Backend-Anmeldung | Tools | RPG-Table

5. Bestimmung

1. Spieltag (20.11.2013)

(aufgezeichnet von Morga-tul)

Vier Tage später in Luanag, Südturm im 3 Stock:

Jogan spricht mit Wokatul über seine Rachepläne, dieser wiederrum erinnerert Jogan daran, dass er ja auch der Erbe seines Vaters ist und somit der zukünftige Herrscher des Hauses Uskalon sein wird.

Wir anderen streifen durch die Burg, manche auch durch die Stadt. Eines Abends als wir im großen Turmsaal zusammen sitzen und so manchen Krug leeren, kommt aufgeregt Melwim dazu.Er berichtet, daß etwas um den Turm flattert. Wir springen auf und verteilen uns im und um den Turm herum. Ich gehe mit Melwim vor die Tür und schaue mich draußen um. Gerhan und Kulsar gehen nach oben, weil sie um Lady Daras Wohlbefinden besorgt sind. Gerhan sieht, sie er schon vermutete, einen Schweigenden Boten wegfliegen. Durch diese abendliche Störung verunsichert, überlegen wir ob wir Wokatul Bescheid geben sollen. Gerhan will es tun sobald er zurück ist. Tor-kal hat von dem Ganzen nicht so viel mit bekommen, denn er war mit Ceralin im Bett.

Durch diese abendliche Störung verunsichert, überlegen wir, ob wir Wokatul Bescheid geben sollen. Gerhan will es tun sobald er zurück ist. Jogan indes befragt Lady Dara was denn der Bote ihr gebracht oder mitgenommen hat. Sie leugnet jede Anschuldigung und wimmelt ihn ab. Als Gerhan dies Wokatul erzählt hat, stürmt dieser zu Lady Daras Zimmer und verlangt Einlass. Er fragt nach dem "Schweigenden Boten", doch sie leugnet wieder. Wokatul verlässt wütend den Raum. Kulsar hält auf dem Turm, die ganze Nacht Ausschau ob der Bote zurück kehrt. Wir bewachen das Treppenhaus zu Lady Daras Gemächern.

Am nächsten Morgen sind wir teils übernächtigt, teils ausgeschlafen. Als ich mit Jogan in der Stadt unterwegs bin treffe ich ein paar Broakais, welche ich noch gut kenne. Wir hatten unser Winterlager in ihrem Dorf und retteten auch Ismail, die Tochter ihres Häuptlings Kortul. Und eben Kortul treffe ich hier in Luanag, er lädt uns als alte Freunde an sein Feuer im Lager vor der Stadt ein, um mit ihm zu essen und zu trinken. Im Turm zurück erzähle ich meinen Freunden von der Einladung. Wir folgen alle der Einladung, nur Gerhan bleibt als Wache bei Lady Dara zurück.

Es wird getrunken und es werden Geschichten und Sagen erzählt. Neu ist uns dabei Pailatars Sage, in der erzählt wird, dass jeder sein Schicksal verändern kann. Auch wenn man die Ahnen um Rat frägt, man ihre Antwort immer nochmal selbst für sich hinterfragen muss, da man sie oft auf verschiedene Weise auslegen kann.

Gerhan sitzt derweil im Gemeinschaftsraum, als plötzlich ein Geräusch durchs Treppenhaus von oben aus Lady Daras Zimmer kommt. Er rennt hinauf und zieht seine Waffe, um sich gegen den Feind zu stellen. Dort angekommen zieht sie ihn, da sie schon nackt ist, "fast" willenlos zu ihr ins Bett. Er spürt mit ihr eine Zweisamkeit, die er noch nie mit einer anderen Frau gespürt hat.

Als wir von unserer Party heimkommen, entdecke nur ich ein fast schon debiles Lächeln in seinem Gesicht und kann trotz schlechter Mathematikkenntnise eins und eins zusammen zählen. Doch muss ich, bevor ich ihn oder die anderen fragen kann, erstmal meinen Rausch ausschlafen und mich morgen früh selbst fragen ob das vielleicht nur ein schlechter Traum ist /war.
 

2. Spieltag (05.12.2013)

(aufgezeichnet von Lord Jogan)

 

Frühling

 

Rotkehlchen auf dem Zweige hupft,

wipp, wipp!

Hat sich ein Beerlein abgezupft,

knipp, knipp!

Lässt sich zum klaren Bach hernieder,

tunkt Schnäblein rein und hebt es wieder,

stipp, stipp, nipp, nipp!

Und schwingt sich wieder in den Flieder

Halt! Stopp! Ich falle! Ich wache auf! Noch immer befinde ich mich in Gegenwart dieser Wo-Kai und dem Verräter Lorpi. Was tue ich hier? Ich der künftige Lord von Uskalon und ich werde herrschen an meines Vaters statt! Bald schon werde ich ihm sein elendes Leben aus seinem Halse drücken, aber gaaanz langsam. Doch jetzt brauche ich erst einmal wieder meine Medizin, um einen klaren Gedanken fassen zu können.

Die Nacht schien ruhig verlaufen zu sein, dieses Mal flatterten keine stummen Boten um das alte Gemäuer. Wokatul begrüßt uns am Frühstückstisch.. Nach einer kurzen Weile werden Wokatul zwei Besucher gemeldet und es scheint mir, als ob er diese bereits sehnsüchtig erwartet habe. Herein treten...nun ich muß es gestehen, die Besucherinnen sind eine Beleidigung für meine Augen und ich muß mich beherrschen nicht die Kontrolle über meinen Mageninhalt zu verlieren. Über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten, aber was die Wokatul unter dem schönen weiblichen Geschlecht verstehen, spottet jeder Beschreibung. Nun mag sich der alte Sack daran laben.

Shana und Kirai, so der Name dieser Geschöpfe, sollen Lady Dara bewachen. Einige Zeit später nimmt uns Wokatul beiseite und richtet sein Wort an mich, den künftigen Lord von Uskalon: "Jogan, ich muß euch eine wichtige Aufgabe anvertrauen: Nehmt diese Wo-Kai, (er deutet auf

Kulsar, Tor´Kal sowie Morga-Kun) und auch diesen da (er deutet auf Lorpi) und begleitet mich zu den südlichen Bergen. Wir müssen dort ein altes Ritual durchführen. Ich vertraue meine Sicherheit ganz euren scharfen Augen...-verzeiht-, eurem scharfen Auge an."

Tor´Kal scheint nur Augen für Ceralin zu haben, selbst als Lady Dara höchstselbst sich zu uns gesellt. Irgendetwas scheint Ceralin ihm zu zuflüstern. Kurz meine ich einen Anflug von Entsetzen in seinem Augen wahrzunehmen. Was sie ihm wohl ins Ohr flüsterte?

Irgendeine seltsame Wandlung scheint sich mit Lady Dara vollzogen zu haben. Noch nie habe ich sie unter fremden Männern mit offenen Haar gesehen und obwohl der Anblick der ihr zugedachten Geschöpfe auch sie zutiefst beleidigen muß, scheint sie in seltsam gelassener Stimmung und drückt mir flugs einen Kuß auf die Wange, was Angesichts der Anwesenheit von Wokatul, mir im Moment nicht völlig recht sein kann. Nun ich weise die drei Wo-Kai sowie den Lorpi an, die notwendigen Vorbereitungen für die Reise zu treffen. Erfahren wie sie nunmal sind, werden sie schon das richtige leichte Gepäck zusammenstellen.

Drei Tage reiten wir mehr oder weniger schweigend zu einer Grabstätte irgendeines verblichenen Kriegers. Wokatul, der mir längst nicht mehr so vertrauenswürdig wie dereinst erscheint, will dort die Ahnen befragen, ob sein schändliches Tun Gefallen finden wird. Welch Blasphemie! Nun auch er steht bereits am Rande seines eigenen Grabes. Von dem Schamanen Morga-Kun erfahre ich, dass es sich bei dem Grab um einen gewissen Ratatul handeln soll. Interessanterweise sei dieser auch unter einem dakorianischen Namen - Masradil - bekannt gewesen. Hinter einem einsamen Baum befindet sich versteckt ein Höhleneingang. Da ich für den Schutz aller zuständig bin, bleibe ich zunächst wachsam am Eingang stehen.

Heute Nacht soll das Ritual stattfinden. Im Kreise sitzen wir um den Schamanen herum, der sich bereits in wilden und ekstatischen Zuckungen windet. Es scheint als befinde er sich in orgiastischer Umarmung mit den Ahnen. ein kalter Windhauch streichelt über meine Schulter, als ein bleicher Wo-Kai in einem altertümlichen Kettenhemd gewandet und mit einer Sirta bewaffnet sich plötzlich zu uns gesellt. Doch sagte ich Wo-Kai, in der Tat scheinen seine Züge mehr einem Dakorianer zu ähneln. Das muß wohl Masradil sein. Nun da Wokatul den Ahnen befragen kann, ist es an der Zeit für mich nach den Pferden zu sehen und da Kulsar sich offensichtlich unwohl angesichts des dakorianischen Kriegers fühlt, begleitet er mich sogleich. Schemenhaft glauben wir dann und wann, weitere Schattenwesen zu gewahren. Nur einige Minuten später kam auch Lorpi zu uns, wahrscheinlich sorgte er sich um seine prallgefüllten Satteltaschen. Nun befanden sich nur noch Wokatul, Tor´Kal und Morga-Kun am Feuer mit dem Ahnenkrieger.

