(aufgezeichnet von Musosuko Tadashima)
Graf Riku Alucard von Toyani hat dazu aufgerufen, dass sich fähige Leute für eine Aufgabe bei Hauptmann Shiji Yukion melden sollen. Böse Zungen sprechen davon, dass die gewünschten Eigenschaften „Jung, dumm und ersetzbar“ seien.
Trifft man an der Burg ein, sieht man, dass auf einer Rasenfläche Zelte aufgebaut sind, wo man sich melden und Angaben zur Person wie Name und Beruf machen soll. Ein Soldat erfragt dabei die Daten und ein Gelehrter notiert alles. Es wird auch nach Angehörigen gefragt, die im Falle des Ablebens unterrichtet werden sollen.
Insgesamt haben sich etwas über 20 Personen, darunter auch einige Frauen, gemeldet. Kurz nach Mittag kommt Hauptmann Shiji Yukion und begrüßt die Anwesenden. Ohne groß auf die Aufgabe einzugehen wird erwähnt, dass man für diese die fähigsten Teilnehmer dieser Auslese in mehreren Wettkämpfen ermitteln wird.
Es sind mehrere Stationen aufgebaut, z.B. Zielscheiben für Fernkampf, eine Kampfarena, eine Laufstrecke usw.
Die erste Station ist die Kampfarena, für die sich von 22 Teilnehmern 20 angemeldet haben. Es gibt 3 verschiedene Teildisziplinen, Schwert mit 8, Stange mit 8 und Waffenlos mit 4 Teilnehmern. Dummerweise haben sie dabei nicht an Hämmer gedacht, daher nimmt der Schmied Musosuko Tadashima stattdessen ein Holzkurzschwert und sein Schild. Koch Jin Tashimoto nimmt mit dem Holzschwert, Reisender Masato Harada und Gärtner Ken-Shou Shang mit dem Kampfstab teil. Der Händler Nohgi Kashado hält sich vornehm zurück. Kämpfe werden in Runden ausgeführt und wer in einer Runde besser ist als der andere gewinnt.
Es beginnt der Stangenwettbewerb, Masato Harada und Ken-Shou Shang gewinnen ihre ersten einfachen Kämpfe. Die zweite Runde wird schon schwerer, dennoch kein Problem für Masato Harada, Ken-Shou Shang scheidet hingegen aus. Es folgt das Finale, das Masato Harada auch locker gewinnt.
Es folgt der Schwertwettbewerb. In hartem Kampf setzt sich Jin Tashimoto in der ersten Runde durch, Musosuko Tadashima gewinnt auch. Die nächste Runde sieht einen extrem langen Kampf, den Jin gewinnt. Musosuko gewinnt locker. Damit trifft im Finale Jin auf Musosuko, wird sich der Koch oder der Schmied durchsetzen? Musosuko gewinnt in einer Runde.
Nächste Station ist der Fernkampf, an dem 16 Schützen teilnehmen, darunter auch Jin und Nohgi Kashado, der nun auch ins Geschehen eingreift. Nohgi und Jin gewinnen die erste Runde. In der zweiten Runde setzen sich auch beide durch. Im Halbfinale treffen beide aufeinander, Jin setzt sich durch und verliert dann das Finale.
Die nächste Station ist Klettern, es gibt 12 Teilnehmer, darunter Jin, Musosuko, Ken-Shou und Masato. Jin benötigt 8 Runden, Musosuko 9, Ken-Shou schafft nur 3 der 12 Meter und Masato braucht ebenfalls 8 Runden. Ein Gegner schafft es in Runde 7, sonst bezwingt keiner die Wand.
Als nächstes steht Geländelauf auf dem Programm, es gibt 19 Teilnehmer, Jin nimmt nicht teil. Nohgi und Masato kommen zeitgleich als erstes ins Ziel, dann folgt Musosuko, Ken-Shou hat auch teilgenommen.
Die letzte Disziplin ist Wissen, daran nehmen 7 teil, darunter Nohgi und Ken-Shou. Ken-Shou gewinnt die Fragen zum Thema Heilung. Er ist auch eine Koryphäe beim Thema Mentalität. Im persönlichen Spezialgebiet sind Nohgi und Ken-Shou gleichauf. Ken-Shou hat damit die Wissensfragen gewonnen und Nohgi wurde zweiter.
