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1. Neue und alte Freunde

Die Helden kehrten nach längerer Zeit im weiten Land in die eroberte Stadt Luanag zurück und haben sich erst einmal eine Pause gegönnt.

1. Spieltag (04.12.2012)

(aufgezeichnet von Kulsar-Tar)

Seit ungefähr 3 Monaten sind wir nun schon in Luanag und das Ende des Winters naht. Wir sind in der 2. Burg untergebracht, da wo auch Wokatul sein Dach überm Kopf hat. Der Ältestenrat soll in nächster Zeit tagen, dazu gehören neben Shakatul auch seine Frau, Mutter und andere Familienangehörige und natürlich Wokatul. Der rondländische Magier Melando als auch einer der Generäle sind allerdings zurzeit nicht in Luanag.

Als wir eines Tages gerade beim Essen sind, kommt ein Bote zu Wokatul und berichtet, dass ein junger Dakorianer angekommen ist, der ihn dringend sprechen möchte. Dieser wird dann auch vorgelassen und ein rotblonder Soldat (allerdings ohne Abzeichen auf der Kleidung) kommt herein, der sich als Jogan aus Uskalon vorstellt und ein ehemaliger bzw. desertierter Hadrim ist. Seine Mutter war Lady Tizia von Jor, die allerdings von Lord Sanbar getötet wurde, da er ein unehelicher Sohn ist. Deswegen möchte er Rache am Lord üben und sieht in den Plänen von Wokatul eine gute Möglichkeit, dies zu verwirklichen. Insgesamt wirkt er aber etwas verunsichert, hat er doch von den 4 großen Helden schon so einiges (teils beängstigendes) gehört. Es folgt eine kurze Vorstellungsrunde und bei einer Runde Yasi-Milch wird erstes Vertrauen aufgebaut… Da haben andere mir bekannte Dakorianer schon deutlich geschwächelt.
Auch unser Ex-Gefangener und Mitbringsel Melwin kommt eher zufällig vorbei und es stellt sich schnell heraus, dass er und Jogan sich aus Maradim kennen. Daraufhin hat Wokatul auch einen kleinen Auftrag an die zwei, die nämlich eine möglichst genaue Karte von Maradim anfertigen sollen.
In den nächsten Tagen lade ich den Ex-Hadrim zu einem Trainingskampf ein, was meinen Respekt vor dakorianischen Soldaten nicht steigert, sondern mich zuversichtlich auf weitere Aufträge im Feindesland stimmt. :-)

Auch die Ratssitzung findet dieser Tage statt und Wokatul hat danach einen neuen Auftrag für uns: Es werden Boten für einige spezielle Übermittlungen gesucht…
Warum gerade wir hochdekorierten Veteranen und der Neuankömmling Jogan dazu die Richtigen sind, erklärt er uns natürlich auch. Es geht zunächst um eine Nachricht an Lady Dirdre aus dem Hause Jor, zuletzt um eine Nachricht an Lord Tarin (oder seinen Vater Cirulan) aus dem Hause Taim und eine besondere Aufgabe dazwischen erwartet uns in Maradim, wo wir Lady Dara Taim, die letzte Nachkommin des Hochlords, auf eine Reise mitnehmen sollen, von der sie bisher noch nichts weiß!
Zusätzlich nimmt mich Wokatul noch zur Seite und gibt mir ein paar Erläuterungen mit auf den Weg, die sich vielleicht im weiteren Verlauf des bevorstehenden Abenteuers als mehr oder weniger wichtig herausstellen werden…

Wir begeben uns dann sofort am nächsten Morgen auf eine ungefähr 8-tägige Reise ins Grenzgebiet zu Jor. Auf dem Weg passiert nichts Besonderes. Unterwegs in einem Rasthaus begegnen wir aber zufällig (???) einem Diener von Pokatul, dem ältesten Sohn von Shakatul. Am Grenzposten treffen wir auf den Hauptmann Karsa, der uns noch mit weiteren Informationen zur aktuellen Situation vor Ort versorgen soll.

 

2. Spieltag (20.12.2012)

(aufgezeichnet von Jogan)

Hauptmann Karsa gibt einen kurzen Lagebericht...Wir erfahren, dass die Damen in Jor ein Heer von mehreren tausend Mann aufgestellt haben. Uns stellt sich nun die Frage, wie wir möglichst unbesehen in die Lande meiner Mutter gelangen können. Ist dies nicht eine unwirkliche Situation für mich? Ungesehen, unerkannt als Dakorianer an der Seite der Feinde auf Heimaterde herumzuschleichen? Nun wie auch immer, ich habe mich für diesen Weg entschieden, mag er auch kein leichter sein.

Es entbrennt eine beachtliche Diskussion, wie wir am besten heimlich nach Jor gelangen könnten. Hier, nicht weit entfernt, könnten wir den zu dieser Jahreszeit noch zu gefrorenen Fluß wohl überqueren, vielleicht würden wir trockenen Fußes auf der anderen Seite ankommen, doch…Der Winter geht…

Ich mache den einzig durchdachten Vorschlag und erkläre mich bereit, diesen ganzen Postjob alleine durchzuführen und die Gefährten später wieder zu treffen, doch es scheint man mißtraut mir. So bekommen wir letztlich einen Führer, der nichts anderes als ein Wo-Kai Spion ist, zugeteilt und dieser überaus ehrbare Mann (?) wird uns über das Wasser bringen.

Da ertönt vor dem Zelt Getöse. Eine beachtliche Streitmacht der Wo-Kai unter Suka Tar oder wie auch immer der Wilde heißt, trifft ein. Trifft ein - nein reitet vielmehr vorbei und nimmt im Ritt neue Vorräte auf. Dieses Herr scheint nach Uskalon unterwegs zu sein. Uskalon allein der Name meines Hauses läßt mich erzittern. Immer kälter rinnt mein heißes Blut durch meine Adern und mein Herz pumpt meine aufkommende Wut in jede kleinste und entfernteste Zelle meines Körpers. Der Lord, Sanbar – er muß sterben. Nichts wünsche ich mir mehr, als eigenhändig seinen letzten Atemzug aus seinem verfluchten Körper herauszudrücken. Das letzte was er hören solle, sei der Name meiner Mutter.

Eine ferne Stimme in meinem Schädel teilt mir mit, daß Tor´Kal ein seltsam anmutendes Paket bei Kulsar, dem Schrecklichen entdeckt habe. Keine Ahnung, was das soll, aber diese vier Reiter sind mir sowieso noch mehr als unheimlich, wenngleich so manche Geschichte, die ich hörte wohl doch etwas übertrieben war. Und niemand hier scheint wirklich eine Ahnung zu haben oder zu wissen wofür und weshalb hier Krieg geführt wird, weshalb meine Heimat gebrandschatzt wird. Meine Heimat? HA! - Was ist Heimat? Dakor existiert schon lange nicht mehr, nur kleine und große Grafschaften, die sich gegenseitig belauern. Dieses Land hat es ja nicht anders verdient, als erobert zu werden. Jedenfalls ich kenne mein Ziel.

Wenn wir schon hier den Briefträger geben sollen, so mache ich den Vieren den Vorschlag, selbst einmal zu sehen, welchen Brief mit welchem Inhalt wir da eigentlich übergeben sollen. Vielleicht steht da drin: Tötet die Überbringer? HA!- Ja auch das wäre ein Ende. Die schrecklichen Vier getötet, als sie den Briefträger spielten…ich höre schon die neuen Lieder und Geschichten.

Ich höre Worte wie Ehre und Tugendhaftigkeit und traue meinen Ohren nicht. Sie wollen wirklich nicht wissen, was wir hier transportieren! Nun so sei es, ahnungslos ins Verderben, was kümmert es mich, ich will nur Sanbar…Sanbar…Sanbar. Heute Nacht träume ich den roten, den blutroten Traum.

Gegen Mittag des folgenden Tages brechen wir in leichtem Schneefall durch die bleichen Lande auf. Pitu, die falsche Schlange ist der Späher, der uns zur gefrorenen Furt bringen soll. Unterwegs sehen wir eine kleine Gruppe Fußgänger, wohl Flüchtlinge aus Jor. Wie alle Dakorianer, die kaum mehr besitzen als, das was sie am Leib haben, leidet das Volk unter dem Krieg. Ein Soldat, der dein Haus zerstört und dein Weib schändet ist dein Feind - egal welche Uniform er trägt. Pitu führt uns zu einer Flußbiegung, die uns ein wenig Deckung in der Nacht bieten kann, wenn wir uns hinüber schleichen werden. Er selbst die feige Schlange, wird uns natürlich nicht begleiten. Nicht alle Wo-Kai sind schreckliche Krieger! Diesem da…selbst für einen unserer Jünglinge wäre er kein Gegner, ihm würde ich noch nicht einmal meinen Notdurfteimer anvertrauen und ihm müssen wir hier unser Leben anvertrauen. Wie lange ist es her, dass ich Hadrim war? Es muß ein fernes Leben gewesen sein.

Morga-Kun sieht am anderen Ufer ein Aufblitzen, möglicherweise Dakorianer, möglicherweise, werde ich schon bald Dakorianer töten. Jogan, der Verräter, das wird mein hochgeachteter Name sein. Im Verrätergewand der Dunkelheit schleichen wir also über den Fluß und natürlich werden wir entdeckt.

Dieser unscheinbare Gerhan Lorpi, erscheint in dieser Nacht irgendwie nicht ganz bei sich zu sein. Ständig stolpert er über seine eigenen Füße und schlittert ein ums andere Mal den Abhang der Wetterspitze hinab. Ich bin nicht sicher, ob sein Gemächt, all die Schläge der Wurzeln und Äste, die er dabei mitnimmt überstehen wird. Reden scheint heute zumindest nicht sein Ding zu sein, auch hören wir keinen Schrei von ihm. Der folgende Kampf auf der Wetterspitze nimmt keinen raschen Verlauf und neuerlich überkommt mich die Gewißheit, daß diese Vier, von denen ich doch soviel Grausames hörte, auch nur lauwarmes Wasser in den Schnee pissen. Einer von Ihnen allerdings, einer von Ihnen….Kulsar… Kulsar ist besonders, dieses Tier scheint mitunter in eine Art Blutrausch zu gelangen und so ist es auch in dieser Nacht. Mit brachialer Gewalt schlägt er auf die Dakorianer ein und da ich noch immer Dakorianer bin, bekomme ich auch seine Hiebe ab. Die Geschichten von den Vieren, sollten wohl zu der Geschichte der einen Bestie umgeschrieben werden.

In dieser Nacht habe ich keinen Dakorianer getötet, ich habe einen entkommen lassen. Doch ich fürchte, Kulsar hat dessen Blut getrunken.