Wie mir Wokatul später berichtete griff Masradil nach irgendeinem Medaillon und stellte sich mit einem weiteren dritten Namen vor: Mutul. Jedenfalls schien Mutul den wahren Namen Jotir von Wokatul zu kennen. Tor´Kal soll irgendetwas an das Schattenwesen übergeben haben. War da die Rede von Natuls Zeichen? Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Irgendetwas scheint dann mit dem Ritual außer Kontrolle zu geraten. Die von mir und Kulsar schon bemerkten zahlreichen Schatten schienen zunehmend bedrohlich an Substanz zu gewinnen und waren uns zahlenmäßig weit überlegen. Der Schamane mit Wokatul an der Hand rannte hastig auf die Pferde zu und so ließ ich mich nicht weiter lumpen und sprang ebenfalls auf mein Pferd.. Manchmal ist ein schneller Rückzug ein Zeichen von großer Klugheit.

Am folgenden Morgen stellen einige der Wo-Kai fest, dass sie seltsame Verbrennungen an einigen Körperstellen haben. Der Mond schien einigen heute Nacht wohl besonders helle!? Als wir gerade wieder aufbrechen wollten, bemerkten Lorpi und Kulsar, dass dieses seltsame Amulett wohl überhastet am Feuer zurückgelassen wurde und entschlossen daraufhin zur Grabstätte zurück zu reiten, um dieses kleine seltsame Ding zu holen. Unserer weiterer Weg führt uns zunächst nach Edulak. Kaum unterwegs trifft mich ein Schlag wie von einem gerührten Donner und es wird einsam dunkel um mich herum. Shai-Ti und JENDRA sind bei der Kutsche! Welche Kutsche? Ist es das etwa, was Ceralin vor wenigen Tagen TorKal zugeflüstert hatte? Was geschieht hier,und welch Zauber umfängt uns? Welche Macht lenkt unsere Schritte? Leben wir unsere eigene Geschichte oder sind wir nur Gedanken im Hirn eines anderen? 42!

Wir werden Jendra retten und reiten der Kutsche entgegen, wogegen der feige Wokatul mit seinen Dienern nach Luan zurückkehrt. Wie der Wind tragen uns die Pferde der Kutsche entgegen, doch der einsetzenden Dunkelheit können auch wir nicht entkommen. Im Schein einer trüben Laterne gehen wir zu Fuß weiter als wir in der Ferne das Glimmen eines erlöschenden Feuers wahrnehmen...
 

3. Spieltag (19.12.2013)

(aufgezeichnet von Gerhan Lorpi)

Da weder unsere Wokai-Trampel noch unser „Lord“ (ich werde mich nie daran gewöhnen, dass dieser Typ ein Lord sein soll, was er sich wohl z.B. vor seinem letzten Aufschrieb reingepfiffen hat?) für die heikle Aufgabe befähigt sind, liegt es natürlich an mir, das Lager auszukundschaften. Ich schleiche mich lautlos und in Deckung bis in Sichtweite und erkenne einige Leute, die bei einem Feuer schlafen, zwei Wachen und zwischen diesen weitere Schlafende. Zudem kann ich ein gutes Dutzend Pferde erkennen. Da die beiden Wachen mit dem Gesicht zueinander stehen, ist es schwierig, einen davon auszuschalten, ohne dass es der andere bemerkt.

Ich schleiche daher zurück zu den anderen und berichte ihnen, was ich gesehen habe. Wir überlegen, ob und wie wir am besten die Truppe angreifen können, verwerfen das aber wieder, da wir ja von Wokatul auf Einhaltung Shakatuls Friedens hingewiesen wurden. Stattdessen wollen wir sie überholen und die Kutsche aus Jor warnen, daher ziehen wir noch in der Nacht ein Stück weiter, um einen Vorsprung zu haben. Möglicherweise ist an Tor’kals Gefasel von einer Vision einer überfallenen Kutsche ja doch etwas dran.

Dummerweise übernimmt unser befehlsgewohnter „Lord“, dieser Blender, die Führung und wie nicht anders zu erwarten ist er blind wie ein Maulwurf und würde den Weg nicht von einer Steilklippe unterscheiden können (nicht weiter tragisch, solange er vorangeht, nur schade um das Pferd). Was soll man von einem Einäugigen auch erwarten. Morga-Tul erlöst ihn dann von seiner „Führerschaft“ und bringt uns an den Feinden vorbei ein gutes Stück in Richtung Straße, bevor wir ein kurzes Nachtlager halten.

Bei Sonnenaufgang machen wir uns fertig. Tor’kal sieht sich von einer Hügelkuppe aus um und erkennt in einiger Entfernung die Straße und westlich von uns ein Gehöft. Während wir uns auf dem Weg zur Straße machen, reitet er direkt nach dort, um sich umzusehen. Er reitet unter den misstrauischen Blicken der Knechte in den Hof und sucht nach der Kutsche. Als diese den Weg auf die Straße versperren wollen, reitet er im Galopp wieder hinaus und kehrt zu uns zurück.

Kulsar hat unterdessen die Straße untersucht und keine Spuren einer Kutsche entdeckt, die hier gestern vorbeikam, also scheint diese noch östlich von uns zu sein. Nach einer Weile kommen wir an ein weiteres „Gehöft“, das mein geschultes Auge unschwer als Gasthaus erkennen kann, diese in Zelten aufgewachsenen Steppen-Barbaren würden einen Palast nicht von einem Stall unterscheiden können.

Auf dem Hof sehen wir auch sofort eine große schwarze Kutsche, die sowohl zu der Beschreibung des Boten als auch zu Ceralins Vision passt. Wir sehen dann auch Shai-ti, einen Wokai mit einer Standarte, die Morga-Tul und ich an den Farben des Pferdehaares als dem Herrscherhaus zugehörig erkennen und einen älteren Mann auf dem Kutschbock. Kulsar reitet gleich mal in den Hof und spricht den Standartenträger an, der sich als „Nairi“ vorstellt und von Pokatuls Schutz schwatzt. Der Arme Kerl scheint wirklich nichts davon zu ahnen, dass er das Zeichen für den Angriff trägt. Kulsar erwähnt Wokatul und Nairi ist beeindruckt, wir scheinen doch schon einen gewissen Ruf zu haben.

Dann tritt Lada Tara gefolgt von einer Schar Dienern mit Gepäck aus dem Gasthaus und wir begrüßen einander, schließlich kennen wir uns noch von Jorhain. Natürlich beginnt unser „Lord“ sofort auf die bedauernswerte Frau einzuplappern, wie es nun Mal seine Art ist. Nur ihre Autorität lässt sie auch zu Wort kommen und auch sie erzählt, dass Pokatul persönlich den Schutz der Kutsche versicherte und daher der Begleitschutz aus Jor wieder heimgeschickt wurde. Natürlich will Jogan alles vor Nairi ausplaudern, doch wir können ihn gerde noch davon abbringen. Warum hat der Vogel nur das Auge und nicht die Zunge Jogans mitgenommen!

Im Gefolge der Lady befindet sich auch Jendra und bei ihrem Anblick scheint der Lord zu erröten. Ich will für ihn hoffen vor Scham über seine ruhmreiche Nacht auf Jorhain, als er erst die halbe Nacht im Gang auf Jendra lauerte, um ihr dann auch noch unseren ganzen Plan haarklein mitzuteilen. Und dann war dieser Kerl auch noch empört, als wir ihn zur Rede stellten!

Jogan, Lady Tara und ich gehen ein paar Schritte und wir eröffnen ihr, dass wir einen Angriff von Pokatuls Männern befürchten, zeitgleich versucht Kulsar dasselbe bei Shai-ti. Lord Jogan versucht die Lady davon zu überzeugen, dass wir besser zu Pferde und durch die Wildnis weiterreiten sollten. Klingt der Vorschlag selbst schon dubios, so tun einige ungeschickte Redewendungen Jogans ein Übriges, die man eigentlich nur als offene Drohung auffassen kann. Der Mann ist wirklich ein geborener Diplomat! Würde man ihn mit einem Geschenk zu einer Feier eines befreundeten Lords schicken, würde man seinen Kopf garniert mit einer Kriegserklärung zurücksenden! Ich weiß nicht, warum die Vier mich mit seiner Anwesenheit so prüfen wollen, ich habe bestimmt nicht immer ein untadeliges Leben geführt, aber das habe ich nicht verdient!

Daher versuche ich mein Glück und erzähle vom Mordversuch an Lady Dara, der ja auch von Pokatuls Männern verübt wurde. Ich erzähle ihr so ziemlich alles, was wir wissen, auch von den Visionen, doch haben Jogans Worte sie schon so vergiftet, dass sie Shakatuls Sohn mehr vertraut als uns. Doch sie gibt uns noch eine Chance und sie schickt Jendra zu Jogan, tendiert er doch dazu, bei ihr besonders redselig zu sein. Beruhigt lasse ich die beiden allein in dem Glauben, dass sich nun alles zum besseren wendet. Doch nach kurzer Zeit verlässt auch sie ihn zweifelnd, leider fehlen uns tatsächlich die Beweise für unser Anliegen.

Da unser „Lord“ weiß, dass unsere Felle davonschwimmen, folgt ein weiteres Beispiel seiner überragenden diplomatischen Fähigkeiten: Mit gezogenem Schwert will er den Kutscher dazu bringen, die Lady von unseren lauteren Absichten zu überzeugen. Dann folgt er ihm ins Gasthaus, uns vier entsetzt zurücklassend. Wie erwartet scheitert auch das grandios.