Da der Sieger des Bogenschießens beim Klettern abgestürzt ist und sich verletzt hat, stehen Musosuko Tadashima, Ken-Shou Shang, Masato Harada, Jin Tashimoto und Nohgi Kashado als Gewinner der Wettkämpfe fest. Shiji Yukion empfängt die Helden, gratuliert ihnen und führt sie zum Grafen, der sie über die bevorstehende Aufgabe unterrichten wird. Auf dem Weg dorthin taxieren wir unsere neuen Gefährten.
Wir werden vor den Grafen in einen eher schmucklosen, als Arbeitszimmer eingerichteten Raum geführt und bis auf den Gärtner verhalten sich alle der Situation angemessen. Ken-Shou hingegen benötigt einen Ellbogenstoß in die Rippen um sich gebührend zu verhalten. Der Graf selbst scheint nicht aus Kano zu sein, denn seine Haut ist deutlich zu hell für diese Gegend, er sieht auch für sein Alter noch sehr unverbraucht aus, da er selten bis nie schwerer Arbeit nachgeben muss.
Der Graf richtet das Wort an uns und teilt uns den Auftrag mit. Sein Schwager, der Graf Enso Onyo von Sakata, weit in den Bergen Kanos gelegen, Gatte seiner Schwester, hat gerade große Probleme, es grassiert eine bisher unbekannte Krankheit, die teilweise einen tödlichen Verlauf hat. Auch der örtliche Steuereintreiber ist dahingeschieden, mehrere Ärzte haben schon ohne Ergebnis die Krankheit untersucht. Der Graf Riku hat zwei junge Männer als neue Steuereintreiber ausgesucht und wir sollen die Kasse bewachen, da diese keine Kämpfer sind.
Abreise ist morgen, wir können uns bis dahin noch mit nötigen Dingen für die Reise eindecken, dazu erhält jeder von uns noch 2 Silberstücke. In dieser Jahreszeit wird es in den Bergen noch recht frisch sein, daher wäre warme Kleidung bestimmt sinnvoll.
(aufgezeichnet von Jin Tashimoto)
Wir treffen uns morgens am Turnierplatz, wo auch schon die beiden Steuerneintreiber und eine Kutsche mit einer innen verschraubten Kiste warten. Bevor wir aber losziehen, weist uns der Graf Riku Alucard nochmals darauf hin, dass die Angaben, die wir über unsere Angehörigen hinterlassen haben, bei einem Verschwinden der Steuergelder oder ähnlicher "feindlicher" Aktivitäten durchaus gegen uns bzw. unsere Verwandten angewandt wird. Zunächst zeigt sich der Graf aber noch von seiner freundlichen Seite und stellt jedem ein Pferd zur Verfügung, der selbst keins hat. Nur der schon ältere Ken-Shou reitet nicht selbst und fährt auf der Kutsche mit. Ich selbst probiere das mal mit dem Reiten aus, nachdem ich meine Kochutensilien auf der Kutsche unterbringen konnte.
Es herrscht gutes Reisewetter, so dass wir nach 3 Tagen ohne Probleme und Zwischenfälle planmäßig in Zato ankommen. Wir übernachten im örtlichen Gasthof, wo wir auch ein gutes Essen bekommen (und ich -zur Freude aller- nicht kochen muss). Am Abend und nach einigen Gläsern Bier fängt Musosuko an zu Trommeln und zu Singen, erstaunlicherweise sogar recht gut und verdient sich dadurch unseren Beifall. Auch die anderen Gäste klatschen. Nohgi kommt dabei mit einem Bauern ins Gespräch, der aus der Richtung kommt, in die wir wollen. Er unterhält sich einerseits über den Grafen und seine angeblich wunderschöne Frau, als auch über die Krankheit, die dort ausgebrochen ist. Er erfährt, dass vor ca. 3 Monaten ein Erdrutsch bei Kamise (unsere übernächste Satdt auf dem Weg) den Weg als auch ein paar Häuser verschüttet hat. Mittlerweile ist der Weg aber wieder passierbar. Ansonsten erfährt Nohgi nichts Neues.
Nach weiteren 2 Tagen erreichen wir auch Toyana. Mittlerweile zieht das Wetter aber zu, es wird kälter und regnerischer. Ken-Shou merkt es in den alten Knochen, zumindest beklagt er sich darüber. Gegen Nachmittag kommt dann auch ein Gewitter näher. Musosuko und Nohgi entdecken einen Bauern, der seine Sachen zusammenpackt, um auch noch vor dem nahenden Unwetter rechtzeitig zu seinem Hof zu kommen. Auf unsere Frage nach einem geeigneten Schutz, bietet er uns an, mitzukommen, er hat noch ein wenig Platz in seiner Scheune für uns, so dass wir dem Unwetter nicht schutzlos ausgeliefert sind.
