Backend-Anmeldung | Tools | RPG-Table

Wie vom Erdboden verschwunden

Alex' erstes Damakar-Rollenspiel - die Spielercharaktere befinden sich aus unterschiedlichen Gründen im Gefolge des ehrenwerten Mobar Tiez, seines Zeichens ein junger Adliger. Dieser wurde von Skos Laang, dem Regenten der Provinz Kiji ausgesandt, um das geheimnisvolle Verschwinden einiger Dorfbewohner im äußersten Osten der Provinz aufzuklären.

Die Geschichte beginnt mit dem Eintreffen der Gruppe in dem Dorf Siri.

1. Spieltag (06.05.2008)

(aufgezeichnet von Malwin Dai)

Mobar und sein Gefolge werden bei ihrem Eintreffen sogleich vom Rat des Dorfes und dessen Vorsteher, dem ehrenwerten Kaleg Zard empfangen. Dieser unterrichtet sie über die bisherigen Geschehnisse. Demnach sind im Verlauf der letzten drei Monate insgesamt 7 Menschen in dem kleinen Dorf verschwunden:

Der zuletzt aufgeführte Fall ist dabei erst am gestrigen Abend geschehen und so begibt sich die Gruppe zum mutmaßlichen Tatort - einem Feld. Dort wollte die Frau nach Aussagen ihres Mannes Tree Well einen vergessenen Korb mit Werkzeugen und Saatgut holen, ehe es dunkel wird. Sie ist von dort nicht zurückgekehrt. Tion Bano, der einzige örtliche Polizist, hat immerhin noch festgestellt, dass die Spuren der Frau mitten im Feld (bei dem Korb) verschwanden und sowohl Malwin Dai, als auch Mai Li können dies bei genauer Untersuchung der Spuren auch bestätigen.

Zudem finden die Beiden noch etwas Blut auf der Erde - vielleicht nicht genug, um auf ein Massaker hinzudeuten, aber doch deutlich mehr als bei einer harmlosen kleinen Verletzung üblich wäre. Darüber hinaus wirkt die Spur der Frau so, als wäre sie vor etwas zurückgewichen. Von einem Angreifer sind jedoch keinerlei Spuren zu entdecken und die Spuren der Frau sind plötzlich weg, woraufhin die Gruppe erst einmal zwei Möglichkeiten ins Auge fasst:

Da sich in relativer Nähe des Tatorts einige Häuser befinden, begibt sich die Gruppe dort hin und spricht mit dem dortigen Bauern und dessen Angehörigen. Sie erfahren, dass zwei Angehörige der Familie am gestrigen Abend erst den Schrei einer Frau und dann noch ein weiteres Kreischen o.ä. gehört haben. Sie haben daraufhin aus dem Haus geschaut, konnten aber nichts weiter entdecken. Ein ähnliches Geräusch hat die Tochter des Bauern bereits am Tag des Verschwindens einer anderen Person gehört.

Die Gruppe rätselt daraufhin, was für ein Wesen die Verschwundenen wohl auf dem Gewissen haben könnte und wohin es sie wohl gebracht hat. Aufgrund des Geräusches und der nahe gelegenen, teils aufgegebenen Minen spekuliert die Gruppe, dass es sich auch um Riesen-Fledermäuse handeln könnte, die die Leute in ihre Höhlen verschleppt haben.

Sie begeben sie sich deshalb dort hin auf die Suche...

2. Spieltag (14.05.2008)

(aufgezeichnet von Shigen Rakamura)

Majet Lehh, ein Minenarbeiter, begleitet die Charaktere auf dem Weg zur Mine und erzählt ihnen einiges über die Minen an sich und über diese verlassene Mine speziell. Der Weg zur Mine ist von Gras und Büschen zwar zugewuchert, man kann jedoch erkennen, dass ab und zu hier Leute und Huftiere unterwegs waren. Kurz vor dem Mineneingang stehen noch einige verlassene Hütten mit Werkzeugen und Lagerstätten sowohl für die Kohle als auch die Minenarbeiter und die Arbeitspferde. Oberhalb der Mine erkennt Meister Omrin einige Nistplätze des blauschwänzigen Wandermurmlers, einer eher seltenen koyanischen Vogelart.

Am Mineneingang selbst finden sich wiederum Spuren von Menschen und Huftieren, jedoch finden die Gefolgsleute des Mobar Tiez dort auch seltsame Spuren von recht großen Krallen, die auf ein Flugwesen hindeuten, sowie einige relativ frische Blutspuren. Sie betreten die Mine und sofort schlägt ihnen ein modriger, verwesender Geruch entgegen. Nur wenige Meter hinter dem Eingang liegt das Gerippe eines Pferdes, an dessen Geschirr noch ein Wagen mit Steinen hängt. Das Pferd wurde offensichtlich von Tieren (unsere Flugwesen?) bis auf die Knochen abgenagt. Ein kleines Stück weiter befindet sich am Boden das ebenfalls abgenagte Skelett eines Mannes, wahrscheinlich Uram Jutts, eines Minenarbeiters. Kurz darauf erreichen sie einen senkrechten Aufzugsschacht, der wohl zum Transport der Kohle zwischen den Ebenen gedacht ist. Das Seil ist abgerissen. Die Charaktere umrunden den Schacht und kommen an eine Kreuzung. Sie entscheiden sich für den Weg nach oben und finden dort den Aufzugsmechanismus und die Skelette zweier Pferde, die diesen Mechanismus wohl bedient hatten. Dann geht es weiter den Weg ganz hinunter, doch weit kommen die Charaktere nicht, denn plötzlich werden sie von drei Rakkon angegriffen, einer großen Version eines fliegenden Hundes. Malwin feuert seine Armbrust ab und mit Hilfe von Meister Omrins aufmunternden Worten und Mai Lis Blitzen können die beiden Krieger Rando und Shigen die Biester schnell erlegen.