Jogan kommt zuerst heraus und berichtet, dass sein Versuch „überraschend“ fehlschlug und die Lady mit der Kutsche weiterreisen möchte. Kurz darauf kommt die Lady heraus und teilt uns zu unserer Überraschung mit, dass sie nun doch mit uns zu Pferde weiterreitet. Natürlich sind wir geneigt, Jogans Worten auch in diesem Fall mal wieder keinen Glauben zu schenken, doch da reitet Shai-ti im gestrecktem Galopp davon und zurück Richtung Osten. Offensichtlich will Lady Tara beim Auftraggeber des Überfalls auf sie um Schutz gegen ihre Beschützer bitten! Kulsar verfolgt sie, um dies zu verhindern.

Ich versuche, die Lady zu beschwichtigen, doch zu unserem Unglück versucht Jogan das auch und macht erwartungsgemäß alles noch schlimmer. (Wann immer Du denkst, dass eine Situation nicht mehr schlimmer werden könnte, lass Jogan sprechen. Du wirst sehen, es kann immer noch schlimmer kommen!)

Kulsar unterdessen holt Shai-ti ein und versucht sie zu überzeugen, doch sie greift zur Sirta. Es folgt ein Beispiel eines typischen Wokai-Liebesspiels mit Pferdeverfolgungsjagd, Sirtakampf und Gerangel. Zu guter Letzt kann er sie doch zum Anhalten bringen und spricht mit ihr. Anfangs zweifelt sie, doch mit Worten überwältigender Romantik und tiefschürfender Logik kann er sie doch überzeugen. („Warum sollte ich Dir glauben?“ – „Weil Du noch lebst!“ und „Ihr werdet alle überfallen und gestorben!“)

Wir reden weiter auf die Lady ein, als Morga-Tul auffällt, dass auch Jendra fehlt, die Lady weicht aber auf Fragen aus. Diese Feststellung ist übrigens der Auftakt zu einer Reihe von Heldentaten, die Morga-Tul vollbringt und damit alles zum Guten wendet. Da Jogan wieder die Lady hart angeht, platzt mir der Kragen und ich fahre ihn an, dann will ihm eine scheuern, doch er weicht seiner verdienten Strafe aus. Auch Lady Tara fährt ihn an. Während ich mein Pferd besteige, da ich unsere Aufgabe als gescheitert ansehe und mich zum Aufbruch fertig mache, folgt die erste große Heldentat Morga-Tuls: Er zaubert Menschen kontrollieren auf Jogan und bringt ihn zum Schweigen. Endlich Ruhe!!!!

Da Morga-Tul der Vernünftigste unserer Truppe zu sein scheint, wendet Lady Tara sich nun an ihn und in seiner unbeholfenen, naiven aber auch vertrauenserweckenden Art erzählt er alles mit seinen Worten, was zu seiner zweiten Heldentat führt, denn das Unerwartete geschieht nun doch noch: Lady Tara beginnt uns zu glauben. Gleichzeitig wächst in ihr aber auch der Groll auf unseren „Lord“, hätten seine „Überzeugungsversuche“ doch fast zu ihrem Tod geführt!

Tor’kal hat unterdessen in der Ferne ein Gebüsch erspäht, dass sich verdächtig bewegt. Er reitet hin und zieht eine verängstigte Jendra heraus. Er geleitet sie wieder zurück, wo ihr offenbart wird, dass Lady Tara uns inzwischen doch glaubt.

Wir besorgen uns Pferde für die Damen, stellen die Kutsche im Stall unter, nehmen das Notwendigste mit und reiten querfeldein los. Wir umrunden die Stadt und rasten. Am nächsten Tag reiten wir zu rück zur Straße und weiter auf dieser.

Kulsar und Shai-ti nehmen unterdessen einen anderen Weg. Warum sie so darauf vertrauen, dass sich bei uns noch alles zum Guten wendet, weiß ich auch nicht, schließlich hätten die ausgeräumten Zweifel Shai-tis zur Klärung der Situation beitragen können. Sie reiten nicht außen herum, wie wir, sondern auf der anderen Seite der Straße, wo wir das Lager der Wokai gefunden hatten. Sie entdecken auch deren Spuren, es sind mindestens ein Dutzend, überraschend ist jedoch, dass sie, ungewöhnlich für Wokai, in 3 sauberen Reihen reiten.

Die Untersuchung des Lagerplatzes zeigt Überraschendes: Die Gruppe zwischen den beiden Wachen waren wohl Gefangene, denn sie schliefen den Spuren nach auf ihren Händen und man kann auch Blutspuren entdecken. Nach Kenntnis aller Fakten kommen wir zu dem Schluss, dass sich Pokatuls Männer wohl eine der Räuberbanden, von denen es seit dem Wokai-Überfall mehr als zuvor gibt, geschnappt haben, um diese nachher als Bösewichte bei dem Überfall zu präsentieren und sich selbst als Rächer. Leider wären sie wohl zu spät gekommen und der Überfall auf die Kutsche hätte stattgefunden, aber die Übeltäter hätten ihre Tat nicht lange überlebt.

Sie folgen der Spur weiter. Kulsar erspäht auf einem Hügelrücken einen Späher, der ihm den Rücken zukehrt. Sie verbergen sich und kundschaften sie aus. In einem Talkessel liegen die 6 Gefangenen, daneben stehen Pferde, Wachen und weitere Wokai, insgesamt sieht man 5 hier im Lager. Sie kundschaften vorsichtig Richtung Straße aus, wo 2 weitere Wokai (insgesamt also 8) einen geeigneten Platz für den Überfall suchen und wohl auch in einem ansteigenden Hohlweg gefunden haben.

Daraufhin reiten sie im Bogen außen herum und kommen auf die Straße. Am nächsten Tag treffen wir wieder aufeinander und erzählen einander, was sich zugetragen und was wir entdeckt haben und überlegen, was wir Wokatul sagen und wie wir weiter vorgehen.

 

4. Spieltag (02.01.2014)

(aufgezeichnet von Tor'kal-tar)

Am folgenden Morgen reiten wir, glücklich vereint, weiter Richtung Westen. Ich übernehme wie meistens die Vorhut, doch es bleibt den Vormittag über ruhig. Als ich zwischendrin meine Kameraden wieder aufschliessen lasse, muss ich feststellen, dass Jogan offensichtlich das Weite gesucht hat. Aber auch die anderen scheinen darüber nicht wirklich unglücklich zu sein und so bleibt mir auch nichts anderes übrig, als mit den Schultern zu zucken.

Lady Tara macht schon die ganze Zeit auf mich einen etwas verwirrten Eindruck, was wohl daran liegt, dass in unserem kleinen, zusammengewürfelten Haufen, niemand so richtig die Führung übernimmt. Nun, das ist auch schwierig mit zwei Dakorianern, die ständig dazwischenfunken. Aber den einen sind wir ja nun den Ahnen sei Dank los.

Wir folgen weiter der Straße und kurz vor Mittag erreichen wir den Gipfel eines Hügels, an dessen Fuß wir eine Kreuzung erkennen, bei der sich fünf Reiter aufzuhalten scheinen. Als wir näherkommen erkennen wir Wokatul nebst seinem stummen Diener (nein, das ist nicht das selbe wie ein schweigender Bote) und drei weitere Wo-Kai Krieger. Nachdem wir uns gegenseitig gebührend begrüßt haben erzählt Morga-Tul Wokatul, was wir bisher erlebt haben und auch der Verdacht gegen Pokatul kommt zur Sprache. Dummerweise hat jemand aus unserer Gruppe diesen Verdacht auch gegenüber Lady Tara erwähnt, worüber Wokatul überhaupt nicht glücklich ist. Aber mal ehrlich, wann ist das dieser alte Griesgram schon? Er legt uns dringend nahe, nach Beweisen für diesen Verdacht zu suchen, sonst könnte dies ein schlechtes Licht auf uns werfen bei Shakatul. Also schmieden wir den Plan, zurück zur Kutsche zu reiten und mit dieser den gleichen Weg nochmals entlang zu fahren, in der Hoffnung, dass wir, wie in Ceralins Vision gesehen, von einer Gruppe Wo-Kai überfallen werden. Da diese nicht damit rechnen werden, eine Kutsche mit zwei legendären Kämpfern vorzufinden, sollte es ein leichtes sein, die Überraschung zu nutzen, vor allem da Jogan nicht mehr da ist, der sicher dafür gesorgt hätte, dass wir vorzeitig aufgeflogen wären. Wir hoffen, dabei Gefangene zu machen, die dann vor Shakatul die Niedertracht seinen eigenen Sohnes bezeugen werden.

Um den Plan perfekt zu machen, nehmen wir auch Shai-Ti mit und auch den jungen Nairi. Auf dem Rückweg zur Kutsche umgehen wir geschickt die Position des Feindes und am Abend erreichen wir das Gasthaus. Sowohl Kutsche als auch Kutscher sind noch dort. Wir übernachten vor Ort und machen uns am nächsten Morgen auf den Weg. Kulsar hat, als er von uns getrennt unterwegs war, eine Stelle gefunden, die er für einen Hinterhalt geeignet hält und wir vermuten, dass der Überfall dort stattfinden soll. An dieser Stelle führt die Straße durch einen Hohlweg den Hügel hinauf, ideales Gelände um Bogenschützen zu postieren. Während Morga-Tul und dieser Lorpi, oder wie immer er nun auch heißen mag, in der Kutsche reisen, machen Kulsar und ich kurz bevor wir die besagte Stelle erreichen einen weiten Bogen, lassen die Pferde zurück und schleichen uns von hinten an die Position heran. Wir können zwar niemanden entdecken, doch nach kurzer Zeit hören wir Schritte von der anderen Seite des Weges und kurz darauf erscheinen zwei Bogenschützen auf dem Hügel vor uns, ohne uns jedoch zu entdecken. Kurz darauf hören wir auch schon das Geräusch der sich nähernden Kutsche und machen uns bereit.