Der Mann heißt Bakusi und wohnt hier mit seiner hübschen Frau (vor allem für Musosuko) und 2 jugendlichen Kindern. Da sie ihr weniges Essen mit uns teilen, bringe ich noch zusätzlich Fleisch und Sake mit. Alle ausser Masato nehmen dann auch am gemeinsamen Essen und Trinken teil. Es wird insgesamt ein netter Abend und draußen tobt das Unwetter. Als wir dann am späteren Abend wieder zu unserem Schlafplatz rüber laufen, rutscht Nohgi beim stürmischen Zurückrennen raus und landet kopfüber im Matsch. Ich ziehe lieber meinen Mantel hoch und gehe langsam und vorsichtig rüber zur Scheune, wo sich Masato schon einen trockenen Platz ausgesucht hat und bereits schläft. Da es nicht überall trocken in der Scheune ist, schaut sich jeder nach der besten Möglichkeit, die er findet. Ich nehme wieder meinen "Lieblingsplatz" unter der Kutsche ein.
Am nächsten Morgen hat es wieder aufgeklart und von oben ist es trocken. Aber überall liegen Äste und ähnliches rum. Ein großer Baum hat sogar den Weg versperrt, aber um den kümmert sich unser Schmied Musosuke und bald können wir unseren Weg fortsetzen, so dass wir gegen Mittag in Kamise ankommen. Am Ortsausgang kann man auch schon die Auswirkungen des Erdrutsches erkennen. Da es hier in Kamise auch schon den Erzählungen nach einige Kranke gab, reden wir mit dem hiesigen Priester / Arzt. Dieser kennt sich zwar hervorragend aus, aber nenneswert Neues erfahren wir dennoch nicht darüber.
Nach weiteren 4 Tagen erreichen wir dann endlich Sakata. Die Burg Tohoku ist gut sichtbar und wir gelangen dank der Unterschriften und Sigel, die der Steuereintreiber Leinto Yamato (24) und sein Azubi Rakku Mika (18) dabei haben, auch ungehinderd bis ins Innere der Burg vor. Wir werden nach kurzem Warten und nach Abgabe unserer (sichtbaren) Waffen zum Grafen Enso Onyo geleitet und auch seine -schon in vielen Beschreibungen als unbeschreiblich hübsch betitelte- Ehefrau Shochi, die ja auch die Schwester "unseres" Grafen Riku Alucard ist, beglückt uns mit ihrer Anwesenheit. Und sie ist wirklich sehr hübsch! Ken-Shou klappt die Kinnlade sichtbar runter und bevor er noch das Sabbern anfängt, ziehen wir ihn aus der Sichtlinie, um nicht gleich im Boden versinken zu müssen oder gar hingerichtet zu werden... Aber ja, falls ich es noch nicht erwähnt hatte, hübsch ist sie wirklich!
Graf Onyo erklärt uns die aktuelle Situation: Die Stadt ist bereits vollkommen besteuert, also alle Steuern sind eingetrieben. Probleme bereiten vor allem die Aussengebiete, mit den einzelnen, weit verstreuten Tempeln und Höfen. Und hier kommen wir dann ins Spiel...
Nohgi meint bei dieser Unterhaltung zu erkennen, dass Shochi nicht nur sehr hübsches und schmückendes Beiwerk des Grafen ist, sondern zumindest im Hintergrund etwas mitzusprechen hat. Der Graf bittet unsere beiden Steuerbeamten in ein Nebenzimmer, dort erhalten sie Unterlagen (vermutlich Steuerlisten mit Namen, Adressen und Höhe der Steuern) und Karten der Umgebung.
Wir dürfen in der Burganlage übernachten. Allerdings tauschen wir auch die Pferde gegen Mulis, die in dieser Region einfach besser zurecht kommen, die Kiste bleibt hier sicher verwahrt in der Burg und wir werden in so einer Art Sternroute immer wieder zur Burg Tohoku zurückkehren, um Vorräte aufzufüllen und natürlich die Steuern hier zur Verwahrung abzugeben.
(aufgezeichnet von Masato Harada)
Ein Hauptmann informiert uns, dass im Norden der Provinz einige Vorfälle gemeldet wurden, von verschwundenen oder auch gerissenen Tieren. Offensichtlich von wilden Tieren gerissen? Es sind auch schon Menschen verschwunden, zuerst ein Förster, dann zwei Holzfäller, und dann sogar eine ganze Bauernfamilie. Die Tür des Bauernhofes war aufgebrochen, auch die Tiere sind weg oder tot. Wir sollen uns diese Vorfälle auch mal anschauen, wenn wir zufällig dort sind.