 

3. Spieltag (02.01.2013)

(aufgezeichnet von Morga-Tul)

Wir unter suchen den Rastplatz der Frischverstorbenen nach Spuren ihrer Herkunft und ihrem allgemeinen Zustand. Es sind Soldaten aus dem Hause Jor. Unser Weg führt uns nach Nord-Osten. Nach dem wir ein paar Pfade gekreuz haben, folgen wir einem, der in unsere gewünschte Richtung führt. Etwas später kommen wir an einen großen zugefrohrenen See, nur wissen wir nocht nicht vor welchem der beiden großen Seen in Jor wir uns befinden. Wir treffen auf einen Wageneines Schaustellers und können sie nach dem Weg fragen. Er sagt uns das Marfatat, die Stadt zwischen den Seen, von uns aus nördlich liegt und wir uns also am kleineren der beiden Seen befinden.

Nach einer halben Stunde erreichen wir Marfatat und wir begeben uns zum Stadttor. Als wir die umtriebige Stadt getreten, merken wir das Jondrastag ist. Wir werden sofort um ein Weinpfand gebeten und Morga-kun bezahlt es dem angetrunkenen gern. An diesem Feiertag gelten die meisten moralischen Gesetze nicht und Sklaven sind für einen Tag frei oder von ihren Pflichten entbunden. Im östlichen Teil der Stadt finden wir eine Unterkunft, die ein Hort des Stumpfsinns ist. Die Herberge "Zur Trompete" bietet nichts was auch nur ein bißchen an Spaß erinnert. Um die Stimmung nicht ganz absacken zu lassen, begeben wir uns in den Trubel der Stadt auf eine warmes Mahl und ein paar alkoholische Getränke. Gerhan sieht sich nach den Schausteller von heut nachmittag um, diese wollen das Stück "Der Fall der steinernen Wacht" aufführen. Doch anscheinend finden sie für ein solches Drama heut kein Gehör. Als Gerhan sie findet, ist ihr Wagen umgestützt und sie werden von Betrunkenen angepöbelt. Er holt den Rest von uns dazu und wir können den Leuten helfen ihren Wagen wieder aufzurichten, die Betrunkenen haben sich schon zu größten Teil verzogen, als wir eintreffen. Den Abend lassen wir in einem guten Gasthaus ausklingen. Gerhan spendiert den gefrusteten Schaustellern ein Bier. Er überzeugt sie doch ehr was fröhliches oder etwas was zur Stimmung passt zu spielen. Darauf hin wir in einem Eck des Lokals "Die lustige Wirtin" aufgeführt, so wird es noch ein schöner Abend. Gerhan zeugt noch einen kleinen Schausteller oder Schaustellerin. Seine Maqsi wird ihn vermissen.

 

4. Spieltag (10.01.2013)

(aufgezeichnet von Tor'kal-tar)

Am frühen Morgen brechen wir erneut auf und verlassen die Stadt. In der Gegend scheint es nur ein paar vereinzelte Gehöfte zu geben, weswegen wir unbehelligt und schnell vorankommen. Ich reite immer wieder ein Stück voraus und kurz nach Mittag entdecke ich dann von einem Hügel aus auch die Stadt. Nachdem die anderen zu mir aufgeschlossen haben, beobachten wir die Stadt zunächst ein wenig, wobei Morga-Tul einige Türme auffallen, die am Rande des Sees stehen. Wir vermuten, dass diese Türme zur Festung Jorhain gehören.

Ausgerechnet Kulsar erinnert sich daran, dass die Häuser Jor und Uskalon vor einigen Jahren, als Jogans Mutter noch lebte, ein eher frostiges Verhältnis hatten, das sich jedoch mittlerweile wohl ein wenig beruhigt hat. Ich leihe mir mal dieses seltsame Fernrohr und beobachte damit die Stadt, doch es fällt mir nichts besonderes auf, alles scheint ruhig zu sein. Also reiten wir in die Stadt hinein und machen uns auf die Suche nach einem Gasthaus, woraufhin uns das "Ross" empfohlen wird, wo wir uns dann auch einquartieren.

Während Kulsar lieber im Gasthaus bleibt, er ist vielleicht doch zu auffällig, begeben wir anderen uns zur Burg, nachdem einige sich noch in ein Badhaus begeben (schon wieder waschen?). Jogan, der mir teilweise etwas geschwätzig vorkommt (aber sind sie das nicht alle, diese Dakorianer?), erzählt natürlich auch gleich während des Badens beinahe unsere ganze Geschichte einem wildfremden Händler, wie ich später erfahre. Dieser erzählt den badenden Dakorianern etwas über die Machtverhältnisse der Häuser Jor und Uskalon, warum hier immer irgendwelche Frauen das sagen haben, verstehe ich immer noch nicht.

Obwohl ich weder lesen noch schreiben kann, bin ich derjenige, der den Vorschlag macht, das Sigel des Briefes, den wir der Lady Dirdre aushändigen sollen, genauer unter die Lupe zu nehmen. Es ist deutlich zu erkennen, dass es aus dem Hause Jor stammt.

Als wir an der Burg ankommen spricht Jogan die Wachen an, und obwohl ich nicht alles ganz genau verstehen kann, werden wir erst eingelassen, als Jogan das Wort "Lord" fallen läßt. Daraufhin werden wir in das Gästehaus gebracht und es wird Speis und Trank aufgetragen. Eine Dienerin namens Jendra kümmert sich besonders um unseren "Lord" und plaudert dabei auch ein wenig über ihre Herrin Dirdre, jedoch nicht gerade sehr nett. Mir kommt es sofort so vor, als wären ihre Worte wohl gewählt und überhaupt nicht so naiv wie sie uns glauben machen will.

Natürlich beginnt Jogan wieder zu schwätzen und ich bin geneigt, ihm kräftig in die Rippen zu boxen, unterlasse es dann jedoch, es wäre wohl etwas auffällig. Dann werden wir über die Brücke zur Hauptburg geführt, wo Jogan anbietet, dass wir freiwillig (!) unsere Waffen abgeben. Was für eine Art Krieger soll das denn sein? Kein Wunder ist Dakor dabei, den Krieg zu verlieren.

Wir werden dann durch einen Nebeneingang in das Hauptgebäude geführt und weiter in eine Art Arbeitszimmer. Kurz darauf betritt ein älterer Mann den Raum, gefolgt von einigen Frauen, von denen eine auch eine -bewaffnete- Wo-Kai ist! Als letzte betritt Lady Dirdre den Raum, und Jogan versucht natürlich wieder sofort, sich einzuschmeicheln. Dirdre jedoch ist sehr direkt und nach einem kurzen Gespräch wechselt dann auch der Brief seinen Besitzer. Dirdre reicht den Brief an den alten Mann weiter, der uns als Tanjo Jor bekannt ist. Er scheint etwas verwirrt bezüglich des Siegels zu sein. Dirdre öffnet und liest den Brief, als auch Jendra wieder den Raum betritt. An dem Augenkontakt der beiden Frauen meine ich zu erkennen, dass sie mehr sind als Herrin und Dienerin.

Natürlich möchte Dirdre nun mehr über den Verfasser des Briefes wissen, doch ausnahmsweise weiß Jogan nicht viel zu sagen. Daraufhin verschießt Dirdre den Brief in einer Schatulle auf dem Tisch und steckt den Schlüssel ein. Währenddessen fällt mir auf, dass die junge Wo-Kai Frau, die uns als Shai-Ti vorgestellt wurde, aufmerksam meine Beine mustert und da fällt mir auf, dass ich meine Hose wohl aus Versehen in der typischen Art der Wo-Kai geschnürt habe. Doch Shai-Ti sagt zunächst nichts darüber, scheint mich aber als Wo-Kai erkannt zu haben.

So langsam scheint auch Jogan zu merken, dass Jendra alles andere als die kleine, naive Magd ist. Er erkundigt sich dann auch nach der alten Herrin Ailina, die er gerne sprechen würde. Während wir anderen Dirdre in den großen Saal zum Abendessen folgen, besucht Jogan die mittlerweile wohl schon recht alte und schwache Ailina. Natürlich kann er es auch hier nicht lassen, beinahe unsere gesamte Mission zu erzählen, z.B. dass es sich bei dem Siegel des Briefes um das Siegel des Jotir, ihren Bruder, handeln könnte, den Mörder des letzten Hochlords, uns besser bekannt als Wokatul.

Währenddessen vertreibt sich Kulsar die Zeit im Gasthaus und schafft es sogar, weder jemanden zu töten, noch seine Tarnung auffliegen zu lassen. Tatsächlich entdeckt er auf der Straße sogar einen Wagen, bei dem es sich wohl um den Wagen der Compania Fantastika handelt, die wir gestern ja auch schon getroffen hatten.

Wenig später gesellt sich dann auch Jogan zu uns und Dirdre eröffnet uns, dass es wohl nach dem Essen noch eine kleine Darbietung einer Gauklertruppe geben wird. Es sind auch noch einige andere Ladies zugegen, ebenso ein Mahrnad, der ebenfalls Waffen trägt (warum wir unsere freiwillg abgegeben haben, werde ich wohl nie verstehen) und ein kleiner Zwerg, der, wenn man den Geschichten glauben darf, wohl ein sogenannter Polgi ist.

Nach dem Essen gibt es tatsächlich eine Vorführung, und zwar von besagter Compania Fantastika, und das Stück heißt, wie sollte es anders sein, "Der Fall der steinernen Wacht", eine Lügengeschichte in 3 Akten, wie sich danach herausstellen sollte. Shai-Ti gefällt die Geschichte ebensowenig wie mir, die einfältigen Dakorianer applaudieren natürlich erwartungsgemäß.

Danach möchte Dirdre nochmals mit Jogan und auch uns sprechen, so dass wir wieder in das schon bekannte Arbeitszimmer gehen. Dort fällt uns sofort auf, dass die Schatulle mit dem Brief offen steht und der Brief offensichtlich fehlt. Ich verdächtige in Gedanken sofort Jendra und auch Ailina könnte dahinter stecken, doch Dirdre persönlich durchsucht zunächst alle Anwesenden. Gerhan bemerkt daraufhin einen Mantel, der an einem Haken neben der Tür hängt und der offensichtlich Jendra gehört. Natürlich findet sich darin ein passender Nachschlüssel, denn Dirdres Schlüssel ist noch dort wo er sein sollte. Selbst mir kommt das ein wenig zu einfach vor, und Morga-Tul versucht auch sofort, mit Hilfe seiner magischen Kräfte, den Gemütszustand von Jendra zu erkunden, die zwar wie ein verängstiges Kind wirkt, jedoch genauso unschuldig. Offensichtlich möchte ihr jemand die Tat in die Schuhe schieben.