Als die beiden Krieger vor uns ihre Bogen spannen, ist das für uns das Zeichen zum Angriff. Kulsar feuert auf den einen und erwischt ihn an der Schulter, ich stürme sofort auf den anderen Krieger zu und mit zwei schnellen Schlägen ist dieses Problem aus dem Weg geschafft. Nun greifen auch die anderen Krieger die Kutsche an, also stürme ich behende die Böschung hinab und greife sofort die beiden vor mir stehenden Krieger an. Der eine davon fällt schnell unter meinen Schlägen, der andere hält etwas länger durch, doch schließlich liegt auch er sterbend vor mir im Dreck der Straße. Währenddessen sind auch die anderen in Kämpfe verwickelt, Lorpi versucht sich verzweifelt gegen zwei Angreifer zu wehren, kann aber nicht wirklich Schaden anrichten, wird dabei aber auch nicht getroffen. Das kann man von Nairi leider nicht behaupten, von einem Pfeil schwer getroffen stürzt er vorm Pferd, noch bevor ich den Fuß der Böschung erreicht habe. Auch Shai-Ti ist verletzt und erwehrt sich mit letzter Kraft einem Angreifer und selbst Morga-Tul muss einige Treffer von einem Gegner einstecken, bevor er ihn dann doch zur Aufgabe zwingen kann.

Ich stürme weiter Richtung Kutsche, als sich mir einer der Gegner, die bisher den Lorpi in Bedrängnis brachten, in den Weg stellt. Mit einem gewaltigen Hieb schlage ich ihm seine Waffe aus der Hand, worauf er sich angsterfüllt ergibt. Währenddessen stürmt auch Kulsar nach vorne, doch sein Bogen verheddert sich im Gebüsch und so verliert er wertvolle Zeit damit, den Bogen wieder zu befreien. Als er dies geschafft hat, feuert er von der Böschung aus einige Pfeile ab und kann so Shai-Ti etwas Luft verschaffen, als er ihren Gegner trifft. Dann versucht er in einem gewagten Stunt von der Böschung auf die Kutsche zu springen, doch schon an der Flugbahn kann ich erkennen, dass er eher gegen die Seitenwand knallen wird. Nunja, er ist ja nicht aus Zucker, und so wird die Wand mehr darunter zu leiden haben, als Kulsar selbst. Leider hat sein Bogen nicht so viel Glück und zerbricht bei dem Aufprall.

Dann geht es sehr schnell dem Ende entgegen. Während Morga-Tul den Geist von Shai-Ti's Gegner kontrolliert springt Kulsar auf den Kutschbock, auf dem der leider tote Kutscher liegt, und schlägt von dort aus Shai-Ti's Angreifer nieder. Ich stürme derweil auf den letzen noch verbleibenden Kämpfer zu, der immer noch versucht, Lorpi in der Kutsche zu erwischen. Mit einer eleganten Bewegung setze ich ihm meine beiden Sirtas an den Hals und da scheint ihm dann endlich bewußt zu werden, dass der Kampf verloren ist. Er ergibt sich uns und tatsächlich haben wir es ausnahmsweise mal geschafft, einige Gefangene zu machen. Leider haben wir auch einige Verluste, Nairi und der Kutscher haben den Angriff mit ihrem Leben bezahlt, Shai-Ti ist schwer verwundet und auch Morga-Tul hat einiges abbekommen. Den Ahnen sei Dank war Jogan nicht anwesend, im besten Fall wäre er nun ebenfalls tot, im schlimmsten Fall hätte er durch seine Schusseligkeit den ganzen Plan gefährdet...
 

5. Spieltag (16.01.2014)

(aufgezeichnet von Kulsar-Tar)

Die Schlacht liegt hinter und das Schlachtfeld vor uns: Es gab bei den Gegnern 3 Tote zu beklagen, 1 Schwerverletzten und 4 Überlebende. Auf unserer Seite wurde der Kutscher getötet und auch Nairi liegt tot im Staub. Shai-Ti ist verletzt und es steckt noch ein Pfeil in ihrer Schulter und Morga-Tul hat auch einiges abbekommen, bevor ich seinen Gegner mit meinen Pfeilen Einhalt gebieten konnte und er sich dann Morga-Tul ergeben hat. Tor'kal hat sich gewohnt souverän durch die Reihen gekämpft und Gerhan scheint so eine Art Glückspilz zu sein und hat wohl mit seinem Gegner "Tust Du mir nichts, tue ich Dir auch nichts!" gespielt.
Morga-Tul und Shai-Ti kümmern sich gegenseitig um ihre Verletzungen und die der Gegner. Bei der Behandlung von Shai-Ti lässt sich anhand ihrer alten Narben erkennen, dass sie schon schlimme Zeiten der Sklaverei hinter sich hat. Vielleicht sollte ich mich nach dieser Mission mal mit ihr aufmachen ihre damaligen Peiniger zu stellen und zur Rechenschaft zu ziehen, falls sie noch leben, haben sie es zumindest nicht weiter verdient...

Ich hole dann noch unsere Pferde, die wir ein Stück weiter hinten zurück gelassen haben. Die anderen durchsuchen noch das Lager und finden die Gefangenen nur noch tot vor. Gerhan spielt dabei wieder mal den Leichenfledderer und auch die Lebenden werden von ihm betascht. Dafür gibt es sehr viele Pferde, so dass keine Transportprobleme aufkommen. Die Toten werden in die Kutsche gelegt und die anderen Gefangenen auf den Pferden festgebunden und getrennt voneinander auf den Weg gebracht. Den Kutscher begraben wir nach dakorianischer Sitte und Gerhan wird zum Kutscher befördert, dies scheint sogar ein verborgenes Talent von ihm zu sein... Oder er war früher schon so ein Weichei, das Kutsche fährt, bevor er in unser Abenteuer gestolpert ist. Seine Vergangenheit scheint ja weniger sauber zu sein, als meine!

------------------------------------------------------------------------------------------------------

Aus Jogans Erinnerungen:
Er hatte so vor sich hin gegrübelt und dabei hatte er wohl so eine Art Traum. Er hat sich selbst aus der Vogelperspektive gesehen und dabei führt ihn dieser Flug zu einem Hügel. Als er dann bei der Weiterreise meint, den Hügel wieder zu erkennen, trennt er sich unbemerkt von unserer Gruppe. Auf dem Hügel entdeckt er einen Schweigenden Boten, der wohl von seiner Mutter stammt. Die übermittelte Botschaft ist eine Hass-Tirade an seinen Vater (an welchen, also leiblicher oder Lord..., bleibt aber wohl offen) und dass er Rache üben soll. Zur Verabschiedung und als Erbe bekommt er den Schweigenden Boten überlassen. Das irritiert wohl beide, also Mensch und Tier... Er schließt dann zu Lady Tara und Wokatul auf. Die Gruppe ist dann auch noch wegen des neuen Begleiters irritiert, aber die Sache ist schnell geklärt. Aber dann muss Jogan auch noch die bitteren Worte von Lady Tara über seine Mutter hören, da sie ihm mal einiges erzählt, wie sie wohl wirklich war. Ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...!

------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wir reden die ganze Reise nicht weiter mit den Gefangenen, um sie im Unklaren zu lassen und zu zermürben. Wir knebeln und fesseln sie, damit sie sich auch nicht groß absprechen können. Die Reise bis Luanag verläuft ohne weitere Vorkommnisse. Wir halten vor der Stadt und Morga-Tul reitet zunächst alleine rein, um die Lage zu checken und Wokatul Bericht zu geben. Er bemerkt gleich große Veränderungen: viele Wachen, Shakatuls Leibgarde und eine persönliche Sicherheitskontrolle, die er aber schnell passieren kann, nachdem er erkannt wurde. Er findet leider nicht Wokatul, dafür rennt ihm Jogan über den Weg, der ihm dann aber nach einem kurzen Hallo, bei der Suche unterstützt und ein Update auf die Situation auf der Burg gibt: Lady Mira hat den Stammsitz räumen müssen und Shakatul ist eingezogen. Nachdem Wokatul gefunden und auch auf den neuesten Stand gebracht wurde, beschliessen sie, die Gefangenen direkt zu Shakatul bringen zu lassen, damit er die Wahrheit aus erster Hand erfährt.

Morga-Tul und Jogan (wir alle sind sehr glücklich ihn wieder gesund wiederzusehen...) kommen zu uns zurück und wir reiten im großen Stil und unter großer Aufmerksamkeit der Bewohner und Wachen direkt in die Stadt zum Hauptplatz, wo auch schon eine kleine Versammlung wartet. Karsas, genannt "der Fremde" - ein Dakorianer und Anführer der persönlichen Garde Shakatuls und dessen Leibwächter, empfängt uns und wir übergeben ihm die Kutsche und die Gefangenen, wobei ich dicht hinter den Gefangenen bleibe, entweder um sie anzuschubsen oder auch unsere Zeugen zu schützen! Kurz darauf kommt dann auch Shakatul selbst heraus. Ein Auftritt, eines Lords würdig, aber nicht dem eines stolzen Wo-Kai! Die ganzen Leute knien sich sogar nieder, ebenso schickt sich Morga-Tul und der Rest meiner Kampfgefährten dazu an. Ich aber bleibe als stolzer und freier Wo-Kai stehen und behalte die Gefangenen im Blick, denen ich dabei einen leichten Schubs in Richtung Boden gebe. Würmer zu den Würmern!