Am Morgen wollen wir dann endlich aufbrechen, das Wetter ist gut für eine Wanderung oder einen Ritt. Die Reise verläuft ruhig und nach zwei Tagen kommen wir im Ort Tabimono an. Dort suchen wir Unterkunft in einem Gasthaus. Die beiden Steuereintreiber sind im Moment noch in Zivil. Die Besucher hier im Gasthaus erzählen Horrorgeschichten von Dingen, die abseits der Wege umgehen, allem Anschein nach ein "Teufel". Wir erfahren, dass die Bauernfamilie Asuka heißt, die verschwunden ist. Ich lasse mir eine genaue Beschreibung des Weges geben, ansonsten erfahren wir nicht wirklich was Neues.
Wir nehmen als erstes den Weg in Angriff, der zum besagten Bauernhof führt. Der Weg ist noch relativ breit, aber auch teilweise recht steil, weswegen wir ab und zu auch absteigen und laufen. Nach einiger Zeit erreichen wir einen recht großen Hof. Die beiden Beamten werfen sich in ihre offizielle Kluft und gehen dann zum Hof hinüber. Wir werden schon frühzeitig von spielenden Kindern entdeckt und man erwartet uns wohl schon. Dort lassen unsere beiden Beamten ihren typischen Spruch los, um sich anzukündigen. Nachdem die Steuern bezahlt wurden, kommt man noch ins Gespräch, doch wir erfahren auch nichts wirklich Neues mehr. Auch bei den nächsten Höfen gibt es nichts Neues, nur dass die Höfe mit ihrer Lage im Gebrige eher kleiner kleiner werden und vielleicht doch der ein oder andere Knecht einen Bogen oder Speer mit sich herumträgt.
Wir schlagen am letzten Hof vor dem überfallenen Hof unser Nachtlager auf, sogar mit Wachen und allem. Wir übernachten in der Scheune, nur Nohgi möchte im Freien übernachten. In der Nacht hört man nur ein paar entfernte Wölfe heulen, ansonsten bleibt alles ruhig. Nach einem Frühstück geht es weiter, bis wir nach knapp 3 Stunden an dem besagten Hof ankommen. An dem Hof ist es sehr still, es sind keine Tiere mehr hier, das Dach fehlt zum Teil. Ich schaue mich draussen um, finde aber um's verrecken nix. Musosuko geht in das Haus hinein, durch die aufgebrochene Tür. Im Haus sind allerhand Flecken auf dem Boden zu sehen, die zum Teil auch Blut sein könnten. Musosuko erkennt dann draussen auch einige Schleifspuren, die in Richtung des Waldes führen. Da vor einigen Tagen ein Sturm durch das Tal fegte, sind leider keine wirklich guten Spuren mehr zu erkennen. Trotzdem erkennt Nohgi offensichtlich, dass es sich um einen großen Wolf oder Hund handeln könnte.
Im Haus finden sich Spuren von jemandem, der sich offensichlich irgendwo festgekrallt hat. Eventuell kamen die Wölfe auch später, als das Haus schon überfallen war. Ich schaue mir auch den Schweinestall und den Hühnerstall an, es sind aber keine Tiere mehr da. Ansonsten sind noch alle Gegenstände im Haus vorhanden, es ist nichts gestohlen worden.
Am Wegesrand und an den Kreuzungen sind recht viele Opfergaben zu entdecken, wobei das in den Bergen eher üblich ist. Wir beschließen, den Rest des Tages mit der Suche in der weiteren Umgebung zuzubringen, und erst morgen weiterzuziehen. Nohgi, Musosuko, Ken und Masato machen sich auf die Suche, während die anderen hier bleiben. Leider finden wir keinerlei Spuren in der Umgebung. Auch am Haus oder am Weg ist nicht wirklich etwas Wesentliches zu finden.
Nohgi legt sich dann einfach am Nachmittag schlafen, während wir anderen noch erfolglos weitersuchen. Am Abend reparieren wir notdürftig die Haustür und bringen unsere Mulis in den Stall. Wir halten dann wieder Wache über Nacht, aber es bleibt alles friedlich. Am nächsten Morgen brechen wir nach dem Frühstück auf. Nach ca. 3 Stunden erreichen wir den nächsten Bauernhof, der von Ferne aber recht normal aussieht. Menschen arbeiten auf den Feldern und entdecken uns auch recht früh. Als man uns entdeckt, wird man etwas ruhiger, man hat wohl mit Schlimmerem gerechnet. Ich frage, ob sich eventuell die Wölfe in letzter Zeit anders verhalten, und anscheinend hört man sie tatsächlich öfter, offensichtlich sind sie ungewöhnlich tief für diese Jahreszeit.