Dirdre ruft einen Wächter namens Yggildir, einen wahren Riesen und offensichlich erfahrenen Kämpfer, der allem Anschein nach aus dem fernen Norgon stammt. Ich habe schon einige Geschichten über die sagenumwobenen Krieger dieses faszinierenden Landes gehört, jedoch nie zu hoffen gewagt, jemals einen dieser unbesiegbaren Helden selber zu treffen. Yggildir erhält von Dirdre den Befehl, sofort die Burg zu schliessen und niemanden mehr hinaus zu lassen.

Ganz plötzlich beginnt Jogan damit, zu knurrren und an allen möglichen Dingen zu schnuppern und es hat sogar den Anschein, als würde er versuchen, sich mit dem Fuß hinter dem Ohr zu kratzen. Ich kann dabei wieder einmal nur mit den Augen rollen, dachte ich doch, dass es keinen seltsameren Dakorianer als Gerhan geben könnte, doch da hatte ich mich wohl geirrt.

Wir versuchen noch einige Theorien aufzustellen, was denn wohl passiert sein könnte und uns zu erinnern, welcher der Verdächtigen vielleicht während der Vorführung den Raum lange genug verlassen hat, um die Schatulle zu öffnen und den Brief zu stehlen, kommen jedoch zu keinem befriedigenden Ergebnis.

Kurz darauf erscheint eine weitere Wache, die Tanjo Jor etwas ins Ohr flüstert, was dieser daraufhin auf die gleiche Art an Dirdre weitergibt. Sie fragt uns, ob nicht noch jemand in unserer Runde fehlen würde, und wir werden daraufhin gebeten, Kulsar aus dem Gasthaus zur Burg zu bringen...

 

5. Spieltag (24.01.2013)

(aufgezeichnet von Gerhan Lorpi)

Morga'tul begleitet eine Wache zu unserem Gasthaus, um Kulsar abzuholen, denn wer unseren heißblütigen Wokai kennt kann sich ausmalen was passiert, wenn ein fremder Dakorianer ihn auffordert mitzukommen. Bei der Gelegenheit werden auch unsere Pferde und unser Gepäck (samt diverser Klimperbeutel von mir) auf Schloss Jorhain gebracht. Als Kulsar aufgefordert wird, seine Waffen abzulegen, behält er die kleinen nei sich und gibt dennoch ein beachtliches Arsenal größerer Waffen ab.

Wir kommen alle bei Lady Dirdre an und können sie davon überzeugen, dass es für uns von Vorteil wäre, den Inhalt des Briefes zu kennen, da dies Rückschlüsse auf den Dieb zulassen könnte. Erstaunlicherweise kann sie den ganzen Brief Wort für Wort aus dem Gedächtnis rezitieren. Ist da Magie im Spiel oder hat die Lady von Jor ein so überdurchschnittlisches Gedächtnis?

In dem Brief gibt sich Wokatul als ihr Onkel Jotir Jor zu erkennen (was wir ja schon lange geahnt und seit kurzem auch gewußt haben). Er schwafelt viel und schmiert der guten Lady Honig ums Maul, bis er zum Punkt kommt: Er bietet dem Hause Jor einen Pakt mit Shakatul an. Ähnliche "Pakte" haben schon seit Jahrhunderten Laden- und Wirtshausbesitzer mit den örtlichen Räubern geschlossen, Shakatul droht mit Angriff, sollte Jor die Waffen erheben. Er betont, dass er ein solches Angebot nur einem Haus machen könne und dafür sein eigenes erwählt habe. Er sagt auch, dass die Wokai Bahrin und Uskalon angreifen wollen, ein Umstand, der für Jor eher positiv ist.

Wir überlegen, welche Folgen eine Pakt für das Haus Jor haben kann, aber die Folgen, keinen Pakt zu haben, kann man ja in Luan da Bai und auch in Kroin und Uskalon deutlich erkennen. Lady Dirdre entlässt uns für heute und während Kulsar Shai-Ti mustert und dabei auffällig lüstern wird, überlegen wir noch eine Weile, wer Interesse an dem Brief haben könnte. Lady Dirdre geht derweil zu ihrer Tante Lady Ailina um mit ihr ein paar Takte zu reden. Dazu lassen wir auch noch einmal die Zusammenhänge Revue passieren und grübeln etwas herum.

Wir überlegen, ob Shakatul tatsächlich einem Haus einen Pakt anbieten möchte, oder ob das auf Wokatuls Mist gewachsen ist. Wir überlegen auch, was genau hinter dem Überfall auf Dakor steht, ob Shakatul selbst Hochlord werden möchte, ob er Wokatul/Jotir auf den Thron hieven möchte oder ob Jotir hier ganz eigene Pläne verfolgt und Shakatul dabei nur benutzt. Shakatul scheint Wokatul schon etwas schuldig zu sein, da dieser ihm zu seinem Aufstieg verholfen hat, aber wie weit die Dankbarkeit reicht, ist dann doch fraglich.

Wir reden auch noch einmal darüber, dass Ailina und Jotir noch eine weitere Schwester, Morana, hatten, auf die der Hochlord eine Auge geworfen hatte. Diese jedoch hatte kein Interesse und der Hochlord, Zurückweisung nicht gewohnt, ließ sie dafür ermroden oder tat dies sogar selbst. Jotir hat den Hochlord in erster Linie aus Rache für seine Schwester getötet.

Während wir so herumüberlegen fällt (ausgerechnet) Tor'kal auf, dass Todd, der Wächter, den Lady Dirdre als Wache für Jendra abkommandiert hatte, im Raum steht. Darauf angesprochen behauptet er, dass ein Diener mit Namen Daryk ihm gesagt habe, das Lady Dirdre ihn sehen wolle. Das wird zwar von manchen als Ausrede empfunden, da sie es nicht vorstellen können, dass das Wort eines Dieners ausreicht, einen Befehl der Lady aufzuheben, aber ich mache ihnen klar, dass ja ein Lord oder eine Lady nicht jeden Befehl persönlich aussprechen kann und dass sich ein Diener schon gut überlegen sollte, ob er falsche Befehle weitergibt, da dies nicht nur auf sein Arbeitsverhältnis sondern auch auf seine körperliche Unversehhtheit negative Auswirkungen haben kann.

Tor'kal und Jogan gehen darauf mit Tanjo Jor zu Jendra, wobei Kulsar ihm noch ein Messer zusteckt, dass dieser so überrascht und offensichtlich anstarrt, dass ich unsere Hauptverdächtige Krana, der das aufgefallen ist, zur Rede Stelle. Da ich dies sowieso tun wollte, da die Gelegenheit günstig ist, wenn Lady Dirdre und Lord Tanjo nicht anwesend sind, schlage ich dabei zwei Fliegen mit einer Klappe.

Während Tanjo sich nicht zu einem Laufschritt herablässt, wollen Tor'kal und Jogan doch so schnell wie möglich bei Jendra sein, doch wissen sie nicht genau wohin. Jogan ruft ihren Namen, hört etwas und stürzt darauf in ein Zimmer, dass sich als das falsche herausstellt. Tor'kal hingegen öffnet das richtige Zimmer, in dem gerade ein mit einem Dolch bewaffneter Diener Jendra Richtung Fenster zerrt. Tor'kal stüzt sich sofort mit dem Messer auf ihn und attackiert ihn. Leider läuft es anders als geplant und statt dem Diener wird Tor'kal selbst verletzt. Mit aufgeschlitztem Arm und stark blutend zieht er sich wieder zurück um sich bei uns von Morga'tul verarzten zu lassen. Jogan übernimmt seinen Platz und der Kampf Zweihänder gegen Dolch ist doch eher zu unserem Vorteil, auch wenn sich die Waffe in dem engen Zimmer nicht als ideal erweist.

Ich habe inzwischen Lady Dirdre, die von ihrer Tante zurückgekehrt ist, Bericht erstattet und Tol'kar kommt dazu und kann den bericht ergänzen. Die Lady begibt sich daraufhin mit Shai-Ti und Kulsar zu Jendra, wo sie den Diener verhaften lässt, den Jogan inzwischen in die Knie gezwungen hat.

Ich nutze die erneute Gelegenheit, um das Verhör Kranas fortzusetzen. Diese druckst herum und ich bin so damit beschäftigt, ihr die Wahrheit zu entlocken, dass ich nicht bemerke, dass sie inzwischen am fenster angekommen ist, die Läden aufreißt und sich offensichtlich in den Tod stürzen möchte. Tol'kar hat dies zum Göück bemerkt und packt sie, ich komme dazu und Morga'tul hält sie zusätzlich mental fest.

Wir setzen sie auf einen Stuhl und versuchen es erneut und endlich bricht ihr Widerstand. Sie gesteht, dass sie den Brief für Lord Bahrin gestohlen hat. Sie hasst Lady Dirdre und erst recht Jendra, da bei Lady Ailina sie die Vertrauensposition inne hatte und nun als bessere Kammerdienerin fungiert, während diese Dirne mit zweifelhafter Vergangenheit ihre alte Position hat. Sie habe ihren Neffen Daryk zu benutzt, den Plan umzusetzen.

Lady Dirdre kommt dazu und erfährt auch, dass der Brief im Weinkeller versteckt sei. Sofort schickt sie Shai-Ti und andere los, um ihn suchen zu lassen. Obwohl Krana sagt, dass Daryk unschuldig sei und nur getan habem was sie ihm auftrug, sagt Lady Dirdre zu den Wachen, dass sie ihn töten sollen. Kulsar lässt sich so etwas natürlich nicht zweimal sagen und stößt dem sowieso von Jogan schon schwer Verletzten dessen eigenen Dolch in die Brust.

Morga'tul hat inzwischen die Zeit genutzt und ein Ritual der Wahrheitsfindung vorbereitet. Dazu hat er fünf Schüsseln mit Wasser um Krana drapiert und dringt nun in ihren Geist ein. Wir anderen können dabei Bilder auf der Wasseroberfläche der Schüsseln sehen, während Morga'tul selbst die Geschehnisse aus der Sicht von Krana erlebt. Man sieht, wie Krana Kontakt mit einem Weinhändler hat, den Brief stiehlt, den Schlüssel in den Umhnag Jendras steckt und zuletzt in einem bestimmten Fass in Weinkeller versteckt. Man erfährt auch, dass es einen Nachschlüssel gibt, da Lady Ailina den Originalschlüssel einmal verlor. Nachdem der Originalschlüssel wieder aufgetaucht war, gerieht der Nachschlüssel in Vergessenheit, bis Krana ihn fand.

Wir erfahren dann noch, dass Krana über den Weinhändler den Kontakt zu Lord Bahrin aufnehmen wollte und dieser Kurak heißt und aus Wirad stammt. Der Brief wird dann auch in dem besagten Weinfass entdeckt.

