nicht verpflichtet ihn später auch dafür zu bezahlen - allerdings spricht sich dergleichen unter den Urbas rasch herum ...