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Geschichte Hadschafs

Die Geschichte Hadschafs ist im Grunde die Geschichte des Wüstenvolkes der Hadsch, eines lange Zeit unbedeutenden Haufens von Nomaden, die in der Wüste Neda lebten und dort von Oase zu Oase und von Wasserloch zu Wasserloch zogen. Der wichtigste Besitz der Hadsch waren dabei zum einen ihre Reittiere, Kamele und Dromedare, zum anderen ein nur in der Wüste Neda vorkommendes Nutztier, das von den Hadsch Hauri genannt wurde.

Um das Jahr 650 v.D. wurde Salidar der neue Anführer der Hadsch und begann einen Eroberungsfeldzug, der seinesgleichen sucht. Innerhalb weniger Jahre vereinte Salidar nicht nur alle Wüstenstämme, sondern schuf auch Strukturen der Verwaltung dieses großen, die gesamte Wüste Neda umfassenden und dünn besiedelten Gebietes, die die Vereinigung der Wüstenstämme zum Volk der Hadsch auch über seinen Tod hinaus weiter existieren ließ. Hieß das von den Hadsch besiedelte Land lange Zeit einfach nur Neda, so prägten andere Völker bald den Begriff Hadschaf für das von den Hadsch kontrollierte Gebiet, da sich die Hadsch schon bald über die Wüste hinaus verbreiteten.

Schon hundert Jahre später war Hadschaf das bedeutendste Reich im Norden des Kontinents Zadar und begann durch seine zentrale Positionierung den Handel mit Dakor, Koya, Karfan und Rondland zu kontrollieren. Waren die Hadsch lange Zeit ein sehr nach innen gerichtetes Volk, das vor allem das eigene Überleben im Sinn hatte (dieses Denken war geprägt durch das harte Leben in der Wüste), so kam mit dem Handel zwangsläufig der Kontakt zu anderen Kulturen und die Öffnung nach außen, auch wenn dies ein langer, schleichender Prozess war. Die Hadsch begannen, Kontore in anderen Ländern anzulegen und ließen Kontore anderer in ihren Küstenstädten zu. Dadurch kamen die Hadsch auch in Kontakt mit religiösen Vorstellungen und fremdländischen Magieformen, doch standen sie diesen lange Zeit sehr reserviert gegenüber.

Im Jahre 534 v.D. wurde Hadri Gurjat zum ersten Kalifen von Hadschaf gekrönt. Dadurch wurde nicht nur der Name Hadschaf offiziell (zuvor waren die Oberhäupter als "Herrscher der Hadsch" bekannt), sondern auch die Struktur des Landes änderte sich. An der nordwestlichen Küste wurde eine große Stadt errichtet, die zur Hauptstadt Hadschafs ernannt wurde und nach dem ersten Kalifen al Hadri getauft wurde. Zur Verwaltung wurden im ganzen Land Städte gegründet, deren Versorgung mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln und Wasser eine große logistische Aufgabe bedeutete und nur über verstärkten Handel möglich war. Außerdem begann Hadschaf mit der Ausweitung seines Gebietes über die Wüste Neda hinaus und der Gründung von Kolonien, um die Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen.

Im Jahre 438 v.D. wurde unter dem Kalifen Hadri Muhurd die bis heute wichtigste Kolonie Hadschafs auf der Insel Drum gegründet, wobei sich die Hadsch vor allem im eher trockenen und heißen östlichen Teil der Insel nieder ließen und dort den Grundstein der größten Stadt außerhalb des Kernlandes, Esafania, legten. In den folgenden Jahrzehnten besiedelten die Hadsch immer weitere Küstengebiete rund um das innere Meer und ihre Kultur öffnete sich immer mehr den Einflüssen von außen. Doch lange Zeit standen die Hadsch der Magie sehr mißtrauisch gegenüber.