Nun sollte man meinen, dass der Tag endlich sein Ende nimmt, aber nun kommen bei einigen der Beteiligten gewisse Triebe zum Vorschein. Während unser "Lord" Jogan wie ein liebeskranker Köter hinter Jendra herschleicht und sogar im Gang auf sie lauert, während diese zu Lady Dirdre in deren Zimmer geht, versucht es Kulsar einmal mehr bei Shai-Ti. Erstaunlicherweise scheint diese von seiner Hartnäckigkeit beeindruckt und sie verbringen die Nacht im Gespräch. Mir hingegen fällt ein, dass ja die Schauspieler im Schloss sind und tatsächlich sitzen diese im Saal beisammen. Natürlich erliegt sei meinem Charme und wir verbringen eine weitere gemeinsame Nacht, wenn auch der ereignisreiche Tag seine Spuren bei mir hinterlassen hat.

Am nächsten Morgen zeigt Jogan ein doch recht seltsames Verhalten. Er gesteht Lady Dirdre, sich unsterblich in Jendra verliebt zu haben und dass er sie deshalb mitnehmen wolle, ja müsse. Lady Dirdre meint nur, er solle sich nicht blamieren. Jogan fordert Morga'tul auf, Jendra dazu zu bewegen, sich uns anzuschließen, doch dieser setzt stattdessen die Libido Jogans außer Kraft. Dies ändert jedoch nichts an seinem Verhalten, immer wieder versucht er mit Argumenten, Flehen und Ausreden, Jendra auf unsere weitere Reise mitzunehmen. Vergeblich. Zudem läßt Lady Dirdre eine Bemerkung fallen, es sei zu spät, sie wüßte eh schon alles. Dafür gibt sie uns eine positive Antwort auf den Vorschlag Wokatuls, sagt aber auch, dass es von unserem Verhalten in Jor abhängt, ob dies auch so bleibt.

Wir anderen geht Jogans Verhalten zuerst furchtbar auf den Zeiger, als uns jedoch klar wird, dass es hier nicht nur um die Erfüllung seiner Triebe geht und wir uns Jendras Verhalten in Erinnerung rufen, wird uns klar, dass da wohl irgendetwas schief gelaufen sein muss. Morga'tul, den Jogan eingeweiht hat, setzt den letzten Mosaikstein ein. Anscheinend hat es Jogan in der Nacht doch noch ins Zimmer und sogar ins Bett Jendras geschafft. Aber dies hat er wohl dadurch erkauft, dass unser elender Quasselmeister ihr alles, aber auch alles erzählt hat.

Wenn wir diese Quatschbase nicht noch brauchen würden, wäre es dass beste, ihn von seiner sich im Dauereinsatz befindlichen Zunge zu befreien, bevor er uns alle um Kopf und Kragen redet. Woher nur dieser Drang kommt, jedem die größten Geheimnisse anzuvertrauen? Ober er ein Doppelagent ist, der uns von Haus Uskalon eingeschmuggelt wurde, um unsere Mission zu sabotieren? Man sollte ihn auf jeden Fall gut im Auge und vor allem im Ohr behalten. Am besten läßt man ihn auch nicht mehr mit anderen alleine, keiner weiß, was er noch alles ausplaudert. Oder wir knebeln ihn einfach.

 

6. Spieltag (12.02.2013)

(aufgezeichnet von Kulsar-Tar)

Wir brechen aus Jorhain wieder auf und ich bin froh diese Mauern hinter mir zu lassen, die weite Ebene (siehe Karte) ist uns Wo-Kai einfach lieber. Außer Shai-Ti hat mir hier sowieso nichts gefallen, mal sehen ob es ein Wiedersehen mit ihr gibt, 2 verlorene Seelen könnten sich dann finden... Genug Emotionen!

Wir durchqueren die ganze Stadt und übernachten dann vor den Toren Marfatads. Diesen Umstand nutzen meine anscheinend ralligen Gefährten um im benachbarten Bordell ihre Gelüste auszuleben. Nur ich hänge meinen Gedanken hinterher und auch unser redelustiger Jogan scheint ein wenig Ruhe nötig zu haben und bleibt auch im Gasthaus. Auf dem Rückweg wird Gerhan noch von 1/2 Dutzend Soldaten belabert, verrät aber nichts! Gut, dass sie nicht Jogan getroffen haben...

Am nächsten Tag erreichen wir schon recht schnell und ohne Zwischenfälle die nächste Stadt: Armatad. Auch hier fallen wir nicht weiter auf und durchqueren zügig die Stadt und reiten weiter, da Jogan ein Gasthaus in ca. 2,5 Stunden Entfernung kennt. Es ist dann zwar schon dunkel, als wir dort ankommen, dafür lässt sich die Lage dadurch auch zunächst besser sondieren, da man ins beleuchtete Gasthaus spähen kann. Dies ist recht voll und wohl vor allem durch Händler belegt, Soldaten sind keine auszumachen. Wir stellen dann fest, dass es sich wohl um einen größeren Handelszug handelt, auch Leute aus dem mir unbekannten Nerfan sind anwesend. Aufgrund der Großzügigkeit Jogans mit Gerhans Geld erhalten wir neben 2 Zimmern auch noch ein recht gutes Essen. Jogan nimmt ein Bad und muss neben dieser schon für mich komisch anmutenden Handlung auch noch notgeil sein, da er sich an die ca. 50 jährige Schankmagd ran macht, aber eine Abfuhr kassiert. Die Nacht verläuft ansonsten erwartungsgemäß ruhig.

Nach der Weiterreise kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Jogan und Gerhan, dabei geht es irgendwie um dieses komische, unbedeutende Geld... Die spinnen die Dakorianer! Sie duellieren sich deshalb und Morga-Tul und ich wetten, dabei verliere ich 5 Silber (was mich nicht schmerzt), da ich auf Jogan setze, aber er ist doch noch zu unerfahren gegen den ausgebuchsten Gerhan, der ihn zunächst verwundet und dann noch entwaffnet.

Am späten Nachmittag erreichen wir Batai, eine beeindruckend große Stadt. Sie interessiert uns trotzdem nicht näher und wir schauen, dass wir zum West-Tor über die Brücke kommen. Wir übernachten wieder ausserhalb in einem Gasthaus und Gerhan lädt uns diesmal ein. Erst macht er da so einen Aufstand, weil Jogan mit dem Geld so großzügig umgeht und dann schmeißt er damit umsich. Soll einer diese Dakorianer verstehen, mir ist es aber egal und genieße einfach den Abend. Es wird dann auch ein sehr teurer Abend für ihn, da wir neben sehr gutem Essen auch noch einen vorzüglichen Wein erhalten. Es ist ein 708er Südhang aus Nyla'dor, den man sich merken sollte! Hinterher war es Gerhan wohl doch zu teuer, da er dann von jedem von uns noch 1 Gold als Anteil möchte. Komische Gastgeber diese Dakorianer... Sie werden immer mysteriöser und damit kann ich meine Mission gut verstehen und Shakatuls Pläne voll unterstützen, Dakor durch die Wo-Kai zu kultivieren.

Die nächsten 2 Tage reiten wir dann durch das weite Land, endlich mal ohne eine Stadt zu sehen und diese Freiheit genieße ich. Auf dieser Strecke erkundigen wir uns bei Jogan über unser Ziel, die Stadt bzw. Festung Maradim. Wir erhalten einige Informationen zu den Wachen (die man mittlerweile wohl kaum noch so nennen kann) und der Festung ansich, dazu haben wir ja auch noch die detaillierte Karte, die Jogan zusammen mit Melvin gezeichnet hat, zumindest das können sie ganz gut.
Unterwegs versuchen wir auch noch den Brief an das Haus Taim zu lesen. Aber da Jogan zögert gleich laut vorzulesen und die anderen ihm nicht mehr so richtig vertrauen, nehmen sie ihm den Brief gleich wieder weg.

Wir erreichen dann die Stadt Kuntad. Eine Handelsstadt, wo die Ost-West- und die Nord-Süd-Handelsstrassen aufeinandertreffen. Hier werden wir zum ersten Mal beim Betreten einer Stadt angehalten. Gerhan muss sein Schlachtroß mit 1 Goldstück versteuern, so nennen sie zumindest dieses Geld hin und her schieben. Zu unserer Überraschung ist die Zollbevollmächtigte des Hauses Taim eine alte Bekannte von uns: Kiri Eisan!

 

7. Spieltag (28.02.2013)

(aufgezeichnet von Jogan dem Schwätzer ;-)

Kiri Eisan war bzw. ist es wohl noch immer wie man mir erzählte, die Tochter eines Karawanenführers, der zugleich irgendwann einmal Auftraggeber der Schrecklichen gewesen sein muß. Der Lorpi, der Gerhan soll wohl mit ihr ein flottes Techtelmechtel gehabt haben, nun umso unverständlicher für mich, warum wir einen mehr oder weniger großen Bogen um diese Frau machen, aber ich sollte es wohl aufgeben über die Motivationen der anderen nachzudenken.

Gerhan und Kulsar werden plötzlich unruhig, sie müssen irgendwas von den armen Kreaturen in den Käfigen dort am Hügelrand gehört haben. In diesem Käfigen gammeln die traurigen Überreste von Verbrechern stinkend vor sich hin. Ja eines Tages sehe ich da ganz andere, mir nicht unbekannte Insassen, aber das wird eine andere Geschichte werden.

Tatsächlich vernehme jetzt auch ich das irre Geschrei eines dieser Subjekte und höre mehrmals das Wort Spione. Klar warum, die Beiden unruhig werden, die beziehen diese Rufe wohl auf sich selbst. Nun der Torwächter jedenfalls, scheint für das Geschrei kein gesteigertes Interesse zu haben. Gerhan fuchtelt mit einem Mal unmotiviert mit seinem Passagierschein um sich. Toll, kein Schwanz hat den Wisch sehen wollen, ja wir verhalten uns wirklich total unauffällig und das zeigt mir wieder einmal wie weit herunter wir Dakorianer gekommen sind. Da reitet eine unschwer als solche zu erkennende Verrätergruppe mitten durch dakorianische Soldaten und keiner merkt auch nur irgendwas, abgesehen von dahin rottenden Verbrechern. Ja es scheint, wir wollen erobert und besiegt werden.

