Magie der Barden
Barden üben ihre Magie durch verschiedene Künste der Minne aus. Jeder der diese Künste erlebt, wird eventuell von deren Zauber betroffen (Widerstandswurf auf Charisma). Spielercharaktere in der Gruppe des Barden erhalten einen Bonus von der Charismastufe des Barden auf ihren Wurf. Aktive Magie wirkt nur, während der Barde die Kunst vorführt, also singt oder tanzt, passive Magie wirkt jedes mal wieder, wenn jemand z.B. ein Bild betrachtet. Für den eigentlichen Vortrag oder das Erzeugen eines neuen Minne-Produkts (Lied, Vers, Bild, Statue...) wird eine Zauberprobe benötigt, dies kann auch improvisiert oder spontan geschehen, bekommt dann aber einer Malus von einer Stufe auf das Endprodukt. Natürlich muss das Motiv des Bildes, des Verses oder der Melodie zum gewünschten Gemütszustand passen, ein Lied über Krieg und Tod wirkt eher selten beruhigend...
Fertigkeiten der Magie der Barden
Es exisiteren folgende Fertigkeiten: Melodien..., Tänze..., Verse..., Bilder (auch Bildhauerei gehört dazu)... mit den jeweils unten unter "Auswirkungen" genannten Spezialisierungen. Basisattribut ist immer Charisma.
Eine Fertigkeit mit Spezialisierung könnte dann z.B. so heißen: Melodien der Furcht, Tänze der Freude.
Minnefertigkeit
Die Minnefertigkeit besteht aus folgenden Spezialisierungen: Dichtkunst, Bildende Kunst, Komponieren, Choreographie.
Aktive Magie
Diese Form der Magie wirkt, während der Barde seine Kunst aktiv vorführt, also in der Regel singt, tanzt oder musiziert (oder mehreres davon). Die Gesamtstufe ergibt sich aus drei Teilen:
1. Wurf auf die nicht-magische Fertigkeit (Tanzen, Singen, Schauspiel etc.). Die erreichte Stufe ist der erste Teil der Gesamtstufe. (7=>-1, 14=>0...) und kann auch negativ sein.
2. Das vorgetragene Lied/Tanz/Melodie in sich kann schon eine Stufe besitzen, dies ist allerdings nur möglich, wenn es von einem magisch begabten Barden stammt (Minnefertigkeit) (7=>-1, 14=>0... Auch hier kann das Ergebnis negativ sein. Spontan improvisierte Minnekünste sind immer eine Stufe schlechter als der erreichte Würfelwurf.
3. Der eigentliche Wurf auf die magische Fertigkeit, hier sind die Stufen 7=>0, 14=>1, 21=>2...
Alle 3 Werte zusammenaddiert ergeben die Gesamtstufe des effektiven Zaubers. Diese kann auch höher als 3 sein.
Passive Magie
Passive Magie steckt in der Regel in materiellen Kunstwerken, z.B. Bildern und Statuen. Da es hier keine aktive Vorführung gibt, wird zur Berechnung der Stufe nur der Magie-Wurf verwendet (s. Spontane Magie), hinzu kommt der Wurf für die Erschaffung des Gegenstandes (Minnefertigkeit).
Passive Magie kann ganz einfach dadurch zerstört werden, dass man das Kunstwerk beschädigt oder zerstört.
Widerstand gegen Bardenmagie
Jeder Zuhörer/Zuschauer der aktiven oder passiven Magie kann nun in irgendeiner Form beeinflusst werden. Dazu legt der Betroffene eine Probe auf Charisma ab. Auch hier gelten die oben erwähnten Stufen (7=>0, 14=>1...). Die Differenz aus beiden ergibt nun die Stufe der Beeinflussung, wobei Stufe 1 die niedrigste ist. Negative Stufen führen dazu, dass der Betroffene nicht nur nicht beeinflusst wird, sondern auch den Zauber durchschaut oder gar erkennt, wer der Verursacher ist.
Bestimmte Arten der Magie können natürlich beeinflussen, auf welche Zielgruppe der Betroffene dann wütend etc ist, denn die meisten Künste stellen ja in Text oder Bild irgendwas dar. Ein Schmählied auf den lokalen Fürsten wird sicher die Wut auf diesen richten und nicht auf die unschuldige Bäckerin von nebenan.
Kosten der Magie
Einmalig muss der Barde MP in folgender Höhe ausgeben: Erreichte Magiestufe + 7. Er kann die Stufe begrenzen, um Kosten zu sparen, z.B. könnte er, obwohl er Stufe 3 erreicht hat, nur einen Stufe 2 Zauber wirken und müßte dann auch nur 9 statt 10 MP ausgeben.
Wirkungsdauer
Die Magie hält auf jeden Fall solange an, wie der Betroffene direkt dem Einfluss der Magie ausgesetzt ist.
Bei aktiver Magie entscheidet der Barde, wie er seine Stufen aufteilen möchte. Mindestens eine Stufe muss dabei für die Auswirkungsstufe ausgegeben werden, die restlichen Stufen können dann für die Wirkungsdauer verwendet werden, und zwar in der folgenden Reihenfolge: 0=nur während der Vorführung/Betrachtung, 1=eine Stunde, 2=ein Tag, 3=eine Woche, 4=ein Monat, 5=ein Jahr, 6=lebenslang.
Bei passiver Magie entfällt die Hälfte (aufgerundet) der Stufen auf die Auswirkung, der Rest dann auf die Dauer.
Roxanne malt ein Bild, auf dem eine Frau um ihren gestorbenen Sohn trauert. Es wird ein Wurf auf Minne->Bildende Kunst und Magiefertigkeit Bilder... der Melancholie fällig. Ihr Minnewurf ist 23, was ihr schonmal eine Stufe 1 einbringt, ihr Wurf auf Magie ist leider nur eine 15, was aber immerhin auch noch eine Stufe einbringt. Insgesamt hat sie also einen Stufe 2 Zauber erschaffen.
Yggildir schaut sich dann später das Bild an. Sein Wurf auf Charisma schlägt mit einer 9 fehl, ist aber noch kein Patzer, so dass er auf eine Widerstandsstufe von 0 kommt. Die Differenz zwischen beiden Stufen beträgt 2. Die Hälfte davon entfällt auf die Wirkungsart, Yggildir ist also melancholisch zumute. Die zweite Hälfte der Stufe bedeutet, dass diese Melancholie auch noch eine Stunde anhält, nachdem Yggildir das Bild angesehen hat.
Hätte Yggildir seinen Wurf verpatzt (<7), wäre die Zauberstufe 3 gewesen, und Yggildir wäre eine Stunde lang sehr traurig gewesen...
Auswirkungen
Die folgenden Auswirkungen haben die Spezialisierungen in ihren Stufen
Furcht->Entsetzen->Panik
Melancholie->Traurigkeit->Depression
Freude->Glückseeligkeit->Euphorie
Wut->Zorn->Raserei
Zuversicht->Mut->Selbstlosigkeit
Zweifel->Verzweiflung->Wahnsinn
Freundschaft->Verliebtheit->Liebe
Gleichgültigkeit->Verachtung->Hass
Besonderes
Möchte der Barde neben seiner Kunst noch andere Handlungen durchführen (ausser langsam gehen oder ein einfaches Gespräch führen), so muss er dafür AP ausgeben, entsprechend den Regeln in einem Kampf.
Barden können ihre Künste kombinieren, d.h. es können mehrere Barden gemeinsam einen Zauber wirken, indem z.B. zwei Barden eine Melodie spielen, einer singt und einer tanzt. Dabei werden einfach alle erreichten Stufen addiert.