Der Anführer unserer Gefangenen meldet sich beim Anfang der Befragung zu Wort und bittet Shakatul auf ein 4-Ohren-Gespräch. Ich behalte die oberen Ränge im Blick, ob irgendwelche Attentäter eventuell die Befragung verkürzen möchten und ebensolche Beobachtungen bemerke ich auch bei Tor'kal, er scheint ähnliche Befürchtungen zu haben. Nachdem der Anführer aber Shakatul etwas zugeflüstert hat (und ich erkenne die Worte "Pokatul hat uns beauftragt..."), schreit er laut "Lügner!" und läßt ihn kurzerhand von Karsas töten. Tja, manchmal sind die Attentäter näher als man glaubt...

Einer unserer Gefangenen, ein recht junger Wo-Kai, wiederholt aber lautstark die Vorwürfe gegen Pokatul - eine kluge Überlebensstrategie! Nun haben es alle gehört und eine schnelle Vernichtung der Beweise ist nicht möglich. Die Gefangenen werden daraufhin ins Verlies gebracht, dieser Aufgabe schließe ich mich selbst an und drücke dabei dem jungen Krieger meine Anerkennung für seinen Mut aus. Im Verlies sind die früheren Geheimgänge, durch die wir damals auch schon die Burg gestürmt haben, mittlerweile zugeschüttet. Ein geheimer Anschlag lässt sich damit ausschließen.

Nach dieser ganzen Aufregung spricht Morga-Tul noch kurz mit Lady Tara, in deren helfenden Hände ich auch gerne Shai-Ti wieder zur Genesung überlassen habe. Danach ziehen wir uns alle zurück, wir haben ja auch eine längere Reise hinter uns. Am Abend sitzen wir alle wieder zusammen und palavern ein wenig über die Geschehnisse...

 

6. Spieltag (30.01.2014)

(aufgezeichnet von Morga-Tul)

Während wir essen, werden uns und Woka-tul die Geschenke des Hauses Jor zur Durchsicht gezeigt. Wir sehen Kleidung, Bücher, Schmuck, eine Rüstung und ein Schwert. Die letzten beiden Gegenstände werden von uns entfernt. Kulsar will sich nochmal im Kerker umsehen und als ihm dies verwehr wird, zieht er weiter zu Shaiti. Jogan versucht in der zwischen Zeit, etwas über seinen Vater heraus zu finden, ob er schon gefangen genommen wurde und ob er schon auf dem Weg ist. Nachts weckt mich Jogan mit Fragen nach seiner Mutter, die selben die er mit heute schon einmal stellte, ich fnuschele was von falscher Mondphase und schlafe weiter. Auch Gerhan schläft diese Nacht schlecht und als er zum Fenster geht, gemerkt er das auch in Lady Daras Zimmer noch Licht und vermutlich auch die Sehnsucht brennt.

Am nächsten Morgenwerden wir zu Shaka-tul bestellt, er bedankt sich bei uns, daß wir Lady Dara und die Gesandten aud Jor gerettet haben. Es will uns eine Belohnung in Aussicht gestellt, welche Lady Dara uns aus seinen Schatzkammern aussuchen wird. Etwas später treffen wir sie beim Haushofmeister und sie hat schon etwas für jeden von uns bereit gelegt. Tor-Kal erhält einen Schild von besonderer Härte, ich selbst bekomme ein Mondamulett, welches die Mondphase imitiert (also wenn es einen Gott gibt, hat er Humor), Gerhan erhält einen edlen Rapier, Kulsar bekommt besondere Pfeile, Jogan bekommt ein Buch, "Scheigende Boten" Aufzucht und Pflege. Daruber hinaus bekommt jeder von uns ein Beutel Gold. Später erzählt Melwim Tor-kal von der baldigen Hochzeit und dem Aufbruch morgen früh. Dies wird uns später noch von Wokatul bestätigt. Jogan ist als baldiger Lord des Hauses Uskalon, auch für die eigentlich Feier eingeladen, wir dagegen nicht. Am Nachmittag werden Gefangene von Uskalon in die Burg geführt, darunter befindet sich auch Jogans Vater. Er wird in einer Kutsche herein gebracht, Jogan wirft aus Wut mit allerlei Gemüse nach seinem Vater, trifft aber alles außer ihm. Später legt er sich noch mit einem von Shaka-tuls Leibwächtern an und er überlebt es, weil der andere einfach weg geht. Wir sind amüsiert. Am Abend trainiert er noch mit seinem "Schweigenden Boten". Lady Mira hat in der zwischen Zeit ihr Kind geboren, auch sie begibt sich mit auf die Hochzeitsreise, begleitet wird sie von ihrem älteren Sohn (6), daß Baby läßt sie in der Burg zurück.

Am nächsten Morgen beginnt die Reise nach Surinak an die Grenze von Tyme und Luandabei. Am Abend rufe ich Jogans Mutter mit einem Ritual, der Geisterbeschwörung. Mutter und Sohn unterhalten sichüber den Vater und jogan erkennt eine Wahrheit für sich. Als die Erscheinung verschwindet, werde ich ohnmächtig und Jogan sorgt sich um mich. Ceralin spricht mit Tor-kal und provezeit ihm von einer Entscheidung die er treffen sollte. Kulsar redet mit Tara über Shaiti, sie ist sehr verschlßen und er kann nicht weiter erfahren. Wokatul berichtet Jogan von seiner zukünftigen Pflicht, er wird Brautvater für Lady Dara und er soll bei der Wahl des Hochlords für Shaka-tul stimmen. Jogan spricht später mit seinem Vater und sie reden vom Tod der Mutter, welche sich selbst umgebracht hat. Auch er erfährt, daß sein Vater ihn niocht für seinen leiblichen Sohn hielt. Sanbar wurde auch überzeugt für Shaka-tul zu stimmen. Später gesellt er sich noch ans Feuer der Lady Dara und sie bittet ihn auf Gerhan aufzupassen, um ihn bei ihrem vorzeitigen Tod zub ihr zurück zu bringen.

 

7. Spieltag (11.02.2014)

(aufgezeichnet von Lord Jogan)

Jogan, der Unbeugsame

Jogan, der Verräter

Jogan, der ?

Wer bin ich, wer werde ich sein? Dies wird meine letzte Aufzeichnung, was danach kommen wird, wissen allein die Namenlosen. Soll die Geschichte über mich und Gerhan richten.

 

Wir sind auf dem Weg nach Surinag, dort soll die Hochzeitszeremonie stattfinden, am Tage drauf wird auf dem Mondhügel der neue Hochlord gemäß den Intrigen des alten Hundes gewählt. So wird Shakatul, ein Wo-Kai über das Land Dakor herrschen und seine getreuen Wo-Kai Krieger im Laufe weniger Generationen zu Bauern degenerieren lassen. So werden die Menschen Dakors und das Kriegervolk der Wo-Kai u einem verschmolzen. Wir sind Dakor! Der Name der Wo-Kai wird durch den Wind der Geschichte wehen und verblassen.

Nun ich hoffe für meine treuen Weggefährten, die edlen Kulsar, Morga-Kun, Tor´Kal sowie ihre Gefährten, dass sie ihren Frieden damit finden werden, oder sich gegen das Unvermeidliche auflehnen und als tapfere Wo-Kai sterben. Über Gerhan wird ein anderes Gericht sein Urteil fällen.

Als wir in Surinag, eine ärmliches Gemäuer, ankommen langweilt uns Shakatul mit warmen Worten über den Ablauf seiner Hochzeit. Gastrecht sowie Friedenspflicht solle an den kommenden Tagen herrschen! Ein Hohn, dass ausgerechnet er, von Gastrecht spricht! Danach darf dann wohl das Schlachten beginnen?

Da alle hohen Häuser mit einer gebührenden Anzahl an Mitgliedern vertreten sein sollen, werde ich zusammen mit meinem Vater und dem namenlosen Cousin noch von Kulsar und Tor´Kal begleitet, während Morga-Kun, Melwim und Gerhan dem Hause Luan da Bai zugeschlagen werden.

Meine „ehrenvolle“ Aufgabe wird die des Brautvaters sein: So werde ich am 3. Tage bei Sonnenuntergang die Braut zur hlg. Stätte führen und dann Shakatul darreichen, damit er sie nach seinem Gusto gebrauche. Sobald er seine Lippen auf eine Stelle ihres Körpers drückt und ihr ein Geschenk überreicht, wird er ihr Mann und kann in der folgenden Nacht die Ehe vollziehen.

Beim Essen bemerkt Kulsar, dass Shai-Ti einen anderen großen Mann hasserfüllt mustert. Ich erfahre, dass dieser „der Fremde“, Karsas, genannt wird, auch er ist ein Dakorianer, der wie Gerhan sein Vaterland verraten hat.

So neigt sich der Tag zum gnädigen Ende und während de edle Kulsar sich einfühlsam um Shai-Ti kümmert, gibt der starke Tor´Kal sein Bestes, um Ceralin zu erfreuen. Ich dagegen bleibe wie so oft allein mit meinen trüben Gedanken.

Am nächsten Tage werden die hohen Häuser erwartet: So erscheinen zunächst die Häuser Jor (Lady Dirdre), Darut (Lord Dirinor, begleitet u.a. von seiner jungen Tochter und einer Priesterin)), Baratim (Lord Maruk) und Zaan (Lord Neer begleitet von wilden Mahrnads).

Shakatul stellt sich bei dieser Gelegenheit doch tatsächlich als Lord Shaka des hohen Hauses Masradil vor!

Nach weiteren Stunden treffen Vertreter von Ahad, Kroin und Taim ein. Bei letzterem befindet sich im Gefolge auch die uns bekannte Kiri Eisan. Nun so kann Gerhan sein Gemächt wenigsten irgendwo wieder unterstellen.