Gerhan hat dann auch nichts Besseres im Sinne als sich mit dem, was einmal ein Mensch gewesen sein muss zu unterhalten: Irgendwelche Wo-Kai will er gesehen haben: Ja genau hier jetzt, in diesem Moment, denke ich für mich und halte ansonsten den Schnabel und bemerke gerade, dass Gerhan etwas schlecht im Sattel sitzt und sein Pferd etwas unruhig wirkt. Nun da ich ja kein nachtragender Mensch bin, wirke ich einen kleinen Zauber, damit das arme Pferd nicht mit Gerhan durchgeht und ihm möglicherweise Schlimmes passiert. Das gelingt mir soweit auch ganz gut, der Gaul bäumt sich nur ein wenig auf. He He  J grade nochmal gut gegangen für den anderen Dakorianer in unserer Gruppe.

Nun wir wollen weiter nach Norden. Auf unserem Weg nach Mahradim werden wir in Bälde an Koradim, der Stammburg des Hauses Taim vorbeikommen, doch da wir ja so überaus geheim und verborgenen durch die Lande reisen, entschließt man sich zu einem kleinem Umweg, um der Hauptverbindungsstraße aus dem Wege zu gehen. Wirklich eine interessante Wendung, den bislang hatten wir uns keine derartigen Umstände gemacht.

Nach kurzer Zeit erspähe ich, wer auch sonst, im morastigen Boden eine tiefe Wagenspur. Ja da war doch diese Geschichte von dem Unglücksraben im Käfig. War da nicht die Rede von Wo-Kai Spionen, die mit einem Wagen unterwegs gewesen sein sollen? Nun der Wagen war wohl zumindest schon mal hier. In der Tat treffen wir nach einer Weile auf noch deutlich sichtbare Zeichen einer Auseinandersetzung. Mehrere Pferdespuren in wildem Durcheinander und nicht zuletzt ein noch recht frisch wirkendes Grab. Das wird wohl die Stelle gewesen sein, wo der Unglücksrabe mit seinem Kumpanen die „Händler“ fröhlich nach dem rechtem Wege fragen wollte. Nun tatsächlich hatte Gerhan von der Torwache auch die wahre Geschichte erfahren, nämlich dass der Unglücksrabe mit einem Kumpanen eine friedliche Händlerkarawane überfallen wollte und dabei aufgebracht wurde.

Morga-Kun, dieser Wo-Kai Schamane, der mir bislang mit seiner Art Magie oder was auch immer er tut schon recht seltsam erschien, beginnt ein fremdartiges Ritual, dessen Sinn sich mir bald darauf offenbaren sollte. Mit einem Male wird es um uns herum seltsam kalt und dunkel: Da taucht wie aus dem Nichts eine seltsam blutleere Gestalt auf. Diese stellt sich als Borat vor und ist ganz offensichtlich der Bewohner des frischen Grabes und somit der Kumpan des Unglücksvogels im Käfig. Von ihm erfahren wir Näheres über diese Händlerkarawane, die wohl doch keine war.  Auch dieser geistreiche Borat spricht von zwei Wo-Kai, einem kleinem und einem Großen. Der Beschreibung nach könnten dies Pokatuls Diener gewesen sein. Oh diese ganze Namen, wenn ich sie mir doch nur merken könnte, Pokatul, Sotur oder wie auch immer, es ist die Rede von einem Sohn des Shakatuls.

Was zum Henker haben Wo-Kai, just hier eine knappe Tagesreise vor uns,  zu suchen? Damit wird unsere eigene Mission gefährdet, sieht das denn niemand? Kapieren die nicht, dass es Wahnsinn wäre zwei Wo-Kai Spionage Einheiten zur selben Zeit ins selbe Gebiet zu entsenden? Ich bin hier der Einzige der solche Gedanken anzustellen in der Lage ist. Aber was soll´s, ich soll ja meinen Schnabel halten. Tor´Kal derweil schaut sich in der näheren Umgebung um und findet den offensichtlichen Unterschlupft der beiden Wegelagerer. Nun dieser Wo-Kai scheint zumindest dann und wann mitzudenken und ist um unsere Sicherheit durchaus bemüht. Er spricht nicht allzu viel, aber ein gewisses Maß an Scharfsinn kann auch ich ihm nicht absprechen. Nun vielleicht sollte ich meine Situation in der Gruppe überdenken und mir den einen oder anderen versuchen zum Freund zu machen. Wer weiß was das nächste Mal passiert, wenn Kulsar in Blutrausch gerät. Wenngleich dieser seit seiner gemein hinterhältigen Attacke auf mich, sich seither eigentlich recht gutmütig mir gegenüber zeigt. Nun wahrscheinlich bin ich der einzige mit einer gewissen Hartnäckigkeit versehene Dakorianer, der ihm bislang begegnete und wer kann schon von sich behaupten, einen Blutrausch eines Wo-Kai lebend überstanden zu haben?

Da die Dämmerung bereits einsetzte, entschlossen wir uns in diesem Unterschlupf die Nacht zu verbringen. Und Gerhan, der Gute? Nun er ist es ja nicht so recht gewohnt sein Nachtlager gänzlich allein zu besteigen und das muß er auch heute Nacht nicht, denn der geistreiche Borat streckt sich genau dort nieder, wo auch Gerhan ruht. Sicherlich ein Erlebnis der anderen Art, mit einem Geist zu schlafen. Irgendwie bin ich gerade mal nicht neidisch auf ihn.

Am nächsten Tag machen wir uns auf  und da die Wagenspuren zufällig in die gleiche Richtung führen in die auch wir wollen, folgen wir also den Spuren. Vielleicht dämmert es meinen Begleitern ja doch langsam, dass hier irgendetwas faul sein könnte? Tatsächlich sind sie jetzt so verunsichert, dass sie mich nun doch den Brief an Lord Taim lesen lassen. Echte Überraschungen birgt dieser aus meiner Sicht nicht. Es handelt sich um ein recht plumpes Angebot von Wokatul angeblich im Namen Shakatuls schreibend an Lord Taim, sich dessen Eroberungsfeldzug anzuschließen und hierfür u.a. die junge Lady zu ehelichen, wohl um den anderen Lords im Lande deutlich zu machen, welche hervorgehobene Stellung damit Lord Taim im neuen von den Wo-Kai unterjochten Land Dakor inne haben solle.  Die wirklichen Absichten von Wokatul bleiben mir ein Rätsel und v.a. mehren sich meine Zweifel inwieweit Wokatul wirklich im Namen seines eigentlichen Herrn und Meisters Shakatul spricht. Die Wo-Kai mit denen ich es bisher zu tun hatten, lassen mich jedenfalls nicht vermuten, dass sie an irgendwelchen seltsam zu durchschauenden Ränkelspielchen Freude finden würden. Insofern frage ich mich, ob der große Shakatul auch nur ahnt, was Wokatul so alles in seinem Namen verbreitet. Und diese Wo-Kai, da  irgendwo vor uns? Liegt es nicht nahe, dass einer der Söhne von Shakatul,  den Plänen von Wokatul  nicht besonders zugeneigt ist und unsere Mission hier zu sabotieren versucht? Mich würde es gar nicht mehr überraschen, wenn wir in Mahradim auf meine ehemaligen Waffenbrüder treffen, die uns hochgerüstet einen gebührenden und zweifellos endgültigen Empfang bereiten werden. Wenn auch meine Meinung von den Hadrim nicht besonders gut ist, so sind da mehrere Hundert gut bewaffnete Priestersoldaten und einige von Ihnen haben ebenso wie ich noch speziellere Fertigkeiten. Mich dünkt wir reiten geradewegs ins Verderben und dies könnten meine letzten Tagebucheintragungen werden, zumal wir bislang immer noch keinen wirklichen Plan haben wie wir den Raub der Braut bewerkstelligen wollen. Nun wir erreichen einen unbedeutenden Marktflecken wo Gerhan in seiner unnachahmlichen Art versucht, Informationen über eine kürzlich durchgereiste Händlergruppe zu bekommen.  Ob dieses verzweifelten Unterfangens nur müde lächelnd, befrage ich ideenreich einen dahergelaufenen Straßenköter, da mir dies mit der Macht über die Tiere möglich ist. Und ja tatsächlich, der Hund hat mehr Verstand als wir alle und kann uns auf die richtige Spur führen. Kurz entschlossen erwerbe ich meinen neuen und einzigen Freund und wir reiten weiter unserer Verdammnis entgegen.

Der Hund führt uns abseits einer Weggabelung plötzlich in den Wald an einen wilden Abhang, wo wir in der Tiefe die Überreste einer  Kutsche und wenig später auch den leblosen toten Körper eines jungen Dakorianers erspähen. Gemein und hinterhältig nach Art der Wo-Kai durch einen ihrer Pfeile gemordet.  - Ach Mutter, bald schon wist du mich wieder sehen!- Nicht mehr weit bis Mahradim, nicht mehr weit zum blutg´en End´-

Zurück beim Wege, hastet mein schwanzwedelnder Freund schon wieder abseits in den Wald und…Was war das? Mitten im Laufe, mitten im Sprung trifft ihn ein Pfeil und sein eben noch kräftiger Körper sinkt  dahingestreckt tot zu Boden. Mutter! Ich komme zu dir!

 

8. Spieltag (12.03.2013)

(aufgezeichnet von Morga-Tul)

Hm? Warum denke ich gerade an meine Mutter, an sie hab ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gedacht. Doch jetzt muss ich mich auf unseren Schützen konzentrieren. Der Kampf beginnt. Kulsar reitet der Gefahr entgegen, Tor`Kal und ich sitzen ab und schauen uns um. Gerhan bringt noch seine Pferde in Sicherheit. Unser neuer Freund zaubert erfolglos, mal wieder, kann er das überhaupt? Dakorianer und ihre Magie, ein Wunder das es diese Rasse schon so lange gibt und sie sich noch nicht selbst ausgelöscht haben. Tor`Kal Gerhan, Kulsar und ich schleichen uns auf verschiedenen Wegen Richtung des Schützen. Ich begebe mich zum toten Hund und werde plötzlich von einem Pfeil gestreift, wo durch ich die Position des Schützen feststelle. Kulsar schießt von seinem Pferd aus "ins Grüne" und trifft, was für ein Glückspilz. Auch ich sehe den Schützen ca 20m vor mir und schieße ihm auch einen Pfeil in den Wanst. Jetzt stürmt auch Tor`Kal aus seinem Versteck und spaltet ihm mit einem Schlag den Kopf. Sortu erkenne ich, trotz dieses kleinen Defektes, sofort. Wir entdecken auch noch zwei Lagerplätze, also muss hier noch jemand sein.

