Mögliche Charakterklassen

Die klassische Kampagne in Tilsyian dreht sich in der Regel um einen Ritter und sein Gefolge.

Der Ritter verbringt sein Leben damit, sich für den Kampf zu stärken und trainiert daher nur körperliche Fertigkeiten (STR, KBH, KON), mit Ausnahme des Reitens, der Landeskunde und Führung. Er erhält die Spezialisierung "Landeskunde/Heraldik" als Bonus und muss pro Charakterstufe eine ritterliche Tugend wählen (Ehrenhaft, Gerecht, Gütig...). Ausserdem wird der Ruf des Ritters bei den verschiedenen Fraktionen (Adel, Bürger, Bauern etc.) vom Spielleiter notiert. Handelt der Spieler im Sinne der Ritterlichkeit, so steigt oder fällt sein Ruf, je nach Fraktion. Der Ruf wird als Wert zwischen -10 und +10 notiert. Ein Wurf mit dem W20 bestimmt in entsprechenden Situationen die Reaktion der angetroffenen Menschen.

Bsp: Sir Charles hat bei den Bauern seines Landes einen Ruf von +4, d.h. wenn er auf eine Gruppe Bauern trifft entscheidet ein W20 über deren Reaktion. Dabei wird genau wie bei normalen Fertigkeitsproben die erreichte Stufe entsprechend als offene Probe interpretiert. Zum Beispiel könnte ein Gesamtwert von 6 bedeuten, dass ihn die Bauern nicht kennen und daher entsprechend mürrisch reagieren, bei einem Wert von 15 ist er bei den Bauern wohl bekannt und man erzählt sich vielleicht sogar Geschichten über ihn, bei einer 22 gilt er schon beinahe als ihr persönlicher Held und wird sicherlich entsprechend begrüßt und behandelt.

Ritter werden ihr ganzes Leben lang auf das Tragen von schweren Rüstungen vorbereitet, daher wird ihre Stärke beim Berechnen des Rüstungsmalus noch durch ihre Charakterstufe modifiziert. Ein Ritter mit STR 4 und Stufe 2 könnte daher Rüstungen mit Mindeststärke 6 ohne Abzüge tragen.

In seinem Gefolge können sich folgende Charaktere befinden:

• Der Knappe.
  Er ist der engste Vertraute seines Herrn, und im Gegensatz zur landläufigen Meinung kein einfacher Diener, sondern ein beinahe ebenbürtiger Kampfgefährte (Ausnahme Tjosten, dies darf der Knappe nicht lernen). Es heißt, manch Knappe sei schon auf Grund seiner Taten selbst zum Ritter geschlagen worden. Der Knappe kann alle üblichen Waffenfertigkeiten erlernen, außerdem bekommt er die Spezialisierung "Landeskunde/Heraldik" als Bonus und muss mindestens eine "häusliche" Fertigkeit erlernen (z.B. Kochen, Nähen etc.)
• Der Herold.
  Er ist Auge, Ohr und oftmals auch Mund seines Herrn, er weiß jederzeit über Land und Leute bescheid, doch woher und wie er seine Informationen erhält ist nicht immer gewiss. Der Herold bekommt die Spezialisierung "Landeskunde/Heraldik" als Bonus und darf als einziger des Gefolges auch "unehrenhafte" Fertigkeiten erlernen, z.B. Stehlen oder Schlössen knacken.
• Der Barde.
  Einerseits dient er natürlich der Unterhaltung seines Herrn und dessen Gästen, doch sind viele Barden ebenfalls mit der Macht vertraut, durch ihre Künste die Menschen weit mehr zu beeinflussen als diesen oftmals bewußt ist. (s. Magie der Barden). Außerdem ist der Barde ebenfalls der Chronist seines Ritters, weswegen er die Fertigkeit Schrift erlernen muss.
• Der Kundschafter.
  In Kriegszeiten und auf der Wanderschaft unterstützt der Kundschafter, der auch oft als Waldläufer oder Jäger bezeichnet wird, seinen Ritter auf allen Reisen, indem er die sichersten Wege und Lagerplätze erkundet, die Reisenden mit frischem Wild versorgt, und vor allerlei Gefahren warnt.
• Der Elementarmagier.
  In der Regel verbringen die Magier des Landes ihr Leben in einer der vielen Schulen, die über die Länder verteilt sind, mit ihrem Studium. Manch junger Novize allerdings schließt sich einem wandernden Ritter auf der Suche nach Erkenntnis und Weisheit an. (s. Magie)

Obwohl Frauen in der einfachen Gesellschaft weitgehend gleichberechtigt sind, so ist dies im Adel bei weitem nicht der Fall. Nur selten finden sich Frauen im Gefolge eines Ritters, wenngleich es durchaus mächtige Zauberinnen und Bardinnen gibt und auch weibliche Kundschafter sind nicht selten.