Überrascht nehme ich zur Kenntnis, dass auch Mahradim eine Abordnung unter der Führung von Lord Arun Eroin Emon und Lord Trenan Piron Kroin entsendet hat. Nun warum sollte mein Weg auch leichter werden? Sicher werde ich Gelegenheit haben, ein Wiedersehen mit dem Hadrim zu feiern! Und in der Kutsche, die sie dabei haben, werden wir sicher noch eine wundervolle Überraschung früher oder später finden.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erscheint das Haus Vala, allerdings wird dieses nur durch einen Seitenzweig vertreten und interessanterweise von einigen Wo-Kai begleitet.

Beim Abendessen fällt mir auf, dass Gerhan sich zunehmend seltsam verhält, irgendwas scheint in zu beunruhigen, ja manchmal meine ich Angst in seine Augen zu erkennen. Irgendeine alte Fehde mit dem Haus Arhad, wie mir berichtet wird. Nun möge er seinen Frieden mit den Arhads machen – auf die eine oder andere Weise, was ficht mich das an?

Das Gespräch am Tische dreht sich schnell um die Ambitionen des Shakatuls, oder besser Lord Shaka, wie er sich nun nennen möchte. Wokatul im Übrigen hält sich bis dahin unauffällig stets im Hintergrund, doch mir scheint als fiele ab und dann ein ungehaltenes Augenpaar auf den alten Mann. Da scheint es mir, als ob bereits die nächste Intrige zu spinnen beginnt. Lord Eroin wuchtet plötzlich auf einen Wink von Shakatul hin eine schwere Holzkiste auf den Tisch. Darin befindet sich eine uralte Sir'ta. Eine Sir'ta, welche im Grabe des Lord Nasra gefunden wurde! Damit soll wohl nachgewiesen sein, dass ein Wo-Kai schon einmal an der Spitze des Landes Dakor stand?

Das auch die Häuser Dakors die Kunst der Intrige verstehen, zeigt sich in den nächsten folgenden dramatischen Minuten: Der alte Fuchs Lord Piron verwickelt Shakatul in ein Gespräch über die Gesetze Dakors, denen sich auch der künftige Hochlord zu unterwerfen hat. So sei natürlich jedwede Person, die den Hochlord anzugreifen versucht, unweigerlich dem Tode zu übergeben. Nun wir erinnern uns an Jotir Jor, den Mörder des letzten Hochlords? Jotir Jor und Wokatul? Lord Piron lässt einen Käfig herbeibringen und erklärt den Anwesenden, dass es sich bei dem Insassen um den schweigenden Boten von Jotir Jor handle. Piron öffnet den Käfig und das Tier begrüßt seinen Herrn….

Dieser Abend ist das Ende für Wokatul, feige entzieht er sich der Gerichtsbarkeit, indem er sich den Leib mit seinem Dolch aufschlitzt. Nun wenn dies kein gelungener Auftakt für die kommenden Feierlichkeiten ist. So lasst denn das Schlachten bald beginnen.

 

8. Spieltag (20.02.2014)

(aufgezeichnet von Gerhan Lorpi)

Shakatul heißt seine Mannen, den Leichnam Wokatuls hinaustragen zu lassen, schließlich ist so eine entleibte Leiche ein doch eher morbider und ungewöhnlicher Zimmerschmuck eines diplomatischen Banketts und nicht jedermanns Sache. Shakatul möchte die Leiche aber wohl auch außerhalb der Reichweite der Lords von Dakor wissen, schließlich hat er ihm viel zu verdanken und möchte ihm ein würdiges letztes Geleit geben.

Später setzt sich Kiri Eisan noch an unseren Tisch und wir plaudern etwas über die guten alten Zeiten. Wobei die Zeiten für die werte Dame, immerhin die Mätresse des Thronfolgers des Haues Taim, wohl kaum je besser waren als jetzt. Fragen nach ihrem Kind weicht sie eher aus, schließlich ist es Zeugnis eines eher unrühmlichen Abschnitts ihres Lebenswegs, auch wenn wohl nicht ganz klar ist, wer tatsächlich der Vater ist. Mir gefällt allerdings der Gedanke, dass möglicherweise einmal mein Sohn auf dem Thron des hohen Lords von Taim sitzt.

Aus dem Gespräch geht aber auch hervor, dass einige der hohen Lords nun eher bereit sind, Shakatul zu wählen, da er sich eindeutig zu dakorianischem Recht bekannt hat und zudem der Mörder des letzten Hochlords nicht mehr hinter ihm steht. Vielleicht hofft auch der eine oder andere, dessen Platz einzunehmen und selbst Einfluss auf den zukünftigen Hochlord zu nehmen, denn keiner traut ihm zu, an den politischen Ränkespielen Dakors ebenbürtig teilzuhaben.

Das Haus Ahad hingegen feiert und trinkt und wirft immer wieder Blicke zu uns. Das Thema scheint für sie noch nicht durch zu sein. Wir bringen Melwim zur Latrine, der keinen Schritt mehr alleine macht.

Jogan spricht mit seinem Vater über den alten Hochlord und der Wahl des Neuen. Der Alte scheint nun auch nicht gerade ein Kind von Traurigkeit gewesen zu sein und man kann die Tat Jotir Jors zumindest verstehen. Jogan scheint sich über seinen zukünftigen Lebensweg noch nicht wirklich im Klaren zu sein. Einem Mann mit solchen Selbstzweifeln (und einem derartig miesen Urteilsvermögen) ist jede Verzweiflungstat zuzutrauen.

Kulsar verspürt hingegen ein Zwicken in der Leistengegend und rafft sich zu einem romantischen Annäherungsversuch an Shai-ti auf, bringt jedoch nur ein "ma' ficken?" zustande. Die Antwort ist zu aller Überraschung keine schallende Ohrfeige oder schlimmeres, sondern ein überraschend positives "heute nicht", dass Kulsar zumindest die Hoffnung lässt, noch die Chance auf einen etwas gelungeneren Annäherungsversuch zu erhalten.

Am nächsten Morgen wird man von lauten Geräuschen geweckt, als zum einen ein weiteres, kleines Zelt in der Mitte errichtet wird, dass wohl zur heutigen Feierlichkeit Lady Daras Herberge sein soll, zum anderen ein Scheiterhaufen etwas abseits des Zeltlagers. Wie vermutet wird später Lady Dara mit ihren beiden Leibwächterinnen in das Zelt geführt.

Tor'kal hört sich ein bisschen um, was so die allgemeine Stimmung zu den bevorstehenden Ereignissen ist. Lady Dara spricht mit Lord Eroin Emon.

Anschließend besucht "Lord" Jogan seine neue "Tochter", wobei er zuerst ungläubiges Staunen der Wächter erntet. Das Schicksal schreibt wirklich die seltsamsten Stücke. Doch es geht ihm nicht um die Hochzeit oder ihr Befinden. Was ihn umtreibt ist alleine die Tatsache, dass sie ihn bat, mich zu beschützen, was jenseits seines Fassungsvermögens liegt. Also fragt er sie noch Mal und sie erklärt es ihm. Er ist schockiert, verspricht ihr aber, mich in der Stunde ihres Todes zu ihr zu bringen. Ein Schwur, den er natürlich nicht einhalten wird, aber diesmal kann er tatsächlich ausnahmsweise mal nichts dafür. Noch mehr scheint ihn aber die Befürchtung zu entsetzen, dass Lady Dara tatsächlich etwas für mich empfinden könnte.

Kulsar inspiziert indes das Lager und schaut nach dem Haus Ahad. Die Piratin Rikah vom Mittelfinger fragt ihn nach Melwim, er gibt sich aber uninteressiert. Shai-ti schaut sich das ganze mit merklichem Unwillen an und Rikah küsst ihn und lässt ihn grinsend stehen, Shai-ti geht und Kulsar schaut dumm aus der Wäsche (nicht dass das für ihn ein außergewöhnlicher Zustand wäre...).

Auch Lady Dara macht eine Runde und spricht mit den Leuten, ganz die zukünftige Frau des Hochlords. Auch ich stelle mich in die Reihe, um mich zu verabschieden. Allerdings sind meine Worte, ich hätte mir eine andere Zukunft für uns gewünscht, vielleicht doch etwas dreist gewählt und sie ermahnt mich, ich solle auf mich achten.

Später wird dann Wokatul auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Außer mir sind nicht viele Dakorianer anwesend, aber doch eine Menge Wokai. Ich muss über den Vorwurf Jogans nachdenken, ich sei ein Verräter, aber ich sehe mich nicht so, eher als Opportunist. Als wir mit der Karawane in Dakor ankamen, war der Kriegszug ja schon im Gange und die Armeen Luan da Bais wurden zersprengt. Die Karawane selbst wurde von Dakorianern überfallen und ausgeraubt, Brent Eisan getötet und Kiri entführt und vergewaltigt. Die Wahl der Seite fiel da nicht schwer.

Die Hochzeit naht, der Abend kommt. Unser kleiner Lord führt seine "Tochter" zur Schlachtbank ... äh zu ihrem Bräutigam. Ich sehe sie an und merke, dass sie etwas im Schilde führt. Mir schwant etwas und ich mache mir Sorgen um sie. Sie trägt die Kleidung, in der wir sie entführt haben, mitsamt Schlitz, wo der Dolch sie traf. Für eine Hochzeit wirkt das doch eher etwas... nunja... schlicht.