Plötzlicher Hufschlag lässt Jogan und Tor`Kal zusammen zucken und sie holen die Pferde vom Weg weg holen. Nur unser stolzer Jogan bleibt zurück und empfängt seine ehemaligen Waffenbrüder, dieser Tor! Wir anderen verbergen uns vor den 10 Reitern, die wie wir jetzt sehen alle Hadrim sind. Die Reiter sitzen ab und durch suchen das Umfeld des Weges, aber erst nachdem sich unser lieber Freund Jogan mal wieder ver plappert hat. Da die Dakorianer einen oder mehrere Götter haben, frage ich mich, was wollen sie uns mit ihm sagen? Zurück zum Kampf. Ich stelle mich tot, in dem ich mich mit teilen von Sortu beschmiere. Kulsar schießt. Jogan wird festgenommen. Gerhan flieht. Tor`kal versteckt sich. Kulsar trifft und sorgt für Verwirrung, die ich nutze um die Pferde zu verzaubern, die daraufhin panisch weg laufen. Jogan bricht ebenfalls in Panik aus, ich dachte ich hätte die Pferde gemeint, naja. Kulasr schießt erneut und trifft auch diesen Schuß, doch dadurch hat er seine Position verraten und wird auch getroffen. Unser Hadrim zaubert sich stärker (wieso nicht klüger?) und befreit sich. Auch ich verzaubere einen Bogenschützen und lasse diesen auf seinen Hauptmann schießen. Mein neuer Sklave wird daraufhin von Gerhan gemeuchelt, wie schade. Seine Wache hat dem nun erstarkten Jogan nichts entgegen zu bringen. Tor`Kal kommt Kulsar entgegen und kämpt wie auch er gegen zwei Gegener. Als plötzlich Kulsar mal wieder so ein rotes Leuchten in den Augen bekommt und seine Gegner im Nu masakriert. Er wirft seine Sirta einem dritten Hadrim entgegen, verfehlt ihn aber knapp, doch Jogan kann sie in der Luft fangen. Mir bleibt der Mund offen stehen, ist das noch der Selbe wie vorhin? Bei seinem nächsten Angriff bricht die Klinge jedoch ab. Es war auch zu schön um wahr zu sein, erst weckt er Hoffnung und dann das. Doch unser dakorianische Kampfzauberer schafft es ein Pferd zu verzaubern, welches den Hauptmann angreifen soll. Der Berseker namens Kulsar schneidet sich weiter durch die Gegner, bis er von Tor`Kal aufgehalten wird. Der Rest der Hadrim dürfen dann auch ihrem Hochlord entgegen treten. Das alles wegen eines Hundes.

 

9. Spieltag (28.03.2013)

(aufgezeichnet von Tor'kal-tar)

Nach dem blutigen Gemetzel versuchen wir die Spuren so gut wie möglich zu beseitigen, was auf Grund des vielen Blutes aber recht schwierig ist. Die meisten unserer Pferde und auch die unserer Gegner sind wegen des Kampfes auf und davon, doch ich schaffe es, eines für mich einzufangen. Kulsar ist immer noch etwas benommen von seinem kleinen Ausraster während des Kampfes, aber das kenne ich ja schon. Wenn er wieder etwas runter gekommen ist, werde ich ihm erzählen, was genau passiert ist. Morga-Tul kümmert sich ein wenig um ihn, schließlich ist er verwundet, wie einige andere auch.

Ich erinnere mich daran, dass einer der Soldaten noch am Leben ist, und beginne ihn zu fesseln und zu knebeln, während Gerhan natürlich mal wieder die Leichen plündert, der bekommt wohl nie genug von diesem Glitzer-Tand. Jogan hingegen scheint immer noch Angst vor Kulsar zu haben, hat er doch dessen Sirta zerbrochen. Doch Kulsar ist noch zu schwach um sich an die Geschehnisse während des Kampfes zu erinnern.

Ich reite nochmal los und suche nach unseren Pferden und finde auch meines und zwei der Soldatenpferde. Gerhan versucht, Jogan beim Verkleiden zu helfen, denn schließlich wollen wir nun in die Festung eindringen, und er ist nunmal leider bekannt wie ein bunter Hund. Als Kulsar wieder ein wenig klarer im Kopf ist offenbart er den anderen das, was er mir schon erzählt hatte, nämlich dass Wokatul ihm einen weiteren Weg in die Festung offenbart hat. Gerhan fühlt sich ob dieser Nachricht ein wenig aussen vor und reagiert etwas sauer, doch auch Morga-Tul wußte nichts von dem geheimen Gang durch die Katakomben. Wir beraten einige Zeit lang, wie wir weiter vorgehen, doch ein genauer Plan kommt nicht zustande. Wir werden wohl, wie meistens, improvisieren müssen. Doch was hat Pakatul mit dieser ganzen Sache zu tun?

Morga-Tul durchsucht noch die Habseligkeiten von Sotu und findet ein Holzkästchen, das jedoch leider leer ist. Die Abdrücke in der Polsterung deuten auf einen etwa faustgroßen, stacheligen Gegenstand hin. Ausserdem riecht es in dem Kästchen leicht nach Blut. Wir rätseln eine Weile herum, worum es sich dabei handeln könnte und mir kommt der Gedanke, dass es vielleicht ein magischer Gegenstand ist, der vielleicht seinen Träger unsichtbar macht oder vor Schaden schützt. Erst später sollte mir klar werden, wie recht ich damit haben sollte.

Kulsar nimmt noch Sotus Bogen an sich, der sehr gut gearbeitet ist, bevor wir dann in Richtung des östlichen Sees weiterreiten. Dort stellen wir die Pferde gut versteckt im Wald ab und ich gehe mit Gerhan zu Fuß in die Burg. Am Tor der Vorburg gibt es keinerlei Wachen, so kommen wir problemlos hinein. Im Hof der Vorburg ist nicht viel los, so gehen wir weiter zum Haupttor. Dort befinden sich drei Wachen, die uns zwar mustern aber ungehindert einlassen. Meine Sirta habe ich vorsichtshalber in meine Decke eingewickelt, so dass sie nicht zu sehen ist. Wir gehen weiter bis zum Tempel, der Hof ist insgesamt eher ruhig. Am Tempel gehe ich, als ich mich unbeobachtet fühle, kurz zum Eingang der Gruft, die offensichtlich schon öfter nicht mehr geöffnet wurde. Das Tor scheint mit einem groben Schloss verschlossen, doch ich denke, mit einer Eisenstange könnte man sie aufhebeln. Und wer wenn nicht Gerhan könnte so etwas sein Eigen nennen?

Ich gehe wieder hinüber zum Tempel, in dem Gerhan mittlerweile vor einer seltsamen Statue kniet und vor sich hin murmelt. Ich knie mich neben ihn und flüstere ihm ins Ohr, was ich an der Gruft gesehen habe. Noch sind einige Männer anwesend, offensichtlich sind dies die Priester des Tempels. Gerhan faselt noch etwas von einer besonderen göttlichen Präsenz, doch ich spüre davon nichts. Wir gehen zusammen wieder hinüber zur Gruft, und im Schutze der Dunkelheit hebeln wir zusammen das Schloss vorsichtig auf und öffnen die Türe weit genug, um in die Gruft zu gelangen. Wir schliessen die Tür und entzünden eine Fackel, um uns umzusehen.

Währenddessen versucht Kulsar den Ausgang des Geheimganges ausserhalb der Festung zu finden, obwohl noch Wachen auf den Mauern patroullieren. Er wird zwar offensichtlich nicht gesehen, doch zur Sicherheit möchte Jogan mal wieder einen seltsamen Zauber auf einen Vogel zaubern, der natürlich mal wieder kräftig in die Hose geht. Der ansonsten harmlose Vogel verwandelt sich in einen großen Raumvogel und greift Jogan an. Er klammert sich an seinen Kopf und hackt dem armen  Kerl ein Auge aus. Wieso hat er nicht die Zunge erwischt? Das würde uns wirklich helfen... Morga-Tul versucht, die Magie mit einem eigenen Zauber zu brechen, doch Jogans Götter scheinen stärker zu sein. Doch nach diesem Angriff läßt der Vogel den armen Jogan laufen und fliegt davon. Die Wache auf der Mauer schein dabei auf etwas aufmerksam geworden zu sein, doch genau in dem Moment, als sie über die Mauer blickt, verdeckt eine Wolke die Sonneund es wird kurz stockdunkel. Währenddessen erreicht Kulsar den See, doch den Ausgang des Geheimganges findet er nicht.

In der Gruft stehen Gerhan und ich in einem etwa 3 Meter breiten Gang. Wir folgen ihm auf der Suche nach einem Gang, aus dem es noch mehr stinken soll, als es das eh schon tut hier unten. Wir finden den Gang und folgen ihm bis wir an eine Stelle kommen, an der offensichtlich der Gang in eine Höhle einbricht. Wir beschliessen jedoch, dem Gang nicht weiter zu folgen und kehren zum Eingang der Gruft zurück. Nach Einbruch der Dunkelheit öffnen wir das Tor wieder ein kleines Stückchen und beobachten den Tempel, als plötzlich drei Männer den Tempel verlassen. Im Tempel ist noch Licht, es scheint also noch jemand dort zu sein, als wir plötzlich einen Schrei aus dem Tempel hören. Wir stürmen in den Tempel und sehen eine junge Frau, die seltsam verrenkt vor einer der Statuen kniet. Aus ihrem Hals fließt Blut. Der Anblick zeigt mir sofort, dass offensichtlich jemand hinter ihr steht und ihr einen Dolch an die Kehle hält. Ich greife ins Nichts hin an, in der Vermutung wo der Kerl offensichtlich steht. Ich treffe etwas und dränge weiter vor, doch mein zweiter Angriff wird abgewehrt. Der Kampf wogt hin und her und selbst Gerhan versucht einzugreifen, trifft jedoch nur meinen (!) Schild. Mit einem weiteren Schlag erwische ich meinen Gegner, der dann zu Boden fällt. Er wird plötzlich sichtbar und natürlich handelt es sich um den zweiten der beiden Wo-Kai, die Pakatul wohl offensichtlich geschickt hat, um die junge Frau zu töten. Ich erledige meine Arbeit und durchsuche kurz die Leiche. In seiner Hand finde ich einen stacheligen Gegenstand, der, wie ich schon vermutete, seinen Träger unsichtbar machen kann. Ich packe ihn in ein Tuch und stecke ihn ein, dann tragen wir die leblose Frau hinüber zu der Statue der Frau und Gerhan bittet um ein Wunder, das der Frau das Leben wiedergeben soll. Ich glaube zwar nicht daran, doch es scheint tatsächlich zu funktionieren. Die Junge Frau erwacht wieder zum Leben, doch Gerhan sieht plötzlich garnicht mehr so gut aus, offensichtlich hat ihn dieses Wunder einen Teil seines eigenen Lebens gekostet. Danach trage ich die Frau und dann auch die Leiche des Angreifers  hinüber in die Gruft und wir verriegeln die Tür hinter uns...