Wir reiten weiter und kurz nach der Mittagspause erreichen wir den nächsten Hof, auch hier sind die Leute angespannt, beruhigen sich dann aber, als sie die Beamten erkennen, aber auch hier gibt es nichts Neues zu erfahren und wir reiten dann weiter.
In der Ferne sind einige größere Vögel zu erkennen, die dort kreisen. Nach einer Weile sehen wir in der Ferne ein Haus, das umgeben ist von Feldern. Die Vögel, Raben und Geier, umkreisen das Haus und sitzen auch auf dem Fürst der Gebäude. (s. Plan "Der Hof") Als wir uns den Gebäuden nähern, ziehen sich die Vögel ein wenig zurück. Im Hof liegt offensichtlich eine Leiche, an der zuerst noch Geier genagt haben, die dann aber wegfliegen. Die rechte Eingangstür des Haupthauses ist aufgebrochen. Ich gehe in das Haus, in der auch eine Leiche liegt, die wohl eine schwere Wunde am Bauch trägt. Ich erkenne, dass er mehrere ziemlich heftige Wunden am ganzen Körper hat, die auch Knochen durchtrennt haben und offensichtlich nicht von Waffen stammen. Im Gesindehaus findet sich noch eine weibliche Leiche, die ähnlich zugerichtet war, wie die Leiche im Haupthaus.
Es sind noch ein paar lebende Hühner da, aber die meisten sind tot und zerfetzt. Auf dem Turm ist ebenfalls viel Blut zu finden, offensichtlich hat jemand versucht, von hier aus mit dem Bogen auf die Angreifer zu schießen, wurde dann aber offensichtlich nach aussen geworfen oder ist gesprungen. In einem Nebengebäude des Turms befindet sich ebenfalls eine Blutspur, offensichtlich ist es das Haus der Knechte. Auf der anderen Seite des Turms befindet sich noch eine Scheune mit Saatgut und Werkzeug und dergleichen. Im Schweinestall befinden sich einige tote und sterbende Schweine.
Im Haupthaus, das recht geräumig ist, befinden sich insgesamt 4 Betten, wovon 2 wohl für Kinder, einen Junge und ein Mädchen, waren. Insgesamt finden sich aber nur 3 Leichen im Haus. Im Oberen Storckwerk liegt nur noch eine Hand, es sind mehrere Schleifspuren zu finden. Insgesamt finden wir 7 Leichen, aber 10 Betten, was darauf hinweist, dass 3 Personen vielleicht entführt wurden.
(aufgezeichnet von Nohgi Kashado)
In Mitten des blutigen Gemetzels weicht unsere Anspannung allmählich einem dumpfen Entsetzen. Offensichtlich hat zumindest hier in diesem Hof niemand überlebt und zugleich scheint uns wiederum keine direkte Gefahr zu drohen, da der Zustand der Leichen es offensichtlich macht, dass die Bluttat bereits mindestens einen Tag zurückliegen muss. Und so machen wir uns an eine Inventur des Grauens um uns herum.
Insgesamt finden wir sieben Leichen, davon im Haupthaus, dessen Tür aufgebrochen wurde, drei:
Keine Spur finden wir hingegen von der Frau des Bauern und einem weiteren Mädchen, von denen wir nur Kleidung und dergleichen finden.
In den übrigen Häusern haben wir hingegen vier weitere Leichen vorgefunden:
Auch hier beschleicht uns der Verdacht, dass ein weiterer Knecht fehlen könnte, da die Betten auf die Anwesenheit eines solchen hindeuten.
Nach und nach erschließt sich uns nun, was geschehen sein muss:
Offenbar sind die Angreifer (es müssen mindestens drei gewesen sein) durch das Viehgatter eingedrungen. Den Spuren nach muss es sich hier um Wölfe mit extrem großen Tatzen gehandelt haben, die zunächst über die niedrigen Zäune gesprungen sind und die dann, in menschlicher Form, das Gatter aufgebrochen haben. Im folgenden Verlauf ist es dann zum Gemetzel gekommen, wobei wir nicht nur Spuren von Wölfen, sondern auch von barfüßigen Menschen und an einer Stelle (im Schweinestall) gar von einer Mischform finden. In Mensch- oder Mischform scheinen sie denn auch Türen und dergleichen aufgebrochen zu haben, beispielsweise die zum Hauptgebäude. Den Tod scheinen sie hingegen als Wölfe oder wiederum in Mischform gebracht zu haben, jedenfalls sind die Menschen hier durch Bisse gestorben, weisen teilweise auch tiefe Krallenwunden auf und sind nicht selten angefressen.