Nach der Zeremonie führt Jogan sie zurück zu ihrem Zelt, damit sie für die anschließende Feier in etwas kleidsameres schlüpfen kann. Er fragt sie, ob er sie ins Zelt begleiten solle, worauf dieser kleine Dialog entsteht: "Nein, ich möchte euch nicht in Verlegenheit bringen!" - "Das würdet ihr nicht." - "Genau das befürchte ich!"

Während Lady Dara sich umzieht, versucht Kulsar, Shai-ti alles zu erklären, scheitert aber (er ist nun Mal kein großer Redner), daher möchte er Taten sprechen lassen und sie küssen, doch auch das scheitert. Immerhin spricht sie wieder mit ihm, aber diese Beziehung ist sehr mühsam...

Ich hingegen beschließe, mich systematisch und kontrolliert mit Wein abzuschießen.

Wir bekommen alle mit, wie Lady Dara in einem Hauch von Nichts als Abendkleid wieder aus dem Zelt kommt. Auch diese Kleidung scheint für eine Hochzeit auf höherem politischen Parkett eher ungewöhnlich. Die Stimmung jedoch hebt sich (und bei so manchem noch mehr). Karsas kommt hinzu und durchsucht sie. Aus der Gründlichkeit seines Vorgehens spricht sein Mißtrauen ihr gegenüber, er scheint etwas zu ahnen. Sie wirkt dabei nervös, aber triumphierend. Was hat sie nur vor?

Lady Dara betritt das Zelt der eigentlichen Hochzeitsfeier und hat sofort die Aufmerksamkeit aller anwesenden Männer, ist sie doch eine Schönheit und dieses "Kleid" unterstreicht dies noch. Besonders ihr Gatte kann seine Augen und auch die Hände nicht von ihr lassen. Sollen sie ihm abfallen und von Krähen gefressen werden!

Bei Kulsar und Shai-ti scheint das scheinbar Unmögliche doch noch wahr zu werden. Nachdem sie ihm eröffnet hat, dass sie sich wohl nie wieder sehen werden, verbringen sie tatsächlich die Nacht miteinander, auch wenn er es fast wieder kaputt gemacht hätte, da er etwas sagen wollte, es sich im letzten Moment aber in einem seltenen Anfall von Einfühlungsvermögens doch noch verkniff.

Am nächsten Morgen eröffnet man uns, dass wir wider Erwarten doch nicht zum Mondhügel mitreiten, sondern stattdessen die Geiseln und Lady Dara bewachen sollen. Ich bekomme davon allerdings zunächst nichts mit, da mein Versuch, mich abzuschießen, ein im wahrsten Sinne umwerfender Erfolg war. Nur unser "Lord" reitet ihn der ersten Gruppe der dakorianischen Lords mit, soll er doch brav das Pfötchen heben, wenn es zur Abstimmung kommt. Ca. 1500 Wokai folgen etwas später nach.

Jogan fängt ein Gespräch über Sinn und Unsinn der folgenden Wahlen und möglicher Verhaltensweisen der Lords mit dem hohen Lord des Hauses Zaan an und benimmt sich dabei... nun ja, wie Jogan eben, was den armen Lord Zaan zuerst etwas verdutzt, später eher entsetzt reagieren lässt. Lord Jogan scheint das Zeug zu haben, etwas zu erreichen, was noch kein hoher Lord Dakors zuvor zu erreichen im Stande war: Alle Häuser Dakors zu einen. Wenn sie auch nur einig wären in ihrer Ablehnung Uskalons gegenüber, wenn dieses von Jogan regiert würde. Dakor würde sich in seltener Eintracht gegen das arme, gebeutelte Haus stellen. Jogan hatte es bisher noch immer geschafft, jeden Angehörigen eines hohen Hauses im persönlichen Gespräch in wenigen Minuten gegen sich aufzubringen. Ich bin mir sicher, dass sein Vater es inzwischen auch bereut hat, dass er ihn nur zu den Hadrim abgeschoben und nicht nackt, gefesselt und mit Honig beschmiert in der Nähe einer Bärenhöhle ausgesetzt hat.

An mir zeigen sich inzwischen Symptome einer Vergiftung mit Rötungen am ganzen Körper und ich stöhne im Schlaf, das kann kaum nur von Wein ausgelöst worden sein. Tor'kal vermutet, dass es etwas mit Lady Dara zu tun haben könnte, da wir seit meiner selbstlosen Lebensspende eine gewisse Verbindung haben (wenn er ahnte, wie tief diese Verbindung ist...) Er geht zu ihrem Zelt, wird dort aber nicht eingelassen und holt daher Ceralin, um nach ihr zu sehen.

Kulsar, der sich zur Burg begeben hat, sieht unterdessen, wie die beiden Leibwächtergrazien wie von Furien gehetzt davon reiten. Er geht in die Burg, um Karsas aufzusuchen, da er mit diesem noch ein Wörtchen zu reden hat, da Shai-ti in ihm den Schlächter ihres Stammes erkannt hat.

Ceralin, die inzwischen Lady Dara aufgesucht hat, bittet Tor'kal ins Zelt, während ich endlich zu mir komme, mich aber elendiglich fühle.

Jogan unterdessen erhält Besuch von einem Boten der Wokai, der die Gruppe der Dakorianer wie ein Wilder reitend eingeholt hat. Er überbringt einen Befehl von Shakatul, dass er und Lady Mira unverzüglich zurückkehren sollen. Selbst Jogan bemerkt, dass das Ganze irgendwie seltsam wirkt. Der Bote wirkt nervös und hat beim Namen "Shakatul" kurz gezögert. Jogan möchte sich den Befehl bestätigen lassen und sendet seinen schweigenden Boten zu Shakatul, der kreist jedoch nur über der Gruppe und landet wieder bei Jogan. Daraufhin will er den Boten zu Lady Dara senden, versagt aber. Er fragt Lady Deirdre, was der Grund für das Verhalten des Boten sein könnte und diese meint, dass die Boten nur lebende Empfänger auffinden können.

Zurück im Zelt Lady Daras. Diese liegt nackt auf dem Lager, krümmt sich und wimmert, Tor'kal und Ceralin haben keinen Schimmer, was da los ist, Tor'kal entdeckt aber an ihrem Kleid eine klebrige Substanz (nicht das was ihr jetzt wieder denkt...) und geht daher los, um mich und Morga-tul zu holen.

Jogan lässt den Boten verhaften und befragen. Da er dies anderen überlässt, packt der nach einer Weile aus. Shakatul sei erst vom Pferd gefallen, habe sich dann gekrümmt und sei gestorben, man vermute Gift. Jogan möchte sofort zurück, da er Lady Dara versprochen hat, bei ihr zu sein, wenn ihr Tod naht, Lady Deirdre gibt ihm eine Phiole zur äußeren Verwendung.

Kulsar spricht unterdessen mit Karsas und erzählt von den geflohenen Leibwächterinnen. Karsas erscheint wenig interessiert und macht auch keinen Hehl um seine Ablehnung Kulsar gegenüber.

Tor'kal ist inzwischen bei uns im Zelt angekommen und berichtet, wie sie Lady Dara auffanden. Ich erinnere mich an das nervöse, aber entschlossene Verhalten meiner Lady am Vorabend und an das Fläschchen mit einer mir unbekannten Flüssigkeit, die sie mir im Griff des Rapiers übergab und zähle eines und eins zusammen. Ich suche das Fläschchen, da ich ja auch weiß, dass die Gesundheit Lady Daras seit einem Giftanschlag vor ihrem Einzug in Maradim angegriffen ist, und wir gehen zu ihr, wobei mich die anderen stützen müssen. Die Wachen wirken zwar etwas befremdet, wer da alles und in welchem Zustand zu Lady Dara will, aber Ceralin bittet uns herein. Ich gebe Morga-tul das Fläschchen und erkläre ihm, dass es womöglich ein Gegengift sei. Es wird an Tor'kals Händen getestet und man kann die Rest der klebrigen Substanz damit leicht entfernen. Also wird die Lady mit dem Inhalt des Fläschchens eingerieben und es scheint tatsächlich zu wirken. Sie erwacht auch kurz, erkennt mich und wir liegen uns in den Armen. In meinen Armen wird die Arme dann auch wieder ohnmächtig, da sie doch sehr geschwächt ist. Mir geht es wieder etwas besser, da die Vergiftungserscheinungen nachlassen, aber die Nachwirkungen des Alkohols treffen mich dafür um so härter und so schlafe auch ich wieder ein. Wenn nur Jogan uns so umschlungen und halbnackt sehen könnte...

Kulsar sagt indes den Wachen, dass sie den Leibwächterinnen folgen sollen und kehrt zu Karsas zurück. Der fragt, was er denn noch will und Kulsar fordert ihm zum Zweikampf, den dieser nur zu gern annimmt.

9. Spieltag (04.03.2014)

(aufgezeichnet von Torkal)

...zwölf Jahre ist es nun her. Zwölf Jahre, und ich erinnere mich noch an alles, als wäre es erst gestern gewesen...

Im Turm standen sich Kulsar und der niederträchtige Karsas bei einem letzten Duell gegenüber, und ich zweifelte keine Sekunde daran, wie dieser Kampf enden würde. Kulsar stürmte auf seinen Gegner los und auch wenn dieser den ein oder anderen glücklichen Schlag landen konnte, so war es doch nur eine Frage von Sekunden, bis Karsas in seinem eigenen Blute auf dem Boden lag und Kulsar dessen Kopf als Beweis und Trophäe in einem Beutel mitnahm.