 

10. Spieltag (11.04.2013)

(aufgezeichnet von Gerhan Lorpi)

Während der seines Auges beraubte Jogan seinen ansonsten fast schon überstarken Tatendrang durch das letzte Mißgeschick zu verloren haben scheint und stattdessen jammernd und wimmernd auf dem Boden kauert und abwartet, gehen Kulsar und Morga-Tul zum See, um sich dort im Schutze der hereinbrechenden Dunkelheit noch einmal umzusehen. Morga-Tul tritt dabei in ein Rinnsal und seine Flüche ob seines nassen Schuhwerkes unterdrückend entdeckt er in selbigem einen weiteren Schuh, alt, nass und zerschlissen. Jogan gesellt sich nun doch dazu und identifiziert ihn als Schuh, wie ihn eine Dienstmagd getragen haben dürfte. Das Alter des Schuhs lässt dabei auf ungefähr die Zeit Jotirs Flucht schließen.

Sie folgen dem Rinnsal und kommen an die Quelle, eine seltsam runde Öffnung in einer verdächtig glatten Wand. Eine nähere Inspektion offenbart, dass sich diese Wand bewegen läßt, sie wackelt hin und her, wenn man daran rüttelt. Offensichtlich befindet sich hier das Ende des Geheimganges. Morga-Tul uinterscuht die Wand genauer und entdeckt an beiden Seiten Ritzen, wobei auf einer Seite die Wand halbrund geformt ist, hier scheint das Scharnier zu sein. Zu Dritt werkeln Kulsar, Morga-Tul und Jogan nun an der Tür herum, bis sie sie schlussendlich geöffnet haben und sie festklemmen, damit sie nicht hinter ihnen ins Schloß fällt. Dann betreten sie die dunkle Öffnung dahinter.

Tor'kal und ich lassen unterdessen den Leichnam an der Tür liegen und bringen Lady Dara tiefer in die Gruft, durch unsere vorherige Erkundigung kennen wir ja den Weg. Wir machen eine kurze Rast und Tor'kal untersucht die werte Dame. Dabei kann ich zum ersten Mal in Ruhe einen Blick auf die Lady machen, für deren Leben ich einen Teil meines Lebens geopfert habe. Ich bin wie vom Donner gerührt. Für diese Frau würde ich noch mehr geben als nur einen Teil meiner Lebensenergie! Allerdings gibt mir der Gedanke an die Erfüllung unseres Auftrags ein gewisses ungutes Gefühl, da ich nur ungern diese Traumfrau in den schmutzigen Händen eines unwürdigen Steppenbarbars sehen würde, der sowieso schon einen ganzen Stall Frauen sein eigen nennt. Tor'kal findet unterdessen unter anderem eine Brosche, worin sich die verwaschenen Bilder eines Paares befinden, wohl die Eltern von Lady Dara.

Während Tor'kal, der ungeschickte Kraftprotz, meine neue Traumfrau durch die Gänge trägt, sorge ich dafür, dass ihr auch nichts passiert, nicht dass ihr hübsches Gesicht an den schroffen Wänden zerkratzt wird. Plötzlich bleibt er stehen und beuptet, er habe etwas gehört. Mir war zwar nichts aufgefallen, aber möglicherweise war ich mit meinen Gedanken auch woanders gewesen. Wir stecken die Fackel in einen der Fackelhalter, die es hier ab und zu an den Wänden gibt, und wir bewegen uns ein paar Schritte zurück, damit wir selbst nicht mehr im Fackelschein stehen und harren der Dinge, die da kommen. Natürlich passiert nichts.

Daher schleiche ich leise vor bis zur Abzweigung, an der es in die stinkende Höhle geht und lausche hier noch einmal angestrengt. Tatsächlich höre ich auch ein Geräusch von unten, es klingt, als würde jemand eine volle Satteltasche fallen lassen. Da unten muss also jemand sein, Vorsicht ist geboten. Ich schleiche wieder zurück.

Lady Dara ist unterdessen erwacht und Tor'kal bedeutet ihr, still zu sein.Sie ist angesichts der Umstände (Angriff durch einen Unsichtbaren, Aufschlitzen ihrer Kehle, Tod, Wiederbelebung und Entführung in eine Gruft) erstaunlich gefasst, hier macht sich wohl die Erziehung einer edlen Dame und ihre Ausbildung in Maradim bemerkbar. Tor'kal geht etwas vor und sichert den Gang, nachdem ich ihm berichtet habe, was ich gehört habe. Unterdessen spreche ich mit meiner Lady.

Ich erkläre ihr manches, wobei ich nichts von Wokai, Wokatuil und Shakatul erzähle, aber versuche, beruhigend auf sie einzuwirken, damit ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann. Ich lasse sie dann auch frei gehen udn wir nähern uns Tor'kal und dem Loch, das in die Höhle führt. Hier müssen wir hinein, einer muss der Erste sein und um meiner Lady durch meine Unerschrockenheit zu imponieren, mache ich mich sogleich daran, elegant in das Loch hinabzurutschen, in einer Hand eine Fackel, in der anderen meinen Schild. Letzteres sollte sich als Glücksfall erweisen, denn auf dem Weg hinab nähert sich plötzlich ein von einer Hand geführter Stein in mörderischer Absicht meinem Gesicht, ich kann ihn jedoch gerade noch abwehren.

Noch während ich rutsche lasse ich die Fackel fallen, ziehe mein Rapier und sehe mich um. Wer oder was hat diesen Schlag ausgeführt? Ich stehe in einer ungefähren runden Höhle mit Tropfsteinen, meine Fackel liegt ungefähr in ihrer Mitte, am Ende des Abhanges, doch sonst sehe ich nichts. Ich gehe wieder den Hang hoch um in den Durchgang zu blicken, als ich dort eines Schattens gewahr werde und kurz darauf ein Stück alter Stoff, möglicherweise ein alter Mantel, herabfällt und die Fackel löscht. Ich stehe plötzlich in fast völliger Dunkelheit, nur von oben fällt etwas Licht herab, als ich von einem Schemen angegriffen werde. Wieder kann ich abwehren und versiche meinerseits zu treffen.

Tor'kal hat unterdessen die Fackel an Lady Dara übergeben, um seine Waffe zu benitzen, sich es dann aber wieder anders überlegt und benutzt nun die Fackel als Waffe, in der klugen (und für ihen erstaunlichen) Annahme, dass ein Wesen, dass die meiste Zeit im Dunkel dieser Höhle verbringt, durch Licht vertrieben werden kann. Er rutscht herunter und geht sofort zum Angriff über.

Jogan, Kulsar und Morga-Tul gehen unterdessen eine Höhle bergan. Es handelt sich um eine größere Halle und ein Untersuchung zeigt einen weiteren Schuh und Knochen, genauer wohl Armknochen eines Menschen. Am oberen Ende scheint diese Halle zu enden, doch in einer Nische finden sie einen abwärts führenden Gang. Dieser führt nach eiem Kurzen Stück wieder gewunden bergan und sie folgen ihm.

Im Lichte Tor'kals Fackel sehen wir nun ein dürres ledrig-graues Wesen mit grünen Augen und einer alten Krone auf dem Kopf. Tor'kal stochert mit der Fackel nach ihm und es entbrennt ein kurzer Kampf. Unser Gegner scheint unsere Überlegenheit einzusehen und flieht erstaunlich behände die Wände hinauf, dabei seine Krone verlierend, die ich natürlich sofort sichere. Nachdem das Wesen nicht mehr zu sehen ist kommt auch Lady Dara nach und nach unserer Schilderung erzählt sie die Geschichte Rogons, des "Hungerlords", wohl eines Hochlords, der sich vor langer Zeit durch die Grausamkeit auszeichnete, die letzten Überlebenden eines niedrigen Hauses im Keller einmauern udn verhungern zu lassen. Als Strafe für diese Tat muss er nun wohl für immer als lebender Leichnam in dieser Höhle sein Dasein fristen.

Plötzlich hören wir Schritte und es nähert sich ein Licht. Die drei anderen haben uns erreicht. Wir gleichen kurz unser Wissen ab und verlassen die höhle wieder, wobei Tor'kal und Kulsar zurückbleiben um den Hungerlord zu erlösen (erledigen), wie sie sagen. Wir geleiten unterdessen Lady Dara zum Ausgang. Dort macht natürlich Jogan, unser ewiges Plappermaul, einen Spruch, dass wir unser Paket verschnüren sollten und bevor ich etwas entgegnen konnte, hat die Lady seinen Dolch in der Hand und möchte sich gerade auf ihn stürzen, als Morga-Tul die Kontrolle über ihren Geist übernimmt und sie dazu bringt, zurück zu treten und die Waffe fallen zu lassen. Ach, hätte er sich doch zuvor einen Stich ausführen lassen...

Nachdem das Vertrauensverhältnis zwischen Lady Dara und uns nun nachhaltig zerstört ist (Danke noch Mal, Jogan!) bleibt uns nichts anderes übrig, als sie tatsächlich zu fesseln und zu knebeln. Ihre Augen zeigen uns allerdings deutlich, was sie von dieser Maßnahme und uns hält, wobei sie hauptsächlich mich und Jogan böse mustert. Es ist ihr wohl nicht entgangen, dass wir für den Feind arbeiten...

Geheime Notizen von Tor'kal:

Kulsar und ich gehen wieder hinauf in den Gang, hat doch mein Weggenosse noch einen weiteren, persönlichen Auftrag von Wokatul erhalten. Seit wir aufbrachen trägt er eine alte Sirta herum, die er hier in der Gruft in ein Grab eines frühen Hochlords legen soll, um damit die Abstammung der Dakorianer von uns Wokai zu bezeugen und damit die Herrschaft Shakatuls zu legitimieren. Wir bewegen uns durch die labyrinthartigen Gänge zum Mittelgang. Kulsar hat die genaue Beschreibung erhalten: ein runder Saal mit einer Grabplatte, auf der sich ein 15-eckiges Feld befindet. Doch zuerst gehen wir zum Tor, nehmen dort das Brecheisen und die Leiche mit und entsorgen letztere in einem Sarkophag. Dann suchen wir den runden Saal und finden ihn.

Mit dem Brecheisen hebeln wir die Grabplatte auf und sehen darin nur völlig zerfallene Knochen und ein 15-eckiges Amulett ähnlich dem aus dem Hügelgrab nahe des Schlachtfeldes. Die Sirta zu diesen Überresten zu stecken würde auffallen, daher besorgen wir uns aus einem anderen Grab ein Gerippe, dass besser zur Sirta passt und legen beides in die Gruft. Dann verschließen wir sie wieder mit der Grabplatte und kehren zu den anderen zurück.