Im Jahre 222 v.D. begann Hadschaf unter dem Kalifen Mehoda Fasri unter großen Verlusten die westliche Küste Tuurgs gegen den erbitterten Widerstand der einheimischen Mahrnad zu besiedeln. Die Kolonialpolitik Hadschafs wurde in den darauf folgenden Jahren immer unerbittlicher, statt einer Koexistenz mit Einheimischen wurde die neue Linie der Überlegenheit des Volkes der Hadsch durchgedrückt. Nicht nur in Tuurg sorgte diese Politik für Probleme, auch in anderen Kolonien wurde die Unruhe der Urbevölkerung immer größer, je mehr sie sich in ihren Rechten und Freiheiten beschnitten sahen. Hadschaf reagierte auf die wachsende Unruhe mit immer grösseren Repressionen und fachte damit den Widerstand immer mehr an. Die Situation gipfelte schließlich im "Jahr des Blutes" 168 v.D., als die Mahrnad große Teile der Kolonien auf Tuurg zerstörten und kurz darauf die einheimische Bevölkerung Drums sich gegen die Fremdherrschaft auflehnte. Der Kalif Jusuhuf Merdal antwortete mit Strafexpeditionen, die einem großen Teil der Ureinwohner Drums und zahllosen Mahrnad das Leben kosteten. Erstmals setzte Hadschaf bei diesen Strafexpeditionen auch Magier ein und der große Erfolg derselben sorgte dafür, dass Magie in Hadschaf, gegen den Willen großer Teile der Bevölkerung, einen immer wichtigeren Stellenwert erlangte.

In den folgenden Jahren gab es immer wieder Reibereien in den Kolonien, doch als Hadschaf unter dem Kalifen Badri Hadrubas begann, Kolonien auch auf dem Kontinent Grom anzulegen, führte das im Jahre 134 v.D. zum Krieg mit Karfan. Auch wenn Hadschaf seine Kolonie in der Wüste Ma'isha gründete, die von Karfan nicht besiedelt worden war, so duldete Karfan keine Kolonie eines anderes Reiches so nahe an seinen Grenzen. Nach einigen Jahren, in denen mehrmals die Kolonie von Land aus angegriffen wurde, was sich durch ihre Lage in der Wüste, in der die Hadschaf eindeutig überlegen waren, als recht mühsam herausstellte, gelang es schließlich Karfan 127 v.D. in der Seeschlacht bei Hadi Maisha eine Wendung herbeizuführen. Abgeschnitten vom Kernland war die Kolonie nicht mehr überlebensfähig und Hadschaf schloss Frieden mit Karfan unter der Bedingung, nie wieder eine Kolonie auf Grom zu gründen.

In den nächsten hundert Jahren baute Hadschaf seine Stellung als Handelsgroßmacht immer weiter aus und als der Handelskontakt mit Norgon aufgenommen wurde, stieg Hadschaf zum größten Handelsimperium Damakars auf. In den Jahren vor der Katastophe erreichte Hadschaf seine größte Blüte und im Jahre 30 v.D. gründete der Kalif Sahali Madri eine große Magieschule nahe der Stadt al Hadri, in der alle bekannten Magieformen gelehrt und erforscht wurden. Hadschaf wurde damit nicht nur das Zentrum des internationalen Handels, sondern auch das Zentrum der Magie. Dennoch sahen weiterhin große Teile der Bevölkerung Magie immer noch als etwas Fremdes, Gefährliches und Unberechenbares an.

Um ungestört vom einfachen Volk die Forschungen voran treiben zu können, gründete der Sohn Sahali Madris, Hummadil Madri, im Jahre 5 v.D. eine Außenstelle weitab von jeglicher Zivilisation im Süden der Wüste Neda, in der experimentelle Magie betrieben wurde. Ziel war die Schaffung mächtigerer Magie durch die Verbindung der verschiedenen Magieformen. Viele Gelehrte und Magier warnten vor ungeahnten Folgen, doch Hummadil Madri wollte Hadschaf zum uneingeschränkt mächtigsten Reich Damakars werden lassen und wischte Bedenken und Warnungen vom Tisch.

Speziell die Vermischung unterschiedlicher göttlicher Magieformen untereinander und mit weltlicher Magie wurde von vielen Gelehrten nicht nur als im höchsten Maße gefährlich eingestuft, sondern als Blasphemie. Es war abzusehen, dass die Götter mit einer solchen Vorgehensweise nicht einverstanden sein konnten. Man warnte davor, diese Magieformen losgelöst von Glaube und Religion zu betrachten, stieß jedoch auf taube Ohren.

Die Folgen sind bekannt.