Währenddessen ritt Jogan in wildem Galopp zurück in Richtung unseres Lagers, und er ritt sogar die Nacht hindurch, als er plötzlich Hufschlag hinter sich hörte. Ein wohl noch besserer Reiter verfolgte ihn offensichtlich, und Jogan beschloss, sich in der Dunkelheit etwas abseits der Straße zu verstecken, den Zweihänder Kampfbereit gezogen. Als ein junger Wo-Kai Krieger an seiner Position vorbeiritt, gab sich Jogan zu erkennen und der Wo-Kai zügelte sein Pferd. Es begann ein misstrauisches Gespräch, in dem Jogan auch den Tod Shakatuls erwähnte, woraufhin der junge Wo-Kai weiterreiten wollte. Jogan verfolgte ihn und schaffte es mit Hilfe seiner Götter, das Pferd seines Gegners zu stoppen. Doch Jogan war mal wieder nicht konsequent genug bei seiner Aktion, und anstatt den Wo-Kai anzugreifen, versuchte er es erneut mit einem Gespräch. Doch darauf hatte sein Gegner nun keine Lust mehr und er ergriff die Initiative und ging zum Angriff über. Es kam, wie es kommen musste, Jogan wurde mehrfach getroffen und selbst die Hilfe seines schweigenden Boten und das Angebot, den Kampf aufzugeben, zeigten nun keine Wirkung mehr und Jogan hauchte sein Leben in einem Graben neben einer dunklen Straße in Dakor aus, fernab seiner Heimat, die er niemals wieder sah.

Währenddessen erklärte ich Morga-Tul, dass Shakatul tot sei und wir nun versuchen sollten, diesen seltsamen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Da Lady Dara zu schwach war um selber zu reiten und auch Ceralin keine gute Reiterin war, beschlossen wir, nach einem Gefährt für die beiden zu suchen. Ich ging zurück zur Burg, in dessen Turm noch immer Kulsar das Zimmer von Karsas durchsuchte, jedoch ohne etwas brauchbares zu finden. Und so beschloss er, den Turm in Brand zu stecken und den Turm zu verlassen. An dessen Fuße wurde er von einer Wache aufgehalten und angesprochen, weil er ganz voller Blut war, doch Kulsar war nun wirklich kein Mann vieler Worte und ein kräfter Schlag mit seiner Sirta beförderte die Wache in den Abgrund unter dem Turm. Als ich an der Burg ankam, bemerkte ich das Feuer im Turm und hörte auch den kurzen Kampflärm, dann traf ich Kulsar. Wir erzählten uns kurz gegenseitig, was geschehen war und verliessen dann die Burg, um unsere Pferde einzusammeln.

Unten im Lager wurde es derweil unruhig, und Morga-Tul kleidete Lady Dara mit Hilfe von Ceralin in einfache dakorianische Kleider. Da die Lady noch sehr geschwächt war, beschloss Morga-Tul, sie in einer großen Kiste zu verstecken und sie gemeinsam hinauszutragen. Die Wachen vor dem Zelt wollten ihn zwar aufhalten, doch Morga-Tuls Magie ließ sie schnell verstummen und die kleine Gruppe konnte unbehelligt passieren. Auf halbem Wege zur Burg trafen wir aufeinander und waren zunächst wieder vereint. Da wir immer noch keine Möglichkeit hatten, Lady Dara aus dem Lager zu schmuggeln, gingen der Lorpi und ich zurück zur Burg, die mittlerweile schon ziemlich in Flammen stand. Wir fanden eine Kutsche und schafften es sogar, ein paar Pferde anzuspannen, was vor allem Lorpi zu verdanken war. Inmitten all der flüchtenen Menschen jedoch rannten die Pferde zunächst in die falsche Richtung und es kostete Lorpi schon sein ganzes Können, sie wieder in Richtung des Tores zu lenken. Ich trabte hinterher aus dem Tor hinaus, wobei ich sehen konnte, dass auch die Geiseln aus der Burg geführt wurden, und auch wenn es mir leid um sie tat, so sah ich doch keine Möglichkeit, sie von ihrem Schicksal zu befreien.
Wir besprachen, wie wir weiter vorgehen wollten, und auch wenn ich so schnell wie möglich in die Talamaka zurückkehren wollte, so lies ich mich doch von den anderen überzeugen, dass es zunächst sicherer wäre, nach Norden zu reiten und in Dakor zu bleiben. Wie immer ritt ich in der einsetzenden Dunkelheit vorraus, konnte aber zunächst keine Gefahren erkennen.

Gegen Mitternacht fanden wir dann den leblosen Körper Jogans neben der Straße und neben ihm saß sein schweigender Bote. Wir erlösten das arme Tier von seinen Qualen und fertigten ein einfaches Grab aus Steinen für unseren verwirrten Weggefährten Jogan, der offensichlich im Kampf gegen einen Wo-Kai gefallen war. Leider war es ihm nicht vergönnt, einen ruhmreichen Tod in einer glorreichen Schlacht zu finden, doch insgeheim hoffte ich, er hätte sein Leben in einem guten Kampf gegen einen würdigen Gegner verloren.

Dann hörten wir mehrere Geräusche von Pferdehufen hinter uns. Jemand schien uns zu verfolgen und so liessen wir die Kutsche zurück. Ich nahm Ceralin mit auf mein Pferd, und Lorpi seine Lady, und wir ritten weiter so schnell wir konnten. Wir beschlossen, die Straße zu verlassen, und querfeldein auf die erste Burg zuzureiten, die wir in Thaim erblickten. Leider blieb Morga-Tul etwas zurück, als es einen Hügel hinauf ging. Er entschied sich, abzusteigen und sich zu verstecken, purzelte jedoch ob einer Unachtsamkeit in der Morgendämmerung eine kleine Böschung hinunter. Doch er schien Glück gehabt zu haben, niemand hatte sein Missgeschick bemerkt.
Wir erreichten die Burg im Morgengrauen und als man dort Lady Dara erkannte, ließ man uns ein. Die uns verfolgende Gruppe Wo-Kai war zu klein für einen Angriff auf die Burg und so zogen sie von Dannen. Auch Morga-Tul schaffte es unbehelligt bis zur Burg und wenige Tage später kam auch Shai-Ti an der Burg vorbei und schloss sich uns an.

Zusammen kehrten wir, Morga-Tul, Shai-Ti, Kulsar, Ceralin und ich wenige Wochen später in die Talamaka zurück, während Lady Dara und der Lorpi ihr Glück in Dakor versuchen wollten.
Wir erreichten den Stamm der Broa-Kai, der uns wieder freudig aufnahm und ließen uns dort nieder.

Und heute? Morga-Tul widmet sich seit jeher dem Kontakt zu den Ahnen und er ist mächtiger als ich es mir je hätte vorstellen können. Manchmal glaube ich, er verbringt mehr Zeit in der Geisterwelt, als in der unseren. Er ist im Stamm hoch angesehen und viele gehen zu ihm um ihn um Rat zu fragen oder um mit ihren Ahnen zu sprechen.

Kulsar und ich sind gute Freunde geblieben. Oft kamen er und Shai-Ti zu Ceralin und mir zu unserem kleinen Zelt und wir redeten lange über vergangene Zeiten oder kämpften einen kleinen Freundschaftskampf, beobachtet und angefeuert von unseren Söhnen. Gemeinsam ritten er, Shai-Ti und ich auch oft hinaus, um unser neues zu Hause und unseren neuen Stamm vor allen Gefahren zu beschützen. Das Schicksal jedoch wollte es so, dass Shai-Ti bei einem Kampf gegen einen verfeindeten Stamm schwer verwundet wurde und nur wenige Tage danach starb. Seit diesem Moment war Kulsar nicht mehr er selbst, er geriet in Wut viel öfter als das zuvor der Fall gewesen war und war dann nur noch schwer zu bändigen. Immer öfter ritt er allein hinaus um sich Ärger zu suchen, manchmal blieb er tagelang fort. Eines Tages, er war schon seit vier Tagen nicht mehr im Dorf gewesen, machte ich mich auf den Weg, um ihn zu suchen. Ich fand ihn am Abend, sein Körper übersäht von Wunden, der Boden um ihn herum von Blut getränkt, sein Bogen zerbrochen, neben dem Kadaver der wohl größten Hornechse, die ein Wo-Kai jemals gesehen hatte, und in ihrem Schädel steckte die Sirta meines alten Freundes. So starb er, wie er gelebt hatte, im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner.

Nur wenige Wochen darauf schenkte Ceralin unserer ersten Tochter das Leben, doch die Geburt hatte sie stark geschwächt und selbst Morga-Tul war nicht mehr in der Lage, ihr zu helfen. Noch auf dem Totenbett musste ich ihr versprechen, die Sirta endgültig nieder zu legen und mich nur noch um unsere beiden Söhne und unsere Tochter zu kümmern, der sie neben ihrer Schönheit und Anmut auch ihre einzigartige Gabe vermacht hatte, und die schon als kleines Kind im Stamm hoch verehrt wurde.

Und der Lorpi? Wir haben nie wieder etwas von ihm und Lady Dara gehört. Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken, wie ich mir vorstelle, er sitze, umringt von einem Haufen nerviger Bälger inmitten seines nicht so ganz legalen Reichtums, zusammen mit seiner Lady in einem von einem Feuer gewärmten Raum in seiner eigenen kleinen Burg, irgendwo tief im Lande Dakor. Doch dann holt mich die Wirklichkeit ein und ich befürchte, dass er schon vor Jahren sein Leben am Galgen aushauchte oder seine letzten Tage in einem dunklen Verlies eines Lords zubrachte, ganz allein und ohne jemanden, der seinen wirklichen Namen kannte und wußte, wer er wirklich gewesen war...


ENDE