Meister Omrin stellt dabei fest, dass es sich wohl noch um Jungtiere handelt und so rechnet die Gruppe damit, dass es auch irgendwo noch die Elterntiere geben muss. Auf der nächsten Minenebene befindet sich ein kleiner Aufenthalts- und Lagerraum, in dem allerdings nur einige verfaulte Nahrungsmittel und Werkzeuge zu finden sind. Beim Abstieg zur nächsten Ebene werden sie wieder von drei Rakkon angegriffen, auch hier ist der Kampf kurz und erfolgreich. Auf dieser Ebene finden die Helden wiederum ein Pferde-Skelett und eine Lore, am anderen Ende des Ganges jedoch treffen sie auf eine größere Höhle an deren Decke sechs Kokons hängen. Sofort werden sie auch von sechs weiteren Rakkon-Jungtieren angegriffen. Da sie Meister Omrin diesmal zur Rückendeckung einige Meter zurückgelassen haben, müssen sie ohne dessen aufmunternde Worte in den Kampf gehen, was sich durchaus als schwierig erweist, vor allem nachdem Malwin mit seinem Degen statt der Rakkons plötzlich Shigen trifft. Dieser wird während des Kampfes noch zwei weitere mal getroffen, jedoch diesmal glücklicherweise von den Rakkons, deren Krallen nicht ganz so spitz und scharf sind wie Malwins Degen. Angestachelt von dem Schmerz erledigt Shigen zwei der Angreifer und auch die anderen Kämpfer sind erfolgreich, allen voran Rando.

Gerade noch rechtzeitig, denn aus einem Gang von unten kann man nun deutlich Geräusche hören, die sich rasch nähern. Und selbst denen, die nicht wie Rando mit einem besonders guten Gehör ausgestatt sind, wird schnell klar, dass sich hier etwas größeres nähert. Und tatsächlich, aus der Dunkelheit erscheint Papa Rakkon persönlich und stürzt sich auf die Eindringlinge. Diese jedoch reagieren schneller und jeder der drei Kämpfer kann einen guten Treffer landen, bevor Papi überhaupt zuschlagen kann. Diese drei Treffer reichen aus, um ihn zu seinen Söhnen und Töchtern zu schicken.

Auf der untersten Ebene schliesslich finden die Charaktere nochmals einen Raum mit sechs Kokons an der Decke, die jedoch auch leer sind. In der anderen Richtung jedoch machen sie eine erstaunliche Entdeckung. Am Ende des Ganges haben die Arbeiter ganz offensichtlich eine Mauer entdeckt und durchbrochen und somit den Zugang zu einer unterirdischen Grabstätte freigelegt. Durch den engen Durchbruch können die Helden neben vier großen Kriegerstatuen noch einen Steinsarkophag entdecken, jedoch hat sich hier auch das Muttertier niedergelassen. Malwin und Omrin können zwar noch jeweils einen Schuss auf das Tier abgeben, dann jedoch muss sich Rando alleine mit seinem Anderthalbhänder gegen dessen Angriffe erwehren. Dies tut er auch meisterhaft und nach wenigen Schlägen ist auch dieses Hindernis aus dem Weg geräumt.

Die Untersuchung der Grabstätte und der drei angrenzenden Räume fördert folgendes zu Tage: Der Tote ist allem Anschein nach ein gewisser Hires, der mit seiner Gruppe "Der Zorn Kors" gewaltsam für eine Spaltung Koyas in West und Ost kämpfte. Vor etwa acht Jahren verschwand er plötzlich von der Bildfläche und die Charaktere wissen nun auch warum. Der ursprüngliche Eingang zur Grabstätte ist zugeschüttet oder zusammengebrochen, doch in seiner Nähe versteckt sich die zwar verstörte, ansonsten aber relativ gesunde Avena Well, die von Rando und Omrin kurz versorgt wird, bevor sie mit dem Minenarbeiter nach oben geht. Ein Raum unterhalb des Grabes läßt darauf schliessen, dass die beiden Rakkon-Elterntiere hier absichtlich als eine Art Wächter platziert wurden. Ansonsten findet sich in den Räumen, sehr zum Leidwesen Malwins, nichts von großem Wert, so dass der entbrennende Streit über die Legitimierung einer Grabplünderung sowieso ohne Belang ist.

Mobar Tiez ist natürlich mit dem Ergebnis der Aktion sehr zufrieden, wurde ja nicht nur der Grund für das Verschwinden der Menschen gefunden und beseitigt, es wurde ja auch die Frau noch lebend gerettet und zusätzlich noch die Leiche Hires' gefunden, so dass endlich Gewissheit über dessen Verbleib herrscht. Und so begibt sich der ehrenwerte Mobar Tiez mit seinem Gefolge und der Leiche Hires' wieder auf die lange Reise zurück nach Kiji...