Schließlich scheint das grausige Rudel den Hof durch das Haupttor wieder verlassen zu haben. Dort finden sich schließlich Wolfsspuren und auch Blutspuren, die den Weg nach links weisen. Was oder wen auch immer sie mitgenommen haben, muss sich in ihren Schnauzen befunden haben, was uns die Hoffnung schwinden lässt, noch Überlebende zu finden.
Natürlich erinnert uns all das an die Berichte von Gestaltwandlern, wie sie zuweilen geboren werden. Doch diese hier scheinen sich nicht die Mühe zu machen, sich beherrschen zu wollen, sondern zelebrieren ihre Mordlust geradezu. Spätestens an diesem Punkt haben unsere tapferen Steuereintreiber nun endgültig genug und treten den Rückzug zum letzten Bauernhof an, während wir der Sache weiter auf die Spur kommen wollen.
Wir bestatten daher die Toten und verbringen die Nacht im Haupthaus, das wir wieder notdürftig befestigt haben. Des Nachts taucht dann ein hungriger Wolf auf, der sich allerdings als ganz normaler Wolf entpuppt, den wohl der Hunger hereingetrieben hat und der sich von uns problemlos erschießen lässt.
Anderen Tags ziehen wir den Weg nach links weiter und folgen der Spur des Rudels. Nach einiger Zeit finden wir dort den stark angefressenen Kadaver eines größeren Mannes, den wir mit Steinen bedecken. Weiter folgen wir der Blutspur und sehen schließlich in der Ferne einen Tempel. Nach ehe wir dort ankommen, weichen die Spuren jedoch etwas vom Weg ab, wo wir die teilweise gefressenen Körper zweier Frauen finden. Offenbar hat das Rudel hier etwas Rast gemacht und ist dann weiter gezogen.
Ihr Ziel kann letztlich nur der Tempel gewesen sein. Als wir uns diesem nähern sehen wir am aufgebrochenen Tor zwei Männer in Mönchskleidung sitzen, von denen einer den anderen behandelt.
Sie erzählen uns, dass der Tempel überfallen wurde, sie sich jedoch zu viert der Angreifer erwehren konnten, indem sie sich verschanzt haben, und dass Angreifer schließlich bei Tagesanbruch das Weite gesucht hätten. Die Spuren dieser Angreifer sind noch gut zu erkennen und so machen wir uns eilends an ihre Verfolgung...
... nur um dann erkennen zu müssen, dass wir genarrt wurden: Die Spuren führen nämlich im weiten Bogen um den Tempel herum zur aufgebrochenen Hintertür. Im Hof finden wir dann fünf Leichen, jedoch keine Spur mehr von unseren angeblichen Mönchen, sondern nur mehr herumliegende Kleidung und Speere, für die sie wohl keine Verwendung haben.
(aufgezeichnet von Ken-Shou Shang)
Die Leichen hier im Tempelgelände (Tempel Guho-Ji) sind nicht ganz so schlimm zugerichtet wie die auf dem Hof. Möglicherweise wurden die Werwölfe bei ihrem Tun gestört oder sie hatten keinen großen Hunger. Ich rufe, ob hier noch jemand am Leben ist, doch die einzige Antwort bleibt ein der Situation höchst unangemessen friedliches Vogelgezwitscher.
Was wir außerdem feststellen, ist, dass die Vorräte teilweise geplündert wurden. Ein herumliegender Kampfstab, macht noch einen ganz brauchbaren Eindruck und daher nehme ich diesen in Verwahrung. Jin sucht da auch noch in einer Ecke und den Gebäuden herum, aber ich kann nicht sehen, ob und was er da eventuell gefunden hat. Einer göttlichen Eingebung folgend läute ich die Glocken. Ich gehe davon aus, dass früher oder später Einheimische dem Ruf folgen und die armen Menschen hier anständig begraben. Meine Gefährten tragen die Opfer im Tempel zusammen.