Nach ungefähr zwei Stunden kehren Tor'kal und Kulsar wieder zurück, von unseren Fragen nach ihrer langen Abwesenheit lenken sie allerdings geschickt durch Fragen nach den Fesseln der Lady ab, lässt sich dann aber dazu herab, mir eine halseidene Lüge aufzutischen und mir wird klar, dass die beiden irgend etwas Geheimes getan haben mussten.

Wir brechen auf und sehen dabei noch nach dem überlebenden Hadrim des Kampfes am Waldrand, doch ist dieser weg. Wir sollten also schelunigst das Weite suchen, schließlich haben wir mehrere Hadrim getötet, die Enkelin des Hochlords entführt und den Tempel durch einen Kampf entweiht (und außerdem ein Grab geschändet, Tor'kal), daher könnte man uns nun wenig wohlgesonnen sein, Daher reiten wir nachts abseits der Wege und rasten tagsüber.

Lady Daras anfänglicher Zorn über ihre Entführung und ihre Entrüstung über meine Arbeit für den Feind verfliegen langsam und wir kommen uns näher. Ich bemühe mich auch redlich, mich von meiner besten Seite zu zeigen und nach ein paar Tagen ensteht tatsächlich etwas wie eine Art Freundschaft. Nie zuvor hätte ich mir erträumen lassen, dass ich zu einer Frau ein solches Verhältnis haben könnte udn mich darüber auch noch freuen würde.

Nun haben wir ja noch den Brief, den wir an die Lords von Taim überbringen sollen. Dabei fällt uns Kiri ein, die höchste Zollbemate und Mätresse des jungen Lords und wir begeben uns in die Stadt, in der sie in einem Gasthaus am Marktplatz wohnt. Morga-Tul gibt einem frechen Jungen ein paar Silbermünzen und verspricht mehr, wenn er den Brief an Kiri übergeben hat. Jogan, den Kiri als einzigen von uns nicht kennt, geht derweil in das Gasthaus um dort unauffällig die Übergabe zu bestätigen. Er schafft es dabei tatsächlich unauffällig zu bleiben!

Der Junge kommt derweil, lässt die noch schlafende Kiri wecken und als diese mit einem Kleinkind auf dem Arm (wer wohl der Vater sein mag? Dem Alter nach könnte das sogar ich sein!) erscheint, übergibt ihr den Brief, nicht ohne von ihr noch eine Münze zu verlangen. Kiri liest den Brief, fragt sofort nach dem Übergeber und lässt die Wachen zusammenkommen. Jogan hat genug gesehen und verlässt das Gasthaus, die Art seines schnellen Abgangs lässt auch Mora-Tul das Weite suchen und beide gelangen wieder glücklich zu uns, die wir außerhalb der Stadt auf sie gewartet haben. Danach brechen wir auf, um unsere Beute Wokatul zu übergeben, auch wenn ich am liebsten mit ihr durchbrennen und den Rest meines Lebens im schönen Darut mit Wein, Weib und Gesang verbringen würde.

 

11. Spieltag (24.04.2013)

(aufgezeichnet von Kulsar-Tar)

Wir setzen den Weg nach Luanag ohne besondere Vorkommnise fort. Die Lady scheint dies ziemlich mitzunehmen, was aber kein Wunder ist, war sie doch schon so gut wie tot. Und mit einem Teil von Gerhans Leben herum zulaufen, würde mich auch belasten... Der Rest der Gefolgschaft verkraftet den Ritt in gewohnterweise ohne Probleme. Morga-Tul untersucht Lady Dara und sie scheint ziemlich schwach und fiebrig zu sein. Nichtsdestrotrotz schafft sie es trotzdem ein paar Informationen über ihr bevorstehendes Schicksal zu erfahren, über wen braucht man wohl nicht zu erwähnen... Sie ist aber auch an eigentlichen Nebensächlichkeiten, wie die Verbindung zu Kiri Eisan und der Person selbst, interessiert.

Wir verhalten uns die ganze Strecke eher unauffällig, auch wenn sich Tor'kal sicher ist, dass wir nicht verfolgt werden. Wir begegnen einigen Wo-Kai-Nachzüglern auf dem Kriegszug nach Uskalon und auch einigen dakorianischen Flüchtlingen. Doch beide Gruppierungen sind für uns uninteressant, wir wollen nur Lady Dara an unseren Auftraggeber übergeben. Bevor wir Luanag erreichen, schaue ich noch danach, dass Lady Dara, die zwar schon lange nicht mehr wie eine Lady aussieht, noch einen Umhang mit Kapuze trägt, damit wir ohne Aufsehen auch bis zur Burg kommen. Vor allem rechne ich auch noch mit einem 2. Versuch die Lady zu töten durch einen weiteren Abgesandten von Pokatul, deshalb halte ich mich auch immer bereit und in ihrer unmittelbaren Nähe auf.

Uns fällt auf, dass auf der Burg auch eine Fahne von Luan da Bai weht. Zusätzlich gibt es ein Feldlager mit dakorianischen Soldaten, auch wenn es eher Grünschnäbel zu sein scheinen und auch Wo-Kai-Krieger darin patroullieren. In der inneren Burg übergeben wir unsere Pferde den Stallburschen und schon empfängt uns auch Melvin. Dieser eröffnet uns, dass Wokatul und Shakatul, auch in Begleitung von Pokatul, in Atarvar sind, aber auch dieser Tage zurückerwartet werden. Ceralyn soll sich als persönliche Hofdame um Lady Dara kümmern, ihr Aufenthalt natürlich noch geheim bleiben.

Wir beziehen unsere Zimmer im Turm, wobei Lady Dara ein recht großes standesgemäß zugesprochen bekommt. Tor'kal und Gerhan beziehen Zimmer nebendran und wir anderen gehen ein Stockwerk tiefer, da wir auch nicht mit Angriffen von oben rechnen, sondern wenn überhaupt von unten.Wir verstauen unsere Sachen und einige machen sich frisch (wer es nötig hat...) und wir treffen uns zum Abendessen wieder, wobei Lady Dara einen reizenden Anblick bietet und Eindruck hinterläßt.

Tor'Kal holt seine frühere Freundin Ceralyn im Gästehaus ab. Sie tauschen sich etwas aus und machen sich dann auf den Weg zur Burg. Auf dem Rückweg treffen sie auch auf den Oberschamanen Hentar, der Weise, er scheint besorgt über etwas zu sein. Er begrüßt auch Ceralyn, die er Lu-Bai nennt, was soviel bedeutet wie "Sie, die sieht". Ceralyn scheint fasziniert/verblüfft von Lady Dara zu sein und umgekehrt erweckt Lady Dara einen neugierigen Eindruck in Bezug auf Ceralyn. Dann beginnt auch das Essen, hinterher ziehen sich die Damen dann aufs Zimmer zurück. Wir dürfen endlich wieder Yasimilch genießen, wobei Tor'kal und Jogan ein Wetttrinken machen. Wer da besser abschneidet, muss auch nicht extra erwähnt werden... Auch Gerhan scheint einiges getrunken zu haben, fängt er doch auf einmal mit einer Art Beichte an. Brabbelt etwas von er sei ein Betrüger (als das wir das nicht schon wussten) und meint er heißt eigentlich Pilor Ardad. Scheint aber an diesem Abend auch keinen zu interessieren. Zumindest scheinen die Götter wohl irgendeinen Schalter bei ihm umgelegt zu haben, bezeichnenderweise war es "die Frau", welchen Schalter die wohl gefunden hat... Er fängt dann auch noch etwas von Vertrauen an zu faseln und will noch was über die Sache in der Gruft wissen. Wir erzählen ihm dann die Sachen, dass wir die Spuren verwischt und die Leiche entsorgt haben, ist ja nicht gelogen. Jogan macht sich dann noch Gedanken zu Gerhans Vergangenheit und der Sicherheit im Allgemeinen und lässt sich die Yasimilch nochmals durch den Kopf gehen...

Am nächsten Tag geht jeder ein wenig allgemeiner Informationssammlung, sowie Waffen- und Ausrüstungspflege nach. Wir erfahren, dass Lady Mira Luan da Bai mit dem Kind-Lord Sedas auch im Festungsbereich wohnt und sie sogar von Shakatul schwanger ist. Deswegen sind wohl auch die dakorianischen Pseudo-Soldaten da und die Fahne gehisst (Einspruch Spekulation ;-) - Fakt ist, dass Lady Mira schwanger ist, das ist sie aber sichtbar schon deutlich länger als 1 Monat; Die Pseudo-Soldaten gibt es zeitlich seit kurz nach Eurer Abwesenheit, also seit dem Ältestenrat - was aber natürlich Zufall sein kann ;-), der Spielleiter)

Am späten Nachmittag kommen tatsächlich Shakatul, Pokatul und Wokatul wieder von ihrer Reise zurück. Nach der allgemeinen Begrüßung wird Wokatul kurz von uns über das Wichtigste informiert. Wir dürfen zu keinem ein Wort sagen, kennen wir ja schon... Erstaunlicherweise ist die Geschichte von Pokatuls Abgesandten und dem Auftrag Lady Dara zu töten, gar nicht so interessant für ihn, zumindest scheint mir das so.

Am Abend wirft sich Lady Dara auf Geheiß von Wokatul in ein nettes, luftiges, rotes Kleid. Nun geht es zu ihrem zukünftigen Gemahl Shakatul.

Nach nicht allzu langer Zeit läuten dann die Glocken und alle Leute versammeln sich im Innenhof. Ich packe noch schnell meinen Bogen ein, bin ich doch noch immer auf der Hut, vor weiteren Attentätern und begebe mich an einen etwas höher gelegenen Platz, um den Überblick zu behalten. Shakatul (mit Wokatul an seiner Seite) schwingt dann eine Rede von dem glorreichen Feldzug der Wokai gegen Dakor und gibt sein neues Ziel aus, Herrscher als neuer Hochlord über ganz Dakor zu werden! Er präsentiewrt dann Lady Dara als seine neue Frau und gibt bekannt, dass sein Haus Masradil heißen soll, gemäß dem Anführer eines der ersten Häuser. Pokatul scheint entsetzt zu sein, meint zumindest Gerhan, ob nun deshalb, dass Lady Dara noch lebt, er wieder eine neue Stiefmutter bekommt oder sein Vater nun seßhaft wird, bleibt nur Vermutung.

Tor'kal beobachtet dagegen, dass Hentar die Feierlichkeiten recht schnell verläßt. Er folgt ihm und spricht kurz mit ihm und merkt, dass er sehr besorgt zu sein scheint. Hentar erinnert ihn an Sutars Sage, was so viel bedeutet, wie, dieser neue Weg ist nicht gut für das stolze Volk der Wo-Kai!

Ich kann für mich und meine Waffengefährten aber versichern, dass wir hier sicher nicht seßhaft werden! Dies wird aber zu einem späteren Zeitpunkt erzählt...