Nun sollten wir die Jagd auf diese Gestaltwandler fortsetzen. Masato findet eine Spur, zunächst noch von Menschenfüßen und dann etwas entfernt Pfotenspuren. Offensichtlich haben die Gestaltwandler (4 wohl an der Zahl) ihre Gestalt gewandelt, daher ja auch der Name: Gestaltwandler.
Wir folgen den Spuren hangaufwärts. Mitunter müssen wir kleine Kletterproben überstehen, schließlich kommen wir auf eine Straße. Die Spuren führen in Serpentinen weiter der Berg hoch und es wird zunehmend felsiger. Nach einer Weile sehen wir in einiger Entfernung einen einsamen Hof, der aber offensichtlich (der Schornstein raucht) bewohnt ist.
Jin schleicht sich zunächst alleine an den Hof heran. Jin kann keine Tiere ausmachen, was natürlich schon mal verdächtig ist. Wieviel Personen genau drin sind, kann er auch nicht erkennen. Wir haben die Vermutung, dass es sich bei den aktuellen Bewohnern des Hofes um die Gestaltwandler handelt, da Spuren ganz klar bis an die Tür führen. Nun es sieht ganz danach aus, als wollten wir hier ein Massaker an den Bauern respektive Gestaltwandlern anrichten.
Masato checkt nochmal kurz, ob die Spuren eventuell wieder vom Hof wegführen, was aber nicht der Fall ist. Damit scheint die Sache klar. Nach einer kurzen Absprache positionieren sich die Fernkämpfer Noghi und Jin an den Fenstern und wir drei anderen an der Tür. Ich trete gegen die Tür die unerwartet geschlossen ist. Kurz irritiert, versuche ich die Wandler mit einer schlauen List, indem ich mich als Geschenkkorb-Bringerin ausgebe zu überlisten. Doch leider klappt das nicht. Die da drinnen öffnen die Tür nicht.
Noghi späht durch ein Fenster hinein und nimmt überraschenderweise nur ein älteres Ehepaar wahr. Ich werfe mich derweil gegen die Tür, die mir aber weiterhin Widerstand leistet. Ich höre Noghi irgendwelches Zeug zu rufen, womöglich spricht er mit den Wölfen.
Nun endlich öffnet sich die Türe, vor mir steht ein älterer Mann, den ich beiseite stoße. Irgendwie riecht hier es aufdringlich süsslich. Ich gehe zum Kochplatz und kontrolliere den Topf. Da gibt es allerdings nichts Verdächtiges und ich probiere etwas von dem Eintopf, dem eindeutig etwas Gewürz fehlt.
Ich fahre den Mann an und frage, ob er alleine sei. Er antwortet, dass seine Frau noch in dem anderem Zimmer sei. Er solle seine Frau rufen, was er aber verweigert. Ich nähere mich der Tür und poche laut dagegen. Jin hat sich inzwischen an das Fenster bei der Frau vorgeschlichen und das was er sieht, beunruhigt ihn. Den Bogen spannen und zielen scheint da sehr angebracht!
(aufgezeichnet von Jin Tashimoto)
Ken macht die Tür zum Schlafzimmer auf und reagiert schneller als diese Halb-Frau-Halb-Wolf-Kreatur. Er schlägt recht heftig auf die rechte Hand oder besser Klaue, die daraufhin schlaff herunter hängt. Die Frau versucht trotzdem noch Ken anzugreifen, doch der gezielte Pfeil von mir durchbohrt ihren Kopf und beendet das Dasein dieser Kreatur. Diese fällt allerdings auf Ken drauf, der dann mühsam unter dem Körper hervor krabbeln muss.
Parallel reißt Masato die Haustür auf und Musosuko stürmt rein und greift den Wolf-Mann an und auch hier beendet letztendlich ein Pfeil, diesmal von Nohgi abgeschossen, diesen Kampf recht schnell.
Nachdem die Kämpfe schneller enden, als vielleicht vermutet, können wir in Ruhe die Hütte und Kreaturen durchsuchen. Musosuko findet beim Mann 2 Schlüssel, wovon einer zur Haustür passt.
Das Schloss für den zweiten Schlüssel finden wir zunächst nicht. Doch nach ausführlicher Suche entdecken wir im Wandschrank eine Geheimtür, wo der Schlüssel passt. Dahinter ist ein Stollen einer alten Mine aus der recht muffiger Geruch kommt. Wir gehen mit zwei Lampen rein und erkunden den alten Gang nebst ein paar kurzen Nebengängen. Ansonsten ist da nur eine Bretterwand, die uns anfangs nicht wichtig erscheint. Doch als wir sonst nichts finden und der Geruch hinter der Wand noch übler zu sein scheint, widmen wir uns der Wand und finden tatsächlich eine Art Tür / Durchgang und einen Gang, wo weiter hinten ein Lichtschein erkennbar ist.
Ich stelle die Lampe zur Seite damit ich wieder einen Pfeil auflegen kann und gehe dann langsam und vorsichtig den Bogen im Anschlag voran. Wir kommen in eine größere Höhle, die durch ein Lagerfeuer erhellt wird. Es stinkt hier erbärmlich und ein Grund ist sicherlich der große Haufen Leichen, der an einer Seite liegt. Jedoch findet Musosuko einen Gang, wo es noch viel mehr stinkt, da sich dort wohl die "Toilette" der Bewohner befindet. Es bleibt uns keine Zeit darüber nachzudenken, da sich einerseits ein Körper aus dem Leichenhaufen erhebt, der sich als Wolf entpuppt und mich angreift und andererseits ein Wolf vom "Toilettengang" kommt und sich in Musosuko's Schild wirft. Ich kann den Pfeil lösen und treffe den Angreifer, der sich davon aber nicht wirklich beeindrucken lässt. Jetzt zahlt sich mein jahrelanges Training aus und Bogen fallen lassen, Katana in Perfektion ziehen und dabei den gegnerischen Angriff abwehren, fühlt sich in diesem Moment als sehr ratsam und lebenswichtig an. Der Kampf, in den schnell alle "inwolfiert" sind, wogt etwas hin und her. Aber dass sich die auf insgesamt 5 Wölfe anwachsende Gruppe nur auf Angriff konzentriert und ihre Verteidigung vernachlässigt, ist bei unserer Kampftruppe ein großer Fehler, der letztendlich mit ihrem unvermeindlichen Tod endet.
Ich erkunde den hinteren Teile der Höhle, während die anderen eine junge Frau geknebelt und gefesselt vorfinden, die sie natürlich befreien. Sie sagt, dass sie Yuma Okami heißt und hier vor 21 Jahren geboren wurde und die nun toten Wölfe ihre Brüder sind/waren. Weiter hinten ist auch noch ein 13jähriger Junge, der sich in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand befindet und auch kurze Zeit später sogar stirbt. Und ein anderes 9jähriges Kind ist bereits tot. Ansonsten gibt es nur viele Leichen, die aber wohl eher arme Opfer als Familienmitglieder waren. Zudem entdecke ich noch zwei Kisten, wo wohl die Habseligkeiten der Opfer gesammelt wurden. Da sind neben ein paar eher schlechten Waffen und Klamotten auch ein paar Münzen drin.
Yuma erzählt uns, dass ihre Brüder sich vermutlich bei einem toten Wanderer mit so einer Art Tollwut infiziert haben und daraufhin immer wahnsinniger und mordlüsterner wurden. Sie und ihre jüngeren Brüder wurden hier dann zu "ihrer eigenen Sicherheit" festgekettet und auch, weil sie eben "anders" war.
Wir beschliessen, die ganzen Leichen zu verbrennen und auch den Stützbalken anzuzünden, damit die Höhle versiegelt wird und die Infektion nicht nach außen gelangen kann. Als wir an den toten Eltern von Yuma vorbei kommen, ist sie einerseits traurig, macht aber auch einen sehr befreiten Eindruck. Da sie auf mich einen sehr sympathischen und schutzwürdigen Eindruck macht, gebe ich ihr den Großteil des in den Kisten gefundenen Geldes, da es ja eigentlich ihr Erbe ist und sie zumindest ein Startkapital für ein neues Leben hat. Yuma möchte mit uns auch noch runter ins Tal laufen. Aber vorher waschen wir uns alle und versorgen auch unsere erlittenen Wunden.
Wir treffen dann später auch wieder auf unsere beiden Chefs, die Steuereintreiber. Yuma geben wir dabei als Überlebende aus einem Berghof aus, was ja auch nicht ganz unwahr ist. Wir werden dann auch zum Herzog bestellt und berichten ausführlich, ohne aber die wahre Identität von Yuma zu verraten. Die Herzogin will daraufhin dann ihrem Bruder einen Boten schicken, vor allem um auch auf die Wirkung der vermeintlich verantwortlichen Krankheit auf Gestaltwandler hinzuweisen.
(aufgezeichnet von ???)
Es bleibt noch unsere eigentliche Aufgabe weiter zu führen und Be- und Entlohnung zu erhalten...